München - Das U-Bahn-ABC

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M73
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München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von M73 »

Hier mal kurz ein paar Auskünfte zur Münchner U-Bahn, die nicht nur den einen PN-Frager interessieren könnten.

A-Wagen:
Doppeltriebwagen - 3 Garnituren zum Langzug koppelbar
Geliefert: 194 Stück von 1976 bis 1983
Abgänge aus dem Fahrbetrieb in München: 11 Stück

Originallackierung http://www.muenchnerubahn.de/bild/gross/a_093_1.jpg
Farbgebung Aktuell bei HU http://www.muenchnerubahn.de/bild/gross/a_119_1.jpg

Technisch Originalzustand, abgesehen vom Türschließsignal, und den Sicherheitselementen wie LZB und PZB

sind praktisch überall im Netzt anzutreffen.

B-Wagen:
Doppeltriebwagen - 3 Garnituren zum Langzug koppelbar / nicht koppelbar zu A-Wagen
Geliefert: 63 Stück von 1981 bis 1995
Abgänge aus dem Fahrbetrieb in München: 2 Stück

Lackierung:http://www.muenchnerubahn.de/bild/gross/b_495_1.jpg

Technisch Originalzustand, abgesehen vom Türschließsignal, und den Sicherheitselementen wie LZB und PZB

Fahrzeuge verstehen sich als Weiterentwicklung des A-Typs, bereits mit Drehstrommotoren ausgestattet - Innenraum fast identisch zu A-Wagen

fast ständig auf U6 eingesetzt, kommen aber auch sehr häufig auf allen andere Linien zum Einsatz

Fahrzeug , die ab 1994 geliefert wurden, haben Pixelmatrix für Zugzielanzeiger
http://www.muenchnerubahn.de/bild/gross/b_557_1.jpg
http://www.muenchnerubahn.de/bild/gross/b_530_1.jpg

C-Wagen
Durchgängig begehbarer, sechsteiliger Einzelzug
Geliefert: 18 Stück von 2000 bis 2005
Abgänge aus dem Fahrbetrieb in München: 0 Stück

Lackierung http://www.muenchnerubahn.de/bild/gross/c_610_1.jpg


Der Link hier ist empfehlenswert:
http://www.muenchnerubahn.de
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Sithis
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Re: München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von Sithis »

Danke für die Infos, auch wenn ich einiges schon wußte.

Die C-Wagen sind offensichtlich mit den Berliner H-Zügen verwandt. Der Sound ist mehr oder weniger identisch und ich glaube, die Probleme(Achsen) sind auch die gleichen gewesen :twisted: . Die sind nämlich von Bombardier(steht ja auch auf der Seite). Nur, während die Berliner Wagen auch direkt von Bombardier kommen, sind die Münchener Wagen ja wohl offiziell von Siemens.
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Manitou
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Re: München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von Manitou »

Die Züge in Berlin und München haben erhebliche Unterschiede. Berlin hat drei Doppeltriebwagen zum "Schlauch" verwandelt (Wagen 2/3 und 4/5 sind mit Schaku, 1/2, 3/4 und 5/6 mit Kurzkupplung verbunden). Ob man durch Aussetzen der Wagen 3+4 einen Kurzzug bilden könnte weiß ich nicht, beim Rangieren kann ein Endpärchen (ggf. +Mittelpärchen) aus eigener Kraft fahren.
Die Münchener Züge bestehen aus 6 Einzelwagen, die Züge können geschächt werden, wobei aber mindestens Mittelwagen im Verband bleiben muß (Zugstärke 3-6 Wagen).
Wer kann sagen, welche betriebswichtigen Teile im Mittelwagen sind? Muß dabei ein bestimmter Mittelwagen drinbleiben?

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M73
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Re: München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von M73 »

Ich nehme an, dein Text bezieht sich auf die C-Garnituren.

