Es geht ja nicht darum, dass das Fahrzeug den Unfall übersteht, sondern darum, dass die Insassen überleben sollen. Als schönes Beispiel kann man da die alten Kisten von mercedes Benz nehmen. Die waren praktisch unzerstörbar, doch wo wurde die Energie abgebaut? Da hat es schonmal die Sitze im Innenraum herausgerissen und inklusive Fahrer aus dem Fahrzeug katapultiert, was auch nicht besonders förderlich fürs Überleben war.
Du gehst immer von einem Frontalzusammenstoß aus, abgesehen davon ist es auch da nicht immer so, wie du schreibst.
Es ist ein Fakt, daß ein "Dickschiff" bessere Überlebenschancen bietet als ein leichter Wagen. Warum gibt es denn beispielsweise auch gepanzerte Fahrzeuge? Das ist nicht nur wegen dem Schutz vor Kugeln so, sondern auch, damit die Fahrzeuge bei Überschlag usw. die Insassen schützen.
Irgendein Leichtbauwagen wird bei einem Überschlag total zerquetscht, während ein Dickschiff das übersteht und die Insassen teils sogar unverletzt hinauskommen.
Ich habe schon mal einen Unfall zwischen einem Kleinwagen und einem Audi oder BMW(in der Größe eines A4) gesehen.
Der Audi rammte den Kleinwagen seitlich in die Front. Während der Kleinwagen ein Totalschaden war(Front total zusammengequetscht), hatte der andere Wagen keinen Kratzer.
Natürlich mag auch die Größe und das Gewicht hier eine Rolle gespielt haben, es geht mir aber darum, daß leichter gebaute Fahrzeuge (wie eben ein Kleinwagen) nun mal potenziell besser "zusammengefaltet" werden.
Oder ein anderes Beispiel, ein Kleinwagen rammte einen 7,5 Tonner, der kippte dabei um(ohne Scheiß!), der Fahrer im LKW überlebte mit leichten Prellungen.
Worauf ich hinaus will: Leichtbau hat nichts mit Knautschzonen etc. zu tun. Wenn ein Fahrzeug so gebaut wird, daß bei einem Unfall die Energie so abgeleitet wird, daß sie nicht die Insassen trifft, dann geht das auch bei schwererer Bauweise.
Man muß sich nur mal die Crashtests ansehen, Dickschiffe schneiden hier natürlich besser ab und haben oft kaum mehr als eine leicht eingedellte Schnauze.
Der Leichtbau heutzutage ist schon für solche Unfälle ausgelegt, ich denke wenn ein Panzer in die Schafherde gefahren wäre anstatt des ICE wären die Wagen ebenso entgleist, nur hätten dann ganz andere Kräfte auch innerhalb des Tunnels gewirkt und diesen wahrscheinlich auch noch in Mitleidenschaft gezogen, so ein richtig schönes Querstellen der formstabilen Fahrzeuge und hineinbohren in die Tunnelwand. So ging es für die Insassen relativ glimpflich aus, und der Zug ist noch kein Totalschaden, obwohl die Geschwindigkeit knappe 250 km/h betrug.
Wie schon gesagt, das hat nichts mit Leichtbauweise zu tun, und ob sich die Wagen dann in die Tunnelwagen gebohrt hätten, bezweifle ich. Außerdem ist eine Schafherde ja nun nicht so ein starkes Hindernis wie etwa ein anderer Zug.
Heutige Leichtbaufahrzeuge im Eisenbahnsektor kann man schon als relativ sicher bezeichnen, auch wenn sie die Unfälle nicht mehr so gut überstehen wie ihre Vorgänger, dafür werden die Insassen besser geschützt. Ist ja im Automobilbau auch nicht anders, da versucht man ja auch alles außer der Fahrgastzelle so "elastisch" und instabil wie möglich zu bauen, damit sich die Energie primär auf Motor- und Kofferaum konzentriert.
Sicherlich sind die Wagen heute vergleichsweise sicher, die Leichtbauweise erfolgte aber in erster Linie, weil man Energie sparen wollte und Material.
Im Automobilbau ist es ja schon so, daß neue Wagen eine nachgebende Front haben müssen, wegen Fußgängern.
Ob dies auf Kosten der Sicherheit der Insassen geht, halte ich aber schon für möglich.
Ich wüsste jetzt keinen konkreten Fall? Zumindest in Deutschland wäre mir das neu, von dem einen oder anderen Reisebus mal abgesehen. Und selbst Altbaueloks fangen gerne mal Feuer, sogar ohne Unfall
Es ist bisher noch nicht so weit gekommen, ich hoffe, es bleibt auch dabei.
Beim Reisebus spielst du sicher auf den jüngsten Unfall an.
Jedenfalls traue ich solchen Plastikschleudern wie dem Combino nicht.
Er hat einfach den Anfang gemacht, von heute auf morgen wäre das auch kaum möglich gewesen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es heute anders aussähe, wenn Dürr immer noch Bahnchef wäre. Dann wären die Züge zwar noch in den Produktfarben lackiert, doch ansich wäre nichts anderes. Mit der Bahnreform ging es doch los mit Stellenabbau, Entlassungen, Rückbau in größerem Ausmaß, Bahnhöfe nicht mehr besetzt etc.
Ob diese Streichungen gut waren, ist sicher ein Thema, was auch ausführlich diskutiert werden kann.
Natürlich ist es für ein Kuhdorf in der Provinz ärgerlich, wenn die Zugverbindung gekappt wird.
Aber man sollte bedenken, daß nach der Wende viele Leute auch ein Auto kauften, vor allem im Osten - und somit die Fahrgastzahlen wegbrachen. Was bringt es dann, wenn irgendwelche abgelegenen Orte von einer RB bedient werden, wenn da drei Leute mitfahren?
Und die Besetzung von kleineren Bahnhöfen mag zwar ein höheres Sicherheitsgefühl geben(und wahrscheinlich sähen die meisten Bahnhöfe dann auch nicht aus wie Sau wegen Vandalismus), bringt im Endeffekt aber auch nicht viel.
Längerfristig betrachtet muß die Bahn zumindest irgendwie wirtschaftlich fahren, um ihre Existenz zu sichern.
Es bringt ja auch nichts, wenn die Situation wie in manchen osteuropäischen Ländern ist, wo die Fahrpreise sehr gering sind und viele Fahrgäste wie Rentner gratis mitfahren dürfen, dies am Ende aber nicht die Kosten deckt.
Das heißt dann karge Löhne, schlecht gewartete Fahrzeuge und eine irgendwann drohende Einstellung, bevor alles zusammenbricht.
Nach einem Gutachten des BZA München ist die Belastung beim Beschleunigen auf Tempo 200 genauer betrachtet um das 0,6 fache größer,
Ich denke, du meinst wohl 60 %? Wäre die Belastung um das 0,6-fache größer, würde die Lok weniger belastet werden 

 .
 
						
									
									Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet