Görlitz / Zittau - SEV ODEG nach Hochwasser (19B)

Das Forum für alle anderen Verkehrssysteme wie Bus, Regionalbahn, U-Bahn, Eisenbahn ...
Antworten
Benutzeravatar
Daniel Kramer
Beiträge: 199
Registriert: 21.12.2006 19:10
Wohnort: Görlitz
Kontaktdaten:

Görlitz / Zittau - SEV ODEG nach Hochwasser (19B)

Beitrag von Daniel Kramer »

Hallo Forengemeinde,

nachdem am Abend des 07. August ein "Jahundert" - Hochwasser große Teile entlang der Neiße verwüsteten,
wurden auch einige Abschnitte entlang der Bahnstrecke Görlitz - Zittau zerstört und teils vernichtet.

Für Görlitz und die nördlichen Dörfer war der (zum Glück noch nicht ganz gefüllte) Berzdorfer See eine Art Rettung für eine noch größere Katastrophe, da viel Wasser in den See reinlaufen konnte, sonst wäre Görlitz weit aus mehr in Mitleidenschaft gezogen worden.

Betroffen sind Abschnitte im Bereich des Berzdorfer See, Hagenwerder, Hirschfelde sowie nahe Ostritz auf polnischen Gebiet. Züge der ODEG enden und beginnen in Görlitz (Görlitz-Cottbus).
Zwischen den Bahnhöfen Görlitz und Zittau fährt seit der Freigabe der B99, die wenige Tage danach teilweise noch gesperrt war, Schienenersatz, der seit dem durch Busse der KVG gefahren wird.
Zum Einsatz gelangen teils Gelenkbusse, teils auch Standardbusse, zwei Standardbusse wurden aus dem Bereich Limburg geliehen. (lt. Kennzeichen)

In den vergangenen Tagen habe ich einiges festgehalten und was ich nicht vorenthalten möchte.
Los gehts mit einigen Aufnahmen.
-
Bild
-
Bild
-
Bild
-
Bild
-
Bild
-
Bild
-
Bild
-
Bild
-
Bild
-
Bild
-
Bild
-
...und auf den nächsten Aufnahmen ein Blick, was eine Wasserflut anrichten kann.
-
Bild
-
Bild
-
Bild
-
Bild
-
Bild
-
Bild
-
Bild
-
Bild
--
Ich hoffe der Bericht gefällt ein wenig,
ich wünsche eine angenehme Woche...

Grüße aus Görlitz
Daniel
Bild

Benutzeravatar
Sithis
Beiträge: 8311
Registriert: 23.03.2006 22:43
Wohnort: Berliner Umland
Kontaktdaten:

Re: Görlitz / Zittau - SEV ODEG nach Hochwasser (19B)

Beitrag von Sithis »

Ja, interessant, vor allem die "alten" Busse und einen Gelenk-Citaro mit einflügeliger erster Tür habe ich auch noch nicht gesehen :D .
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Benutzeravatar
fahrmidda13
Beiträge: 1018
Registriert: 08.12.2006 01:57
Wohnort: Dresden

Re: Görlitz / Zittau - SEV ODEG nach Hochwasser (19B)

Beitrag von fahrmidda13 »

Die Strecke sieht übel aus. Das Liniensymbol der SEV-Busse finde ich dagegen sehr nett.
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

Benutzeravatar
koneggS
Beiträge: 2911
Registriert: 06.04.2006 16:29
Wohnort: Dresden

Re: Görlitz / Zittau - SEV ODEG nach Hochwasser (19B)

Beitrag von koneggS »

Wer weiß, ob und wann die nächsten Züge zwischen Zittau und Görlitz fahren. Zwischen Bad Schandau und Neustadt/Sachsen hat sich der SPNV wahrscheinlich wegen des Hochwassers endgültig erledigt. (MAl abgesehen von Nossen-Meißen und Dresden-Königsbrück [am WE]), wo ebenfalls abbestellt wird.

Benutzeravatar
Sithis
Beiträge: 8311
Registriert: 23.03.2006 22:43
Wohnort: Berliner Umland
Kontaktdaten:

Re: Görlitz / Zittau - SEV ODEG nach Hochwasser (19B)

Beitrag von Sithis »

Das Liniensymbol der SEV-Busse finde ich dagegen sehr nett.
Ist mir noch gar nicht aufgefallen, aber jetzt, wo du es sagst? ;-)

Ich frage mich nur, wieso man gegen solch ein Hochwasser machtlos ist. Und warum das in Sachsen nicht das erste Mal passiert...gibt es dafür eine Erklärung?
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Benutzeravatar
koneggS
Beiträge: 2911
Registriert: 06.04.2006 16:29
Wohnort: Dresden

Re: Görlitz / Zittau - SEV ODEG nach Hochwasser (19B)

Beitrag von koneggS »

Ich frage mich nur, wieso man gegen solch ein Hochwasser machtlos ist. Und warum das in Sachsen nicht das erste Mal passiert...gibt es dafür eine Erklärung?

