Wie lange werden die GT6 in Gotha noch fahren?

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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Wegen Görlitz, ein Partywagen ist zwar nen netter Bonus, aber nicht so wichtig für den Betrieb.
Es gibt noch so einige Betriebe, die sie einsetzen, und die Bauteile sind ja auch bei den verschieden-achsigen Wagen gleich.
Braunschweig dürfte die Wagen ja noch eine Weile einsetzen, auch in Wien sehe ich erstmal noch kein absehbares Ende, gleichsam bei der SRS.
Alle Betriebe haben genügend "Schlachtschweine". Die ganzen GT6 auf dem Hof der SRS dürften wohl kaum alle aufgearbeitet werden. Braunschweig hat mit Einsatz der Neufahrzeug ebenfalls genügend Schlachtfahrzeuge bzw. Umbauten getätigt. Wien hat ebenfalls genügend Schlachtfahrzeuge. Beide Betriebe setzen die DUEWAGs (Oder Nachbauten) seit Jahren in stattlichen Stückzahlen ein,da dürften die Ersatzteillager auch noch halbwegs gefüllt sein. Gotha setzt sie erst seit den 90ern ein, und sonderlich viele Fahrzeuge hat man nie besessen. Bereits in den 90ern gab es kaum noch Ersatzteile, nur die Großbetriebe hatten noch volle Ersatzteillager, bestellten aber keine Neuteilemehr, da man mit demVerschwinden der DUEWAGs kein volles Ersatzteillager für diese Fahrzeuge mehr haben wollte.
Die DUEWAGs sind zugegebenermaßen echt geile Fahrzeuge, aber ihre Zeit ist gekommen. Das ist das Leben, und die bewährtesten und besten Fahrzeuge waren nach über 40 Jahren im Ruhestand.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Geht das schon wieder mit den Glaubenskriegen los?

Wenn die Tatras nach der Wende zum Teil nicht so gründlich modernisiert worden wären(teilweise waren es ja schon Halb-Neubauten), würden die meisten davon wohl auch in den Ofen gewandert sein. So hat man die Substanz eben grundlegend sehr stark erneuert - was man bei den DÜWAGs(da ja nicht so ein Bedarf dafür bestand) im eher geringeren Umfang getan hat.

Die ex-Erfurter haben nur ein Plus: Es sind relativ "junge" Fahrzeuge, mehr nicht. Und im guten Zustand. Es gab auch einige Verschrottungen nach der Wende von nicht sehr alten Fahrzeugen. Beispielsweise FFO.

Ansonsten ist das Alter nicht immer ausschlaggebend. Ich hatte ja schon mal erwähnt, daß z.B. in Rumänien 50 Jahre alte Schweizer Wagen fahren. Nun mögen die Sicherheitsstandards(falls es welche gibt) dort wohl meilenweit von unseren entfernt sein, aber es zeigt doch, daß alte Fahrzeuge auch lange halten können. Bei dauernder Erneuerung der Ersatzteile besteht so ein Wagen doch nicht nur aus 40 Jahre alten Teilen.
Und Ersatzteile sind immer billiger als Neuwagen.
Selbst wenn Neuteile für DÜWAGs oder andere alte Wagen hergestellt werden würden, könnte ich mir kaum vorstellen, daß der Preis auch nur annähernd in die Regionen von Neuwagen kommen dürfte, wo doch selbst der "billige" Leoliner immer noch knapp 1,5 Millionen € kostet.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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fahrmidda13
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Beitrag von fahrmidda13 »

Och Leutchens, wie wäre es denn mal einen kleinen Fightclub "GT6 <-> KT4D" einzurichten? Langsam wird die Nummer doch alt. Schön, daß nach der SRS und Gotha innerhalb Deutschlands kein weiterer Betrieb mehr betroffen sein wird. :wink:
koneggS hat geschrieben:Und fahrmidda13 sagte mir vorgestern, dass die Mannheimer Hängebauchschweine älter sind als die Mannheimer GT6 in Gotha-also noch abwegiger.
Kleines Mißverständnis: mir ging es da um die Görlitzer GT6, die bekanntlich zum Typ "Mannheim" gehören, der auf die Rundköpfer der ersten Generation folgte. Die noch in Mannheim eingesetzten Wagen sind eben aus dieser ersten Generation, also älter.
Die GT6 in Gotha sind aber auch keine "Mannheim"-GT6, sondern die gleiche Bauart wie die Mannheimer Hängebauchschweine. Der Altersunterschied hält sich daher in Grenzen und wenn ich mich jetzt nicht irre, sind die heutigen Gothaer Wagen die ersten nach Mannheim gelieferten Exemplare dieses Typs, also geringfügig älter.
Sithis hat geschrieben:Es ist eine Frage der Ersatzteilversorgung. Es dürfte auch für den GT6 noch genügend Teile geben.
Natürlich... spätestens, wenn mal wieder ein paar überzählige GT6 geschlachtet werden. :P
Sithis hat geschrieben:Ich denke mal, die Sympathie läge eher bei Neufahrzeugen, die es nicht gibt.
Wer würde schon freiwillig zum Gebrauchtwagenhändler gehen?
Aber mit Straßenbahnen verhält es sich eben in diesem Punkt genauso wie mit Autos: natürlich wird man auch in Gotha heimlich von Neufahrzeugen träumen. Da man sich diese aber nicht leisten kann, ersetzt man einen alten durch einen neueren Gebrauchtwagen - genauso handhaben es 3/4 aller deutschen Autokäufer.
koneggS hat geschrieben:Die DUEWAGs sind zugegebenermaßen echt geile Fahrzeuge, aber ihre Zeit ist gekommen. Das ist das Leben, und die bewährtesten und besten Fahrzeuge waren nach über 40 Jahren im Ruhestand.
Yo. Die Wagen sind in den 90er Jahren nach Gotha gekommen, um den abgewirtschafteten G4-Wagenpark ersetzen zu können und dem Betrieb so die Möglichkeit zu geben unter wirtschaftlich halbwegs tragbaren Bedingungen zu arbeiten. Hierbei handelte es sich um eine Art "Erste Hilfe" und übrigens nicht um die Abgabe von "westlichem Schrott", wie das im Zusammenhang mit der SRS hier mal behauptet wurde.
Als Übergangslösung (mehr waren die GT6 nicht und mehr konnten sie - ebenso wie auch die nun kommenden KT4D nicht sein) haben die Wagen nach über zehn Jahren ihr Soll erfüllt. Nun muß man schauen, daß man sich von den verdienten Helfern trennt, bevor sie zur Last werden.
Allerdings bin ich schon gespannt, ob wir diesbezüglich immernoch einer Meinung sind, wenn in zwei Jahren die Stunde Null für die letzten Dresdner T4D schlägt. :wink:
koneggS hat geschrieben:Dass die KT4D nun ausgerechnet aus Erfurtkommen, ist sicherlich geografisch bedingt.
Naja, das Eine bedingt das Andere. Vordergründig ist es - wie überall in der Wirtschaft - unerheblich, wo etwas herkommt, es geht einzig und allein ums Geld. Der relativ kurze Transprortweg von Erfurt nach Gotha dürfte die Entscheidung begünstigt haben. Wären - inklusive Transport, Anpassung usw. - KT4D aus Berlin billiger gewesen, hätte man sich dort bedient.
Sithis hat geschrieben:Wenn die Tatras nach der Wende zum Teil nicht so gründlich modernisiert worden wären(teilweise waren es ja schon Halb-Neubauten), würden die meisten davon wohl auch in den Ofen gewandert sein. So hat man die Substanz eben grundlegend sehr stark erneuert - was man bei den DÜWAGs(da ja nicht so ein Bedarf dafür bestand) im eher geringeren Umfang getan hat.
Richtig - und genau aus diesem Grunde sehe ich auch nicht den großen Fehler, den Gotha machen soll, wenn man dort die antiquarischen GT6 durch jüngere und - dank Modernisierung - qualitativ weitgehend angeglichene und zudem noch wirtschaftlichere KT4D ersetzt.

Zweifellos haben die GT6 angesichts ihres Alters ihre ausgesprochen hohe Qualität unter Beweis gestellt. Nur unterliegt selbst ein Wagen aus Düsseldorfer Produktion einer gewissen Abnutzung, die sich durch entschprechende Pflege zwar aufschieben, aber nicht abwenden läßt. Will sagen: Früher oder später ist auch ein GT6 platt. Andernfalls hätte man in Mannheim und anderswo nicht mit dem Gedanken gespielt, diese Wagen mittelfristig zu ersetzen - und Gotha hätte vermutlich nie GT6 bekommen. Ob es die dortige Straßenbahn dann heute überhaupt noch gäbe, darf bezweifelt werden.

Bei allem Verständlis für nostalgische Neigungen (ich habe am letzten Dienstag in Görlitz selbst im GT6-Führerstand probegesessen, der - von einer völlig sinnfreien und geradezu idiotisch angebrachten Totmannschaltung abgesehen - einen interessanten und wirklich ganz netten Eindruck vermittelt), stehen gerade in Gotha ganz klar wirtschaftliche Interessen im Vordergrund, auch um die Existenz der Straßenbahn weiterhin sicherzustellen. Für Luxus wie eine für zwei untereinander völlig inkompatible Fahrzeugtypen ausgelegte Werkstatt wird da leider kaum Spielraum bleiben.
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Wenn die Tatras nach der Wende zum Teil nicht so gründlich modernisiert worden wären(teilweise waren es ja schon Halb-Neubauten), würden die meisten davon wohl auch in den Ofen gewandert sein. So hat man die Substanz eben grundlegend sehr stark erneuert - was man bei den DÜWAGs(da ja nicht so ein Bedarf dafür bestand) im eher geringeren Umfang getan hat.
Ja, so ist es. Die Tatras sind relativ frisch, was man von den GT6 nicht sagen kann, somit ersetzt das Jüngere das Ältere. Was ist denn daran so schwer zu verstehen :? ?
Und Schweizer Wagen haben übrigens in ihrer Heimat, der Schweiz, deutlich bessere Einsatzbedingungen als hierzulande-weniger Laufkilometer und bessere Wartung z.B.
Und wer das nicht versteht, darf sich als "Anführer des Glaubenskrieges" sehen...

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Wer würde schon freiwillig zum Gebrauchtwagenhändler gehen?
Aber mit Straßenbahnen verhält es sich eben in diesem Punkt genauso wie mit Autos: natürlich wird man auch in Gotha heimlich von Neufahrzeugen träumen. Da man sich diese aber nicht leisten kann, ersetzt man einen alten durch einen neueren Gebrauchtwagen - genauso handhaben es 3/4 aller deutschen Autokäufer.
Das kann man schwerlich vergleichen. Warum sollte ich für 25000 € z.B. einen neuen Passat kaufen, der beim nächsten Sturm mit einem streikenden Board-Computer aufwartet, einer schwülstigen B-Säule daß ich nach hinten nichts sehe und der in 2-3 Jahren vielleicht die Hälfte wert ist? Da kaufe ich doch lieber ein gebrauchtes Fahrzeug, was ohne viel Technik-Schnickschnack auskommt und weiter genauso gut funktioniert. Man muß ja nicht alle 5 Jahre ein neues Auto kaufen...

