Großer Streikbei der BVG

Sonstiges zum Thema Straßenbahnen: Hier wird über das diskutiert, was thematisch nicht in die anderen Foren passt
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Sithis
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von Sithis »

Wenn (höhere) Angestellte nicht in der gewerkschaft sind, weil sie zu geizig waren, den Beitrag zu zahlen, dann können sie auch nicht erwarten, Streikgeld zu erhalten.
Warum zu geizig? Verdi nimmt einen ganz schön hohen Anteil vom Gehalt. Wozu in der Gewerkschaft sein, wenn es nicht notwendig ist? Es handelt sich hierbei ja auch nicht nur um "Sesselfurzer", sondern um Leute, die sich was erarbeitet haben.
Andererseits können die (höhere) Angestellte nicht von den einfachen Beschäftigten erwarten, das diese auf den Streik verzichten, um die "Sesselfurzer" zu schonen.
Es hätte doch gereicht, wenn z.B. ausschließlich BT und die "neuen" BVGler gestreikt hätten. Bei denen kann ich das verstehen, bei einem alteingesessenem Fahrer, der 1800 € auf der Hand hat, nicht.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Manitou
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von Manitou »

Wenn nur die BT-Fahrer gestreikt hätten, dann wären die Ausfälle so gering gewesen, daß mit der Verpflichtung zu Überstunden fast alle Leistungen gefahren worden wären.
Ein solch wirkungsloser Streik hätte also nichts gebracht.
Lest doch mal Mühsam's Gedicht vom Revoluzzer, welcher im Zivilberuf Laternenputzer war.

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Sithis
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von Sithis »

Ich meinte eher, daß ausschließlich das Fahrpersonal hätte streiken sollen.
Und was soll uns dieses Gedicht sagen? Daß die höheren Positionen Laternenputzer sind?
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koneggS
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von koneggS »

Ja, weil Laternen meistens in hohen Positionen hängen.

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Sithis
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von Sithis »

Hast du das Gedicht auch gelesen?
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koneggS
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von koneggS »

nö, du?

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Sithis
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von Sithis »

Sicherlich. Benutze mal Google, dann kannst du mitreden :P .
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koneggS
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von koneggS »

irgendwie is das gedicht sinnlos^^
wenn das hier angebracht wäre, müssten die ganzen straßenbahnfahrer ja mit ihren straßenbahnen abrrikaden bauen, die busfahrer mit ihren bussen, die u-bahnfahrer mit ihren u-bahnen....

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Sithis
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von Sithis »

Ne, wohl eher daß der ganze öffentliche Dienst streikt und die Verkehrsmittel als Barrikaden mißbraucht werden und die Fahrer daher nicht mitmachen.
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koneggS
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von koneggS »

Aber ein beachtlicher Teil der Fharer streikt doch freiwillig...ach...das Gedicht stinkt....ich hasse GEdichte interpretieren :kotz:

Manitou
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von Manitou »

Auf die heutige Zeit übertragen bedeutet dieses Gedicht, daß ein Streik nicht ohne Nebenwirkungen abgeht. Wer jedoch Angst vor den Nebenwirkungen hat, kann aber nicht kämpfen.
Aber es gäbe auch eine andere gerechte Lösung, die Streiks dort vermeidet, wo die Bevölkerung erheblich stärker getroffen wird als die Unternehmen.
Deshalb könnte ich mir eine neue "Tarifverfassung" vorstellen, bei der nur noch die Industrie-Branchen (z.B. Metall- und Elektroindustrie, Bau, Chemie, Bergbau) Tarifverträge eigenständig aushandeln bzw. erstreiken. Dagegen schließen die Dienstleistungsbranchen (Handel, öffentlicher Dienst Verkehrswesen, Banken) einen "Ewigkeitstarifvertrag", wonach der Duchschnitt der Tariferhöhungen der Industriebranchen auf die Dienstleistungsbranchen übertragen wird. Damit gäbe es keine Streiks im Dienstleitungsbereich, aber auch keine Sonderopfer des öffentlichen Dienstes.

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Sithis
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von Sithis »

Schön, aber angesichts der mageren Gehälter verstehe ich nicht, warum man erst jetzt streikt(wohl weil ja jetzt der Tarifvertrag ausläuft). Reich wird man als Fahrer und auch in anderen Dienstleistungsberufen nicht.

