Erfahrungen wegen Fotogenehmigung in Nürnberg?

Straßenbahnbetriebe in Deutschland
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Sithis
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Erfahrungen wegen Fotogenehmigung in Nürnberg?

Beitrag von Sithis »

Da ich nächster Zeit eventuell nach Nürnberg wollte und mir auch die U-Bahn ansehen, stellt sich mir die Frage, ob man dort (immer noch?) eine Fotogenehmigung braucht.
Grund für diese gewisse Verunsicherung ist dieses Thema in einem anderen Forum. Ist zwar schon 2 Jahre alt, aber kann ja immer noch aktuell sein.

Wie sieht es nun aus? Also kommerzielle Aufnahmen sind das natürlich keine, nur für mich zum "Privatgebrauch" und Spaß.
Ich meine, natürlich möchte ich auch nicht unbedingt von solchen Sicherheitsblödeln belästigt werden, die meinen, sie müßten Machtspielchen spielen.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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M73
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Re: Erfahrungen wegen Fotogenehmigung in Nürnberg?

Beitrag von M73 »

Auf der VAG-Seite ist nur ein wager Text ...

http://www.vag.de/Kontakt/m162l1id247/P ... ntakt.html

Mit Nürnberg habe ich keine Erfahrungen, aber daß das so rigide gehandhabt wird, wie beschrieben, erstaunt mich schon – So ekelhaft ist ja nicht mal die DB-AG?! :shock: :|

In München wird eigentlich kein solcher Terror gemacht. Selbst im Internet veröffentlichte Fotos werden im allgemeinem nicht nachgegangen. Ein Fall ist mir jedoch bekannt, wo jemand negative paplisiti mit einem Foto von einem STW/M-Bus machte. Der wurde dann von der MVG sehr bestimmt gebeten, dieses Foto von seiner Seite zu nehmen. (Und in diesem speziellen Fall meiner Meinung auch mit Recht)

Hier mal der Originaltext der Münchner Verkehrsbetriebe:
http://www.mvg-mobil.de/foto_&_film.htm

Genial finde ich immer bei den MVG-Regeln, daß es immer im Ermeßen des Betriebspersonal steht. Es sind Unmengen von Fotos im Internet von MVG-Fahrzeugen zu finden. Auch viele, worauf die Fahrzeugführer oder sonstige Betriebler zu sehen sind. Es soll in manchen Fällen sogar vorgekommen sein, daß der auf dem Foto abgebildete nachträglich (oft erst nach Jahren) von dem Fotografen einen Abzug wollte. Doch ernsthaft Ärger habe ich bis dato noch nicht mitbekommen…:wink: Ich denke, daß man in München kapiert hat, daß man heute eben nur durch solche "Liebhaberfotos" die Geschichte des Münchner Nahverkehrs auch in nebensächlichen, aber liebevollen Details dokumentieren kann.

Absolut gegenteilig sieht's in Augsburg aus; die prämieren sogar die besten Videoaufnamen: 8)

http://www.stawa.de/fahrgaeste/4996.php
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TW 334
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Re: Erfahrungen wegen Fotogenehmigung in Nürnberg?

Beitrag von TW 334 »

Ich hab mal in der U3 fotografiert und gleich mit dem Verkehrsmeister Bekanntschaft gemacht...war aber ne recht seltsame Situation...es steht aber auch nirgendwo ausdrücklich, das es verboten ist...aber davon wollen die Mitarbeiter nichts wissen
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Sithis
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Re: Erfahrungen wegen Fotogenehmigung in Nürnberg?

Beitrag von Sithis »

TW 334 hat geschrieben:Ich hab mal in der U3 fotografiert und gleich mit dem Verkehrsmeister Bekanntschaft gemacht...war aber ne recht seltsame Situation...es steht aber auch nirgendwo ausdrücklich, das es verboten ist...aber davon wollen die Mitarbeiter nichts wissen
Hm, was genau hat sich denn ereignet?

Irgendwie kommt mir diese Sache mit der Fotogenehmigung vor wie ein Insiderwitz von den Angestellten. Ich meine, wenn im Kundenzentrum behauptet wird, sowas braucht man nicht und gibt es nicht(für private Nutzung) und wiederum bestehen sogenannte Sicherheitsleute oder Verkehrsmeister darauf, na ja.

Was die U3 angeht - zumindest das Argument der Belästigung des Fahrers dürfte da doch hinfällig sein ;-) .
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Re: Erfahrungen wegen Fotogenehmigung in Nürnberg?

