Unfall in Potsdam wird verhandelt

Sonstiges zum Thema Straßenbahnen: Hier wird über das diskutiert, was thematisch nicht in die anderen Foren passt
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Sithis
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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von Sithis »

Eine Hand kann unter Umständen dazwischen passen, wenn der Dichtungsgummi der Tür sich verbiegt, dann merkt die Tür das Hindernis praktisch nicht. Ein menschlicher Körper jedoch sollte ausreichende Maße haben, nur durch die Tür zu passen, wenn dabei die Tür auch für das Fahrzeug offensichtlich aufgeht und sofort eine Zwangsbremsung eingeleitet wird.
Wenn der Typ aber nur ein Bein in der Tür gehabt hat, kann das für die Tür durchaus nicht als Hindernis gewirkt haben.
Blödheit zum einen, Leichtsinn zum anderen, das Opfer ist nicht unschuldig an diesem Vorgang, allerdings kann die alleinige Schuld alleine wegen der vorhandenen Technik, die ein besoffener und bekiffter Punk wohl kaum "verarschen" kann, kaum beim Opfer liegen. Wenn der Fahrer den Störschalter nicht umlegte, dann wird die Schuld klar bei der Werkstatt des ViP zu suchen sein, was bei ausgenudelten Siegeln von vornherein schon so sein müsste.
Es geht ja nicht um "Verarschen", sondern auch um den Zufall.

Daß die ViP sich natürlich mit der Erneuerung der Siegel aus der Affäre gezogen haben könnte, ist auch wahr.

Allerdings stellt sich die Frage, ob sich der Schalter von alleine dreht. Selbst ohne Siegel müßte man ihn doch erstmal drehen, damit er aktiv ist.
Keine Ahnung ob die Potsdamer KT4D überhaupt einen Fahrtenschreiber besitzen, jedenfalls gibt es genügend Betriebe, die auf den Einbau eines Fahrtenschreibers verzichteten. Fahrtenschreiberlose Fahrzeuge haben in Deutschland Bestandschutz.
Nun ja, dann frage ich mich, was die Dekra da noch untersuchen möchte.
Sollte sich herausstellen, daß der Schalter wirklich umgelegt wurde(fragt sich nur, wie das nachzuweisen ist), dürfte die ViP sehr großen Ärger kriegen, da das neue Versiegeln ja quasi ein Schuldeingeständnis wäre.

Jedenfalls müßte die Staatsanwaltschaft schon hieb- und stichfeste Beweise für ein Fehlverhalten des Fahrers haben.
Wie schon mehrfach erwähnt, "in dubio pro reo". Morgen wird es sich ja entscheiden.
Eines steht aber fest: Lebendig wird der Typ so oder so nicht mehr, die Klage dient eigentlich nur noch zur Befriedigung der Rachegelüste der Mutter.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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koneggS
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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von koneggS »

Wenn der Typ aber nur ein Bein in der Tür gehabt hat, kann das für die Tür durchaus nicht als Hindernis gewirkt haben.
Selbst wenn, durch einen Spalt wo von der Breite eines handelsüblichen Beines kann trotzdem noch kein Körper herausfallen. Sollte die Tür sich noch weiter öffnen, kann das Fahrzeug nicht abfahren bzw. wird schneller zum Stillstand gebracht als ein Besoffsky unter dem Drehgestell des 2. Wagens landen kann, zumal viele Leute ja auch behaupten er hätte sich noch kurz festgehalten. Wenn er sich noch festhielt, kann also eine alleinige Schuld des Opfers ausgeschlossen werden, denn nach etwa 2 Sekunden hätte der Zug gestanden.
Allerdings stellt sich die Frage, ob sich der Schalter von alleine dreht. Selbst ohne Siegel müßte man ihn doch erstmal drehen, damit er aktiv ist.
Nein, kann er nicht. In den Potsdamer KT4D sind eigentlich handelsübliche Drehschalter verbaut, die so angeordnet sind, dass man als Fahrer während des Betriebes nicht einfach mal so ausversehen drankommen kann. Die Siegel sollen so ausgelutscht gewesen sein, dass man die Schalter drehen konnte, ohne die Siegel zu zerstören.
Nun ja, dann frage ich mich, was die Dekra da noch untersuchen möchte.
Sie ist bereits fertig und hat den Trakt auf technische Schäden etc. überprüft, die ein Fehlverhalten des Fahrers zweifellos ausgeschlossen hätten. Hätte es solche Defekte gegeben, so wäre es sicherlich nicht erst zur Anklage gegen den Fahrer gekommen.
Sollte sich herausstellen, daß der Schalter wirklich umgelegt wurde(fragt sich nur, wie das nachzuweisen ist), dürfte die ViP sehr großen Ärger kriegen, da das neue Versiegeln ja quasi ein Schuldeingeständnis wäre.
Ja, denn sollte der Fahrer den Störschalter benutzt haben, hat der ViP eine Teilschuld auf Grund der ausgenudelten Siegel.
Wie schon mehrfach erwähnt, "in dubio pro reo". Morgen wird es sich ja entscheiden.
Jo, im Zweifelsfalle selbstverständlich, Dank der Meisterarbeit des ViP auch nicht ganz unwahrscheinlich. Trotzdem ist der Vorfall anders nicht erklärbar, der Vorgang wurde zigmal nachgestellt, und natürlich wurde festgestellt dass bei einem vorschriftsmäßigen Betrieb dieser Unfall nicht hätte passieren können.
Eines steht aber fest: Lebendig wird der Typ so oder so nicht mehr, die Klage dient eigentlich nur noch zur Befriedigung der Rachegelüste der Mutter.
Und des Rechtsstaates.

