Dresdener Tatras

[Möckern-Peter]

Wer ist bitte so nett, die letzten noch existenten Dresdener Tatras einmal aufzulisten,
und dazu noch die 222er Nr. des Originalwagens vor der Mod. mitzunennnen? (damit man quasi Serie/Bj. erkennen kann)
Danke

(Ich habe es nicht als Zweit-Ort bei Tatras eingestellt, damit ich nicht Haue vom Jörg kriege )

[Standi]

Hier kannst du nachschauen: http://tram-info.de/wagenp/dresden.htm

[Ingolf]

Aktuelle Tatrafahrzeuge.xls

Habe eine Aufstellung mit ex Nummern der Dresder Tatras angehängt. Viel Spass!

[koneggS]

201 017 und 018 sollen wohl abgestellt sein, letzterer wohl z.T. auch schon ausgeschlachtet.

[Möckern-Peter]

Danke, Ingolf,
für die ausführlichen Listen!

Theoretisch beträgt der Bestand also 18(17) Wagen.
Es sind aber noch '"etliche" (wie z.B. 201) inaktiv vorhanden? (Die man - nur theoretisch betrachtet - hauptuntersuchen und in Verkehr bringen könnte, die aber eigentlich jemand kaufen soll...)

Interpretiere ich richtig, dass 224 0.. bzw. 1.. Beschleuniger-Modernisierungen* waren und die 200er Ordnungsnr. mit der "Chopperung" vergeben wurden? (Das hieße, dass jeder Mod. zunächst mit Beschleuniger ausgerüstet war.)
Grundsätzlich fällt auf, dass im Ggs. zu Leipzig, wo zunächst ausschließlich Wagen der 2 letzten Lieferungen 1984 und 1986/87 zur Mod.1 (2101 - 57, 58 - 77/78 - 97) und auch für die Mod.2 nur die Reihe (2070 - 2100 und anteilig 2012 - 2069) der Jahre 1982 bzw. ~83 genommen wurden (ein paar Tausch"geschichten" mal unberücksichtigt), in Dresden Wagen sämtlicher Baujahre* (und damit auch bereits sehr alte) herangezogen wurden. Immerhin ist sogar noch einer dabei, der zur Indienststellung noch keine EDV-Nr. hatte (1907)!!
*Daraus ergab sich quasi, dass aus der Nr. eines Mod. der Originalwagen (ohne Tabelle nachschlagen) nicht mehr ableitbar war?

2 Besonderheiten beinhalten noch ein Rätsel: Wodurch zeichnete sich 224 5.. aus, und was bedeutet beim 414 die helle Schrift?

[Ingolf]

Möckern-Peter schrieb:
*Daraus ergab sich quasi, dass aus der Nr. eines Mod. der Originalwagen (ohne Tabelle nachschlagen) nicht mehr ableitbar war?

2 Besonderheiten beinhalten noch ein Rätsel: Wodurch zeichnete sich 224 5.. aus, und was bedeutet beim 414 die helle Schrift?[/quote]

Beim Umbau wurden quasi Wagen genommen, welche mit der HU dran waren.
die 224 5xx sind nur mit RBL und Datenfunk ausgrüstet wurden, da nicht genug modernisierte Wagen bzw. Stadtbahnen vorhanden waren. diese wurden auch nach ablauf der Frist ausgemustert.

Es sind noch einige 224 2xx und 244 0xx abgestellt. Werde im neuen Jahr mal versuchen darüber Erkundigungen einzuholen.

[Möckern-Peter]

Danke.
Also gäbe es gar noch "Reserve"... Wo stehen die jetzt? - früher parkte man solche ja in Bühlau...

224 5.. quasi eine mini-Variante der Mod. - um sie vorn einsetzen zu können, denke ich.
Not-Mod. gab es hier nicht, denn die M2 sind nur M1 ohne Klima. Und Beschleuniger hatten die 1 und viele 2 ja auch; nur die letzten M2 kamen als chopper. Dafür wurden aber M2 z.T. noch mit Generator geliefert, aber das war kommpatibel.
Not-Wagen gab es "hinten": die nie Funk bekamen und auch keine VETAG-Weichensteuerung und dann im öfftl. Einsatz nur hinten dran durften. Aber das waren nur "blonde", also originale.

