Neuigkeiten aus Leipzig

[Möckern-Peter]

Also ich hatte vorhin mal nach längerer Zeit Gelegenheit, den "finsteren Blick" - die modernste Straßenbahnwerkstatt Europas (Stand: 1927) - zu durchwandern.
Grund war dienstlich: die Abholung der 1204 zum Heimatbf.
HU bekommen z.Zt. 1110, 1111, 1131 (stets gleichzeitig 3)
Als Gast weilt die Rostocker 675, sowie ein anderer, wo keine Nr. auffindbar war.
Bw. 906 (Augustusplatz...) ist weitgehend "ausgeräumt" und wirkt wie eine HU, die freilich noch nicht lange zurücklag. Alle unfallbeschädigten Bleche sind gerade durch unlackierte ersetzt worden.
Tw. 1214 steht ja bekanntlich in der Angerbrücke; nur das A-Teil ging gen Hw. Dieses A-Teil ist vorn so gut wie "weg": es ragt nur eine (nun sehr lang wirkende) Kuppelstange aus dem Nichts. Der Wagenteil ist restlos von allem nichtmetallischen befreit und die Räume der ausgebauten Türen sind durch Querstreben verschweißt, was dem Zweck einer Tür ja normal entgegenliefe. Grund sind m.E. Richtarbeiten am Rahmen, wozu der in Spangen, Zwingen u.a. eingespannt wird. Da sich dies wegen Bruchgefahr bei Kaltbehandlung nur warm oder heiß machen lässt, muss wegen der Brandgefahr aber auch wirklich ALLES raus! Die verschweißten Türräume dienen m.E. dazu, den durch die Türräume rechts unstabileren Wagenkasten künstlich eine Statik und Festigkeit ähnlich der Nichttürseite zu geben, damit sich der Kasten beim Richten nicht einseitig verzieht. (Natürlich werden die türversperrenden Streben später weggeflext...) Insgesamt sieht es danach aus, dass der Wagen noch sehr lange brauchen wird, denn nach den Metallarbeiten fängt elektrische Ausrüstung und Innenausbau wie im Waggonbau bei NULL an. Mir unerklärlich allerdings, warum in der linken Seite bewusst in die Wagenwand geschnitten wurde und dort einfach mehrere Blechtafeln in Größe großer Tische fehlen. Ob deswegen, um ein "Gegengewicht" zu den rechten Türausschnitten zu schaffen? Ich nehme an, einen so versierten Metallbearbeiter/Statiker haben wir sicher hier nicht, um alles klären zu können.
Freudige Nachricht: die 2163 kommt wieder! Die total hochgeklappte Heckplattform ist schon wieder ebenerdig und am neuen GFK-Heckteil steht 2043. D.h. 2163 wird unter Verwendung der ausgemusterten und zerlegten 2043 wiederaufgebaut. Es ist aber definitiv die 2163 selbst, da nur links ein Fenster fehlt und rechts die Hintertür, alles davor ist original 2163.
Im freien steht noch die 2083, ein ebenso ausgemusterter. Was man damit vorhat, weiß ich nicht.
Die LVB bekommt neue Busse. Diese gehen bekanntlich in die Hw zum Einbau von IBIS/Funkausrüstung. Es sind für den Stadtbereich (Kennzeichen L-NV) weiße Mercedes Citaro - mal keine Solaris... - (u.a. wurden 130 und 132 gesichtet) und für den Landbereich (Kennzeichen L-RV) blau-weiße MAN.
Desweiteren steht in der Hw auf einem 1458mm-Fahrwerk - rollbockartig - ein schmalspuriger Tw.-Fahrgestellrahmen mit Motoren und Radsätzen. Er ähnelt dem Gotha, scheint aber keiner zu sein; zudem ist seitlich mittig beidseits ein arg "mitgenommenes" Fabrikschild, das nicht von WG ist. In Dunkeln war da wenig zu erkennen. Merkwürdig, dass durch das gesamte Laufgestell dünne Messingrohre verlaufen - solche, durch die man gewöhnlich Gase oder Flüssigkeiten jagt. Es wirkt wie das Untergestell eines Spezialarbeitswagens. Vielleicht weiß ja jemand mehr?

[Möckern-Peter]

Es gibt jetzt einen Tatra-Atw. 5034; möglicherweise ist es die 2083.
(2037 wurde mit zerhackt, 2043 gab Teile für die 2163, bliebe nur der oder die 2078.)
2079 ist es jedenfalls nicht; der blieb ja stets olympiablau.