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Sithis
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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von Sithis »

Selbst wenn, durch einen Spalt wo von der Breite eines handelsüblichen Beines kann trotzdem noch kein Körper herausfallen. Sollte die Tür sich noch weiter öffnen, kann das Fahrzeug nicht abfahren bzw. wird schneller zum Stillstand gebracht als ein Besoffsky unter dem Drehgestell des 2. Wagens landen kann, zumal viele Leute ja auch behaupten er hätte sich noch kurz festgehalten. Wenn er sich noch festhielt, kann also eine alleinige Schuld des Opfers ausgeschlossen werden, denn nach etwa 2 Sekunden hätte der Zug gestanden.
Ein handelsübliches Bein...ROFL... :lol: also es könnte durchaus sein, daß die Gummis schon so ausgelutscht sind, daß auch ein dünnes Bein zwischenpaßt.

Es gibt ja auch noch die Aussage, er wäre mit dem Rucksack hängen geblieben und dann mitgeschleift worden. Ein Rucksack ist definitiv kein Hindernis für so eine Tür. Gehen wir also mal davon aus, er hängt am Rucksack und wird aus den Riemen gestreift, dann kann er durchaus schnell unter die Bahn kommen...
Nein, kann er nicht. In den Potsdamer KT4D sind eigentlich handelsübliche Drehschalter verbaut, die so angeordnet sind, dass man als Fahrer während des Betriebes nicht einfach mal so ausversehen drankommen kann. Die Siegel sollen so ausgelutscht gewesen sein, dass man die Schalter drehen konnte, ohne die Siegel zu zerstören.
Mit deinem "handelsüblich" hast du es ja. Wie schon gesagt, in dem Fall wäre es ja Vorsatz vom Fahrer, aber ob das so war, weiß nur er.
Sie ist bereits fertig und hat den Trakt auf technische Schäden etc. überprüft, die ein Fehlverhalten des Fahrers zweifellos ausgeschlossen hätten. Hätte es solche Defekte gegeben, so wäre es sicherlich nicht erst zur Anklage gegen den Fahrer gekommen.
Aber irgendwelche neuen Erkenntnisse scheint es ja zu geben. Sonst wäre nicht die Rede davon, daß am Dienstag ein weiteres Gutachten vorliegen soll.

Anklage wird hierzulande schneller erhoben, als einem oft lieb ist.
Jo, im Zweifelsfalle selbstverständlich, Dank der Meisterarbeit des ViP auch nicht ganz unwahrscheinlich. Trotzdem ist der Vorfall anders nicht erklärbar, der Vorgang wurde zigmal nachgestellt, und natürlich wurde festgestellt dass bei einem vorschriftsmäßigen Betrieb dieser Unfall nicht hätte passieren können.
Na ja, ich denke mal, weder ViP noch der Fahrer möchten Ärger riskieren.

Wie konnte die böse ViP nur die Siegel austauschen ;-) ...aus dem armen Jungen wäre später vielleicht mal richtig was geworden :lol: ...
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Was ist in diesem Staat schon recht?
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fahrmidda13
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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von fahrmidda13 »

Die ganz offensichtlich verhärteten, durch Voreingenommenheit geprägten Fronten lassen doch Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Diskussion aufkommen; das finde ich vor dem Hintergrund des Geschehenen schon leicht zynisch.

