Schienen in der Schiller-Straße in Leipzig

Sonstiges zum Thema Straßenbahnen: Hier wird über das diskutiert, was thematisch nicht in die anderen Foren passt
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Tramfan1000
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Schienen in der Schiller-Straße in Leipzig

Beitrag von Tramfan1000 »

Hallo,

gestern bin ich an einer Baustelle in der Schiller-Straße vorbei gekommen. Dort wurde gerade die Straße aufgebrochen und unter der Asphalt Schicht lagen noch alte Gleise, die laut Möckern-Peter zu einer alten Straßenbahn Strecke gehören.

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Heute war ich nochmal an der selben Stelle vorbeigekommen, leider sind aber jetzt die Schienen schon wieder begraben worden (nicht herausgerissen!!).

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24V
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Re: Schienen in der Schiller-Straße in Leipzig

Beitrag von 24V »

ja bis 1968 wurden diese Schienen noch befahren, auch die neuesten Gotha G4 hatten sie noch unter den Rädern, als Linie 3 Paunsdorf - Kleinzschocher, war für mich sehr günstig wenn ich zu Elektro-Pinder, dem damals führenden Elektrofachgeschäft, wollte.

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Möckern-Peter
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Re: Schienen in der Schiller-Straße in Leipzig

Beitrag von Möckern-Peter »

Auch die 7 und die 30, lieber Heiko!
Für knappe 3 Jahre. Die 3/4/6/7 wurden getrennt, und bisweilen gab es Linienschilder, wo Hauptbahnhof durch Neues Rathaus überklebt war. Ist also die Zeit nach der Rekonstruktion Augustusplatz (vermutlich Herbstmesse) 1965 und dem 29.05.1968, als die Strecke abgeklemmt werden musste - dank kalter Ulbricht...
Neben der obligatorischen 10/11/28, wo sich auch mal wenn auch selten ein G4 draufverirrte, der in Dö. oder Mö. grad übrig war vonn einer 16 oder 29. Und die 10 fuhr auch von Witt.Str. zeitlang grundhaft G4. Dort ist also auch LOWA und ET/EB planmäßig gewesen, alles alte sowieso.

Und vergiss nicht das 1-Jahres-Interim 1974/75, Heiko!
Damals baute man den Königs-/Leuschner-Platz um und fuhr über ein aufgelegtes GVP-Behelfsgleis in der Universitätsstr. und nutzte die noch liegende Schillerstr. mit, wieder vor zur Staatsbank. Das haben dann auch schon die Tatras der 13 mitgemacht!
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

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Gustav Mahler ergänzte: Hier ist es wunderherrlich und repariert ganz sicher Leib und Seele.

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Möckern-Peter
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Re: Schienen in der Schiller-Straße in Leipzig

Beitrag von Möckern-Peter »

Als erstes kriegste mal ein DICHTES Streckennetz von 1914.

Dann kriegste alle Schillerstraßen, die ich in Publikationen fand.
Nach eigenen Fotos der Schiller- (und Universitäts)straße gucke ich später...

Auf dem Luftbild über den Augustusplatz siehst die Geradeausfahrt zur Schillerstr., wo heute nur noch ein Gleisbogen ist.
(Habe dir zu der S-Kurve Goethestr. auch einen Videoverweis in eine PN gesteckt.)

Zum Schluss ein Foto: womit du 1949 als Stadtrundfahrt gefahren wärst!! :D
Allerdings waren bis 1951 noch die Innenstadtstrecken (Nord-Süd und Ost-West) noch befahrbar. Auf letzterer fand bis zuletzt Linienbetrieb statt, auf ersterer seit 1936 nicht mehr, es wurde aber befahrbar belassen.
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Zuletzt geändert von Möckern-Peter am 04.09.2011 05:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Möckern-Peter
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Re: Schienen in der Schiller-Straße in Leipzig

Beitrag von Möckern-Peter »

Da bloß 10 möglich sind, musste ich anstückeln.
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Zuletzt geändert von Möckern-Peter am 04.09.2011 05:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Tramfan1000
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Re: Schienen in der Schiller-Straße in Leipzig

Beitrag von Tramfan1000 »

Sehr schöne Bilder! Der Rundfahrt Triebwagen auf dem letzten Bild gefällt mir gut, mit dem wäre ich heute auch gerne gefahren :)

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Möckern-Peter
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Re: Schienen in der Schiller-Straße in Leipzig

Beitrag von Möckern-Peter »

