abgesehen vom optischen Eindruck den ein solcher "Versuch" hinterläßt zweifel ich auch stark am Sinn und Zweck dieser Variante.
Prinzipiell halte ich es für keine schlechte Idee, am Beiwagenbetrieb festzuhalten. Dies hat den Vorteil, daß die Zuglänge flexibel dem Fahrgastaufkommen angepaßt werden kann. Dieses Konzept gefällt mir eigentlich besser, als in außerhalb der Kernzeiten mit langen und fast leeren Einzelwagen durch die Gegend zu fahren.
Auch wenn die Braunschweiger Variante - vorsichtig formuliert - gewöhnungsbedürftig ist, hat sie doch ihre Vorteile. Die Beiwagen sind ja schon mal vorhanden und verursachen im Betrieb keine hohen Kosten. Da sie nur noch in der Spitzenzeit benötigt werden, dürften sie auch keine allzu hohe Jahreslaufleistung mehr haben und damit auch noch einige Zeit im Betrieb durchhalten. Zudem haben Beiwagen ohnehin de facto keinen Wiederverkaufswert.
Warum also sollte man für den gelegentlichen Bedarf nicht die alten Wagen ertüchtigen.
Optisch sehe ich ein solches Gespann auch als höchst eigenwillige Erscheinung an, zumal die Beiwagen um die letzte Tür beraubt werden. Andererseits haben wir uns heute auch sehr an das einheitliche Erscheinungsbild von Straßenbahnzügen gewöhnt. Die Kombination aus Triebwagen und unterschiedlichsten Beiwagen war zu Zeiten der Zweiachser ein weit verbreitetes Phänomen, ist also eigntlich nichts neues.
Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."
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