Abfahrtssignale von Straßenbahnen

Diskussionen zur Technik der Straßenbahn
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Sithis
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Beitrag von Sithis »

(mit dem typischen Motorgeräusch der Türantriebe von Gotha- und Reko-Wagen
Das ist aber nen gewisser Unterschied. Die Rekos sägen sehr laut, die Gothas haben hingegen eher einen leisen, hellen Türschließton.
Bei den Summern handelte es sich möglicherweise um elektrisch klingeln, bei denen die Weckerschalen fehlten bzw. abgebaut wurden, weil die Klingel zu laut war.
Hört man da überhaupt was?
Gegen irgendwas müßte der Klöppel ja schlagen. Die Klingel ist ja ein Selbstunterbrecher.
Bei der 276/277 und dem EIII4 (sowohl mod. EIII der 1.bis 3. Serie, als auch denen, die als 4. Serie gleichzeitig mit dem Muster des 277mod entstanden) sollen die Klingeln wegen fahrgastbeschwerden durch Summer ersetzt worden seien.
Wurde da nicht später der typische Berliner Dreiklang verwendet, den die S-Bahn heute noch benutzt? Also dieses "Düüdiiidüü".
Ich kann mich an vereinzelte S-Bahnen erinnern, die noch geklingelt haben, wobei die Züge größtenteils schon den Dreiklang hatten(geklingelt haben nur einzelne Wagen). Die EIII kenne ich nur mit dem Dreiklang.
Wo fuhren die LVT 171/172 mit Klingel? Im Berliner Raum schlossen die Türen einfach so.
Gerade die meinte ich...ich bin leider nicht so oft mit der Ferkeltaxe mitgefahren, da sie in den letzten Jahren diesen scheußlichen Bombardier-Würsten weichen mußten :cry: .
Klingeln erlebt habe ich auf der Nebenbahn Richtung Basdorf sowie bei den schon mint-lackierten Fahrzeugen auf Rügen.
Aber alles Anfang bis mitte der 90er. Vermutlich wurden die Anlagen nachgerüstet.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Manitou
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Nachrüstung

Beitrag von Manitou »

Die Dreiklang-Anlagen wurden zusammen mit den Lautsprechern in die S-und U-Bahnwagen erst Mitte der 80er Jahre eingebaut. Die Signallampen stammten aus dem Anfang der Modernisierung ab 1974. Die BR 277 und der EIII4 hatten deshalb alle erst mal Klingeln. Die BR 276 hatte nur in den ersten Serien Klingeln bzw. Summer. Die später modernisierten Wagen erhielten von Anfang an Dreiklang-Tongeber.
Das die LVT 171/172 die Klingel-Anlagen erst bei der mintgrünen Verschlimmbesserung erhielten, wäre denkbar.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Ah gut.
Das die LVT 171/172 die Klingel-Anlagen erst bei der mintgrünen Verschlimmbesserung erhielten, wäre denkbar.
Ich bin definitiv auch noch mit roten Ferkeltaxen gefahren, die abgeklingelt haben.
Leider wurden diese - warum auch immer - auf der Nebenstrecke zuerst durch Wendezüge(an jedem Ende eine kleine Diesellok) mit einer alten grünen DoSto-Garnitur aus den 50ern(die übrigens keinerlei Türschließmechanismen hatten, die Schaffner haben vor der Abfahrt immer alle Türen per Hand zugezerrt) und dann durch die gleiche Kombination mit den Loks, aber Mintlingen und Silberlingen dazwischen ersetzt.
Heute fahren dort die Bananen der Barnimer Eisenbahngesellschaft.
Leise, aus Plastik, modern, seelenlos, wie die davor eingesetzten BR 646 der DB(bis auf das "leise").

Andere Sache:

Warum gibt es eigentlich bei westdeutschen Straßenbahnbetrieben so gut wie keine, die das Abfahrtsignal einsetzen?
Ich finde das total verunsichernd, vor allem, da bei den meisten Trams dort die Türen auch einfach so zugehen, wenn keiner einsteigt, aber man theoretisch noch einsteigen könnte.
Man macht sich ins Hemd wegen zu weit zu öffnenden Fenstern aber in den Vorschriften interessiert es nicht, ob die Türen ohne Vorwarnung zugehen oder nicht.
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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Ich hab in einem Buch gesehen, daß über den Türen der alten Nürnberger GT6 der Hinweis stand: "Zurück wenn Klingel ertönt!".

Weiß jemand mehr dazu?
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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Vielleicht meinen die den Abfahrtsgong für den Fahrer....wenn der ertönt machts sich nicht so gut mit dem Aussteigen ;-)

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Auch mal wieder:

Cottbus - das Abfahrtsignal existiert nicht mehr. Die Türen gehen von alleine zu und dann geht es weiter.