Straßenbahnen halten da etwas länger, je nachdem, was für ein Betrieb es ist, kürzer oder länger.
Irgendein kleiner Betrieb wird es sicher weniger nötig haben als ein Großbetrieb, der sich im aktuellen Anstrich zeigen möchte.
Yo. Die Wagen sind in den 90er Jahren nach Gotha gekommen, um den abgewirtschafteten G4-Wagenpark ersetzen zu können und dem Betrieb so die Möglichkeit zu geben unter wirtschaftlich halbwegs tragbaren Bedingungen zu arbeiten. Hierbei handelte es sich um eine Art "Erste Hilfe" und übrigens nicht um die Abgabe von "westlichem Schrott", wie das im Zusammenhang mit der SRS hier mal behauptet wurde.
Als Übergangslösung (mehr waren die GT6 nicht und mehr konnten sie - ebenso wie auch die nun kommenden KT4D nicht sein) haben die Wagen nach über zehn Jahren ihr Soll erfüllt. Nun muß man schauen, daß man sich von den verdienten Helfern trennt, bevor sie zur Last werden.
Die Wagen mögen zwar ne Übergangslösung gewesen sein, nur ist vielerorts aus so mancher Übergangslösung ein Dauerzustand geworden. Gotha hangelt sich aktuell von einer Überganglösung zur anderen - nur dürfte das irgendwann mal vorbei sein, wenn es entweder Neuwagen gibt - oder keine gebrauchten Wagen.
Allerdings bin ich schon gespannt, ob wir diesbezüglich immernoch einer Meinung sind, wenn in zwei Jahren die Stunde Null für die letzten Dresdner T4D schlägt.
Das Gekreische dürfte dann bestimmt sehr groß sein!
Richtig - und genau aus diesem Grunde sehe ich auch nicht den großen Fehler, den Gotha machen soll, wenn man dort die antiquarischen GT6 durch jüngere und - dank Modernisierung - qualitativ weitgehend angeglichene und zudem noch wirtschaftlichere KT4D ersetzt.
Man ersetzt Oldtimer durch neuere Oldtimer. Die Erfurter wurden doch kaum modernisiert, wie man etwa am Beschleuniger sehen kann.
Gotha hätte sich dann doch gleich bessere Gebrauchtwagen besorgen sollen(2-3 Jahre abwarten hätte auch nicht geschadet, aktuell rollt doch noch fast alles). Ansonsten ist es mir eh ein Rätsel, warum man in Deutschland nicht auch mal nach Neuwagen aus dem Ostblock schaut.
Die dürften doch auch schön billig sein. Mir fiele da z.B. BUCUR ein.
Zweifellos haben die GT6 angesichts ihres Alters ihre ausgesprochen hohe Qualität unter Beweis gestellt. Nur unterliegt selbst ein Wagen aus Düsseldorfer Produktion einer gewissen Abnutzung, die sich durch entschprechende Pflege zwar aufschieben, aber nicht abwenden läßt. Will sagen: Früher oder später ist auch ein GT6 platt. Andernfalls hätte man in Mannheim und anderswo nicht mit dem Gedanken gespielt, diese Wagen mittelfristig zu ersetzen - und Gotha hätte vermutlich nie GT6 bekommen. Ob es die dortige Straßenbahn dann heute überhaupt noch gäbe, darf bezweifelt werden.
Daß sie Verschleiß unterliegen, streite ich gar nicht ab. Mir ging es nur darum, daß sich Gotha mit den Erfurtern keineswegs bessere Wagen an Bord holt, die nun noch aufwendig modernisiert werden.
In Mannheim hat sicher auch die Beschaffung von Niederflurwagen eine Rolle gespielt.

Daß man selbst alte Kisten noch gut modernisieren und längerfristig kann, zeigen doch die beiden Gotha-Wagen Betriebe Woltersdorf und die Kirnitzschtalbahn.
Ja, daß es sich hierbei um Betriebe handelt, die in erster Linie touristische Interessen erfüllen, ist mir auch klar, bevor jetzt wieder einer "Äpfel mit Birnen" schreit. Ich kann mir dabei keineswegs vorstellen, daß die Modernisierung auch nur annähernd an die Kosten von Neuwagen herangekommen wäre.

Darum ging es mir auch bei Gotha. Hätte man einen typenreinen GT6 Wagenpark gehabt, und kein Geld für Neufahrzeuge, hätte man sie vielleicht im gleichem Umfang modernisieren können - vergleichbar mit den Berliner A3 U-Bahnen, die nun ertüchtigt werden, obwohl auch schon sehr alt.
Im Jahre 2020 sind die KT4D sicher auch schon arg abgenudelt und man hat wieder nur alte Schrottkisten für den Betrieb. Ob es bis dahin Neuwagen gibt(oder dann), wage ich zu bezweifeln. So beißt sich die Katze in den Schwanz. Unabhängig davon, ob ich nun (was ja durchaus sein mag) lieber GT6 als KT4D durch den Thüringer Wald rollen sehe.
Bei allem Verständlis für nostalgische Neigungen (ich habe am letzten Dienstag in Görlitz selbst im GT6-Führerstand probegesessen, der - von einer völlig sinnfreien und geradezu idiotisch angebrachten Totmannschaltung abgesehen - einen interessanten und wirklich ganz netten Eindruck vermittelt), stehen gerade in Gotha ganz klar wirtschaftliche Interessen im Vordergrund, auch um die Existenz der Straßenbahn weiterhin sicherzustellen. Für Luxus wie eine für zwei untereinander völlig inkompatible Fahrzeugtypen ausgelegte Werkstatt wird da leider kaum Spielraum bleiben.
Aber gerade aus der Sicht der Wirtschaftlichkeit sollte man doch mal überlegen, was sinnvoll wäre. Man sollte die Wagen, die man hat, für einen längerfristigen Betrieb auslegen, nicht nur als Überganglösung - egal ob GT6 oder KT4D. Gerade dann, wenn man weiß, daß es in den nächsten Jahren erstmal nichts mit Neuwagen wird. Mir ging es darum, daß eine Grundertüchtigung der GT6 in meinen Augen sinnvoller wäre als veraltete "junge" Wagen nochmal aufzupeppeln.
Und Schweizer Wagen haben übrigens in ihrer Heimat, der Schweiz, deutlich bessere Einsatzbedingungen als hierzulande-weniger Laufkilometer und bessere Wartung z.B.
Auch mit bester Pflege sollten ältere Wagen entweder irgendwann verschlissen sein oder sie wurden grundertüchtigt. Daß sie weniger Laufkilometer haben, würde ich gerne belegt wissen.
Es ist aber durchaus davon auszugehen, daß die Schweizer Einheitswagen sehr solide sind - immerhin standen bis vor Kurzem noch Wagen aus den 40ern in der Schweiz im Einsatz.

Generell wird in der Schweiz "das Tram" mehr akzeptiert - die Schweizer hatten ja schon Großraum- und später Gelenkwagen, als man in Deutschland noch mit Aufbauwagen und ertüchtigten Vorkriegswagen herumrumpelte(bezogen auf Westdeutschland - die DDR lasse ich bewußt außen vor, da hier alles noch später geschah).
Und wer das nicht versteht, darf sich als "Anführer des Glaubenskrieges" sehen...
Das sagt genau der Richtige!
Eigentlich ist es müßig, daß wir über KT4D vs. GT6 auf dieser Basis diskutieren. Ich denke, wenn jemand mit Argumenten kommt wie "6 Achsen verursachen mehr Kosten als 4 Achsen" oder "die SRS sollte statt auf gebrauchte Zweirichter zu setzen im Baustellenverkehr Heck an Heck fahren", dann ist es irgendwie schwer, mit demjenigen über die Fahrzeugfrage zu diskutieren.

Mein Wunschdenken wäre eigentlich auch das Würzburger "Raubtiergehege" für Gotha :P .
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Wie willst du mit jemand diskutieren, der stur und starr an seiner Meinung festhält, sich nicht auch nur einen Millimeter in der Diskussion bewegen will und den Augenschein erweckt, seine (oft auf Halbwissen [beziehe ich jetzt auf Gotha]) gebaute Wahrheit sei die einzig Richtige?
Redest du mit mir? Von dir habe ich hier eigentlich noch gar nicht viel gelesen.
Die Realität in Gotha war und ist anders, als sie in deiner Übergangslösungsdenkweise existiert. Aber warum sollte man hier Fakten schreiben, die du eh nur wieder negierst und die deinen verklärten Düwagblick in deiner Scheinwelt trüben. Und nein, es rollt(e) eben nicht mehr alles und die Ersatzteilfrage ist auch anders als du "annimmst".
Ach nein? Und du weißt es natürlich viel besser.
Im Übrigen verstehe ich nun auch deine Affinität gegen DSO allerbestens.
Das ist wieder was ganz anderes. Meine Abneigung gegen DSO besteht 1. wegen den "Bildergurus" da, 2. weil die Straßenbahn da eh nur ein Nebenthema ist, 3. dort generell viel Unsinn steht und 4. weil sich dort vor allem opportunistische Gutmenschen treffen(mit Kopfschütteln und Schmunzeln verfolgte ich etwa den Thread, wo es außerordentlich bedauert wurde, daß ein besoffener Punker in Potsdam überfahren worden ist).
Nichts für ungut, wir Thüringer sind nun manchmal sehr direkt. Auch wenn es dem ein oder anderen nicht passt.
Direkt? Außer großen Sprüchen habe ich von dir jetzt nicht viel gelesen.
Euch Thüringer habe ich beim Treffen hier oben zuerst immer für Sachsen gehalten wegen dem Dialekt. Damit konnte man euch ja schon früher schön ärgern :lol: .
PS: sei dir gewiß, das von Seiten der TWSB hier auch mitgelesen wird. Das Köpfeschütteln und Lachen siehst du aber nicht.
Wers glaubt...können die überhaupt lesen?
herzliche Grüße aus Gotha nach Schildow
Mußt ja extreme Langeweile haben, daß du das herausgefunden hast, oder?

Übrigens stinkt es hier mal wieder gewaltig nach Fisch...


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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Das kann man schwerlich vergleichen. Warum sollte ich für 25000 € z.B. einen neuen Passat kaufen, der beim nächsten Sturm mit einem streikenden Board-Computer aufwartet, einer schwülstigen B-Säule daß ich nach hinten nichts sehe und der in 2-3 Jahren vielleicht die Hälfte wert ist? Da kaufe ich doch lieber ein gebrauchtes Fahrzeug, was ohne viel Technik-Schnickschnack auskommt und weiter genauso gut funktioniert. Man muß ja nicht alle 5 Jahre ein neues Auto kaufen...
Nenn mir bitte einen Betrieb, der nicht auf Neuwagen setzen würde, wenn er sie bekommen würde (außer der Kirnitzschtalbahn,Woltersdorf & Co)
Irgendein kleiner Betrieb wird es sicher weniger nötig haben als ein Großbetrieb, der sich im aktuellen Anstrich zeigen möchte.
Warum sollte dieser um jeden Preis auf Altfahrzeuge setzen?
Die Wagen mögen zwar ne Übergangslösung gewesen sein, nur ist vielerorts aus so mancher Übergangslösung ein Dauerzustand geworden. Gotha hangelt sich aktuell von einer Überganglösung zur anderen - nur dürfte das irgendwann mal vorbei sein, wenn es entweder Neuwagen gibt - oder keine gebrauchten Wagen.
Gebrauchte Wagen wird es immer geben, solange Großbetriebe Neufahrzeuge bekommen. Und solange eine Übergangslösung halbwegs zeitgemäß ist, wird es wohl erlaubt sein, sich "von einer Übergangslösung zur anderen zu hangeln". Wenn man bei einer Übergangslösung bleibt, die irgendwann mal veraltet ist, hat man ja für seine Gegner z.B. schnell mal einen Fakt gefunden, den Betrieb einzustellen, weil der Wagenpark ja restlos veraltet ist. Solange man immer mal die Gelegenheit hat, den Wagenpark etwas zu erneuern, geht das ja auch noch. Und die Erfurter KT4D sind im Innenraum komplett modernisiert, die wesentlichen Anpassungen oder modernisierungen in Gotha bestehen dann aus Matrixanzeige, die ja sicherlich bezahlbar ist und z.T. Neulack und/oder Choppersteuerung TV14.
Man ersetzt Oldtimer durch neuere Oldtimer. Die Erfurter wurden doch kaum modernisiert, wie man etwa am Beschleuniger sehen kann.
Gotha hätte sich dann doch gleich bessere Gebrauchtwagen besorgen sollen(2-3 Jahre abwarten hätte auch nicht geschadet, aktuell rollt doch noch fast alles). Ansonsten ist es mir eh ein Rätsel, warum man in Deutschland nicht auch mal nach Neuwagen aus dem Ostblock schaut.
Die dürften doch auch schön billig sein. Mir fiele da z.B. BUCUR ein.
Zur Modernisierung der Erfurter: s.o.
Und wie du selber sagst, hat eine Bahn eine etwas längere Lebenserwartung als ein Auto-mit 17 Jahren ist sie da noch kein Oldtimer.
OK, dass man sich auch KT4D,die besser modernisiert wurden aus anderen Betrieben hätte hohlen können, ist natürlich schade, aber man wird in Gotha sicher wissen, was man macht. Und irgendwelche Osteuropäischen Hersteller kannst du vergessen, das ist die mieseste Qualität, die man sich überhaupt nur anschaffen kann.
Daß man selbst alte Kisten noch gut modernisieren und längerfristig kann, zeigen doch die beiden Gotha-Wagen Betriebe Woltersdorf und die Kirnitzschtalbahn.
Zumindest bei der Kirnitzschtalbahn hat man größte Probleme bei der Ersatzteilversorgung. Glücklicherweise wurden ja doch immer mal Gothas in anderen Betrieben verschrottet, die man vorher noch plündern konnte.
Ich kann mir dabei keineswegs vorstellen, daß die Modernisierung auch nur annähernd an die Kosten von Neuwagen herangekommen wäre.
Dafürist die Instandhaltung dann doppelt so hoch. Ein Gothawagen ist in der heutigen Zeit von der Wartung her alles andere als optimal.
Im Jahre 2020 sind die KT4D sicher auch schon arg abgenudelt und man hat wieder nur alte Schrottkisten für den Betrieb.