Beitrag von TW 334 »

Ich habe mit einem Heidelberger Bekannten vorne raus fotografiert und die Zugbegleiterin hat das wohl der Leitstelle gemeldet, sodass kurz darauf der Verkehrsmeister da war und mit der Zugbegleiterin getuschelt hat und auf uns gedeutet hat. Ich bin dann hin und habe gefragt, was das wird, wenn es fertig ist und der hat mich nach meiner Fotogenehmigung gefragt...schließlich hat der mich aufgeklärt, das man eine bräuchte. Meine Frage, wo das stehe, ignorierte er einfach

Aber das ist halt Nürnberg...
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M73
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Re: Erfahrungen wegen Fotogenehmigung in Nürnberg?

Beitrag von M73 »

Zu diesem Thema, allerdings auf München bezogen, bin ich beim Stöbern auf einen LINK gestoßen:

http://www.youtube.com/watch?v=rWm9lApq ... r_embedded

So aufgeschlossen sind sicher nicht alle Fahrer in München...

Grundsätzlich entscheidet bei privaten Aufnahmen das örtliche Betriebspersonal. Also wenn ein Fahrer das erlaubt und die Aufnahmen nicht gegen die MVG verwendet werden, wird's in der Regel keinen Ärger geben. Wenn der Fahrer sagt, in der Tram wird nicht geknipst, gibt's nichts zu meckern, dann ist das so. (So steht's sinngemäß auf der Internetseite der MVG unter Fotogenehmigungen.)
Habe dazu noch gehört, daß speziell im U-Bahn-Bereich während der HVZ manche Verkehrsmeister stadtbekannte ÖPNV-Fetischisten darum bitten, Zeiten mit geringerem Fahrgastaufkommen zu nutzen.

Also Tip für Knipser in München: Wenn Betriebspersonal Fotos verbietet, dann ohne große Diskussion akzeptieren und fertig - In der Regel wird aber nix beanstandet.

OK. Der Beitrag ist stellenweise Doppelt, aber paßt halt zu mehreren Themen…
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Sithis
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Re: Erfahrungen wegen Fotogenehmigung in Nürnberg?

Beitrag von Sithis »

So, war dieses Wochenende in Nürnberg. Wie schon in einem anderen Thema geschrieben, hatte ich vorher per Fax eine Aufnahmegenehmigung beantragt und auch bekommen. Die nette Dame in der Presseabteilung steht einem per Email auch immer Rede und Antwort. Man braucht auch privat so eine Genehmigung, sie ist aber wie gesagt relativ leicht zu bekommen.
Einfach das Formular ausfüllen, hinfaxen und nach ein paar Tagen kommt eine Fax-Antwort mit Unterschrift. Die sollte man dann mitführen.
Auf der U1 wollte sie keiner sehen, die Fahrer hat es auch nicht gestört, einer hat sogar freundlich gewunken. Nur auf der U2 wurde ich heute von einem Sicherheitsmitarbeiter danach gefragt. Habe sie ihm gezeigt, es war in Ordnung und er war sogar recht freundlich und hat mir noch viel Spaß gewünscht. Geht doch.
Es ist eigentlich recht unproblematisch, ein Fax hinschicken mit Terminwunsch und dann ist alles geregelt.
Meiner Ansicht nach hat die VAG dies besser geregelt als andere Städte, wo man meistens nur kommerzielle Aufnahmen im Service-Bereich erwähnt und die oftmals nur angemieteten Sicherheitsleute keine Ahnung haben.

Warum man bei der VAG solchen Wert darauf legt, weiß ich nicht. Eventuell sind es ja auch schlechte Erfahrungen, z.B. Leute, die blitzen oder andere störende Dinge machen. Wenn einer wirklich Mist macht, kann er ja auch rechtlichen Ärger kriegen.
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bim
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Re: Erfahrungen wegen Fotogenehmigung in Nürnberg?

