[GR] – Alltag&Pferdebahnflair im Stadtzentrum der Neißestadt

Straßenbahnbetriebe in Deutschland
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Daniel Kramer
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[GR] – Alltag&Pferdebahnflair im Stadtzentrum der Neißestadt

Beitrag von Daniel Kramer »

Hallo Forengemeinde,

nun soll es wieder mal an der Zeit sein, einen Gruß aus Görlitz
im Jahre des 130 jährigen Bestehen der Görlitzer Straßenbahn (1882-2012) hier einzustellen.

Ein jährlicher Höhepunkt ist seit 2009 der Einsatz des historischen Pferdebahnwagens 9,
der zum „Tag des offenen Denkmals“ originalgetreu von einem Pferd gezogen, zum Einsatz gelangt.
Dazu ein paar Aufnahmen am Ende des Beitrages.

Zuvor noch als Querinformation ergänzende Meldungen der letzten Wochen.
Im Zeitraum 13.08.-26.08. kam es durch Baumaßnahmen im Gleisbereich zwischen
Bahnhof Südausgang und Biesnitz/Landeskrone zu Schienenersatzverkehr.
Die SL2 verkehrte daher bis/ab Bahnhof-Südausgang und wendete an der WS Goethestraße.
Der Abschnitt Bhf./Südausgang-Goethestraße wurde ohne Fahrgäste als „Dienstfahrt“ befahren.

Während der Ferienzeit (23.07.-31.08.) verkehrte die Linie 3 mit Solowagen.
Der Einsatz von Doppeltraktion erfolgte jedoch anlässlich zweier größerer Veranstaltungen in Görlitz,
wo gleichzeitig eine Verlängerung des Fahrplanes im Abendverkehr angeboten wurde.

Am 02.-04.08. feierte Görlitz das Viathea -. Straßenfestival,
wo im Innenstadtbereich an verschiedenen Stellen Theater-Schauspieler aus dem Inn- und Ausland Theaterstücke auf der Straße präsentieren.
Dieses Fest zieht jährlich reichlich Besucher aus nah und fern an,
ebenso wie das Görlitzer Altstadtfest was Görlitz gemeinsam mit Zgorzelec (Jakubymarkt) vom 24.-26.08. feierte.
Bei beiden Anlässen kam es zu Einsätzen von Doppeltraktionen auf der SL3.


