Die dümmsten Streckenführungen, die es gibt

Sonstiges zum Thema Straßenbahnen: Hier wird über das diskutiert, was thematisch nicht in die anderen Foren passt
Standi
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Re: Die dümmsten Streckenführungen, die es gibt

Beitrag von Standi »

Der Nahverkehr hat in Deutschland sowieso keine Lobby. Der "neue" sächsische Wirtschaftsminister hat kürzlich die Finanzierung des geplanten Technischen Zentrums Heiterblick abgelehnt. Als der noch in Leipzig wohnte, entpuppte er sich schon als Gegner der LVB. Nun sitzt er im Dresdner Büro und damit am längeren Hebel. Und die LVB können zusehen wo sie ab 2012 die HU an den NGT12 durchführen können. Die Politiker haben ja auch schicke Dienstwagen und von Strassenbahnen soviel Ahnung, wie ne Kuh vom Eiskunstlaufen! :evil: :evil: :evil:

Grufti T3D

Re: Die dümmsten Streckenführungen, die es gibt

Beitrag von Grufti T3D »

fahrmidda13 hat geschrieben:
Grufti T3D hat geschrieben:joa,da gebsch dir recht,statt teure varios zu kaufen und die kosten auf die fahrgäste abzuwälzen,hätten die das geld lieber in die streckenäste nach borna und glösa und rottluff und hilbersdorf investieren sollen
Ich weiß zwar jetzt nicht genau, wie die Situation in Chemnitz war, aber im Allgemeinen werden neue Fahrzeuge großteils über Fördermittel finanziert, die nun einmal zweckgebunden sind, d.h. man bekommt nicht einfach einen Sack mit Geld vor die Tür gelegt und kann damit machen was man möchte, sondern muß dieses Geld der zugedachten Bestimmung entsprechend verwenden.

Ob es im Nachhinein manchmal sinnvoller gewesen wäre, zunächst die Sanierung der Infrastruktur zur fördern, sei dahingestellt. Einerseits nicht abwegig, können Verkehrsunternehmen und Kommunen solche Aufwendungen andererseits leichter selbst aufnehmen und auch (politisch) rechtfertigen.
nun,wäre besser gewesen,die hätten das geld statt für die varios in den zügigen bau der 4 gesteckt,kann nich sein,das es über 10 jahre dauert,bis gerade mal 4!!!!!!!! kilometer gleis gelegt sind,und sich dann über den fahrgastschwund beschweren,klar,wer will auch in überfüllten bussen ständig im stau stehen

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koneggS
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Re: Die dümmsten Streckenführungen, die es gibt

Beitrag von koneggS »

nun,wäre besser gewesen,die hätten das geld statt für die varios in den zügigen bau der 4 gesteckt,kann nich sein,das es über 10 jahre dauert,bis gerade mal 4!!!!!!!! kilometer gleis gelegt sind,und sich dann über den fahrgastschwund beschweren,klar,wer will auch in überfüllten bussen ständig im stau stehen
Aber wie Lars schon schrieb hätten sie es sicherlich gerne gemacht, nur konnten sie nicht. Wenn die (sehr großzügigen) Fördergelder nunmal für Neufahrzeuge gedacht sind, darf man damit keine Strecke finanzieren. So ist das. Entweder man nimmt die Fördergelder für Neufahrzeuge oder lässt es bleiben, wobei letzteres eben sehr dumm wäre, denn damit würde die Strecke auch nicht eher fertig.

Standi
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Re: Die dümmsten Streckenführungen, die es gibt

Beitrag von Standi »

Ja so ist das mit den Fördergeldern. In Leipzig gibts moderne Fahrzeuge, aber auch stellenweise so schlechte Gleise, die an die Naumburger Strassenbahn zu DDR-Zeiten erinnern. Und so schleichen NGT12 mit 10km/h über marode Gleise.