Soweit mir bekannt, können die einzelnen Wagen in München mittels Notbedienteil selbstständig rangieren, wobei es da regelmäßig Probleme mit den Stromabnehmern geben soll und defacto kaum praktiziert wird.
Zur WM 2006 ist ein einzelner Wagen defekt geworden und konnte nicht mehr Zeitnah repariert werden. Wegen der Sonderverkehrslage zur WM wurde der C-Zug kurzer Hand mit 5 Wagenteile "in die Schlacht" geschickt - also das geht auch.

Ich denke, daß ein 2-Wagenzug auch funktionieren würde. Bremsanlage, Antriebssteuerung ist alles in den Front-Wägen. Und Länge für die Stromlos-Abschnitte wäre auch gegeben.

Das Trennen der einzelnen Wagen im C-Zug soll allerdings nicht ohne Aufwand verbunden sein. Genau so das wieder zusammenfügen bedarf einer umfangreichen Feinparametrierung.
Sonst Arbeiten die Wagen unter einander und das führt zu erheblichen Mehrverschleiß.

Wer die B-Wagen noch mit Faltblatt-Anzeige fotofieren möchte, sollte sich langsam dran machen, da laut Gerüchten bei den nächsten HU- Arbeiten und Defekten auf Pixel-Anzeiger umgestellt werden soll.

Der A-Wagen wird wohl noch einige Jahre Dienst tun müssen. Eine Neubestellung scheitert auch an den bekannten Fahrgestellproblemen (MVG-Leitung ziemlich empört) nebst dem immer währendem Thema Geld.
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M73
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Re: München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von M73 »

Laut einer Quelle sollen in den Frontwagen des C-Zuges lediglich die Batterieanlage für die Notversorgung fehlen.

Eine andere Quelle spricht von relevanten Bremseinrichtungen die nur in den Mittelwagen sein sollen.

???

Nun wieder ein Fall für "Liebe MVG-Mitarbeiter,…"
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Sithis
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Re: München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von Sithis »

:twisted:

Auch wenn es einigen nicht schmecken dürfte, aber woanders habe ich ein Bild gefunden, an dessen Anblick man sich in den nächsten Jahren besser mal gewöhnen sollte.

Bild

Ist zwar Nürnberg, aber auch München ist ja beim Beschaffen neuer Wagen, nicht wahr... ;-)

Also ich muß ehrlich sagen, daß die Münchener U-Bahn einfach nur bäh ist :kotz: :kotz: :kotz: . Diese A-Wagen sind gräßlich! Laut, häßlicher Innenraum, scheppernde Türen - die B-Wagen sind auch nicht viel besser - die C-Wagen fand ich dagegen gar nicht so schlecht. Die würde ich mir glatt für Berlin wünschen.

Generell kann ich der Münchener U-Bahn nichts abgewinnen - es ist einfach kein System, welches mit der Stadt gewachsen ist. Die Berliner U-Bahn wäre so eines, bedingt auch die Hamburger U-Bahn - aber in München und Nürnberg kamen die U-Bahnen ja erst später.

Ehrlich gesagt sind die A/DT1 und B/DT2 wirklich Fahrzeuge, die selbst für ihre Zeit eine schlechte Konstruktion sind.
Ich habe zwar generell eine Vorliebe für Fahrzeuge aus dieser Zeit, aber es gibt auch welche, die ich gräßlich finde. Diese U-Bahnwagen gehören definitiv dazu.
Vor allem sollte man bedenken, daß es damals schon Fahrzeuge gab, die wesentlich bessere Konstruktionen waren.

Hier mal ein D-Wagen der Berliner U-Bahn:

[youtube][/youtube]

Wesentlich leiser als ein A-Wagen, der obendrein noch ca. 10 Jahre jünger ist. Schon erstaunlich, daß man 1956 in Berlin wesentlich weiter war als in den 60ern in München.