Und die GT6 sind im Jahre 2020 noch stärker abgenudelt, akzeptier es einfach.
Ob es bis dahin Neuwagen gibt(oder dann), wage ich zu bezweifeln. So beißt sich die Katze in den Schwanz.
Gebrauchtwagen wird es immer geben-und mit der Zeit werden die auch immer moderner ;-)

Aber gerade aus der Sicht der Wirtschaftlichkeit sollte man doch mal überlegen, was sinnvoll wäre. Man sollte die Wagen, die man hat, für einen längerfristigen Betrieb auslegen, nicht nur als Überganglösung - egal ob GT6 oder KT4D. Gerade dann, wenn man weiß, daß es in den nächsten Jahren erstmal nichts mit Neuwagen wird. Mir ging es darum, daß eine Grundertüchtigung der GT6 in meinen Augen sinnvoller wäre als veraltete "junge" Wagen nochmal aufzupeppeln.
Also, wenn man die Wahl zwischen veralteten jungen Wagen und veralteten Oldtimern hat, wird man sich sicherlich für die jüngeren Wagen entscheiden.

Daß sie weniger Laufkilometer haben, würde ich gerne belegt wissen.
Schau dir mal den Wagenpark der Zürcher Straßenbahn an. Da hat jede Linie ihre eigenen Reservewagen, und jeder Wagen hat seine eigene Stammlinie. Bei dem gigantischen Wagenpark und bei einer optimalen, gleichmäßigen Abnutzung und gleichmäßigem Einsatz (jeder Wagen ist gleichoft nur Reserve) kannst du sichergehen, dass sie nicht annähernd eine Laufleistung wie die Deutschen Wagen erreichen.
Es ist aber durchaus davon auszugehen, daß die Schweizer Einheitswagen sehr solide sind - immerhin standen bis vor Kurzem noch Wagen aus den 40ern in der Schweiz im Einsatz.
Wo denn? Ich wüsste nur von den Karpfen aus Zürich-die waren aus den 60ern.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Nenn mir bitte einen Betrieb, der nicht auf Neuwagen setzen würde, wenn er sie bekommen würde (außer der Kirnitzschtalbahn,Woltersdorf & Co)
Naumburg? Oder meinst du das mit "co."?
Warum sollte dieser um jeden Preis auf Altfahrzeuge setzen?
Ich sagte nicht, daß er um jeden Preis darauf setzen soll, aber vom Geld her wäre es manchmal sinnvoller.
Gebrauchte Wagen wird es immer geben, solange Großbetriebe Neufahrzeuge bekommen. Und solange eine Übergangslösung halbwegs zeitgemäß ist, wird es wohl erlaubt sein, sich "von einer Übergangslösung zur anderen zu hangeln". Wenn man bei einer Übergangslösung bleibt, die irgendwann mal veraltet ist, hat man ja für seine Gegner z.B. schnell mal einen Fakt gefunden, den Betrieb einzustellen, weil der Wagenpark ja restlos veraltet ist. Solange man immer mal die Gelegenheit hat, den Wagenpark etwas zu erneuern, geht das ja auch noch. Und die Erfurter KT4D sind im Innenraum komplett modernisiert, die wesentlichen Anpassungen oder modernisierungen in Gotha bestehen dann aus Matrixanzeige, die ja sicherlich bezahlbar ist und z.T. Neulack und/oder Choppersteuerung TV14.
Eine Übergangslösung ist aber nun mal nur eine solche. Wenn irgendwann wieder mal Gelder gekürzt werden, wäre sicher auch ein kleiner Betrieb wie Gotha in Gefahr, ob da nun frisch modernisierte KT4D fahren oder nicht.
Zur Modernisierung der Erfurter: s.o.
Und wie du selber sagst, hat eine Bahn eine etwas längere Lebenserwartung als ein Auto-mit 17 Jahren ist sie da noch kein Oldtimer.
OK, dass man sich auch KT4D,die besser modernisiert wurden aus anderen Betrieben hätte hohlen können, ist natürlich schade, aber man wird in Gotha sicher wissen, was man macht. Und irgendwelche Osteuropäischen Hersteller kannst du vergessen, das ist die mieseste Qualität, die man sich überhaupt nur anschaffen kann.
Wieso wird immer davon ausgegangen, daß man in der Betriebsleitung weiß, was man tut? Den Eindruck habe ich oft nicht. Wer weit oben ist, kann tief fallen. Man hätte schon früher die Chance gehabt, typenrein KT4D zu fahren. In FFO gab es Anfang der 90er ebenfalls einen Wagenüberhang. Die gingen dann in den Ofen und Gotha beschaffte GT6. Warum? Übrigens stand der Ersatz der Zweiachser und G4 auch wegen der miesen Ersatzteilversorgung an, da neue Ersatzteile nur bis 1980 produziert worden waren, von denen ein großer Teil von der SU verschlungen wurde.

17 Jahre sind nicht uralt, aber auch nicht taufrisch.
Es war doch mal so angedacht, daß man wirtschaftlich mit 3 HU-Perioden, also 24 Jahren rechnet. Damit würden die KT4D in einigen Jahren auch in Frage stehen. Man hätte damals gleich konsequent modernisieren sollen. Neue Sitze, Matrixanzeigen und solcher Kram sind keine echte Modernisierung. Wenn ich mein altes Auto elektrische Fensterheber einbaue, ist es auch kein modernisiertes Fahrzeug in dem Sinne.

Eine konsequente Modernisierung hätte bedeutet: Die optisch zwar schöneren, aber anfälligen Falttüren gegen Schwenktüren oder die Erfurter DÜWAG-Türen tauschen, auf jeden Fall einen Chopper einbauen, ein Niederflurmittelteil. Heute kriegt jeder böhmische Pupsbetrieb es hin, teilniederflurige Wagen zu fahren. Nur Deutschland nicht.

In Cottbus hat man damit alle Probleme gelöst und man kann längerfristig mit recht ansprechenden, bequemen Wagen fahren, die allen Bedürfnissen gerecht werden. Sonst hat dies keine Stadt in den alten Bundesländern geschafft. Gotha schon mal gar nicht. Kann wohl nicht nur am Geld gelegen haben.

Derzeit besteht doch außerdem kein Bedarf an neuen Wagen. Selbst KT4D hat man über. Wozu kauft man dann jetzt schon welche aus Erfurt? Die hätte es da sicher auch in einigen Jahren noch gegeben. Nun hat man einen überfüllten Betriebshof und Erfurt lacht sich eins.
Hatte man Angst, daß der eventuelle Nachschub wie so viele andere in die Wallachei vertickt wird?

Und wieso sollten osteuropäische Hersteller schlecht sein? Der Schienenskoda in Prag machte da einen ganz anderen Eindruck :P . Auch wenn das Design komisch ist.
Im Zuge der EU-Osterweiterung könnte da sicher was kommen. Aber abwarten.
Zumindest bei der Kirnitzschtalbahn hat man größte Probleme bei der Ersatzteilversorgung. Glücklicherweise wurden ja doch immer mal Gothas in anderen Betrieben verschrottet, die man vorher noch plündern konnte.
Bei der Kirnitzschtalbahn werden die Wagen ja nun auch nicht so schwer gefordert. Eine kleine Strecke, ein vergleichsweise geringer Takt sind zwei Faktoren die die Abnutzung etwas verringern. Und wie sieht es aus mit Woltersdorf? All zu viele Ersatzteilspender dürfte es da auch nicht geben. Und dort werden die Wagen weitaus härter rangenommen.
Dafürist die Instandhaltung dann doppelt so hoch. Ein Gothawagen ist in der heutigen Zeit von der Wartung her alles andere als optimal.
Dürfte unterm Strich aber immer noch billiger sein. Und wieso sollte ein einfaches Fahrzeug weniger Instandhaltungskosten verursachen als ein fahrender Computer, wie es die heutigen Wagen meistens sind?
Und die GT6 sind im Jahre 2020 noch stärker abgenudelt, akzeptier es einfach.
Du hast nicht verstanden, was ich sagen wollte. Daß die GT6 im Jahre 2020 über 50 Jahre alt sind, ist mir schon klar. Es ging mir darum, daß es oft auch Sinn machen kann, alte Wagen grundlegend neu zu ertüchtigen, wie es z.B. mit den Berliner A3 geschieht, die aus der gleichen Zeit stammen. Auch aus Geldmangel, da man keine Hks beschaffen kann.

Diese Methode kam früher auch bei einigen Straßenbahnen zur Anwendung. Man müßte sie nur mal wieder anwenden. Sicher könnte man dann auch noch heute KT6NF bauen, die ja durchaus ansprechende und akzeptable Wagen sind. Leider sind MGB und co. ja pleite.
Gebrauchtwagen wird es immer geben-und mit der Zeit werden die auch immer moderner
MGT6D z.B.?
Dann aber gleich richtig beschaffen.
Also, wenn man die Wahl zwischen veralteten jungen Wagen und veralteten Oldtimern hat, wird man sich sicherlich für die jüngeren Wagen entscheiden.
Dann sollte man es aber auch konsequenter durchziehen. Man hätte doch damals gleich auf den KT6NF-Zug springen sollen, dann hätte man heute weniger Probleme und könnte auch gegen das Argument mancher Straßenbahngegner etwas vorbringen, daß nur veraltete Hochflurwagen verkehren. Daß es kaum Ersatzteile für ältere Wagen gibt, dürfte auch an der Raubtiermentaltität der großen Konzerne wie Bombardier und Siemens liegen, die die kleineren traditionellen Hersteller geschluckt haben und nun keine Ersatzteile mehr anbieten, weil sie lieber ihre Neuwagen loswerden wollen. Als Beweis dafür kann man nehmen, daß es für den weltweit ersten 100 % Niederflurwagen für die älteren Wagen inzwischen schwer Ersatzteile gibt - angesichts des Alters ein Witz.
Schau dir mal den Wagenpark der Zürcher Straßenbahn an. Da hat jede Linie ihre eigenen Reservewagen, und jeder Wagen hat seine eigene Stammlinie. Bei dem gigantischen Wagenpark und bei einer optimalen, gleichmäßigen Abnutzung und gleichmäßigem Einsatz (jeder Wagen ist gleichoft nur Reserve) kannst du sichergehen, dass sie nicht annähernd eine Laufleistung wie die Deutschen Wagen erreichen.
Fahren tun sie aber trotzdem... :P
Wo denn? Ich wüsste nur von den Karpfen aus Zürich-die waren aus den 60ern.
Die "Karpfen" heißen eigentlich Be 4/4 und wurden schon in den 40ern gebaut. Für Europa damals revolutionär. In Basel wurden 1948 gebaute Wagen reaktiviert, als die Combino-Krise herrschte.
In Sibiu(Rumänien) verkehren 1952 gebaute ex-Genfer Wagen.

Und was noch gar nicht erwähnt wurde: Woher will man eigentlich die Ersatzteilversorgung der KT4D gewährleisten? Und das noch längerfristig?

Ich kann mir kaum vorstellen, daß noch neue Teile hergestellt werden, und bei den vielen verschiedenen Modernisierungsvarianten, die sich teils ja stark unterscheiden(von Innenraumauffrischung bis zu Teilneubau wie den Fahrzeugen mit Schwenktüren) dürfte das Ausschlachten auch schwer sein.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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Man hätte schon früher die Chance gehabt, typenrein KT4D zu fahren. In FFO gab es Anfang der 90er ebenfalls einen Wagenüberhang. Die gingen dann in den Ofen und Gotha beschaffte GT6. Warum?
Es gab damals genügend Interessenten für die Wagen, nur wollte FFO einen zu hohen Kaufpreis,weil die Wagen noch recht neu waren und 1990 schon in harter D-Mark bezahlt wurden (ohne staatliche Zuschüsse).
Übrigens stand der Ersatz der Zweiachser und G4 auch wegen der miesen Ersatzteilversorgung an, da neue Ersatzteile nur bis 1980 produziert worden waren...
Bei den GT6 ist dies jetzt ebenfalls der Fall.
Es war doch mal so angedacht, daß man wirtschaftlich mit 3 HU-Perioden, also 24 Jahren rechnet. Damit würden die KT4D in einigen Jahren auch in Frage stehen.


