aktuelles vom SMD

Rund um das Thema historische Straßenbahnfahrzeuge und Museumsstraßenbahnen
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Möckern-Peter
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Re: aktuelles vom SMD

Beitrag von Möckern-Peter »

Heck-se wie Schick-se, Tipp-se usw. ...

Fahrkontakt haben wir auch gelernt. a) konntest du 22c nur so bedienen, und b) wurde es gelehrt, damit die Weichen auch in 22S/ET/G4 bei Ausfall des Tasters bedienbar blieben. Es konnte ergo jeder, nur war das Taster drücken in der Bremse halt bequemer als derb runterbremsen, Handbremse ziehen und Fahrkontakt rein, danach Handbremse wieder auf.

Übrigens: In Zürich haben heute noch die ja wahrlich nicht unmodernen 2000er nur Tw.-Seitenblinker! Sie haben auch keine Bremsleuchten und nur ein einziges kleines mittiges Rücklicht (über dem Heckfenster)!
Man ist dort wohl der Meinung: Seitenblinker sieht man, spätestens wenn man fast daneben ist - stimmt.
Man...: Dass eine Bahn langsamer wird, ist bei Beobachtung feststellbar - stimmt.
Man...: Da es im Dunkeln Straßenbeleuchtung, eigene Scheinwerfer und Innenbeleuchtung des Vorausfahrers gibt, sieht man ihn, und das einzelne rote "Liechtli" gibt es ja - stimmt.
Aber D-Land muss halt wenn's mal trüber als sonst ist wahre Christbäume zünden...
Ich bin Späteinschalter und Kollegen blinken mich an. Aber warum soll ich vor der Straßenbeleuchtung und gemeinsam mit den ersten handeln?: Zu viel Licht auf der Straße stört. Drum hasse ich auch die mittigen grellen Kfz.-Bremsleuchten.
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

Zazní-li výstraha, opust'te dverní prostor!

Kava je balzam za srce in duso. (slowen.: Kaffee ist Balsam für Herz und Seele) Giuseppe Verdi
Gustav Mahler ergänzte: Hier ist es wunderherrlich und repariert ganz sicher Leib und Seele.

Prosimo se med voznju ne pogovarjete z voznikom!

Kein Sarkasmus liegt mir völlig fern :-)

Der frühe Vogel kann mich mal... (am Abend treffen - was sonst!)

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24V
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Re: aktuelles vom SMD

Beitrag von 24V »