Vielleicht kommen Meldungen aus dem Ausland recht zögerlich und Sachsen ist nunmal flussläufig dem Ausland am nächsten. Wenn es in Sachsen drunter und drüber geht sind Brandenburg, Sachsen Anhalt & Co vorgewarnt und haben noch entsprechend Vorbereitungszeit.
Außerdem gibt es in Sachsen viele Täler, in denen sich so ein Hochwasser ganz anders auswirkt als in der endlosen Weite Brandenburgs.

Benutzeravatar
fahrmidda13
Beiträge: 1018
Registriert: 08.12.2006 01:57
Wohnort: Dresden

Re: Görlitz / Zittau - SEV ODEG nach Hochwasser (19B)

Beitrag von fahrmidda13 »

koneggS hat geschrieben:Ich frage mich nur, wieso man gegen solch ein Hochwasser machtlos ist. Und warum das in Sachsen nicht das erste Mal passiert...gibt es dafür eine Erklärung?
Na ich probiers mal :wink: .

Es ist zum Einen tatsächlich ein topografisches Problem, v.a. an der Elbe. Diese staut im engen Tal große Wassermengen an, die sich nicht so recht ausbreiten können. Häufig ist das auch die Ursache dafür, daß die Nebenflüsse über die Ufer treten. Ab der Weitung des Flußtals breitet sich das Wasser dann großflächig aus, wie es etwa auch an der Oder üblich ist.
Mit der Neiße verhält es sich ähnlich, auch bei ihr "sammelt" sich das Wasser im Gebirge und breitet sich dann über das weiter werdende Land aus.

Gegen- und Schutzmaßnahmen ließen sich sicherlich ergreifen; hierfür müßte sich aber die Zusammenarbeit zwischen deutschen und tschechischen Behörden intensvieren. Der Informationsaustausch mit Polen scheint interessanterweise ganz gut zu funktionieren. Zudem müßten den Vorhersagen richtige Raktionen folgen. Das Ausmaß der Elbeflut im Jahr 2002 war etwa dadurch mitbedingt, daß eine Talsperre nicht bzw. zu spät geöffnet wurde. Der durch das rechtzeitige Öffnen entstandene Schaden wäre in Zahlen geringer gewesen, was das zuständige Landesamt leider anders vorausgesehen hatte.

Nicht zuletzt verhindern gerade hier in Sachsen auch Landes- und kommunalpolitische Hürden den Aufbau sinnvoller Hochwasserschutzeinrichtungen. Den Plan für eine Flutmauer in Dresden-Pieschen ließ das Regierungspräsidium z.B. platzen, da es dadurch den Weltkulturerbetitel für das Dresdner Elbtal gefährdet sah. Einige Zeit zuvor ordnete die gleiche Behörde den Baustart der Dresdner Waldschlößchenbrücke an, was aufgrund der noch immer anhängigen Klagen nicht nur einen noch nicht absehbaren volkswirtschaftlichen Schaden nach sich zieht, sondern zudem die Aberkennung jenes Titels zur Folge hatte (und ja, das war durchaus abzusehen). Inzwischen wurde auch in Pieschen an der Uferbefestigung gearbeitet. Ob der nun durchgehende Radweg das Hochwasser abhält, wird die nächste größere Flut zeigen.
Leider ist derlei infantiles und doppelmoralisches Gehabe kein Einzelfall.

Dabei sind es nicht immer derart komplizierte Probleme. Klamme Kommunen (das Wortspiel mußte jetzt sein :D ) und ein geiziger Freistaat ergänzen sich nicht gerade gut, zumal wenn es um "unproduktive Maßnahmen" (soll heißen: Maßnahmen, die nicht garantiert Geld bringen) handelt. Hier haben uns die deutlich schlechter gestellten Nachbarländer durchaus einiges voraus.

Allerdings ist jegliche Gegenmaßnahme, auch wenn sie tatsächnich eingeleitet wird, als Schadensbegrenung zu verstehen. Überflutungen wird es (eben topografisch bedingt) in diesen Bereichen immer geben und die dabei entstehenden Schäden werden sich leider nie vollständig abwenden lassen. Dieses Problem trifft aber nicht nur Sachsen: Rhein und Mosel etwa treten jedes Jahr über die Ufer. Anliegende Städte und Gemeinden wie z.B. Köln und Koblenz haben auch regelmäßig Hochwasserschäden zu beklagen - einzig der Umgang damit ist dort ein anderer, weil dort damit gerechnet wird, also Mittel für die Beseitigung der Schäden eingeplant werden.
In Köln wurde die Überflutung des Rheins zeitweilig zu einer Art Schauveranstaltung, soweit ich weiß sogar inklusive dem Aufbau von Zuschauertribünen und Imbißbuden. Ob dieser Weg nun der Richtige ist, sei dahingestellt; jedenfalls scheint die allgemeine Begeiterung an der Ausbritung des Rheins in letzter Zeit rückläufig zu sein.

Soweit mal ein Erklärungsversuch.
(Achtung: genügt nicht wissenschaftlichen Ansprüchen und gibt eigene Ansichten wieder, hat also keinen Anspruch auf absolute Objektivität)
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

Antworten