Wann wären dann die GT6 ausgemustert wurden ;-)?
Das ist eine Faustregel, die von DUEWAGs oder Tatras problemlos überboten wird (Bis letztes Jahr gab es in Dresden einen TB4D-MS von 1968)
Eine konsequente Modernisierung hätte bedeutet: Die optisch zwar schöneren, aber anfälligen Falttüren gegen Schwenktüren oder die Erfurter DÜWAG-Türen tauschen
Haben die Gothaer "Neuanschaffungen" zumTeil.
...auf jeden Fall einen Chopper einbauen, ein Niederflurmittelteil. Heute kriegt jeder böhmische Pupsbetrieb es hin, teilniederflurige Wagen zu fahren. Nur Deutschland nicht.
Tja, das ist halt der Unterschied. In Deutschland warten die BEtriebe halt lieber auf "richtige" Niederflurwagen. Und ein KTNF6 wäre für Gotha wahrscheinlich (wie auch der GT6 mit Niederflurmittelteil) etwas überdimensioniert, die Werkstatt müsste sicherlich vergrößert werden, der Stromverbrauch steigt.
In Cottbus hat man damit alle Probleme gelöst und man kann längerfristig mit recht ansprechenden, bequemen Wagen fahren, die allen Bedürfnissen gerecht werden.
Ja, und mit den neuen Seitenwänden machen die im Innenraum richtig viel her. Für Cottbus hätte es sicherlich nicht besser kommen können-aber für Gotha eben ungeeignet (maximal für die Linie 2, aber ob sich das dort lohnt?)
Derzeit besteht doch außerdem kein Bedarf an neuen Wagen.
Wenn man es so sieht, gibt es den in keinem deutschen Straßenbahnbetrieb. Aber so eine "vorläufige Modernisierung" ist doch auch schon was.
Selbst KT4D hat man über. Wozu kauft man dann jetzt schon welche aus Erfurt? Die hätte es da sicher auch in einigen Jahren noch gegeben. Nun hat man einen überfüllten Betriebshof und Erfurt lacht sich eins.
Wieso hat man KT4D über? Die dürften genau reichen, um die GT6 zu ersetzen.
Und es ist schon besser, dass man die Fahrzeuge jetzt schon gekauft hat.In Erfurt werden sie vom Rummstehen nicht besser.
Und wieso sollten osteuropäische Hersteller schlecht sein? Der Schienenskoda in Prag machte da einen ganz anderen Eindruck Razz . Auch wenn das Design komisch ist.
OK, Missverständnis: Unter "Osteuropäischer Hersteller" verstehe ich Konstal oder irgendwas Rumänisches oder Russisches.
Skoda soll aber recht hohe Preise haben.
Im Zuge der EU-Osterweiterung könnte da sicher was kommen. Aber abwarten.
Solange es nicht aus Polen,Rumänien oder Russlandkommt-von mir aus. (Dieser Ostravanische Niederflureigenbau für Görlitz *freu*)
Bei der Kirnitzschtalbahn werden die Wagen ja nun auch nicht so schwer gefordert. Eine kleine Strecke, ein vergleichsweise geringer Takt sind zwei Faktoren die die Abnutzung etwas verringern. Und wie sieht es aus mit Woltersdorf? All zu viele Ersatzteilspender dürfte es da auch nicht geben. Und dort werden die Wagen weitaus härter rangenommen.
Kirnitzschtalbahn:
Etwa 10 km pro Stunde pro Fahrzeug. Also 60-100 km, je nachdem, welcher Kurs, außerdem noch Betrieb mit 2 Beiwagen (Man glaubt eskaum, aber BEiwagen führen tatsächlich zu einem spürbar höheren Verschleiß am TW), die voll mit Touristen beladen doch einen gewissen Höhenunterschied überwinden müssen-das überschätzt man leicht mal. Von vier Gothas ist einer immer zur HU, 3 Kurse werden gebraucht. Das heißt größere Wartungsarbeiten nur in den Wintermonaten. Das feuchte Klima im Kirnitzschtal macht den Wagen auch zu schaffen (Such mal nach Bildern vom TW4, der ist am weggammeln)

Woltersdorf:
Die Fahrzeuge, die fahren, haben vielleicht eine höhere Laufleistung als die Geschwister auf der Kirnitzschtalbahn, ABER von 5 betriebsfähigen Wagen werden nur 2 1/2 (der E-Kurs ist sicherlich nicht besonders anspruchsvoll) Fahrzeuge benötigt-also werden die FAhrzeuge auch nicht so oft eingesetzt,können sich also öfter "ausruhen", BEiwagen gibt es nur noch selten, da spielt daskeine große Rolle.
Dürfte unterm Strich aber immer noch billiger sein. Und wieso sollte ein einfaches Fahrzeug weniger Instandhaltungskosten verursachen als ein fahrender Computer, wie es die heutigen Wagen meistens sind?
Du hast selbst geschrieben, dass seit 1980 keine Ersatzteilemehr hergestellt werden...Den Rest kannst du dir ja denken.
Diese Methode kam früher auch bei einigen Straßenbahnen zur Anwendung.
REKO? Nein Danke:lol:
Leider sind MGB und co. ja pleite.
Nein,MGB gibt es noch, die haben doch vor kurzem erst den Woltersdorfer TW 31 sandgestrahlt, außerdem stellen die diese gelben, dieselgetriebenen
und 160 km/h schnellen ORTs der DB her. (mit den Fronten der neuen DoSto-Steuerwagen)
Als Beweis dafür kann man nehmen, daß es für den weltweit ersten 100 % Niederflurwagen für die älteren Wagen inzwischen schwer Ersatzteile gibt - angesichts des Alters ein Witz.
Die Ersatzteile gehenfür jeden Typ einmal aus. Im Computerzeitalter eben etwas früher als gewohnt. Allerdings sind die FAhrzeuge auch nichtmehr für ein zu langes Leben gebaut-mehr als 20 Jahre dürfte da kaumdrinn sein. Das hat nichtsmitmangelnder Qualität zu tun, sondern einfach mit veränderten Anforderungen (Der Großbetrieb, der ja der wichtigste Kunde ist, will ja immer moderne Fahrzeuge haben-da dürfen die nicht alt werden) und Leichtbau.


[qute]Die "Karpfen" heißen eigentlich Be 4/4 und wurden schon in den 40ern gebaut. Für Europa damals revolutionär. In Basel wurden 1948 gebaute Wagen reaktiviert, als die Combino-Krise herrschte.
In Sibiu(Rumänien) verkehren 1952 gebaute ex-Genfer Wagen.[/quote]
Die Zürcher Karpfen waren von 1960 und später, die Baseler Wagen waren ja nur vorrübergehend wieder im Einsatz-fuhren während der Combinokrise in Potsdam nicht auch Museumsfahrzeuge?
Und was noch gar nicht erwähnt wurde: Woher will man eigentlich die Ersatzteilversorgung der KT4D gewährleisten? Und das noch längerfristig?
Die wichtigsten Ersatzteile haben nichts mit Türvarianten und Innenräumen zu tun. Technisch sind sich die meisten KT4D doch noch recht ähnlich. Und Ersatzteilmangel tritt selten bei Einrichtungsgegenständen auf ;-)
Und Dank der KT4D-Ausmusterung gibt es genügend Ersatzteile für BEtriebe, die noch damit fahren wollen. Und in der Tschechei dürfte das eine oder andere Tatraersatzteil noch produziert werden (Dresdner T4D haben übrigens Drehgestelle aus dem Jahr 2001...)

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fahrmidda13
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Beitrag von fahrmidda13 »

Tja, das ist halt der Unterschied. In Deutschland warten die BEtriebe halt lieber auf "richtige" Niederflurwagen. Und ein KTNF6 wäre für Gotha wahrscheinlich (wie auch der GT6 mit Niederflurmittelteil) etwas überdimensioniert, die Werkstatt müsste sicherlich vergrößert werden, der Stromverbrauch steigt.
Es bleibt ja auch die Frage, ob alles was in Osteuropa gebaut wird so ohne weiteres bei uns eine Betriebserlaubnis bekommt. Da wäre ich mir nicht mal bei den tschechischen Fabrikaten sooo sicher, bei polnischen Wagen oder gar den rumänischen und russischen Patchwork-Kisten hätte ich da noch weit größere Zweifel, mal ganz abgesehen von der dort üblichen Auslegung des Begriffs "Qualität".
Und ob es um die Versorgung mit Ersatzteilen, die für einen längeren Einsatz nunmal unabdingbar ist, gerade rosig aussieht, wenn man sie aus Osteuropa kaufen muß (Lieferzeiten!), sei dahingestellt.
Außerdem haben mehrere deutsche Bretriebe ja schon ihre Erfahrungen mit polnischen Bussen gemacht. Die Neugier nach den passenden Straßenbahnen dürfte sich da eher in Grenzen halten.
Allerdings sind die FAhrzeuge auch nichtmehr für ein zu langes Leben gebaut-mehr als 20 Jahre dürfte da kaumdrinn sein. Das hat nichtsmitmangelnder Qualität zu tun, sondern einfach mit veränderten Anforderungen (Der Großbetrieb, der ja der wichtigste Kunde ist, will ja immer moderne Fahrzeuge haben-da dürfen die nicht alt werden) und Leichtbau.
Ach doch, das ist schon auch ne Qualitätsfrage. Grundsätzlich kann heute jede Qualität gebaut werden und damit ist auch die Lebensdauer eines Neuwagens völlig flexibel.
Beim Kauf spielt nur eben im Zunehmenden Maße ein günstiger Preis und eine schnelle Auslieferung eine Rolle, der Qualitätsanspruch geht dagegen zurück.
Zwar will ich hier keine "früher-war-alles-besser"-diskussion lostreten, nur haben die Betriebe eben früher über drei Jahrzehnte hinweg ihre Zweiachser durch Gelenkwagen ersetzt und ein von der Duewag veranschlagter Preis wurde als gegeben hingonommen und ohne Murren bezahlt.
Heute will man am liebsten innerhalb von fünf Jahren einen kompletten Tatra-Wagenpark durch neue Niederflurwagen ersetzen, die zu allem Überfluß auch noch möglichst wenig kosten sollen.
Da ist es nur logisch, daß die Qualität und damit auch die Langlebigkeit irgendwo auf der Strecke bleibt. Hochwertig und schnell und billig gibt es nunmal nicht.
fuhren während der Combinokrise in Potsdam nicht auch Museumsfahrzeuge?
Doch, z.B. der KT4D-Prototyp (wie bezeichnend! :lol: ).
Und in der Tschechei dürfte das eine oder andere Tatraersatzteil noch produziert werden
Na klar, die Pragoimex-Wagen sind doch auch teilweise Tatra-kompatibel. Wären dann zwar wieder Ersatzteile aus dem Ausland, aber immerhin schon mal aus Tschechien. :D
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Es gab damals genügend Interessenten für die Wagen, nur wollte FFO einen zu hohen Kaufpreis,weil die Wagen noch recht neu waren und 1990 schon in harter D-Mark bezahlt wurden (ohne staatliche Zuschüsse).
Für junge Wagen sind sie dann erstaunlich schnell im Ofen gelandet.
Bei den GT6 ist dies jetzt ebenfalls der Fall.
Es gibt aber heute noch viele Betriebe, die die älteren DÜWAGs(ich beziehe mich bewußt nicht nur auf den GT6, da die Wagen untereinander kompatibel sind) und Lizenzbauten betreiben. In Deutschland sind das außer den Ostbetrieben SRS, Gotha und Dessau noch Braunschweig, Düsseldorf, Krefeld, Würzburg, Mannheim, OEG, Karlsruhe, Heidelberg...vielleicht noch mehr. In Österreich fahren ebenfalls noch etliche Düwags, gleichsam in der Schweiz, wo sie zusammen mit den Prattler Wagen fahren.
Der Ersatzteilbedarf kann da auf Dauer nicht nur durch Ausschlachten gedeckt werden, und von heute auf morgen kann man die Wagen nicht ersetzen.
Wann wären dann die GT6 ausgemustert wurden Wink?
Das ist eine Faustregel, die von DUEWAGs oder Tatras problemlos überboten wird (Bis letztes Jahr gab es in Dresden einen TB4D-MS von 1968)
Richtig, die wird überboten, und am Ende wird die wirtschaftliche Überlegung angestellt, ob sich Weiterbetrieb noch lohnt. Wenn nicht, steht heute meistens der Weiterverkauf nach Osteuropa oder auch nach Mitteldeutschland im Raum, was ich besser als Verschrottung finde.
Haben die Gothaer "Neuanschaffungen" zumTeil.
Na schön, aber dafür haben sie noch Beschleuniger. Für den Fahrgast dürfte das wurscht sein, er hört es mal klacken und das wars, für den Betrieb geht es um Strom.
Tja, das ist halt der Unterschied. In Deutschland warten die BEtriebe halt lieber auf "richtige" Niederflurwagen. Und ein KTNF6 wäre für Gotha wahrscheinlich (wie auch der GT6 mit Niederflurmittelteil) etwas überdimensioniert, die Werkstatt müsste sicherlich vergrößert werden, der Stromverbrauch steigt.
Der Stromverbrauch sollte nur minimal steigen. Die Werkstatt müßte man sicher anpassen, aber das wäre doch das kleinste Übel. Der Combino aus Erfurt weilte ja auch mal in Gotha und wurde positiv aufgenommen.

Und wieso überdimensioniert? In den KT4D der Überlandversion findet man viel mehr Sitzplätze als in der Stadtversion. Wenn die sich in einem KT6NF oder GT6 in Überlandausführung verteilen, ginge das auch.