Gut, durch die Verfahrensweise ist die alt-Nr. quasi nicht mehr erkennbar.
Unsere Verfahrensweise war anders: Man nahm nur die jüngsten Jahrgänge* - wegen der neueren (besseren??) Substanz - rückwärts, also erst 84-87er, später für die M2 82/83er, egal ob sie "dran" waren oder nicht. (Es gab freilich - auch - welche, bei denen HU und Mod. kombinierbar war, z.B. Bj.1984 mit Mod. 1992, aber man mod. 1991/93 auch 87er, die grade erstmal "Halbwertzeit" hatten: man hat dann - unverständlicherweise - nicht '92 eine "geklebt", sondern die traten dann '95/'96 wiederum an...) Die ältesten ließ man bewusst unmod. ihre Frist auslaufen. Eine 1907 hätte hier einer 1641 entsprochen: solches ging da grade in die "Jagdgründe" nach Woronjesh, Lipezk, später auch Craiova und Brasov und noch später zu Onkel Kim. Oder sie "fuhren fertig" - 5 1600er haben noch den Kirchentag erlebt.
Auf alle Fälle hätte man hier aber die Nr. "sichtbar" gelassen. Wenn, hätte man aus 2118 2218 gemacht und aus 2139 2239, mit der Perspektive des "Wanderns" von einer Reihe in die andere. So aber tat man gar nix, ließ die Nr. so, und sagte sich: irgendwann sind die alle "blau"... Aber dass man aus einer 2124 eine 3278 und aus einer 2149 eine 3280 gemacht hätte, glaube ich nicht... Ist eine "Identitätsfrage", auch wenn der Spenderwagen ja quasi nicht mehr erkennbar ist.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt - ehe ein "Korrektor" sich ereifert - , dass es in kleinerem Rahmen Nr.-änderungen gab. Z.B. dass man zum Ersatz des Unfallopfers 2114I die 2086 heranzog und die 2086II dann aus der 1902 gewann, dass man wegen Dachumformer oder MG 2070er und 2090er tauschte, dass man statt einer schwerdemolierten 2079 eine 1933, 1958 o.ä. nahm. Auch die 2120 ist z.B. die 1939II, die eigtl. die 2011 war, und die 2100 lebt immer noch als 2124II. Aber das war selten: bestimmt 85% haben Originalnummern.


*Bei den LOWA-Bw. lief es in den 70ern ähnlich. Nicht die "verbrauchtesten" von 1951, die es am nötigsten hatten, wurden generalrepariert (zu sog. 3-Fenster-Wg.), sondern die jüngeren von 1954/56; die alten ließ man im RAW "rekonstruieren" = als BE70 wiederkommen.

[Standi]

Bei den Leipziger T4M2 blieben neben dem Kalorifer auch die Drehgestelle unverändert. In Dresden gab es einst 95 T4MT (TV8), 30 MS (Beschleuniger), 84 MI, 55 TB4MS (ohne Kabine) und 65 B4MS. Die als letzte T4MS 224 122-125 vorgesehenen wurden gleich mit TV8 als 224 202-205 eingereiht. Alle anderen MT entstanden aus MS, wobei sich nochmals die komplette Ordnungsnummer änderte, also z.B. nicht aus 224 044 die 244 wurde. Bei den sog. "Krüppeln" hatte nur der erste (244 001) noch kurze Zeit den Beschleuniger. Die MI (500er) waren eigentlich unmodernisiert, aber mit RBL/IDF ausgerüstet. Im Rahmen von HU`s erhielten aber mehrere MI auch Modernisierungskomponenten, wie neue Falttüren mit durchgehender Verglasung, Klappfenster, neue Kabinen-Rückwände, Polstersitze und eine neue Außenbeleuchtung. Äußerlich waren diese erkennbar an den alten Zielfilmkästen und den alten Scheren-Stromabnehmern. Das in DD mehr ältere Tatras modernisiert wurden ist logisch, wurden doch 1981-84 nur 36 T4 und 15 B4 geliefert. Es waren also weniger "junge" vorhanden.

[Möckern-Peter]

Aber nach 1984 haben sie gewiss noch bekommen... Dresden war doch der Haupt"bekommer" (weil man weniger wieder aufarbeitete als wir sondern auf Ersatzwagen orientierte). Bis es wohl i'wann auffiel.

[Standi]

Dresden war bis 1978 der Hauptabnehmer, danach kamen nur noch kleine Lieferungen: 1979=10 T4, 1981=18 T4/5 B4, 1983=4 T4 und 1984=14 T4/10 B4. 1986+1988 kamen dann noch die 4 T6 und 2 B6. 1979 erhielt Dresden auch Ersatz-Wagenkästen für Unfallwagen (222 237II+319II und 272 223II).