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Möckern-Peter
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Re: Die dümmsten Streckenführungen, die es gibt

Beitrag von Möckern-Peter »

Die Ausführungen zum Bedarf an Chemnitzer Netzerweiterungen sind zutreffend.
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

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Kava je balzam za srce in duso. (slowen.: Kaffee ist Balsam für Herz und Seele) Giuseppe Verdi
Gustav Mahler ergänzte: Hier ist es wunderherrlich und repariert ganz sicher Leib und Seele.

Prosimo se med voznju ne pogovarjete z voznikom!

Kein Sarkasmus liegt mir völlig fern :-)

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Gartenstadt
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Re: Die dümmsten Streckenführungen, die es gibt

Beitrag von Gartenstadt »

Sithis hat geschrieben: Erfurt:

Anger - daß sich das gesamte Netz am Anger kreuzt, ist hochgradiger Unsinn. Die Verkehrsplaner haben längerfristig versagt. Umfahrungen wären sinnvoll, oder eine Direktverbindung zwischen Ringelberg - Europaplatz und den dahinter gelegenen Strecken. So könnte man auch direkt zur Universität fahren.
In der jetzigen Form wirkt sich jedenfalls jede Verzögerung auch durch Müllwagen etc. auf andere Linien aus.

Einsparungspotenzial bestünde bei einigen Haltestellen. So könnte man "Krämpfertor" weglassen, da sich kurz dahinter eh der Anger befindet. Gleichsam überflüssig finde ich die Haltestelle "Baumerstraße", die am Anfang des Universitätsgeländes liegt. Außer besonders fußfaulen Studenten, die sich die wenigen Meter zur Uni kutschieren lassen, steigt eh kaum einer ein.
Hochgradiger Unsinn sind die geschilderten Punkte aus deiner Sicht. Für andere scheint der Anger, bzw. das Zentrum hochgradig attraktiv zu sein. Zumal das gewählte Streckennetz in Erfurt hochgradig komfortabel ist. Wenn man in Erfurt von A nach B will muss man maximal einmal am Anger (Punkt C) umsteigen, während man beispielsweise in Berlin noch an D, E und F umsteigen muß. Ich gebe dir allerdings Recht, das in einem Havariefall eine Störung in dem Bereich alle Linien betrifft. Was du also meinst ist das es sinnvoll wäre eine Ausweichroute zu bauen. Dazu müsste man aber einen Ring um den Anger bauen.

Deine genannten Direkt-Verbindungen zw. Ringelberg und Europaplatz sorgen hingegen für einige Schwierigkeiten. Was ist z.B. wenn du vom Ringelberg zum Anger willst? Steigst du dann am Leipziger Platz aus (weil die Hst. Krämpfertor gibt es in deinem Szenario ja nicht mehr) und läufst zum Anger? Oder steigst du in der Johannesstraße aus und läufst zurück? Oder nehmen wir an du willst vom Ringelberg nach Windischholzhausen. Steigst du dann am Europaplatz in die 3 um? Und welcher Fahrgast soll aus welchen Gründen zum Europaplatz wollen, was im aktuellen Netz ja genauso möglich ist, mit ca. 4 min längerer Fahrzeit???

Die Haltestelle Baumerstraße ist in deinem Szenario auch gestrichen? Bist du dort schon mal ausgestiegen? Dort wohnen auch Menschen. Das gesamte nordöstliche Borntal und das Andreasviertel (Wohngebiet Nordbad westlich des Flutgrabens-Karlstraße-Auenstraße-Adalbertstraße) sind dort angeschlossen. In stadteinwärtiger Richtung stehen immer 5-10 Anwohner die dort einsteigen.

Die Gorkistraße mag sicher etwas unsinnig erscheinen, seit dem die Haltestelle Sparkassen-Finanzzentrum exsistiert und die Frauenklinik zu ist. Hier befinden sich 6 Haltestellen kurz hintereinander... Lauentor - Rudolfstraße - Gothaer Platz - Sparkassenfinanzzentrum - Gorkistraße - Brühler Garten. Alle Haltestellen liegen nicht in Sichtweite der nächsten, sind aber in ca. 2 min Fußweg zu erreichen, liege also alle ca. 300m auseinander, wenn überhaupt.