Wenn die Betriebe nach der Devise "alles oder nichts" denken, dann ist das Blödsinn. Man sollte lieber was aus dem machen, was man hat. So wie früher.
Ja, und mit den neuen Seitenwänden machen die im Innenraum richtig viel her. Für Cottbus hätte es sicherlich nicht besser kommen können-aber für Gotha eben ungeeignet (maximal für die Linie 2, aber ob sich das dort lohnt?)
Ich halte sie keineswegs ungeeignet für Gotha. Die Attraktivität würde steigen.
Wenn man es so sieht, gibt es den in keinem deutschen Straßenbahnbetrieb. Aber so eine "vorläufige Modernisierung" ist doch auch schon was.
Die aber nicht wirklich effektiv ist. Der Fahrgast merkt davon nichts.
Wieso hat man KT4D über? Die dürften genau reichen, um die GT6 zu ersetzen.
Und es ist schon besser, dass man die Fahrzeuge jetzt schon gekauft hat.In Erfurt werden sie vom Rummstehen nicht besser.
Nun, einige kommen doch derzeit nur selten oder gar nicht zum Einsatz. Und die GT6 dürften bist Fristablauf noch fahren - dann wäre ein Ersatz sicherlich angebracht. Rumstehen ist auch in Gotha nicht so toll.
OK, Missverständnis: Unter "Osteuropäischer Hersteller" verstehe ich Konstal oder irgendwas Rumänisches oder Russisches.
Skoda soll aber recht hohe Preise haben.
Warum sollten Konstal(nun mit LHB) oder BUCUR schlechtere Wagen liefern als z.B. Bombardier oder Siemens?
Mit der EU-Erweiterung dürfte da sicher auch mehr "Knowhow"(so ein scheiß Wort) fließen.
Allemal besser als eine chinesische Tram, die außen toll aussieht, nur 500.000 € kostet aber bei einem kleinem Auffahrunfall zusammenbricht wie ein Kartenhaus :lol: .
Solange es nicht aus Polen,Rumänien oder Russlandkommt-von mir aus. (Dieser Ostravanische Niederflureigenbau für Görlitz *freu*)
Du wagst es, die KT4D ersetzen zu wollen? :twisted:
Kirnitzschtalbahn:
Etwa 10 km pro Stunde pro Fahrzeug. Also 60-100 km, je nachdem, welcher Kurs, außerdem noch Betrieb mit 2 Beiwagen (Man glaubt eskaum, aber BEiwagen führen tatsächlich zu einem spürbar höheren Verschleiß am TW), die voll mit Touristen beladen doch einen gewissen Höhenunterschied überwinden müssen-das überschätzt man leicht mal. Von vier Gothas ist einer immer zur HU, 3 Kurse werden gebraucht. Das heißt größere Wartungsarbeiten nur in den Wintermonaten. Das feuchte Klima im Kirnitzschtal macht den Wagen auch zu schaffen (Such mal nach Bildern vom TW4, der ist am weggammeln)
Ich kenne diese Bahn. Fährt sie nicht nur im 30-Minutentakt? Sicher werden die Wagen gefordert, aber kein Vergleich zu einem Großbetrieb. Da geht es doch eher gemächlich zu.
Woltersdorf:
Die Fahrzeuge, die fahren, haben vielleicht eine höhere Laufleistung als die Geschwister auf der Kirnitzschtalbahn, ABER von 5 betriebsfähigen Wagen werden nur 2 1/2 (der E-Kurs ist sicherlich nicht besonders anspruchsvoll) Fahrzeuge benötigt-also werden die FAhrzeuge auch nicht so oft eingesetzt,können sich also öfter "ausruhen", BEiwagen gibt es nur noch selten, da spielt daskeine große Rolle.
Jedenfalls stehen sie täglich im Einsatz - für solch alte Wagen nicht ohne. So oder so. Auch wenn sie modernisiert sind. Daß man Reserven hat, ist die eine Sache, ebenso, daß man sich neuerdings das Umsetzen spart, was in der HVZ oft Körpergulasch gibt.
Du hast selbst geschrieben, dass seit 1980 keine Ersatzteilemehr hergestellt werden...Den Rest kannst du dir ja denken.
Ich wollte darauf hinaus, daß man die Ersatzteile auch produzieren könnte. Was sicher einfacher geht, als irgendwas programmieren.
REKO? Nein Danke:lol:
Nicht nur der Schöneweider Reko. Nein, es gab auch andere Wagen. So etwa die Wuppertaler Schüttelrutschen, welche auf Fahrgestellen von 1912(IIRC) aufgebaut wurden, äußerlich aber den Gelenkwagen der 50er entsprachen und noch einige Zeit fuhren.
Der Reko war ein Quasi-Neubau und sicherlich hätte man da doch auch Gotha-Wagen als Reko verkaufen können, zumindest ein Fahrgestell hätte man einbauen können. Tja, zeigt halt nur, daß die DDR gegenüber Innovationen nicht sehr offen war. Sieht man auch daran, daß man die Plastegehhilfe aus Zwickau bis Anfang der 90er weitestgehend unverändert weitergebaut wurde und innovative Prototypen nur solche blieben.
Nein,MGB gibt es noch, die haben doch vor kurzem erst den Woltersdorfer TW 31 sandgestrahlt, außerdem stellen die diese gelben, dieselgetriebenen
und 160 km/h schnellen ORTs der DB her. (mit den Fronten der neuen DoSto-Steuerwagen)
Ja, aber scheinbar sind sie ja nicht mehr wirklich im Straßenbahngeschäft tätig. Oder? Und das Mittelteil wurde auch in der Schweiz mitentwickelt.
Die Ersatzteile gehenfür jeden Typ einmal aus. Im Computerzeitalter eben etwas früher als gewohnt. Allerdings sind die FAhrzeuge auch nichtmehr für ein zu langes Leben gebaut-mehr als 20 Jahre dürfte da kaumdrinn sein. Das hat nichtsmitmangelnder Qualität zu tun, sondern einfach mit veränderten Anforderungen (Der Großbetrieb, der ja der wichtigste Kunde ist, will ja immer moderne Fahrzeuge haben-da dürfen die nicht alt werden) und Leichtbau.
Hm, also je mehr drin ist, desto mehr kann kaputtgehen. Einen einfachen Wagen aus den 20ern könnte man sicher sehr leicht reparieren(ob dessen Einsatz heute Sinn macht, ist eine andere Frage).

Und beispielsweise sind die neuen Braunschweiger Bahnen auf 40 Jahre ausgelegt, was ja 5 HU-Perioden entspräche.

Schrott hingegen ist der Bombardier-Dreck, der die Berliner S- und U-Bahn schändet. Da könnte ich mir tatsächlich nach 20 Jahren den "gelben Sack" vorstellen. Wahrscheinlich fallen die nach 10000 Türschließvorgangen von alleine zusammen, da es dabei ja fürchterlich rummst.


Die Zürcher Karpfen waren von 1960 und später, die Baseler Wagen waren ja nur vorrübergehend wieder im Einsatz-fuhren während der Combinokrise in Potsdam nicht auch Museumsfahrzeuge?

Es geht ja um die Be 4/4 allgemein und das scheint ja ein sehr solides Fahrzeug zu sein. Zürich hat halt die Cobra-Trams gekriegt, Basel ärgert sich mit dem Combino herum.

In Potsdam fuhren der KT4D Prototyp sowie der G4, aber nur in der HVZ. Es mußten dennoch Kurse eingespart werden und verkaufte KT4D zurückgeholt werden, um den Betrieb bis zu den ersten Combino-Sanierungen zu gewährleisten.
Die wichtigsten Ersatzteile haben nichts mit Türvarianten und Innenräumen zu tun. Technisch sind sich die meisten KT4D doch noch recht ähnlich. Und Ersatzteilmangel tritt selten bei Einrichtungsgegenständen auf Wink
Und Dank der KT4D-Ausmusterung gibt es genügend Ersatzteile für BEtriebe, die noch damit fahren wollen. Und in der Tschechei dürfte das eine oder andere Tatraersatzteil noch produziert werden (Dresdner T4D haben übrigens Drehgestelle aus dem Jahr 2001...)
Nun ja, für die Tatras allgemein besteht ja schon wegen der Verbreitung im Ostblock hoher Bedarf, da ist das ja klar. Aber ist CKD Prag inzwischen doch auch pleite.

Und die verschiedenen Choppersteuerungen dürften da auch problematisch sein. Ich glaube ja auch nicht, daß Potsdamer und Berliner Wagen in einem Zug fahren können. So viele Ausmusterungen von KT4D gibt es doch nicht, um den Ersatzteilbedarf dadurch decken zu können, da viele ja auch die Reise nach Osten antreten.
Es bleibt ja auch die Frage, ob alles was in Osteuropa gebaut wird so ohne weiteres bei uns eine Betriebserlaubnis bekommt. Da wäre ich mir nicht mal bei den tschechischen Fabrikaten sooo sicher, bei polnischen Wagen oder gar den rumänischen und russischen Patchwork-Kisten hätte ich da noch weit größere Zweifel, mal ganz abgesehen von der dort üblichen Auslegung des Begriffs "Qualität".
Und ob es um die Versorgung mit Ersatzteilen, die für einen längeren Einsatz nunmal unabdingbar ist, gerade rosig aussieht, wenn man sie aus Osteuropa kaufen muß (Lieferzeiten!), sei dahingestellt.
Außerdem haben mehrere deutsche Bretriebe ja schon ihre Erfahrungen mit polnischen Bussen gemacht. Die Neugier nach den passenden Straßenbahnen dürfte sich da eher in Grenzen halten.
Solaris ist Mist, aber EvoBus ist auch nicht besser. Konstal ist nun bei LHB, und LHB ist gar nicht so schlecht. Andere Betriebe scheinen nur für den Eigenbedarf zu produzieren.

Mit einigen Anpassungen könnten solche Wagen sicher auch in Deutschland fahren.
Ach doch, das ist schon auch ne Qualitätsfrage. Grundsätzlich kann heute jede Qualität gebaut werden und damit ist auch die Lebensdauer eines Neuwagens völlig flexibel.
Beim Kauf spielt nur eben im Zunehmenden Maße ein günstiger Preis und eine schnelle Auslieferung eine Rolle, der Qualitätsanspruch geht dagegen zurück.
Zwar will ich hier keine "früher-war-alles-besser"-diskussion lostreten, nur haben die Betriebe eben früher über drei Jahrzehnte hinweg ihre Zweiachser durch Gelenkwagen ersetzt und ein von der Duewag veranschlagter Preis wurde als gegeben hingonommen und ohne Murren bezahlt.
Heute will man am liebsten innerhalb von fünf Jahren einen kompletten Tatra-Wagenpark durch neue Niederflurwagen ersetzen, die zu allem Überfluß auch noch möglichst wenig kosten sollen.
Da ist es nur logisch, daß die Qualität und damit auch die Langlebigkeit irgendwo auf der Strecke bleibt. Hochwertig und schnell und billig gibt es nunmal nicht.
Es kommt auf den Hersteller an. Der Bombardier-Dreck dürfte wahrscheinlich ziemlich schnell die Kimme zukneifen, wenn da nicht zumindest ein besserer Hersteller oder Fahrzeugbau daran beteiligt ist.
Daß Bombardier nun z.B. für die Pöstlingbergbahn(ja ja, SM) Fahrzeuge im vergewaltigten Retro-Look( :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: ) herstellen soll, ist auch so eine Sache. Vorher sollte es ein deutscher Hersteller tun, nun ist es wieder der Microsoft-Konzern unter den Schienenfahrzeugherstellern.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Frankfurt (Oder) und KT4D: In den 90ern begann man, die ältesten (weilauch am abgewirtschaftesten) KT4D zu modernisieren, beginnend mit demÄltesten, endend mit dem Neusten. Parallel dazu wurden neue NGTs beschafft und die Fahrgastzahlen sanken, es fuhren fast nur noch Solowagen (vorher ausschließlich Traktionen), so beendete man das Tatramodernisierungsprogramm mangels Bedarf frühzeitig und die neusten Wagen blieben daher unmodernisiert bzw. die Modernisierung wurde abgeschlossen->blieben imRohbau und dadurch auch am unatraktivsten. Daher wurden sie auch zuerst abgestellt (gefolgt von zahlreichen im Nachhinein sinnlos modernisierten KT4D). Da man die 1995 doch noch recht jungen Fahrzeuge und teuer bezahlten Fahrzeuge nicht einfach so verschrotten wollte, suchte man nach einem Käufer, der die Fahrzeuge für teures Geld haben wollte. In Osteuropa war das Interesse, aber das Geld nicht da,in Deutschland war es umgekehrt daman für weniger Geld (da vom Staat subventioniert) bessere (na ja, zumindest niederflurige) Wagen beschaffen konnte. Da der Zustand der im freien Abgestellten Wagen nicht besser wurde, wurden sie halt alle 1997 zerlegt. Wenn man bedenkt, dass sich Görlitz 1997 KT4D von 1979 aus Cottbus beschafft hat,kann es also nur am Kaufpreis und nicht am mangelnden Interesse gelegen haben.
Übrigens gingen im "Westen" teilweise auch die DUEWAGs sehr schnell in den Ofen, da sie wegen Streckenstilllegungen schnell überflüssig wurden. Solche vorzeitigen Verschrottungen haben also nix mit der Qualität der Fahrzeuge zu tun.