Im Vergleich dazu diese schrecklick jaulende Kiste in München:

[youtube][/youtube]
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M73
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Re: München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von M73 »

Alles Geschmacksache. Ich finde z.B. den A und B.1 -Wagen recht passend für das Millionendorf München. Dagegen beim C-Wagen fehlt irgendwie die Gemütlichkeit.
Da erwartet man, im nächsten Moment von Scotti hochgebeamt zu werden. :roll:
Naja, was soll's – Jedem das Seine und mir das Meiste. :wink:

Zum Bild aus Nürnberg - das war Wagen 7125 aus München. Es wurden mal 6 Dw nach Nürnberg verkauft. Da sich die Technik in den zwei Betrieben seit der Inbetriebsetzung unterschiedlich entwickelt hatte, haben die Wagen aus München eigentlich mehr gestört, als genutzt. Als die Wagengarnituren nach einem Neuanschaffungsprogramm überflüssig wurden, waren sie technisch bereits so "verfremdet", daß sie in München sehr teuer rückgebaut werden hätten müssen - Ergo blieb leider nur der Schweißbrenner. Jedoch sollen einige Türen und Fahrwerke als ET nach München zurück gefunden haben.
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Sithis
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Re: München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von Sithis »

Da erwartet man, im nächsten Moment von Scotti hochgebeamt zu werden. :roll:
Ok, ich finde es ganz angenehm. In den alten Wagen habe ich eher das Gefühl, in einer Behörde zu sitzen, wo man seit 30 Jahren die Einrichtung nicht gewechselt hat :ugly: .
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Sithis
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Re: München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von Sithis »

So, jetzt könnt Ihr euch die ollen Kisten auch von mir anschauen:

[youtube][/youtube]

[youtube][/youtube]
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fahrmidda13
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Re: München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von fahrmidda13 »

Ich fand Typen A und B in München ehrlich gesagt ganz angenehm. Sie fahren zwar ruckiger als die D- und F-Wagen in Berlin, dafür finde ich die Sitzbänke sehr bequem und irgendwie vermitteln v.a. die B-Wagen eine angenehme Mischung aus recht modernem Nahverkehr und "klassischem" U-Bahn-Ambiente.
Einzig der Umstand, daß bei Betätigung eines Türgriffs die Tür auch nur einflüglig öffnet, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Den C-Wagen habe ich in München als zwar ganz interessant gestaltetes, im Hinblick auf die Kapazität aber unzureichendes Fahrzeug erlebt. Soll heißen, der C wirkte auf mich ständig überfüllt, während selbst ein voll ausgelasteter A-Wagen kein Gefühl von Enge entstehen ließ.
Sithis hat geschrieben:die C-Wagen fand ich dagegen gar nicht so schlecht. Die würde ich mir glatt für Berlin wünschen.
Im Verhältnis zu den H-Zügen sind die C-Wagen wahre Goldstücke - wobei in diesem Vergleich nahezu jedes Fahrzeug gut abschneiden dürfte.
Sithis hat geschrieben:Generell kann ich der Münchener U-Bahn nichts abgewinnen - es ist einfach kein System, welches mit der Stadt gewachsen ist. Die Berliner U-Bahn wäre so eines, bedingt auch die Hamburger U-Bahn - aber in München und Nürnberg kamen die U-Bahnen ja erst später.
Da ist natürlich was dran, wobei ich gerade der Münchener U-Bahn attestieren muß, daß man sich hier für die Zeit viel Mühe bei der Einpassung in die Stadt gegeben hat, etwa durch die individuelle Gestaltung der Bahnhöfe. In Berlin kann man dahingehend gut alte Streckenabschnitte von neuen unterscheiden. Meine ehemalige Berliner Stammlinie, die U9, wirkt genau wie in München und Nürnberg in die Stadt "hineingepreßt", was sich auch an der gleichartigen Gestaltung der Bahnhöfe Spichernstraße, Kurfürstendamm, Zoologischer Garten, Hansaplatz, Turmstraße, Birkenstraße, Westhafen und Amrumer Straße (letzterer war übrigens mein "Heimatbahnhof") zeigt. Erst Ende der 70er Jahre besann man sich auf eine abwechslungsreichere Gestaltung, wie sich z.B. auf der U7 im Abschnitt Rohrdamm - Rathaus Spandau erkennen läßt.
Sithis hat geschrieben:Schon erstaunlich, daß man 1956 in Berlin wesentlich weiter war als in den 60ern in München.
Die Bonner Fürsorge für West-Berlin hat in dieser Zeit so einiges möglich gemacht, neben den U-Bahnwagen auch den Autobahnbau und das pompöse ICC, dessen Betrieb heute wirtschaftlich kaum haltbar ist. Noch in den frühen 80er Jahren wurde die U-Bahn im Verlauf der Nonnendammallee durch nahezu unbesiedeltes Gebiet komplett im Tunnel verlegt.
Kurzum: mit Geld ist fast alles möglich - und Geld spielte in West-Berlin keine Rolle.
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