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Sithis
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Re: Die dümmsten Streckenführungen, die es gibt

Beitrag von Sithis »

Für andere scheint der Anger, bzw. das Zentrum hochgradig attraktiv zu sein. Zumal das gewählte Streckennetz in Erfurt hochgradig komfortabel ist. Wenn man in Erfurt von A nach B will muss man maximal einmal am Anger (Punkt C) umsteigen, während man beispielsweise in Berlin noch an D, E und F umsteigen muß.
Ja schön - ich will aber nicht am Anger umsteigen und dort auch nichts kaufen. Ich möchte ohne Umwege ans Ziel kommen.

Berlin ist sicher auch nicht perfekt, hat aber auch ein merklich größeres Netz. Ein Vergleich wäre aber ohnehin Äpfel mit Birnen.
Ich gebe dir allerdings Recht, das in einem Havariefall eine Störung in dem Bereich alle Linien betrifft. Was du also meinst ist das es sinnvoll wäre eine Ausweichroute zu bauen. Dazu müsste man aber einen Ring um den Anger bauen.
Nö, nicht nur im Havariefall! Was meinst du, wie oft ich es erlebte, daß die Bahn ewig warten mußte, weil ein Müllwagen die Straße blockierte? Oftmals sogar auf der "falschen" Seite. Eventuell sollte man den Müll ja außerhalb der HVZ abholen.
Und es gab mehr als einmal Havarien, die alles aufhielten.
Wenn gleich drei Linien nicht weiterfahren können, frage ich mich, was da abgeht. Zumal man ja nicht mal in alle Richtungen abbiegen kann.
Deine genannten Direkt-Verbindungen zw. Ringelberg und Europaplatz sorgen hingegen für einige Schwierigkeiten. Was ist z.B. wenn du vom Ringelberg zum Anger willst? Steigst du dann am Leipziger Platz aus (weil die Hst. Krämpfertor gibt es in deinem Szenario ja nicht mehr) und läufst zum Anger? Oder steigst du in der Johannesstraße aus und läufst zurück? Oder nehmen wir an du willst vom Ringelberg nach Windischholzhausen. Steigst du dann am Europaplatz in die 3 um? Und welcher Fahrgast soll aus welchen Gründen zum Europaplatz wollen, was im aktuellen Netz ja genauso möglich ist, mit ca. 4 min längerer Fahrzeit???
Ich möchte aber nicht zum Anger. Das ist der Punkt. Ich möchte woanders hin. In meinem Szenario würde die Bahn auch weit vorher abbiegen und nicht erst am Krämpfertor.
Die Haltestelle Baumerstraße ist in deinem Szenario auch gestrichen? Bist du dort schon mal ausgestiegen? Dort wohnen auch Menschen. Das gesamte nordöstliche Borntal und das Andreasviertel (Wohngebiet Nordbad westlich des Flutgrabens-Karlstraße-Auenstraße-Adalbertstraße) sind dort angeschlossen. In stadteinwärtiger Richtung stehen immer 5-10 Anwohner die dort einsteigen.
Ich kenne die Baumerstraße und das ist tatsächlich nur eine Haltestelle für Fußfaule.
Auch auf dem Rückweg stadteinwärts habe ich nicht sehr viele Fahrgäste erlebt.
Die Gorkistraße mag sicher etwas unsinnig erscheinen, seit dem die Haltestelle Sparkassen-Finanzzentrum exsistiert und die Frauenklinik zu ist. Hier befinden sich 6 Haltestellen kurz hintereinander... Lauentor - Rudolfstraße - Gothaer Platz - Sparkassenfinanzzentrum - Gorkistraße - Brühler Garten. Alle Haltestellen liegen nicht in Sichtweite der nächsten, sind aber in ca. 2 min Fußweg zu erreichen, liege also alle ca. 300m auseinander, wenn überhaupt.
Ja. Hier gibt es auf jeden Fall Einsparpotenzial.