Auch wenn heute noch vereinzelt DUEWAGs anzutreffen sind, auch die KT4D werden in 16 Jahren noch anzutreffen sein-zumindest in Gotha und Görlitz bin ich da optimistisch.
Wenn

Zum Thema Ersatzteile: Die Betriebe sind sicherlich intelligent genug umzu Wissen, woher man die Ersatzteile beziehen muss. Wenn es also kein Herankommen mehr an DUEWAG-Ersatzteile mehr gibt, wird das schon stimmen (für die Esslinger GT4 übrigens auch seit den 90ern nicht mehr-Ausmusterungsgrund in Halle). Tatraersatzteile werden mit Sicherheit noch ausreichend produziert, vor allem weil noch tatrakompatible Fahrzeuge produziert werden.

Beschleuniger:
So vielmehr Stromals ein Chopper frisst der gar nicht, die angegebenen Zahlen sind alles Schönrechnungen der Hersteller. Wenn man beim gleichen Fahrzeug 20% spart,gleicht das einem Wunder.

Stromverbrauch KT4D/GT6 vs. KTNF6/Hängebauchschwein:
Der Stromverbrauch steigt, da ja auch die Motorleistung steigt und auch die benötigte Kraft, um das Fahrzeug zu bewegen, da es ja schwerer wird. Der steigende Stromverbrauch ist bemerkbar.

Anpassung Werkstatt:
Ich nenne mal ein Beispiel: Der Dresdner Betriebshof Gorbitz, gebaut 1995, wurde Werkstattmäßig für 30 Meter lange Fahrzeuge optimiert. Problem: der NGT8DD misst 42 Meter, der NGTD12DD 45 Meter. Für eine gewaltige Summe Geld wurden in der Werkstatt Wände eingerissen und versetzt,die Werkstattmitarbeiter konnten überMonate nur mit Ohrenschutz arbeiten. Da der Betriebshof 1995 gebaut wurde vielleicht ein Schildbürgerstreich, aber in Gotha dürfte das ähnlich verlaufen. Sonst hätte man ja sicher für den Stadtverkehr schon längst die beiden KTNF6 aus Cottbus gemietet,wenn der Einsatz so simpel wäre.

Überdimensionierung KTNF6: Er ist länger, hat eine größere Kapazität, die bei annähernd gleich bleibender Auslastung dann überdimensioniert ist. Wenn man bedenkt, wie der Stromverbrauch steigt und was man für Anpassungskosten hat,wäre das nciht sinnvoll. Was vielleicht ganz nett für Gotha wäre ist eine hinten abgesenkte Plattform im K T4D (ist technisch möglich.
Nachteil: Der KT4D verfügt anschließend hinten nur noch über Hilfskupplungen und ist nichtmehr traktionsfähig, außerdem wäre der Umbauaufwand sehr groß.

Und zur Abwechslung doch mal ein paar Zitate:
Zitat:
Wenn man es so sieht, gibt es den in keinem deutschen Straßenbahnbetrieb. Aber so eine "vorläufige Modernisierung" ist doch auch schon was.


Die aber nicht wirklich effektiv ist. Der Fahrgast merkt davon nichts.
Er bekommt zumindest das GEfühl, dassmodernisiert wird, und das stimmt ja auch. Außerdem werden die Betriebskosten erheblich gesenkt.
Nun, einige kommen doch derzeit nur selten oder gar nicht zum Einsatz. Und die GT6 dürften bist Fristablauf noch fahren - dann wäre ein Ersatz sicherlich angebracht. Rumstehen ist auch in Gotha nicht so toll.
Wann haben die Teile Fristablauf?

Warum sollten Konstal(nun mit LHB) oder BUCUR schlechtere Wagen liefern als z.B. Bombardier oder Siemens?
Mit der EU-Erweiterung dürfte da sicher auch mehr "Knowhow"(so ein scheiß Wort) fließen.
Die dürften in Deutschland wahrscheinlich nicht mal ne Zulassung bekommen. Wenn ich in den 105Na von 2001 mitfahre (damals gehörte Konstal bereits zu Alstom) merke ich nicht viel von KnowHow.
Allemal besser als eine chinesische Tram, die außen toll aussieht, nur 500.000 € kostet aber bei einem kleinem Auffahrunfall zusammenbricht wie ein Kartenhaus Laughing
Anspielung auf einen gewissen Mittelklassewagen;-)?
Du wagst es, die KT4D ersetzen zu wollen? Twisted Evil
Ich würde mich sogar freuen,wenn Görlitz den MGT-K bekäme.
Auch wenn man ein Fahrzeug verehrt-man muss den Tatsachen ins Auge sehen ;-)
Ich kenne diese Bahn. Fährt sie nicht nur im 30-Minutentakt? Sicher werden die Wagen gefordert, aber kein Vergleich zu einem Großbetrieb. Da geht es doch eher gemächlich zu.
Der Takt ist den Fahrzeugen doch egal, bei nem10-Minutentakt bräuchte man halt mehr Fahrzeuge,an den Einzellaufleistungen der Fahrzeuge ändert sich trotzdem nichts. die 10 km/Stunde im Durchschnitt sind anhand des Fahrplans ausgerechnet:
Streckenlänge: 8 km
Umlaufdauer: 1,5 h
macht 16 km/1,5 Stunden
also ziemlich genau 12 km/Stunde

Auch wenn es nicht so aussieht-die Einsatzbedingungen auf der Kirnitzschtalbahn sind sehr hart. (Gründe dafür oben)
Jedenfalls stehen sie täglich im Einsatz - für solch alte Wagen nicht ohne. So oder so. Auch wenn sie modernisiert sind. Daß man Reserven hat, ist die eine Sache, ebenso, daß man sich neuerdings das Umsetzen spart, was in der HVZ oft Körpergulasch gibt.
Körpergulasch ist dem Fahrzeug egal. Es muss nicht einmal jeden 2. Tag auf nen richtigen Kurs und nur jeden 5.Tag auf den HVZ-Verstärker. Da ist zwar die Forderung an nem einzelnen Einsatztag sehr hoch, da aber die Einsatztage relativ selten sind, gleicht sich das wieder aus, zumalmehr ZEit für Wartung bleibt.

Ich wollte darauf hinaus, daß man die Ersatzteile auch produzieren könnte. Was sicher einfacher geht, als irgendwas programmieren.
Wenn man dafürnoch die Werkzeuge,Maschinen und Formen hat.MEistens sind diese aber nicht mehr existent.

Ja, aber scheinbar sind sie ja nicht mehr wirklich im Straßenbahngeschäft tätig. Oder? Und das Mittelteil wurde auch in der Schweiz mitentwickelt.
Die müssen halt sehen,wie sie überleben. Wenn es keine Aufträge für Straßenbahnen gibt,muss man sich halt was anderes suchen. Sie sind aber jederzeit in der Lage, Arbeiten an Straßenbahnen auszuführen, und das machen sie gelegentlich ja auch. (Ist halt eher ein Manufakturbetrieb)
Und beispielsweise sind die neuen Braunschweiger Bahnen auf 40 Jahre ausgelegt, was ja 5 HU-Perioden entspräche.
Das hat nix zu sagen: Wie lange sind die B6A2 nach ihrer Modernisierung noch gefahren? Für welche Zeitperiode waren sie modernisiert?
Es geht ja um die Be 4/4 allgemein und das scheint ja ein sehr solides Fahrzeug zu sein.
Genau wie DUEWAG oder Tatra.
Wie sagte ein Werkstattmitarbeiter darüber: Es ist wie ein Trabi: Er fährt und fährt und fährt, aber dafür will er auch gewartet werden.

Sehr passend. Die Fahrzeuge benötigen mehr Wartung alsheutige NEufahrzuge, belohnen ihren BEsitzer dafür aber eben auch mit einer gewissen Zuverlässigkeit undLanglebigkeit.
Nun ja, für die Tatras allgemein besteht ja schon wegen der Verbreitung im Ostblock hoher Bedarf, da ist das ja klar. Aber ist CKD Prag inzwischen doch auch pleite.
Die Ersatzteile werden trotzdem noch produziert,und CKD ist ja ansich noch existent (CKD Pragoimex)

Und die verschiedenen Choppersteuerungen dürften da auch problematisch sein. Ich glaube ja auch nicht, daß Potsdamer und Berliner Wagen in einem Zug fahren können.
Nein,können sie nicht. Das hat aber nur bedingt etwas mit der Technik zu tun,oftmals wurden einfach die E-Kontakte in der Scharfenbergkupplung bei jedem Betrieb anders belegt.
Ersatzteile für den Chopper sind Sache des Produzenten,wird von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Die TV14 scheint ja ein richtigerKlassiker zu sein, schon ewig erhältlich und immer noch in der Produktion,während das Kiepe-Zeug bei den 6 Ur-Gothaer KT4D 301-306 schon zum Problem werden könnte.
So viele Ausmusterungen von KT4D gibt es doch nicht, um den Ersatzteilbedarf dadurch decken zu können, da viele ja auch die Reise nach Osten antreten.
Noch gibt es auch genügend Ersatzteile.

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Au Backe, da klickt man einige Tage den Duewag-Thread nicht an und dann das hier ...

KT4D aus FFO:
Wie koneggS bereits schrieb modernisierte man die Wagen von alt nach neu und brach das Modernisierungsprogramm ab, als der Fahrzeugbedarf zurückging. Ein Wagenkasten der 1990er KT4D wurde jedoch aufbewahrt und diente vor einigen Jahren einem Geraer KT4D zur Unfallreparatur.
Ansonsten scheinen die "Gebrachtwagenpreise" in FFO schon immer recht happig gewesen zu sein - anders ist es kaum zu erklären, dass bislang nur einer der modernisierten Wagen verkauft werden konnte und die anderen überflüssigen Fahrzeuge verschrottet wurden.

Warum Gotha jetzt KT4D aus Erfurt beschaffte:
Wer sich ein wenig für Fahrzeugnummern und Baujahre der Wagen interessiert, wird feststellen, dass Gotha aus Erfurt ausschließlich Wagen des Bj. 1990 bezog. Einen einzigen 1990er hat Erfurt noch - ein möglicher Ersatz für den verunfallten 311 (?)
Derweil beginnt Tallinn damit die Erfurter Bestände aufzukaufen (6 Wagen in 2006, 10 Wagen in 2007) - querbeet vom Nullserienwagen Bj. 1978 bis zum Bj. 1986er Wagen - um die ältesten KT4SU (ab Bj. 1980) zu ersetzen. Sicher hätte man sich auch dort über die 1990er Wagen gefreut und Gotha in ein paar Jahren dumm aus der Wäsche geschaut ...

Warum nicht mehr KTNF6:
Die Diskussion hatten wir doch hier schonmal in einem anderen Thread - die meisten (größeren) Betriebe setzten eher auf Neuwagen und wollten keine großen Investitionen mehr in ihre Gebrauchten tätigen - z.B. Berlin, Erfurt, Potsdam.
Für Berlin gab es Mitte der 1990 Überlegungen sowohl KT4D zu KTNF6 zu erweitern als auch zusammen mit Leipzig und Rostock Niederflurbeiwagen vom Typ NB4 zu beschaffen. Wie wir wissen erfolgte letztenendes nichts von beidem und man beschaffte stattdessen fleißig GT6N.
In Potsdam kam um 2000 erstmal der Gedanke an KTNF6 auf, als man den Vertrag zur Abnahme weiterer Combinos aus finanziellen Gründen strecken musste. Das ganze wiederholte sich dann 2004/05 als die Combino-Krise aktuell war und man aus dem Vertrag mit Siemens ausstieg.
Die historischen Fahrzeuge waren in Potsdam nur solange im Einsatz, bis die ersten Combinos der geringsten Schadensklasse wieder für den Verkehr freigegeben wurden - saniert wurde ja erst Jahre später.