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Sithis
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Re: München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von Sithis »

Einzig der Umstand, daß bei Betätigung eines Türgriffs die Tür auch nur einflüglig öffnet, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Ich sehe da auch keinen Sinn drin. Gerade bei einem Massenverkehrsmittel wie der U-Bahn.
Den C-Wagen habe ich in München als zwar ganz interessant gestaltetes, im Hinblick auf die Kapazität aber unzureichendes Fahrzeug erlebt. Soll heißen, der C wirkte auf mich ständig überfüllt, während selbst ein voll ausgelasteter A-Wagen kein Gefühl von Enge entstehen ließ.
Hm, das kann ich jetzt so nicht nachvollziehen ;-) . Von der Kapazität her dürfte ein C-Zug sogar mehr hergeben, da er ja durch den Wegfall der Führerstände etwas mehr raum bietet, denke ich. Übrigens hat ein C-Zug diabolischerweise 666 Sitzplätze :shock: :mrgreen: .
Im Verhältnis zu den H-Zügen sind die C-Wagen wahre Goldstücke - wobei in diesem Vergleich nahezu jedes Fahrzeug gut abschneiden dürfte.
Die H-Züge sind mir immer noch lieber als diese komischen altmodischen DTW aus München, Nürnberg und Wien, die sich doch alle sehr ähneln ;-) .
Da ist natürlich was dran, wobei ich gerade der Münchener U-Bahn attestieren muß, daß man sich hier für die Zeit viel Mühe bei der Einpassung in die Stadt gegeben hat, etwa durch die individuelle Gestaltung der Bahnhöfe. In Berlin kann man dahingehend gut alte Streckenabschnitte von neuen unterscheiden. Meine ehemalige Berliner Stammlinie, die U9, wirkt genau wie in München und Nürnberg in die Stadt "hineingepreßt", was sich auch an der gleichartigen Gestaltung der Bahnhöfe Spichernstraße, Kurfürstendamm, Zoologischer Garten, Hansaplatz, Turmstraße, Birkenstraße, Westhafen und Amrumer Straße (letzterer war übrigens mein "Heimatbahnhof") zeigt. Erst Ende der 70er Jahre besann man sich auf eine abwechslungsreichere Gestaltung, wie sich z.B. auf der U7 im Abschnitt Rohrdamm - Rathaus Spandau erkennen läßt.
Hm, also in Sachen individueller Gestaltung empfand ich die meisten Bahnhöfe als eher gleichaussehend, maximal ein paar individuelle Wandmalereien und andere Farben, ansonsten, na ja ;-) .
Ich bin nun auch nur Teile des Netzes abgefahren, weil die U-Bahn nicht primär im Fokus stand.

Was ich an den neumodischen U-Bahnen vermisse, ist jedenfalls sowas wie eine Hochbahn, da man hier ja mit der Prämisse vorging, möglichst viel vom lästigen Nahverkehr unter der Erde verschwinden zu lassen, damit die Oberfläche frei ist für den Individualverkehr. Zwar gibt es auch einige oberirdische Abschnitte, aber eher wenige, und dann in der Regel auch nur aus Kostengründen, da der Tunnelbau einfach zu teuer ist.
Die Bonner Fürsorge für West-Berlin hat in dieser Zeit so einiges möglich gemacht, neben den U-Bahnwagen auch den Autobahnbau und das pompöse ICC, dessen Betrieb heute wirtschaftlich kaum haltbar ist. Noch in den frühen 80er Jahren wurde die U-Bahn im Verlauf der Nonnendammallee durch nahezu unbesiedeltes Gebiet komplett im Tunnel verlegt.
Kurzum: mit Geld ist fast alles möglich - und Geld spielte in West-Berlin keine Rolle.
Ja. Aber beispielsweise stammen die überirdischen Abschnitte im Kleinprofil ja doch noch aus den jungen Jahren der U-Bahn, und der Unterschied zwischen den alten Strecken und den neu erbauten durch Westberlin ist ja doch recht deutlich.
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M73
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Re: München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von M73 »