Ich halte jedenfalls nichts davon, wenn ein Netz auf einen zentralen Punkt konzentriert wird. Es gibt dann im Ernstfall einfach keine Umleitungsmöglichkeiten. Auch ist man bei Baustellen unflexibler. Es sollte ohnehin mehr Buslinien geben.

Da ich jetzt eh seit einem Jahr nicht mehr in Erfurt wohne, tangiert mich das alles zum Glück nicht mehr sonderlich.
In Kassel gibt es jedenfalls für den Ernstfall eine Umfahrungsstrecke. Wenn dort die Fußgängerzone im Bereich Königsplatz bis Rathaus gestört ist, können die Bahnen immer noch über den Scheidemannplatz fahren. So auch schon praktiziert worden, als die Fußgängerzone mal für ein Fest gesperrt war.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

AMA
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Re: Die dümmsten Streckenführungen, die es gibt

Beitrag von AMA »

Gartenstadt hat geschrieben: Hochgradiger Unsinn sind die geschilderten Punkte aus deiner Sicht. Für andere scheint der Anger, bzw. das Zentrum hochgradig attraktiv zu sein. Zumal das gewählte Streckennetz in Erfurt hochgradig komfortabel ist. Wenn man in Erfurt von A nach B will muss man maximal einmal am Anger (Punkt C) umsteigen, während man beispielsweise in Berlin noch an D, E und F umsteigen muß. Ich gebe dir allerdings Recht, das in einem Havariefall eine Störung in dem Bereich alle Linien betrifft. Was du also meinst ist das es sinnvoll wäre eine Ausweichroute zu bauen. Dazu müsste man aber einen Ring um den Anger bauen.
Ohne die Situation in Erfurt oder Berlin genau zu kennen: wenn ich von A im Nordwesten der Stadt zu B im Südwesten will, dann steige ich lieber zwei Mal um und fahre dafür keinen Riesen-Umweg über das Zentrum.

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Sithis
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Re: Die dümmsten Streckenführungen, die es gibt

Beitrag von Sithis »

Ich finde das auch bequemer. Aber in Erfurt gibt es eben keine Umgehungsstrecken und man mußte ja unbedingt aus Image-Gründen den sogenannten City-Takt einführen: Ja, wir fahren alle 10 Minuten auf jeder Linie - wozu?
Auf richtig stark belasteten Strecken wie etwa der Strecke, die an der Universität vorbeiführt, reicht das auch in der HVZ oft nicht, besonders auch daher, weil nur die Linie 3 mit längeren Zügen fährt. Früher gab es da HVZ-Verstärker, ist aber Vergangenheit.
Dafür fährt man mit dem 10-Minutentakt außerhalb der HVZ auf den Außenbereichen der Linien 2 und 4 hauptsächlich warme Luft spazieren(wobei die 4 ja eh nur während der Schulzeit durchfährt).

Statt langgezogener Linien wäre es besser, die Streckenäste mehr untereinander zu verknüpfen.
In Kassel hat man auf den Linien zwar nur einen 15-Minutentakt, doch dafür überlagen sich dann die Linien im stark frequentiertem Innenstadtbereich. Weniger stark frequentierte Äste wie die Linie 6 nach Wolfsanger werden alle 15 Minuten bedient, was locker ausreicht.
Auch Würzburg macht es ähnlich, da überlagern sich die Linien und bedienen jeweils verschiedene Endpunkte.

Umgehungsstrecken können auch Fahrgastpotenziale erschließen. Und Umgehungsstrecken sind auch für den Betriebsablauf sinnvoll. Was macht man in Erfurt, wenn mal am Anger Gleisbauarbeiten anstehen?
Ich fände eine Abzweigung am Leipziger Platz Richtung Europaplatz über Nordbahnhof ganz sinnvoll, so könnte man auch die Buslinie 9 "elektrisieren", die ja die einzige ist, die alle 10 Minuten fährt.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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