40 Jahre Lebensdauer für Braunschweiger NGT8D:
Da du ja auch für alles immer einen Beleg haben willst - woher hast du denn diese Information?
Mit großer Wahrscheinlichkeit halten die 70%-Nf-Bahnen (Alstom LHB NGT8D / Bombardier Flexity Classic) länger als die 100%-Nf-Wagen der AEG/ADtranz-Baureihe. Nicht ganz umsonst berücksichtigt die Option der 206 Flexity Berlin (aka Incentro) bereits einen Ersatz der ersten 60 ältesten GT6N. Für den Ersatz der verbliebenen Tatrawagen würde man nur ca. 120 neue Wagen benötigen. Trotzdem wurde beim GT6N von einer Lebensdauer von 32 Jahren ausgegangen, die heute (die ältesten Fahrzeuge sind gerademal 13 Jahre alt) schon als utopisch angesehen werden darf.
Dass die Wagen in 5 - 8 Jahren irgendwo dankbare Abnehmer finden werden darf bezweifelt werden - der rollende Computer ist bis dahin stark veraltet und bedarf einiger neuer Komponenten wo sich auch und gerade für Kleinbetriebe die Frage der Wirtschaftlichkeit stellt.

Warum kauft man nicht billig im Osten ein?
Was schreien die "Fans" nicht alle, wenn die Rede davon ist, dass in einem weiteren Evobus-verwöhnten Verkehrsbetrieb Solarisbusse zum Einsatz kommen sollen. Aber die Kisten sind aus Sicht des Verkehrsbetriebes "gut und günstig" und der normale Fahrgast bemerkt kaum einen Unterschied. Das alles wurde getoppt, als im Oktober 2006 ein Bus der Ukrainischen Firma LAZ in Braunschweig getestet wurde: (Diskussion im Tram-BS-Forum) - Aus Seite 2 in der Mitte gibt es Bilder. Von außen sieht das Fahrzeug noch ganz passabel aus (vom Design her das Beste was die Ukraine zu bieten hat) aber Innenraum und Fahrverhalten entsprechen nicht den westeuropäischen Vorstellungen - von Qualität ganz zu schweigen.
Und wem ist mit der Anschaffung von Fahrzeugen aus Osteurope eigentlich geholfen? Wenn man nicht mehr bereit ist beim Anbieter um die Ecke zu kaufen geht dieser zugrunde oder fällt an Bombardier und dann ist das Gemecker auch nicht kleiner. Es kann auch künftig nur wie früher über die Qualitäts-Schiene laufen, dass Fahrzeuge nicht nur nach Preis gekauft werden um dann eine Lebendauer wie ein Bus jedoch zum 10-fachen Preis zu bieten. So kann sich eine Straßenbahn auf Dauer nicht rechnen.

Chris

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Frankfurt (Oder) und KT4D: In den 90ern begann man, die ältesten (weilauch am abgewirtschaftesten) KT4D zu modernisieren, beginnend mit demÄltesten, endend mit dem Neusten. Parallel dazu wurden neue NGTs beschafft und die Fahrgastzahlen sanken, es fuhren fast nur noch Solowagen (vorher ausschließlich Traktionen), so beendete man das Tatramodernisierungsprogramm mangels Bedarf frühzeitig und die neusten Wagen blieben daher unmodernisiert bzw. die Modernisierung wurde abgeschlossen->blieben imRohbau und dadurch auch am unatraktivsten. Daher wurden sie auch zuerst abgestellt (gefolgt von zahlreichen im Nachhinein sinnlos modernisierten KT4D). Da man die 1995 doch noch recht jungen Fahrzeuge und teuer bezahlten Fahrzeuge nicht einfach so verschrotten wollte, suchte man nach einem Käufer, der die Fahrzeuge für teures Geld haben wollte. In Osteuropa war das Interesse, aber das Geld nicht da,in Deutschland war es umgekehrt daman für weniger Geld (da vom Staat subventioniert) bessere (na ja, zumindest niederflurige) Wagen beschaffen konnte. Da der Zustand der im freien Abgestellten Wagen nicht besser wurde, wurden sie halt alle 1997 zerlegt. Wenn man bedenkt, dass sich Görlitz 1997 KT4D von 1979 aus Cottbus beschafft hat,kann es also nur am Kaufpreis und nicht am mangelnden Interesse gelegen haben.
Aber warum die ältesten? Das ist doch irgendwo Schwachsinn. Und richtig modernisiert wurden die auch nicht. Ein frischer Innenraum und das war es. Man hätte gleich auf den richtigen Modernisierungszug aufspringen sollen.

Es kann sein, daß FFO zu viel Geld wollte. Dann ist das eben selbst verschuldet. Der Westen hätte sicher keine Tatras gekauft :lol: .

Angesichts der Tatsache, daß in FFO selbst Solo-KT4D höchstens zu 3/4 gefüllt werden und ein GT6M meistens als Tanzraum herhalten kann, halte ich den Fortbestand der FFO-Tram für fragwürdig.
Übrigens gingen im "Westen" teilweise auch die DUEWAGs sehr schnell in den Ofen, da sie wegen Streckenstilllegungen schnell überflüssig wurden. Solche vorzeitigen Verschrottungen haben also nix mit der Qualität der Fahrzeuge zu tun.
Ja, im Westen war die Tram ja auch schon eh und je in gewissen Kreisen ein ungeliebtes Kind. Man wollte lieber auf Massenmotorisierung setzen. Was ja teilweise auch geklappt hat - man sieht es an den Staus auf den Autobahnen zur Ferienzeit...
Auch wenn heute noch vereinzelt DUEWAGs anzutreffen sind, auch die KT4D werden in 16 Jahren noch anzutreffen sein-zumindest in Gotha und Görlitz bin ich da optimistisch.
Vereinzelt? Es sind noch etliche. Auch wenn es denen in den nächsten Jahren an den Kragen gehen soll.
Und wer weiß schon, was in 16 Jahren ist? Bis dahin ist vielleicht schon das Beamen serienreif und die Tram überflüssig.
Ernsthaft, ich halte den KT4D-Einsatz zwar für wahrscheinlich, aber dann auch nur mit zusammengekniffenen Arschbacken.
Wenn
Ja?
Zum Thema Ersatzteile: Die Betriebe sind sicherlich intelligent genug umzu Wissen, woher man die Ersatzteile beziehen muss. Wenn es also kein Herankommen mehr an DUEWAG-Ersatzteile mehr gibt, wird das schon stimmen (für die Esslinger GT4 übrigens auch seit den 90ern nicht mehr-Ausmusterungsgrund in Halle). Tatraersatzteile werden mit Sicherheit noch ausreichend produziert, vor allem weil noch tatrakompatible Fahrzeuge produziert werden.
Daß es mehr Tatra-Ersatzteile gibt, ist mir schon klar, vor allem daher, da diese Wagen ja in größeren Mengen produziert wurden als die DÜWAGs.
In Prag scheint man ja bereit zu sein, Teile zu liefern, was bei Siemens(Düwag-Nachfolger) wohl nicht der Fall ist. Das ist natürlich ärgerlich. Dennoch denke ich, daß die Betriebe mit genügend Willen auch neue Teile nachbauen könnten. Aber egal.

Der GT4 war doch eh nur eine Übergangslösung - da er ja angeblich so unbeliebt war, wird man in auch frohen Herzens wieder losgeworden sein.
Er sollte ja die verschlissensten Tatras und Gotha-Wagen ersetzen - bis zur Beschaffung von Niederflurwagen, was vergleichsweise rasch geschah.

Daß es bei so einem kleinen Hersteller an Teilen mangelt, ist schon klar.
Beschleuniger:
So vielmehr Stromals ein Chopper frisst der gar nicht, die angegebenen Zahlen sind alles Schönrechnungen der Hersteller. Wenn man beim gleichen Fahrzeug 20% spart,gleicht das einem Wunder.
So oder so ändert es nichts an der Tatsache, daß der Chopper durchaus Strom spart(egal wie viel nun) und daß es sparsamere Wagen gibt.
Stromverbrauch KT4D/GT6 vs. KTNF6/Hängebauchschwein:
Der Stromverbrauch steigt, da ja auch die Motorleistung steigt und auch die benötigte Kraft, um das Fahrzeug zu bewegen, da es ja schwerer wird. Der steigende Stromverbrauch ist bemerkbar.
Ja, aber ob er dann auf das Niveau eines Beschleunigers ansteigt? Und wo mehr ist, wird ja auch mehr bewegt - mehr Kapazität.
Anpassung Werkstatt:
Ich nenne mal ein Beispiel: Der Dresdner Betriebshof Gorbitz, gebaut 1995, wurde Werkstattmäßig für 30 Meter lange Fahrzeuge optimiert. Problem: der NGT8DD misst 42 Meter, der NGTD12DD 45 Meter. Für eine gewaltige Summe Geld wurden in der Werkstatt Wände eingerissen und versetzt,die Werkstattmitarbeiter konnten überMonate nur mit Ohrenschutz arbeiten. Da der Betriebshof 1995 gebaut wurde vielleicht ein Schildbürgerstreich, aber in Gotha dürfte das ähnlich verlaufen. Sonst hätte man ja sicher für den Stadtverkehr schon längst die beiden KTNF6 aus Cottbus gemietet,wenn der Einsatz so simpel wäre.
Ok, das mag sein. Aber so oder so müßte man künftig die Werkstatt anpassen - der Combino aus Erfurt, den man vielleicht beschafft hätte, müßte man ja auch irgendwie warten.
Überdimensionierung KTNF6: Er ist länger, hat eine größere Kapazität, die bei annähernd gleich bleibender Auslastung dann überdimensioniert ist. Wenn man bedenkt, wie der Stromverbrauch steigt und was man für Anpassungskosten hat,wäre das nciht sinnvoll. Was vielleicht ganz nett für Gotha wäre ist eine hinten abgesenkte Plattform im K T4D (ist technisch möglich.
Nachteil: Der KT4D verfügt anschließend hinten nur noch über Hilfskupplungen und ist nichtmehr traktionsfähig, außerdem wäre der Umbauaufwand sehr groß.
Du sprichst einerseits von Überdimensionierung und weist dann darauf hin, daß die Wagen nicht mehr traktionsfähig wären? Braucht man dann ja auch gar nicht.

Das mit dem abgesenkten Heck gab es in ähnlicher Form schon mal früher bei Wagen aus der Schweiz, allerdings hat sich das damals als etwas fehleranfällig herausgestellt. Wie es heute wäre, ist eine andere Frage.

Wenn man bei der KT4D Länge bleiben möchte, kämen eigentlich nur MGT-K in Frage - die sind kurz genug.
Wann haben die Teile Fristablauf?
Weiß das jemand?
Die dürften in Deutschland wahrscheinlich nicht mal ne Zulassung bekommen. Wenn ich in den 105Na von 2001 mitfahre (damals gehörte Konstal bereits zu Alstom) merke ich nicht viel von KnowHow.
Die Konstals sind doch eh nur "modernisiert". Das heißt, häßliche Front, Schwenktüren und so weiter. Aber warum sollte so ein Ding keine Zulassung erhalten?
Anspielung auf einen gewissen Mittelklassewagen;-)?
Unter anderem, und den Landwind :P ...
Ich würde mich sogar freuen,wenn Görlitz den MGT-K bekäme.
Auch wenn man ein Fahrzeug verehrt-man muss den Tatsachen ins Auge sehen
Nun, bei meinem letzten Görlitz-Besuch wirkten die KT4D noch recht frisch. Die MGT-K wären sicher ein angemessener Nachfolger, aber erstmal das Geld haben.
Der Takt ist den Fahrzeugen doch egal, bei nem10-Minutentakt bräuchte man halt mehr Fahrzeuge,an den Einzellaufleistungen der Fahrzeuge ändert sich trotzdem nichts. die 10 km/Stunde im Durchschnitt sind anhand des Fahrplans ausgerechnet:
Streckenlänge: 8 km
Umlaufdauer: 1,5 h
macht 16 km/1,5 Stunden
also ziemlich genau 12 km/Stunde

Auch wenn es nicht so aussieht-die Einsatzbedingungen auf der Kirnitzschtalbahn sind sehr hart. (Gründe dafür oben)
Na ja, kann sein, aber ein 10 Minutentak dürfte bei der Eingleisigkeit doch gar nicht funktionieren ;-) .
Körpergulasch ist dem Fahrzeug egal. Es muss nicht einmal jeden 2. Tag auf nen richtigen Kurs und nur jeden 5.Tag auf den HVZ-Verstärker. Da ist zwar die Forderung an nem einzelnen Einsatztag sehr hoch, da aber die Einsatztage relativ selten sind, gleicht sich das wieder aus, zumalmehr ZEit für Wartung bleibt.
Überfüllung = mehr Gewicht. Ist zwar kein großer Faktor, aber tut der Beliebtheit der Bahn etwas Abbruch.
Wenn man dafürnoch die Werkzeuge,Maschinen und Formen hat.MEistens sind diese aber nicht mehr existent.
Oder einfach nachbauen - wie in Polen. Konstal läßt grüßen :P ...
Das hat nix zu sagen: Wie lange sind die B6A2 nach ihrer Modernisierung noch gefahren? Für welche Zeitperiode waren sie modernisiert?
Meinst du die Berliner? Da läuft eh was faul.
Genau wie DUEWAG oder Tatra.
Wie sagte ein Werkstattmitarbeiter darüber: Es ist wie ein Trabi: Er fährt und fährt und fährt, aber dafür will er auch gewartet werden.