Kombifahrer hat geschrieben: Habe mal in meine Leipzig - Bilder geschaut und erstaunt festgestellt, dass bei Euch die hinteren Seitenblinker fehlten, ist mir noch nie aufgefallen. Allerdings gab es sie original. Auf einem Bild der 1622 von 1962 waren noch welche dran. Bei uns konnte man diese nicht abbauen, weil der Blinkgeber immer noch in Reihe mit den beiden Seitenblinkern geschalten war und das Blinkrelais der anderen Blinker ansteuerte. War eine dieser Seitenblinklampen defekt, fiel die Blinkseite entweder komplett aus oder leuchtete nur und blinkte nicht. Sicher hat man die in Leipzig wie beim T4D gehabt: Blinkgeber - Relais - Widerstand und alle Blinker ans Relais gehängt. Trittstufenlampen hatten wir auch an den Türkästen.
Der von Kombifahrer beschriebene Effekt des Dauerlichtes bei Entnahme eine Glühlampe auf einer Seite ist bedingt durch das Prinzip und die Einstellung des bis 1963 in der Serie verwendeten Blinkgebers mit Hellbeginn. Dieser Hitzedrahtblinkgeber mit Hellbeginn, damals allgemein verwendet, arbeitet lastabhängig. Voreingestellt ab Werk auf 2 x15 W war er bis zu 60 W überlastbar. Natürlich sollte die Kontrolle nachreguliert werden. Feineingestellt wurde er bei Installation bei meist 24 Volt und einer Last von 2 x 15 W. Damit konnte es passieren, besonders bei den 3 getrennten Einstellungsmöglichkeiten am Gehäuse und stark von 21 V bis 30 Volt schwankender Bordspannung, dass unter Umständen die während der Hellzeit erfolgende Aufheizung des Hitzedrahtes wegen des bei Unterspannung oder Entnahme einer Gühlampe durch den sich verringernden Stromflußes ausblieb. Dieser geringe Stromfluß durch die Stromspule reichte dann nicht dafür dass der Kontrollkontakt für die grüne Anzeigeleuchte auf dem Bedienpult schaltete und der Hilfskontakt für den Hitzedraht auch nicht anzog. Also blieb die verbleibende Blinkleuchte dauernd hell und die Kontrolllampe am Bedienpult nach der ersten, immer verlängerten, Leuchtzeit dunkel. Andererseits führte hohe Spannung dazu, dass die Glühlampen heller leuchteten und es zu einem schnelleren Aufwärmen des Hitzedrahtes und damit es zu einer Veränderung des Hell-Dunkelverhältnis bei diesem Typ zu ungunsten der Hellzeit kam. Dieser Blinkgeber war sehr anfällig und wurde meist nach 2 bis 3 Jahren durch einen gleichen oder durch einen mit Dunkelbeginn aus den späteren Produktionsjahren ersetzt. Ich würde sagen keiner der G4 ist mit dem Hellbeginngeber in die Rente gegangen. Belastet werden konnte der Geber bis zu 60 W, womit auch eine dritte Blinkleuchte am ET und eine 4. am Beiwagen möglich gewesen ist und teilweise auch so gemacht wurde. Nur eben eine verlässliche Überwachung des Leuchten war hier nicht mehr gegeben.
Blinkgeber_Hellbeginn.JPG
1964 , in den G4 ab Leipzig 1144, wurde ein Geber mit Dunkelbeginn und zweitem Kreis für die Anhänger eingeführt. Hier floß der Strom zum Aufheizen des Hitzedrahtes als Ruhestrom durch die dunklen Glühlampen der Blinker. Der Hitzedraht war in der Dunkelzeit Vorwiderstand der Glühlampen und wurde durch schließen des Arbeitskontaktes im Blinkgeber beidseitig auf das Pluspotential gelegt.
Mit dem Einbau dieses Gebers begann auch der Einsatz einer getrennten Anhängeranzeigeleuchte im Blinkschalter. Feineingestellt wurde der Geber im Herstellerwerk bei 28 Volt und einer Last von 2 x 15 W, später 2 x 21 W. Er war nicht so spannungsempfindlich und auch dauerhafter. Außerdem war das Gehäuse fest gegen Eingriffe verschlossen durch Bördelung. Bei einem Riss des Hitzedrahtes gab er Dauerlicht. Bei Entnahme einer Glühlampe blinkte die verbliebene schnell mit kurzen Hellzeiten und die Triebwagenkontrolleuchte nur einmal nach dem Einschalten und dem Ende der Anfangsdunkelzeit. Bei angeschlossenem Beiwagen leuchtete dessen Kontrollampe im Normalfall im Blinkschalter im Gegentakt.
Auch war es üblich um den Aufwand des nachträglichen Einbaus eines zweiten Blinkkreises in ältere TW zu sparen, den Beiwagen parallel mit an die jeweilige Seite des Triebwagens anzuschließen. Aus Gotha und aus dem RAW kamen Triebwagen nach 1963 immer zweikreisig geschalten. Erfurt und Rostock rüsteten die schon erwähnten spitzen runden Blinkleuchten oberhalb der 100 mm Rückleuchten an den Beiwagen nach. In Leipzig bekamen Beiwagen erst mit Einbau neuer Rückwände anfangs Wartburg Rückleuchten und später die Dreikammerrückleuchten.
Blinkgeber_Dunkelbeginn.JPG
Mit dem zuletzt beschriebenen Geber haben wohl die meisten Wagen Ihr Leben beendet. Später gab es dann für einzelne TW noch elektronische Geber.
Bei den Zweirichtungswagen wurden etwa ab 1970 die Ausgangsklemmen der Blinkschalter vorderer und hinterer Bedienpult über kreuz parallel geschaltet . So leuchteten alle vier Leuchten eines Triebwagens einer Seite unabhängig von der Fahrtrichtung. Damit waren für andere Verkehrsteilnehmer bei eingeschaltetem Blinker auch beide Seitenblinker unabhängig von der Fahrtrichtung auf einer Seite in Betrieb. Zusätzlich wirkten die in den nunmehr vermehrt verbauten runden Dreikammerleuchten vorhandenen gelben Felder als Frontblinker. Hier lies wohl das Erscheinen der T4D mit ihrer Vielzahl an Leuchten grüßen. In einigen Städten (Halle an der Saale ?) waren die Einrichtungswagen mit je 2 Seitenblinkern und den Wartburgrückleuchten und natürlich einem Blinkgeber 3x 21 W + 1 x 21 W unterwegs.
Es ist immer noch so, dass Sicherung, Blinkgeber, Blinkschalter und danach abzweigend die 2 , 3 oder 4 parallelgeschalteten Glühlampen als Einheit , als Gruppe parallel geschalteter Widerstände betrachtet, in Reihe geschaltet sind.
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