Die Aufnahmen sind ein Mix der letzten Wochen, darunter auch Sichtungsbilder die bei unterschiedlichen Witterungen entstanden!
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01 – TW 310 vor der Kulisse des Parkhauses am Bahnhof. Die Stadt wirbt hier derzeit für ihre Bewerbung zum Kulturerbe.
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02 – Einer der noch wenigen Vertretern aus Zeiten der DDR, ein Barkas 1000,
der das Stadtbild von Görlitz prägt und nicht nur mit dem Klang seines Zweitaktmotors an alte Zeiten erinnert.
Im Bild mit TW 311, Berliner Straße.
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03 – Neue Werbung erhielten u.a. dieses Jahr auch diese beiden Wagen, Citaro 507 und TW 313, die sich am Demianiplatz gemeinsam zeigen.
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04 – Trubel und eine Art Großstadtflair bietet das alljährliche Altstadtfest in Görlitz,
gemeinsam mit dem Jakubymarkt im benachbarten Zgorzelec.
TW 309 am Demianiplatz bringt zahlreiche Fahrgäste aus Richtung Biesnitz zu dem größten Fest der Stadt Görlitz und der Region.
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05 – Für das Schwarzbier der ortsansässigen Brauerei wirbt TW 312, ex Erfurt 531 mit Vollwerbung vor der Kulisse des Humboldthauses.
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06 – TW 317, 1998 ex Cottbus 5, am „Platz des 17. Juni“, vor der Kulisse des Reichenbacher Turmes,
der höchste der Görlitzer Türme. Die erste Erwähnung fällt in das Jahr 1376.
1485 erhielt er seinen zylindrischen Aufbau und trug bis 1782, als er seine barocke Haube,
ein steiles gotisches Dach. Heute beherbergt der Turm eine Ausstellung des kulturhistorischen Museums .
Die Wappen am Turm sind die der 6 Städte des gleichnamigen Bundes aus dem Jahr 1346 und die der Länder,
zu denen Görlitz im Laufe seiner Geschichte gehörte.
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07 – In diesem Bild spielt die Straßenbahn mit TW 313 mal nur eine kleine Rolle.
Viel mehr steht derzeit der Verbleib des historischen Jugendstilhauses im Mittelpunkt,
das nun seit mehr als drei Jahren, kurz vor seinem 100. Geburtstag, leer steht.
Das Warenhaus aus dem Jahre 1913 gilt als eines der besterhaltenen Warenhäuser aus der Vorkriegszeit, was täglich Touristen bestaunen.
Insbesondere der aufwendig gestaltete Innenraum mit den freihängenden Treppen, die Treppengeländer aus geschnitztem Echtholz,
sowie das verzierte Glasdach zählen zu den Besonderheiten. Noch dieses Jahr soll das Gebäude Zwangsversteigert werden.
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08 – Die Doppeltraktion 306+302 begegnet am Platz des 17. Juni.
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09 – Identisch gleiche Werbung tragen bereits seit Jahren die beiden TW 316 und 319,
die beim Einsatz als Traktion ein einheitliches Bild geben. Der Ex Erfurter sowie ex Cottbuser TW während des Fahrgastwechsels an der Haltestelle Bahnhof.
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10 – Die Traktion 316+319 noch einmal vor der Kulisse der 1900 eingeweihten Kathedrale St. Jakobus nahe der Haltestelle Bahnhof/Südausgang,
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11 – Am Postplatz fuhr auch der historische WUMAG-TW 23 (Bj. 1928) vor die Linse.
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12 – Ein spontanes Sichtungsbild entstand am Demianiplatz mit dem Partywagen „Hopfenexpress“,
einer von drei 1994/1995 übernommenen Düwag-GT6 Fahrzeugen aus Mannheim, Baujahr 1971, ex 465.
Das Fahrzeug verkehrte zwischen 1995 und 1999 als Linienwagen,
wurde 2000 zum Partywagen umgebaut und gelangt seit dem im Sonderverkehr zum Einsatz.
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13 – Geschossreduzierung eines Plattenbauviertels.
Wie auch in zahlreichen anderen ostdeutschen Städten werden Wohnblöcke aus Beton der Typen IB64 sowie WBS 70 ab- oder zurückgebaut.
In Görlitz zeigen sich dieses Jahr in Königshufen mehrere derartige Baustellen,
in dem man sich für eine Geschossreduzierung statt einem Komplettabriss entschied und Königshufen
künftig als eine Art „Gartenstadt“ sich präsentieren soll.
Traktion 308+316 von der Königshufener Endstelle „Am Marktkauf“ kommend, vor einer Baustelle auf der Schlesischen Straße,
dessen Plattenbauten Mitte der achtziger Jahre entstanden und einst zahlreichen Wohnungssuchenden einen modernen Wohnraum baten.
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14 – TW 309 verlässt den Demianiplatz
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Aufnahmen vom 09.09.2012, Einsatz der Pferdebahn anlässlich zum „Tag des offenen Denkmals“.
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15 – Am Gleisdreieck Postplatz rangieren der WUMAG-TW 23 sowie der historische Pferdebahnwagen 9. Unmittelbar danach wird der TW gegen 1 PS getauscht.
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16 – Kleiner Wagen auf großer Fahrt, zwischen Demianiplatz und Grüner Graben, im Hintergrund die Kulisse des Rathausturmes (links) sowie der Dreifaltigkeitskirche (rechts).
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17 – Das Gespann an der Hinterseite des Postamtes, (auf der ehemaligen Strecke Richtung Stadthalle bzw. Moys, lang ists her...)
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18 – Am Postplatz nahe der Frauenkirche
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19 – Ein Blick aus der Vogelperspektive zum Demianiplatz.
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20* – Am Rande noch eine Aufnahme, von den im Teer endenden Gleise,
wo einst die Straßenbahn bis 1945 bis Moys (heute im polnischen Zgorzelec) sowie noch rund 20 Jahre danach bis zur Stadthalle, nahe der Grenze fuhr.
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21* – Auch dieser noch vorhandene ruhende Zeitzeuge hat 40 Jahre lang (1964-2004) so einige Fahrzeuggenerationen erleben dürfen.
Die Zukunft der WS Virchowstraße ist offen.

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Damit wünsche ich eine angenehme Woche!
Viele Grüße aus Görlitz,
Daniel

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