Sehr passend. Die Fahrzeuge benötigen mehr Wartung alsheutige NEufahrzuge, belohnen ihren BEsitzer dafür aber eben auch mit einer gewissen Zuverlässigkeit undLanglebigkeit.
Gab es bei den Tatras nicht mal gewisse Qualitätsmängel? :P
Wenn man da nicht nachgebessert hätte, hätte das anders ausgesehen.

Außerdem ist die Frage, ob sich mehr Wartungsaufwand gegen weniger Wartungsaufwand und Kurzlebigkeit rechnet. Ich denke schon.

Die Ersatzteile werden trotzdem noch produziert,und CKD ist ja ansich noch existent (CKD Pragoimex)
Und auch selbstständig und hat kein Interesse wie Siemens, lieber seine Combinos oder Silberpfeile loszuwerden, um GT6 zu ersetzen...das muß man denen lassen.
Nein,können sie nicht. Das hat aber nur bedingt etwas mit der Technik zu tun,oftmals wurden einfach die E-Kontakte in der Scharfenbergkupplung bei jedem Betrieb anders belegt.
Ersatzteile für den Chopper sind Sache des Produzenten,wird von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Die TV14 scheint ja ein richtigerKlassiker zu sein, schon ewig erhältlich und immer noch in der Produktion,während das Kiepe-Zeug bei den 6 Ur-Gothaer KT4D 301-306 schon zum Problem werden könnte.
Wenn mich meine Ohren nicht täuschen, gibt es sehr viele verschiedene Chopper-Steuerungen. Berlin, Potsdam und Cottbus/Brandenburg hören sich untereinander anders an, auch in Görlitz hörte ich ganz andere Geräusche.
Sicher hätte man sich auch dort über die 1990er Wagen gefreut und Gotha in ein paar Jahren dumm aus der Wäsche geschaut ...
Dann stimmt es doch, was ich schrieb. Daß Gotha sich die Wagen quasi reservieren möchte, bevor sie in die Walachei gehen. Aber wieso ersetzt man KT4SU? Wo ist denn da der große Unterschied?
Die Diskussion hatten wir doch hier schonmal in einem anderen Thread - die meisten (größeren) Betriebe setzten eher auf Neuwagen und wollten keine großen Investitionen mehr in ihre Gebrauchten tätigen - z.B. Berlin, Erfurt, Potsdam.
Wir reden jetzt aber von kleineren Betrieb wie Gotha. Da kann man sich die Frage durchaus stellen. Auch Cottbus, Brandenburg und Gera sind Kleinbetriebe und haben Niederflurmittelteile.
40 Jahre Lebensdauer für Braunschweiger NGT8D:
Da du ja auch für alles immer einen Beleg haben willst - woher hast du denn diese Information?
Aus dem Heft, was du nicht mehr abonniert hast.
Mit großer Wahrscheinlichkeit halten die 70%-Nf-Bahnen (Alstom LHB NGT8D / Bombardier Flexity Classic) länger als die 100%-Nf-Wagen der AEG/ADtranz-Baureihe. Nicht ganz umsonst berücksichtigt die Option der 206 Flexity Berlin (aka Incentro) bereits einen Ersatz der ersten 60 ältesten GT6N. Für den Ersatz der verbliebenen Tatrawagen würde man nur ca. 120 neue Wagen benötigen. Trotzdem wurde beim GT6N von einer Lebensdauer von 32 Jahren ausgegangen, die heute (die ältesten Fahrzeuge sind gerademal 13 Jahre alt) schon als utopisch angesehen werden darf.
Dass die Wagen in 5 - 8 Jahren irgendwo dankbare Abnehmer finden werden darf bezweifelt werden - der rollende Computer ist bis dahin stark veraltet und bedarf einiger neuer Komponenten wo sich auch und gerade für Kleinbetriebe die Frage der Wirtschaftlichkeit stellt.
32 Jahre wären auch bei guter Pflege drin. Und davon kann man in Berlin ja nicht gerade sprechen.

Abnehmer sind auch so eine Sache. Man möchte heute doch möglichst typenrein fahren. So wären solche Wagen auch wieder nur "Fremdkörper".
Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß Bremen oder München aktuell welche haben wollten, dann könnte man die letzten Kurzgelenkwagen abstellen und müßte sich nicht noch einen neuen Typen in den Wagenpark holen. Aber da die Ausmusterung aktuell gar nicht ansteht, ist das eh egal.
Warum kauft man nicht billig im Osten ein?
Was schreien die "Fans" nicht alle, wenn die Rede davon ist, dass in einem weiteren Evobus-verwöhnten Verkehrsbetrieb Solarisbusse zum Einsatz kommen sollen. Aber die Kisten sind aus Sicht des Verkehrsbetriebes "gut und günstig" und der normale Fahrgast bemerkt kaum einen Unterschied. Das alles wurde getoppt, als im Oktober 2006 ein Bus der Ukrainischen Firma LAZ in Braunschweig getestet wurde: (Diskussion im Tram-BS-Forum) - Aus Seite 2 in der Mitte gibt es Bilder. Von außen sieht das Fahrzeug noch ganz passabel aus (vom Design her das Beste was die Ukraine zu bieten hat) aber Innenraum und Fahrverhalten entsprechen nicht den westeuropäischen Vorstellungen - von Qualität ganz zu schweigen.
Und wem ist mit der Anschaffung von Fahrzeugen aus Osteurope eigentlich geholfen? Wenn man nicht mehr bereit ist beim Anbieter um die Ecke zu kaufen geht dieser zugrunde oder fällt an Bombardier und dann ist das Gemecker auch nicht kleiner. Es kann auch künftig nur wie früher über die Qualitäts-Schiene laufen, dass Fahrzeuge nicht nur nach Preis gekauft werden um dann eine Lebendauer wie ein Bus jedoch zum 10-fachen Preis zu bieten. So kann sich eine Straßenbahn auf Dauer nicht rechnen.
Dann muß man bei dem LAZ halt nachbessern - bequemere Sitze und mehr Schalldämpfung sollten doch kein Problem sein. Das braucht der Ukrainer halt nicht, er ist nicht so verwöhnt wie der Deutsche.

Und die Anbieter um die Ecke sind auch nicht viel besser. Aktuell sehe ich nur MAN als Qualitätsanbieter - Solaris ist bis auf die Gelenkbusse für die Tonne und die Citaros sind nicht wirklich besser. Die Kohle für EvoBus oder MAN fließt außerdem doch sicher eh auf internationale Konten und dicke Zuschüsse von der Regierung gibt es auch :P .
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Aber warum die ältesten? Das ist doch irgendwo Schwachsinn.
Nein, ist es nicht. Am Anfang wollte man alle Wagen modernisieren, und man hat verständlicherweise mit den schlimmsten Wagen angefangen, was logischerweise die ältesten waren. Alsman dann bei den letzten 5 1990er KT4D ankam, brach man dann das Modernisierungsprogramm ab.
Angesichts der Tatsache, daß in FFO selbst Solo-KT4D höchstens zu 3/4 gefüllt werden und ein GT6M meistens als Tanzraum herhalten kann, halte ich den Fortbestand der FFO-Tram für fragwürdig.
Ich habe in FFO volle Wagen erlebt.
Zitat:
Wenn


Ja?
Wollte sagen,falls Görlitz dann noch ne Tram hat ;-)
Dennoch denke ich, daß die Betriebe mit genügend Willen auch neue Teile nachbauen könnten.
Könnten sie-aber zu nicht vertretbaren Preisen.
Zitat:
Stromverbrauch KT4D/GT6 vs. KTNF6/Hängebauchschwein:
Der Stromverbrauch steigt, da ja auch die Motorleistung steigt und auch die benötigte Kraft, um das Fahrzeug zu bewegen, da es ja schwerer wird. Der steigende Stromverbrauch ist bemerkbar.


Ja, aber ob er dann auf das Niveau eines Beschleunigers ansteigt? Und wo mehr ist, wird ja auch mehr bewegt - mehr Kapazität.
Die Kapazitätwird erhöht, aber wer sagt denn, dass diese Kapazitätauch benötigt wird? Wenn die ganzen Kosten steigen (Strom, Anpassung der Werkstatt) und die steigende Kapazitätnicht benötigt wird, ist das doch sinnlos.
Ok, das mag sein. Aber so oder so müßte man künftig die Werkstatt anpassen - der Combino aus Erfurt, den man vielleicht beschafft hätte, müßte man ja auch irgendwie warten.
DerCombino war ja nur zu Testzwecken da. Ich denke, dass man den "Bambino" beschaffen würde, wenn man sich den Combino ins Haus hohlen würde (was inzwischen wahrscheinlich kein Thema mehr ist, weil zu teuer)
Du sprichst einerseits von Überdimensionierung und weist dann darauf hin, daß die Wagen nicht mehr traktionsfähig wären? Braucht man dann ja auch gar nicht.
in der HVZ wird mit ein-zwei Doppeltraktionen gefahren, da wird die Kapazität benötigt,während sie am Rest des Tages nicht benötigt wird. Ein KTNF6 wäre in der HVZ überlastet,weil er weniger Platz als ein KT4D-Trakt hat,während er in der Restzeit unterfordert wäre.
Wenn man bei der KT4D Länge bleiben möchte, kämen eigentlich nur MGT-K in Frage - die sind kurz genug.
Oder halt Leoliner oder Bambino.
Die Konstals sind doch eh nur "modernisiert". Das heißt, häßliche Front, Schwenktüren und so weiter.
Nein, es sind tatsächlich Neubauten.
Nun, bei meinem letzten Görlitz-Besuch wirkten die KT4D noch recht frisch. Die MGT-K wären sicher ein angemessener Nachfolger, aber erstmal das Geld haben.
Sie sind auch relativ frisch. Aber langsam sollte man auch mal in die Zukunft blicken.
Überfüllung = mehr Gewicht. Ist zwar kein großer Faktor, aber tut der Beliebtheit der Bahn etwas Abbruch.
Aber die Beliebtheit der Bahn ist kaum proportional zur Anforderung an die Fahrzeuge ;-)
Außerdem ist die Frage, ob sich mehr Wartungsaufwand gegen weniger Wartungsaufwand und Kurzlebigkeit rechnet. Ich denke schon.
Das muss jeder Betrieb für sich ausmachen.Oftmals wurde so viel Personal eingespart, dass das Restpersonal nur noch in der Lage ist, das Nötigste zu machen. (Görlitz-von 45 auf 12 Werkstattmitarbeiter)
Wenn mich meine Ohren nicht täuschen, gibt es sehr viele verschiedene Chopper-Steuerungen. Berlin, Potsdam und Cottbus/Brandenburg hören sich untereinander anders an, auch in Görlitz hörte ich ganz andere Geräusche.
Görlitz hat wie Zwickau,Gera oder bald auch Gotha ne TV 14-Steuerung. Diese Steuerung ist auch in Osteuropa recht weit verbreitet. Cottbus und Brandenburg dürften die gleiche Choppersteuerung haben,Berlin und Potsdam weiß ich jetzt nicht.
Dann stimmt es doch, was ich schrieb. Daß Gotha sich die Wagen quasi reservieren möchte, bevor sie in die Walachei gehen. Aber wieso ersetzt man KT4SU? Wo ist denn da der große Unterschied?
Die KT4SU sind Dank der "guten" Wartung vor Ort einfach am Ende.
Wir reden jetzt aber von kleineren Betrieb wie Gotha. Da kann man sich die Frage durchaus stellen. Auch Cottbus, Brandenburg und Gera sind Kleinbetriebe und haben Niederflurmittelteile.
Man kann Betriebe nicht anhand der Streckenlänge vergleichen. Gera hat eineLinie, die im 5Minutentakt von gut ausgelasteten KT4D-Traktionen oder KTNF6+KT4D bedient wird. Cottbus und Brandenburg sind ebenfalls eher Stadtbetriebe, während Gotha ja noch die Waldbahn hat. Außerdem ist Gotha kleiner als Gera, Cottbus und Brandenburg, Cottbus ist laut Definition eine Großstadt.
Man kann die Betriebe einfach schwer vergleichen.

Und zu den ukrainischen Wagen: Deren Qualität ist mieser als die von CKD Praha auf dem absoluten Tiefpunkt von 1970. (In Dresden waren die 1970er eigtl alle vor der Wende abgestellt, bis auf den Oberleitungswagen., während sich die 1968 & 1969er recht lange halten konnten)

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