Bilder 6 und 7 sind etwa dort, wo heute die Mensa und das Übungsgebäude des mdr-Orchesters (schwarzer Kubus) stehen.
Dort hinein kamen nach dem Weltkrieg die Schienen, die der Täubchenweg spendete - ich schrieb schon davon.
So, Gregor, nun weißt was dort mal los war... Auf dem Bild von 190x diese Frauenberufsschule, auch die ist Kriegsverlust, aber die Fundamente blieben erhalten und sind heute der Studentenklub Moritzbastei.
Von der Schillerstr. ging zum Glück nur das Eckhaus Universitätsstr. verlustig und wurde in den 60er Jahren ersetzt ("Lampenladen", so es heutzutage noch einer ist...)
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Möckern-Peter
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Re: Schienen in der Schiller-Straße in Leipzig

Beitrag von Möckern-Peter »

Wie versprochen nun noch Bilder, die nicht aus Büchern usw. stammen, sondern reine Fotos sind.
Diese sind aber sämtlichst aus anderen Quellen und von mir nur gesammelt, nicht aber gefertigt!
Damit, Gregor, erschöpft sich mein Fundus...

Damals waren die Fensterrahmen noch unlackiertes Alu und die Fenstergummi unlackiertes Schwarz -
die optisch wohl ordentlichste Zeit der LVB
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24V
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Re: Schienen in der Schiller-Straße in Leipzig

Beitrag von 24V »

Auch von mir ein großes Danke für die schönen Bilder, an Peter.

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Möckern-Peter
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Re: Schienen in der Schiller-Straße in Leipzig

Beitrag von Möckern-Peter »

Danke Heiko.
Logisch wollte ich vordergründig Gregors Frage nach den überasphaltierten Gleisen beantworten, und soetwas untermauert man immer am anschaulichsten - mit Bildern. Ergo suchte ich, was ich fand.
Da in einer PN eh nicht verschickbar, kamen sie logisch in's "öffentliche". Und wie ich sehe, finden sich außer Gregor genug Interessierte, die dieses vergangene Stück Geschichte gern mal wieder anschauen!!
Nicht nur, dass von den Straßenbahnen keine mehr lebt (die 1464 sei mal ausgeklammert, denn sie ist ja auch kein Linienwagen mehr) und die Strecke tabu ist - DASS DIE GLEISE NOCH VORHANDEN SIND, WEIß ICH AUCH ERST DURCH GREGORS FOTOS!! - nein, es ist auch das "flair" längst vergangener Tage. Als dort eben noch Pinder, Musik-Oelsner und der Damenausstatter Melanie Kegler war. So manche alten Läden haben auch ihre Tradition... Manche gibt es noch immer, wie Bäcker Friedemann in der Riemannstr., andere sind längst dahin, wie Felix Louisgang und Dore-Line Rehse im Peterssteinweg, der Imkerladen oder Friseur Heimann. Gehört nicht hierher, aber Fahrgäste und Personal definierten oft über Läden und Kneipen als über Meterzahlen! Es hieß "die Schiefe Ecke", die "Grüne Schänke" usw. - kein Mensch sagte "an der Kreuzung Straße der Befreiung 8.Mai 1945, Ecke Erich-Ferl- und Breite Str."... :mrgreen:
Natürlich war es kein Spaß, v.a. die Kirche zu sprengen und den Platz so zu verunstalten: wir wissen das Politikum... Aber es ist eine Zeit, die man miterlebt hat, und die - ungeachtet politischer Missstände - trotzdem irgendwie schön war und Bilder holen soetwas zurück...
Schaut nur: ein Ikarus66-Heckmotorbus fährt da auch 'rum! (Es gab mal jahrelang eine Schnellbuslinie W.-Leuschner-Pl. - Connewitz/Kreuz im Berufsverkehr; quasi eine "10E" mit Bus.)
Und auf Bild 3 hat der Bw. sogar noch die 2 Zierstreifen über den Piacryl-Eckscheiben! Es ist ergo ein 890er und der Zug eine 21 mit der bis 1969 üblichen Linienführung über K.-Marx-Platz - Lenin-(Prager)Str., der Entgegenkommer auch: er hat Zierleisten. Paunsdorfer der 3,7,30 waren stets "nackigere" - Jahrgänge ohne Zierleisten. Der 890er hat nur bereits seine Heck-Kabelkupplung verloren, so wie alle "Gelenkzug-Hänger". Aber die ersten Bw.-Jahrgänge hatten hinten auch Kabel, für Betrieb als Doppelbw. an alten Tw., als es noch gar keine G4 gab. Die Bw. waren ja bis zu 4 Jahre älter als die ältesten G4. Und in einigen Jahren, kurz nach 1970, werden auch diese Bw. noch ihre Zierleisten im RAW verlieren... So ist Leben. Gut dass es Fotos gibt!
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