Lediglich beim Ausfahren der Rollstuhlrampe und auch beim Einfahren ertönt eine Pieptonfolge und es leuchten zwei orangene Lampen auf.
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fahrmidda13
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Schließsignal im Westen

Beitrag von fahrmidda13 »

Warum gibt es eigentlich bei westdeutschen Straßenbahnbetrieben so gut wie keine, die das Abfahrtsignal einsetzen?
Also in Darmstadt haben die ST13 eine Art Schließsignal in Form eines leisen Piepsens beim Zwangsschließen der Tür. Dieses gibt es auch in den SB9.
Das sind allerdings bisher die einzigen Darmstädter Straßenbahnen, die ein solches Signal besitzen. Ob die ST14 das noch haben, weiß ich nicht. Wollte übernächste Woche mal wieder zu meinen Eltern fahren, vielleicht sind da die ersten ST14 schon im Liniendienst zunterwegs :) . Das Schließsignal ist aber so leise, daß man es auch überhören kann und beschränkt sich außerdem auf das Piepen. Aufleuchtende oder blinkende Lampen gibt es nicht.
Dabei wäre dieses Signal bei den ST10 bis ST12 viel nötiger gewesen; deren druckluftbetriebene Außenschwingtüren sind nämlich sehr schwer und zu allem Überfluß kommt mit dem Öffnen noch eine zusätzliche Trittstufe unter dem Wagen hervor, die beim Schließen der Tür wieder verschwindet.

Bei den Bussen ist es etwas anders: mit den 1993 beschafften MAN-Nf-Gelenkbussen debütierte in Darmstadt das Schließsignal. Es äußerte sich durch ein dreimaliges Tröten, allerdings für jede Tür einzeln, und wurde von den Fahrgästen als äußerst nervig empfunden. Die noch im gleichen Jahr beschafften Mercedes O405GN hatten kein Schließsignal. 1996 kam eine zweite Serie von O405GN mit Außenschwingtüren. Diese hatten das leise Piepen aus dem SB9.
Die seit 2002 eingesetzen MAN-NG tröten zwei mal, bevor sich die Tür schließt. Die Mercedes Citaros Tröten durchgehend, solange die hintere Tür schließt.
Wie das mit den neuen Volvo-Bussen in Darmstadt aussieht??? Übernächste Woche weiß ich da hoffentlich mehr.

Seit die Odenwaldbahn privatisiert ist, sind dort Itino D-Triebzüge von Bombardier eingesetzt. Sie haben ein audiovisuelles Schließsignal ähnlich der H-Züge der Berliner U-Bahn. Die neuen S-Bahnen in Frankfurt (Baureihe ???, bin jetzt zu faul, um das nachzuschlagen :oops: ) sind mit einem roten Licht an den Türen ausgestattet, das beim Zwangsschließen blinkt. Einen Ton gibt es aber nicht dazu.

Ganz generell kennt man Schließsignale im Westen eigentlich kaum. Es gibt dort ja seit bald 50 Jahren die Schließautomatik, und die Leute haben sich darauf eingestellt.
Wenn ich in Dresden Besuch aus dem Westen habe, sorgt das Rasseln im Tatra ebenso wie der Dreiklang im NGT bei diesem oftmals für Erheiterung.
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Also in Schwerin habe ich auch bei den Bussen ein Piepen ähnlich den NF-Trams gehört. Mitgefahren bin ich allerdings nicht.

Die Frankfurter S-Bahn wird wohl die BR 423 sein. Auch bekannt als "Quietschie"(bezeichnend die BR 424-426 wegen des hohen Geräusches beim Anfahren). Dieses rote Licht beim Türenschließen haben auch die "Brüder" der BR 425, die als Regionalbahnen in Rheinland-Pfalz verkehren.
Die alten ET 420 haben wohl keines, die neueren mit Schwenktüren das typische Piepen.
Im Übrigen finde ich die Quietschies sehr unbequem, irgendwie hat man es geschafft, Stoffsitze dort einzubauen, die härter sind als so mancher Holzsitz. Den Haß vieler Leute, die lieber ET 420 fahren, kann ich verstehen.

Zu erwähnen seien noch die RE 160. Dort gehen die Türen ja meistens von alleine zu, man hört nur an der Türe, die der Schaffner geöffnet hält, etwas. Entweder das übliche Piepen oder ein Dreiklang. Letzteres trifft wohl auf die neueren Wagen zu.