Bleibt also nur der Verlauf der Verhandlung abzuwarten, an deren Ende wird - davon bin ich noch immer überzeugt - Recht gesprochen werden, wie auch immer das letztendlich aussehen wird. Nochmal: Es war keiner von uns dabei, also kann auch keiner von uns den Vorfall ernsthaft beurteilen :!:
Mal ganz abgesehen davon, daß unser Rechtssystem - glücklicherweise - nicht nur schwarz und weiß kennt. Mitverantwortung werden also alle Seiten zu tragen haben. Denn letztendlich ist klar, daß sich keine Seite, also weder der Fahrer, noch der Betroffene und allem Anschein nach nicht mal der ViP 100%ig korrekt verhalten haben, sonst wäre der Unfall nicht passiert.
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

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Sithis
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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von Sithis »

Die ganz offensichtlich verhärteten, durch Voreingenommenheit geprägten Fronten lassen doch Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Diskussion aufkommen; das finde ich vor dem Hintergrund des Geschehenen schon leicht zynisch.
Warum zynisch? Ok, ich bin zynisch. Ich habe ohnehin eine spezielle Meinung zu der Sache, denke aber auch, das Ganze objektiv betrachten zu können.

Ich bin jedenfalls der Meinung, daß kein Sicherheitssystem der Welt Fahrlässigkeit verhindern kann. Es gibt den schönen Spruch, der eigentlich aus der Computerbranche kommt: Wenn man etwas idiotensicher macht, produziert das Universum bessere Idioten.

Man man, vor gar nicht all zu langer Zeit war es in Berlin und Umgebung gang und gäbe mit offenen Türen zu fahren, oder man hatte zumindest die Möglichkeit, sie während (!) der Fahrt zu öffnen. Ich denke, damals ist weniger passiert als heutzutage, wo es lauter Sicherheitsschalter, Lichtschranken, reversierende Türen, nur noch anklappbare Fenster usw. gibt.
Mitverantwortung werden also alle Seiten zu tragen haben. Denn letztendlich ist klar, daß sich keine Seite, also weder der Fahrer, noch der Betroffene und allem Anschein nach nicht mal der ViP 100%ig korrekt verhalten haben, sonst wäre der Unfall nicht passiert.
Du sagst doch selber, daß niemand bei war, also auch nicht du. Woher willst du dann z.B. wissen, daß es - Sicherheitssystem hin oder her - nicht so geschehen ist, wie ich geschildert habe? (am Rucksack mitgeschliffen, der in der Tür hing) Irgendwer muß in diesem sogenannten Rechtsstaat immer als Sündenbock herhalten.

Klar mag die Diskussion erstmal keinen Sinn machen, solange nicht das Urteil gesprochen ist. Und auch wenn Recht gesprochen wird - Recht haben und im Recht sein sind - wie ich schon erwähnte - zwei unterschiedliche Dinge. Natürlich wird jeder das Urteil anders empfinden, wenn es denn gesprochen wurde.

Daß die Fronten "verhärtet" sind, liegt sicher daran, daß jeder eben gerne nochmal nachhakt. Davon schließe ich mich gar nicht mal aus *g* .
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fahrmidda13
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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von fahrmidda13 »

Du sagst doch selber, daß niemand bei war, also auch nicht du. Woher willst du dann z.B. wissen, daß es - Sicherheitssystem hin oder her - nicht so geschehen ist, wie ich geschildert habe? (am Rucksack mitgeschliffen, der in der Tür hing) Irgendwer muß in diesem sogenannten Rechtsstaat immer als Sündenbock herhalten.
Wie ich schon sagte: alles Spekulation. Da sehe ich mich selbst keineswegs als Ausnahme - nun habe ich eben mal mitspekuliert :wink: .

Trotzdem glaube ich, eben weil keiner von uns dabei war, daß wir die schlußendliche Beurteilung des Vorfalls getrost der Justiz überlassen können und sogar sollten. In zwangsläufig mangelnder Kenntnis halte ich es sowohl für vermessen, den Betroffenen als überalkoholisierten Penner darzustellen, der eh nicht mehr wußte, was er tut, wie auch den Fahrer als halsbrecherischen Draufgänger an den Pranger zu stellen, der über jede Moral hinweg den Störungsschalter manipuliert hat, um den Mob in seiner Bahn möglichst schnell abzutransportieren.
Nicht mehr und nicht weniger wollte ich damit zum Ausdruck bringen.
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
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Sithis
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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von Sithis »

Ok, das Urteil ist verkündet worden:

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... nfall.html

Irgendwie unlogisch für mich. Gibt es etwa einen extra Sicherheitsschalter für die letzte Tür? Wozu braucht die letzte Tür überhaupt einen eigenen Schalter(falls es sowas gibt), hängt das eventuell damit zusammen, daß der Fahrer ja Zutritt über die hinterste Tür in einer Traktion zum Rangierschalter benötigt, wenn er am Gleisdreieck Glienicker Brücke wenden möchte?
Es fahren inzwischen ja durchaus auch Wagen mit Ordnungsnr. 1xx an zweiter Stelle.
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koneggS
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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von koneggS »

Störschalter :P?

