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Querschnitt möglich?

Verfasst: 21.04.2010 11:08
von xpert
Kennt jemand einen innerstädtischen Straßenquerschnitt mit Straßenbahn, wobei die Straßenbahn beidseitig in Seitenlage und die Straße zwischen den Gleisen geführt wird?
Also von außen nach innen:

Gehweg/Haltestelle - Strab- Sicherheitstreifen -Radweg - Kfz. Spur - Kfz-Spur -Radweg -Sicherheitsstreifen - Strab - Gehweg/ Haltestelle

Problem ist wohl derzeitig der Übergang von der Seitenlage in die Mittellage wegen fehlenden rechten Spiegels bei der Strab!

Re: Querschnitt möglich?

Verfasst: 21.04.2010 16:16
von Jörg
Bestehende Strecken solcher Art fallen mir jetzt keine ein. In Heilbronn soll die Strecke der zukünftigen Stadtbahn Nord abzweigend von der Harmonie in der Allee auf diese Art und Weise ausgeführt werden. Die Gleise inkl. Busspur sollen sich dann in Seitenlage und die Straße dazwischen befinden.

Re: Querschnitt möglich?

Verfasst: 21.04.2010 17:21
von Incentro
xpert hat geschrieben:Problem ist wohl derzeitig der Übergang von der Seitenlage in die Mittellage wegen fehlenden rechten Spiegels bei der Strab!
Dabei dürfte eher ein fehlender linker Außenspiegel zum Problem werden - der rechte wird doch beim Wechsel von der Fahrbahnmitte zum Rand benötigt.

Der beschriebene Straßenquerschnitt wirkt in sofern eigenartig, dass die Radfahrer links von der am Rand geführten Bahntrasse auf der Straße fahren sollen - da sollte die Bahntrasse schon als eigener Bahnkörper ausgeführt werden, der weder von PKW noch von Radfahrern befahrbar ist.

Re: Querschnitt möglich?

Verfasst: 21.04.2010 17:27
von Sithis
Solche Strecken gibt es in Wien und Zagreb. Die alten Wiener Bahnen haben übrigens gar keinen Spiegel an der Außenseite - trotzdem funktioniert der Verkehr da problemlos ;-) .

Re: Querschnitt möglich?

Verfasst: 26.04.2010 23:51
von fahrmidda13
Im Haltestellenbereich gibt es derartige Gleisführungen in Darmstadt an den Hst. Hauptbahnhof und Schloß. Sinn und Zweck ist in diesem Falle, daß Busse und Straßenbahnen jeweils einander überholen können. Deshalb sind Bus- und Straßenbahnhaltestellen hintereinander angeordnet, wobei die Straßenbahn in Fahrbahnmitte die am Rand gelegene Bushaltestelle (mit evtl. haltenden Bussen) passiert und danach in die Straßenbahnhaltestelle am Fahrbahnrand schwenkt, damit die Busse mittig vorbeifahren können.
Beide Straßenverläufe sind alldedings für den MIV gesperrt, abgesehen von Liefer- und Einsatzfahrzeugen sowie Taxen.

Das Konzept hat sich nach meinen Bebachtungen übrigens an beiden Haltestellen bewährt, wenn auch damit Straßenbahn und Bus - anders als zuvor - an getrennten Stellen halten.

Leider habe ich nur ein grauenhaft schlechtes Bild von 2007 gefunden, anhand dessen die Verkehrsführung am Schloß deutlich wird. (Dafür handelt es sich um eine historische Aufnahme; 7603 trat noch im gleichen Jahr die Reise nach Iasi an :wink: ) In der Mitte ist Platz für Busse.
ST10 Schloss.jpg

Re: Querschnitt möglich?

Verfasst: 29.06.2013 16:03
von Platte
Wenn auch schon etwas länger her...

Im ehemaligen Jugoslawien (Zagreb wurde genannt, Osijek, Belgrad etc.) war diese seitliche Gleisanordnung auch üblich, es sollte halt der Durchgangsverkehr nicht behindert werden. In Berlin gibt es Gleise beiderseits der Fahrbahn in Adlershof (Linien 60/61 in Höhe des Außenrings). Zu Pferdebahnzeiten war das ganze noch weit verbreitet, da die Tiere am Straßenrand einen besseren Tritt hatten als in Straßenmitte (man benutze mal einen Feldweg nach einem Wolkenbruch).

Re: Querschnitt möglich?

Verfasst: 03.07.2013 05:37
von Möckern-Peter
Auch in Pilsen gibt es ein solches Stück.
Symptomatisch indes ist es in der Tat als Eigenheit des Balkan, wie zuvor schon dargestellt wurde. (Wobei es für Beograd allerdings untypisch ist.)