Einzig der Umstand, daß bei Betätigung eines Türgriffs die Tür auch nur einflüglig öffnet, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Liegt an der Technik (und der Sparsamkeit). Man hat sich einfach keinen Gedanken darüber gemacht, wie man die mechanische Endriegelung vom linken Türblatt auf das rechte übertragen soll. Da die Verriegelung wirklich in Höhe der Griffe im Türanschlag ist, wäre da doch etwas Aufwand nötig gewesen. Beim B-Wagen wurde die Verriegelung gleich in die obere Laufschiene gepackt und somit eine Übertragung auf das andere Türblatt problemlos möglich.


Allgemein geht ihr alle bei München von einer Großstadt aus. Und das ist grundlegend falsch!!! Ich bezeichne gerne München als Millionendorf. Drum ist auch die U-Bahn etwas mehr Provinz. Geschichtlich kam es in München erst nach dem U-Bahnbaubeginn zum großen Aufbruch.
Wobei viele Stadtteile noch einen fast dörflichen Charakter bewahren konnten.
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Sithis
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Re: München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von Sithis »

Ok, damit wäre ja das Mysterium um die Türgriffe geklärt. Es ist jedenfalls umständlich und manchmal auch hinderlich, da viele Leute dann nur einen Türflügel aufmachen und niemand auf die Idee kommt, den zweiten zu öffnen, da steht man lieber draußen und wartet :roll: ...
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M73
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Re: München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von M73 »

Im Bahnhof Kieferngarten werden zur Zeit die Gleise erneuert. Dieses führt in der Hauptverkehrszeit zu außergewöhnlichen Fahrerkonstellationen.

Um den 5 Minutentakt zu gewährleisten, Steigt an der vorherigen Haltestelle Freimann ein zweiter Fahrer in dem am Zugende befindlichen Füherstand ein. Der erste Fahrer bleibt am momentane Endpunkt Kieferngarten in seinem Fahrerstand und fährt mit dem Zug wieder bis Freimann und wechsle dort in die Wartereihe der Fahrer. So wird der Weg am Zug entlang gesparrt und die Fahrer haben so auch mal Zeit Bisln zu gehen (Für Nichtbayern Bisln=Wasserlassen).

Dieses wird nötig. Da zur Zeit Richtung Innenstadt nur ein Gleis zur Verfügung steht.
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Re: München - Das U-Bahn-ABC

Beitrag von M73 »

Den Sommer über wird in München wieder an der U-Bahn gebaut. Wie im vergangenen Jahr, wird nun das zweite Gleis zw. Studentenstadt und Kieferngarten erneuert.

Das Hauptproblem in diesem Abschnitt ist, daß mindestens ein Gleis betriebsbereit sein muß, da sonst der Weg zur Werkstätte unterbrochen wäre. Tagsüber ist das noch betriebsbereite Geis für Baufahrzeuge reserviert. Jedoch in der Nacht werden dann alle nötigen Werkstattfahrten durchgezogen.

Der SEV wird sicher wieder sehr Interessant. Besonders bei Spielen in der Allianzarena werden wieder unzählige Sonderbusse zw. Alte Heide und Fröttmaning pendeln.

Im vergangenen Jahr mußten bei zwei Spielen sogar Busse aus Ingolstadt und Augsburg eingesetzt werden. Kurz gesagt – es wurde alles eingesetzt, was im erweiterten Einzugsbereich Münchens noch fahren konnte.
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