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Sithis
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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von Sithis »

koneggS hat geschrieben:Störschalter :P?
Häh?
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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von koneggS »

Na was erzähl ich denn die ganze Zeit? Störschalter umlegen und ab geht die Post mit offenen Türen...

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T3D-Fan
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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von T3D-Fan »

Sithis hat geschrieben:
koneggS hat geschrieben:Störschalter :P?
Häh?
Vermutlich der Schlüsselschalter, den es an jeder Tür geben sollte. Damit kann man jede einzelne Tür überbrücken. (Zumindest sind die in Chemnitz mal nachgerüstet worden.)

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Sithis
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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von Sithis »

Ja, aber so wie ich das bisher gelesen habe gibt der versiegelte Schalter doch alle Türen frei und nicht nur die hinterste.

Und wenn es dieser Schlüsselschalter gewesen sein soll...wie konnte dann die Tür so eingestellt sein? Der Fahrer wird ja nun nicht extra die hinterste Tür "entsichert" haben, damit er schneller anfahren kann.
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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von koneggS »

Das fände ich auch etwas unlogisch. Ich könnte mir maximal vorstellen, dass man den Zug auf dem Betriebshof getrennt hatte (Drehgestellwechsel oder so) und beim wieder zusammenfügen dann vergaß, die Tür wieder zurückzuschalten.
So wie ich den Artikel verstehe, waren die anderen Türen bereits zu, da kann man ja kaum feststellen, ob diese hätten offenbleiben können, ohne die Anfahrt zu verhindern.

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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von koneggS »

Dieter Doege hat bei DSO noch folgende Artikel verlinkt, die eigentlich recht interessant zu lesen sind. Natürlich darf man den Artikel der Blind-Zeitung nicht wortwörtlich nehmen, jedoch finde ich die Vorstrafen sehr interessant, die ja auch in einem seriösen Artikel eine Erwähnung finden. Außerdem interessant sind die Berichte mehrerer Zeuge, die auch bei anderen Haltestellen ein Anfahren mit offenen Türen bemerkten, nciht nur der Tür 4 des 1. Wagens, außerdem der von mehreren Zeugen bestätigte Vorfall im 2. Wagen...

http://pnn.de/potsdam/index.asp?gotos=h ... 293444.pnn
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... Opfer.html
http://pnn.de/Pubs/potsdam/pageviewer.asp?TextID=16596
http://pnn.de/potsdam/index.asp?gotos=h ... 304382.pnn
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... onate.html
http://www.bild.de/BILD/berlin/aktuell/ ... tsdam.html

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Sithis
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Re: Unfall in Potsdam wird verhandelt

Beitrag von Sithis »

Ok, das mit den Vorstrafen ist nicht schön, allerdings frage ich mich, was Diebstähle damit zu tun haben, wie jemand Bahn fährt. Trunkenheit am Steuer - ok, das ist natürlich ein dicker Patzer, genauso wie Fahren ohne Führerschein.

Allerdings frage ich mich, warum die ViP diesen Mann dann beschäftigt hat. Wenn die ViP so jemanden einstellt und hinterher Beweise "vernichtet"(was ja anscheinend doch keinen Erfolg hatte, sonst wüßten die nicht von der "losen Schnur"), dann tragen sie eine nicht unerhebliche Mitschuld. Hinterher empört tun und den Fahrer als Buhmann hinstellen und aus dem Fahrdienst ausschließen ist dann natürlich leicht. Wenn man so konsequent vorgeht, müßte auch jemand aus der "Plüschetage" seinen Hut nehmen - nämlich der, der dafür verantwortlich ist, daß Fahrer beschäftigt werden, die wegen Verkehrsdelikten bestraft sind.

Wobei man auch mal sagen muß, die Vergehen vom Fahrer hin oder her - es hat niemand gesagt(und dafür gibt es nun wirklich keine Zeugen oder Beweise!) daß er während des Unfalls betrunken war. Meiner Meinung nach sollte niemand wegen Vorstrafen vorverurteilt werden. Und scheinbar hat der Fahrer (auch wenn es für manchen zynisch klingen mag) bis zum Unfallzeitpunkt im Fahrdienst keinen Mist gebaut.

Und die BLÖD-Zeitung erwähnt natürlich nicht, daß der Junge betrunken war und unter Cannabis-Einfluß stand.

Es ist natürlich festzuhalten, daß der Fahrer falsch gehandelt hat. Nur sollte man das Fehlverhalten von Betrunkenen nicht zu sehr unterschätzen. Die Begründung, als Berufsfahrer müsse man besonders auf der Hut sein, ist auch etwas einseitig betrachtet.

Ich finde es unter dem Aspekt dieses Vorfalles auch betrachtenswert, generell wieder Kundenbegleiter oder Schaffner einzuführen. Dann auch Schaffner, die die Türen kontrollieren, so wie früher.
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