Beitrag von bim »

Zunächst muss grundsätzlich unterschieden werden, öffentliche Straße / Platz oder Privatgrundstück.
Auf öffentlichem Gelände darf jedermann fotografieren was und wieviel er will, Einschränkungen sind nur Persönlichkeitsrechte von abgebildeten Personen, die mehr als "Beiwerk" darstellen.
Als Privatgelände gelten eindeutig auch Betriebsanlagen der U-Bahn und Straßenbahn, letztere nur auf eigener Trasse unabhängig von Straßen. Hier kann der Eigentümer Verbote ausprechen oder Regeln bekanntmachen, deren Nichteinhaltung Konsequenzen haben kann.
Für diesen Bereich der VAG gilt die veröffentlichte Hausordnung: http://www.vag.de/consoleo_files/module ... ordung.pdf

Darin ist eindeutig festgelegt:
Bitte benutzen Sie die U-Bahn-Bauwerke nur als Fußgängerunterführung, Zugang zur U-Bahn und zu den Geschäften.
Der Aufenthalt zu anderen Zwecken ist nicht gestattet und wird als Hausfriedensbruch verfolgt.
Der Aufenthalt zur Anfertigung fotografischer Aufnahmen kann demnach durch VAG-Personal in Ausübung des Hausrechts als Hausfriedensbruch angesehen und entsprechend mit Sanktionen belegt werden. Mit der schriftlichen Fotogenehmigung umgeht man dieses Verbot.

Gegen einfache Schnappschüsse bei der hausordnungs-konformen Nutzung der Anlagen ist auch ohne Genehmigung nichts einzuwenden. Der Passus der Genehmigungspflicht in der Hausordnung bezieht sich daher ausdrücklich auf professionelle Aufnahmen:
Nur nach vorheriger Genehmigung durch die VAG ist Folgendes gestattet:
...
- Gewerbliche Foto-, Film- und Fernsehaufnahmen
Das hier ist beispiesweise keine gewerbliche Aufnahme:

Bild

Den einzigen Ärger beim Fotografieren hatte ich bisher nur zur DDR-Zeit mit Vopos an Bahnhöfen und Brücken. Nach sachlicher Erklärung der Motivation gaben auch sie sich zufrieden, wollten aber, dass ich den Platz verlasse.
So long

Mario

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Sithis
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Re: Erfahrungen wegen Fotogenehmigung in Nürnberg?

Beitrag von Sithis »

Also nach dem, was ich im Internet so gelesen habe, werden in Nürnberg auch keine Schnappschüsse und private Aufnahmen geduldet. Eher ist es so, daß nicht alle "erwischt" werden. Der Mitarbeiter hatte mich ja gleich angesprochen wegen der Kamera. Da ich zwei Tage für Nürnberg eingeplant hatte, wollte ich natürlich eventuellem Ärger aus dem Weg gehen und habe mir daher die Genehmigung geholt. Damit war ja alles paletti.
Wie gesagt, ich hatte mich vorher extra an den VAG-Service gewandt, dort wurde mir per Email eindeutig mitgeteilt, daß alle Aufnahmen einer Genehmigung bedürfen, egal ob privat oder gewerblich. Andernfalls gäbe es ja nicht die oftmals recht langen Diskussionen im Netz über Leute, die von VAG-Mitarbeitern "erwischt" wurden. Wenn man da einfach nur sagen könnte: Ich mache nur privat ein Bild, wäre das Problem ja nicht da. Das läßt man so eben nicht gelten.

Warum man nun genau auch Wert darauf legt, daß auch Privatpersonen eine Erlaubnis benötigen, weiß ich nicht. Eventuell eine Idee irgendeines hohen Tieres der VAG oder man möchte sich eben tatsächlich absichern, falls irgendwer mal Scheiße baut. Eventuell gab es das ja auch schon. Wenn man sich manche Leute so anschaut, würde es mich nicht wundern. Wenn jemand vielleicht ständig Fotos mit Blitz im U-Bahnhof macht, würde ich da weder als Mitarbeiter noch als Fahrgast wirklich Bock drauf haben. So hat man eben eine Handhabe, solche Typen in ihre Schranken zu weisen.

Das mit den Betriebsanlagen der Straßenbahn wäre schon mal interessant zu wissen. Wo hören diese auf, wo beginnen sie?
Und welche Formen haben sie?
Bei Hochbahnsteigen für Stadtbahnen wäre es ja klar, aber was ist z.B. mit Rasengleisen? Und Haltestellen an sich?
Theoretisch stelle ich mir das so vor: Man steht an einer Haltestelle, fotografiert, Fahrer kommt und heult rum. Stellt man sich einfach daneben auf die Straße oder den Gehweg(ohne mit dem Verkehr ins Gehege zu kommen) kann man dann ja auch "ätsch" sagen.

Bezüglich Aufnahmen von Bahnanlagen zu DDR-Zeiten: Diese galten doch als militärisches Gelände. Daher achtete man da wohl besonders drauf.
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