Ansonsten ist es zu kritisieren, daß die S-Bahn es die Tage nicht auf die Reihe gekriegt hat, die Folgen des Streiks aufzufangen. Verspätungen von 17 Minuten und mehr mit der Folge von Stauung sowie Zugausfälle lassen Berlin derzeit in ein einziges Chaos versinken. Die Leute stapeln sich in der S-Bahn, obwohl man schon die Ringlinie auf Vollzüge(sonst Dreiviertelzüge) verstärkt hat. Auch andere Linien sind krachend voll. Schön ist es dann auch immer, wenn dennoch irgendwelche Pappnasen mit dem Fahrrad mitfahren wollen. Nicht minder lästig sind die Ausflüge von Schulklassen(Wandertage), die man ja nun wirklich hätte verschieben können, aber so sind sie halt, die krümelkackerischen Prinzipienreiter von Lehrer. Da hat es bei dem "kurzen" Streik besser geklappt.
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koneggS
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von koneggS »

Aber der S-Bahnbetrieb ist ja auch nicht kostendeckend. Die S-Bahn Berlin wäre schön blöd, wenn sie Züge einsetzen würde, die sie aus eigener tasche bezahlen müsste. Das wäre dann Sache der BVG oder des Senats, die zusätzlichen Leistungen zu bestellen.

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Sithis
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von Sithis »

Es kann aber nicht immer nur um Kosten gehen(auch wenn es das meistens tut). Die S-Bahn tut sich damit doch selber keinen Gefallen. Der Imageverlust ist groß und bei so vollen Zügen kann man auch schlecht Fahrkarten kontrollieren. Außerdem hat man ja schon die Züge auf den wichtigsten Linien als Vollzüge verstärkt. Daß man die Tage dennoch das Schwächen in Blankenburg betreibt, ist schon bescheuert. In Mühlenbeck-Mönchmühle hat man eine bescheuerte Sperrkette aufgestellt, die genau dort ist, wo ein Halbzug endet. Sollte man wegnehmen(hält eh keinen auf!) und mit Dreiviertelzügen fahren. Insbesondere in der aktuellen Situation.
Statt Leistungen zu bestellen, sollten die Politiker der Bahn lieber auf die Finger klopfen. Aber da sieht man, daß das ganze Gerede von "sozialer Verantwortung" nur hohles Geschwätz ist.
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koneggS
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Re: Großer Streikbei der BVG

Beitrag von koneggS »

Wieso auf die Finger klopfen? Ohne Moos nix los. Wenn der S-Bahn die zusätzlichen Leistungen bezahlt werden, wird die bestimmt keinerlei Probleme machen, diese auch zu erbringen.
Wenn dein Chef dir sagt, dass du die nächsten Monate das doppelte Arbeiten sollst, aber deinen Hungerlohn behälst, obwohl das Unternehmen einen Rekordumsatz erzielt hat, wirst du das wohl auch kaum machen, nur damit die Kunden glücklich sind.

Das Beispiel ist zwar jetzt entwas überspitzt, aber im Prinzip auch in etwa so: Wenn du als Taxifahrer in Berlin merkst, dass die S-Bahn überfordert ist, würdest du doch auch nicht dein Auto mit Leuten vollstopfen, und zwar unendgeldlich, da das Geld für die Fahrkarte ja der VBB bekommt, nur um ein nettes Image zu bekommen? Ich glaube nicht. Die S-Bahn Berlin ist zwar kein TAxifahrer, aber im Prinzip ist es auch nicht anders. Warum sollte sie unendgeldich irgendetwas ausbaden, was die BVG verbockt hat? Mich würde es nichteinmal wundern, wenn die BVG trotzdem die Zuschüsse für die nicht erbrachten Leistungen einstreicht, also ohne Rückzahlung. Dass man auf der S-Bahn die Züge bereits verstärkt hat, ist doch eigentlich schon tollerant genug. Und die wenigsten Berliner fahren S-Bahn, weil sie dieses Unternehmen so toll finden, sondern weil sie entweder schneller als mit dem Auto/der BVG sind, oder weil sie kein Geld für ein Auto haben. Beide Kunden wird die S-Bahn kaum verlieren.

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