Ansonsten ist mir bei 90 % der DB-Züge dieses leicht nervige Piepen aufgefallen.
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fahrmidda13
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Beitrag von fahrmidda13 »

Die Frankfurter S-Bahn wird wohl die BR 423 sein.
Yo, das sind die Teile. Die sind in der Tat genz komfortabel. Harte Polstersitze haben schon die 420 ausgezeichnet, sogesehen also ein Stück Tradition bei der S-Bahn :D
Die alten ET 420 haben wohl keines
Richtig. Da schaut der Fahrer mit einem Mikrofon in der Hand zum Fenster raus und ruft "bitte zurückbleiben", danach gehen die Türen zu. Eine Art "menschliches Schließsignal" also. :lol:
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

fahrmidda13 hat geschrieben: Richtig. Da schaut der Fahrer mit einem Mikrofon in der Hand zum Fenster raus und ruft "bitte zurückbleiben", danach gehen die Türen zu. Eine Art "menschliches Schließsignal" also. :lol:
Sowas gab es früher auch bei der Münchener U-Bahn. Dort wurde das Türenschließen per Lautsprecher angekündigt. Fand ich nicht so toll.
Nun haben alle U-Bahnen wohl eine Pieptonfolge, die aber angenehmer klingt als z.B. die der DB.

Ich persönlich kann mich mit Türschließautomatiken nicht so ganz anfreunden.
Eine Art "endgültiges Signal" wäre da besser. In Cottbus ist die Türschließung relativ "aggressiv" programmiert, kaum ist der letzte aus der Tür, geht sie zu, dort ist es ja noch annehmbar.
Aber z.B. in Würzburg verlängern sich die Haltestellenaufenthalte merklich.

Wenn die "Wessis" über ein Signal lachen, ist das für mich nicht nachvollziehbar. Es gibt auch einige, die das sogar besser fänden als die Türschließautomatik(diverse Meinungen im Internet).
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Jörg
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Beitrag von Jörg »

Unmodern hat geschrieben:Im Übrigen finde ich die Quietschies sehr unbequem, irgendwie hat man es geschafft, Stoffsitze dort einzubauen, die härter sind als so mancher Holzsitz. Den Haß vieler Leute, die lieber ET 420 fahren, kann ich verstehen.
Thema ist geteilt, die Diskussion um den Komfort der Sitze gibt es jetzt :arrow: hier

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

So gibt mal wieder nen neues Video von mir dazu:



Magdeburger Rassel.
Baue ich die Tage auch auf meiner Homepage ein.
(dort gibt es ja auch andere "Klingeltöne" ;-) )

Das Piepen der NF-Wagen ist leider nichts geworden, da hat die Kamera Murks gebaut :x .
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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Heute in Braunschweig:

Mannheimer GT6 - wie gewohnt nur mit Türschließautomatik. Nach Türsperrung ertönt ein "Bim".

Bei den LHB GT6 hingegen gibt es durchaus eine Art Türschließwarnzeichen.

Normalerweise gehen die Türen ohne weiteres zu. Aber wenn der Fahrer die Türsperre aktiviert, aber noch eine Tür auf ist und gerade jemand einsteigt, ertönt ein akustisches Signal in Form eines quäkenden Geräusches, vergleichbar mit dem DB-Piepen, aber halt als Quäken(mehrere kurze Töne hintereinander). Dies ertönt dann, bis die Türe geschlossen ist.
Meistens hört man es nicht, außer es ist absolutes Gewühle oder jemand steigt kurz vor der Abfahrt in die Bahn ein.
Lampen gibt es keine. Nach dem Sperren der Türen ertönt auch hier ein "Bim"(aber nur im Triebwagen).

Bei den GT6S Niederflurbahnen ertönt nichts. Allerdings ist über der ersten Türe eine orangene Lampe wie in Berlin(die in Berlin ist natürlich rot), was den, der Berlin kennt, zuerst falsche Schlüsse ziehen läßt.
Die dient als Warnlampe für die Rollstuhlrampe und blinkt, während die Rampe ausgeschoben wird und erlischt erst, bis sie wieder drin ist. Beim Ein- und Ausfahren ertönt zusätzlich noch ein alarmanlagenähnliches Geräusch.
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Beitrag von Sithis »

(extra für TheTiger und Jörg)

In Dessau ist der sozialistische Wecker verschwunden. Dafür haben die Niederflurbahnen ähnlich wie in Braunschweig auch eine Art Signal, um die Leute "aus der Tür zu treiben", wenn diese noch offen sind, wenn der Fahrer die Türsperre aktiviert. Ein ziemlich lautes Piepen, damit es seine Wirkung tut.
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Beitrag von Jörg »

Unmodern hat geschrieben:(extra für TheTiger und Jörg)
Besten Dank! :D

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