Probleme mit einem ICE

[Sithis]

Heute war ich mal wieder mit einem "Tunneltampon" unterwegs und an einem Bahnhof gab es Probleme. Irgendwie hatte der Lokführer wohl zu früh gebremst, drum sollte er noch ein paar Meter vorsetzen.
Hört sich einfach an, war aber nicht so. Ich saß zufällig im Abteil direkt vor der Kabine und bekam mit, was da so passierte. Zuerst fing der Board-Computer an abwechselnd "Freigabe" und "Störung"(jeweils im Takt) zu blöken. Dazu tanzte der Lokführer auf seinem Sitz regelrecht hin und her. Linkes Fach auf, fummeln, am Computer fummeln, rechtes Fach auf, fummeln, rechts oben Bedienelemente fummeln und das immer hin und her.
Quasi wie so eine Art Mischung aus Homer Simpson bei Alarm im Atomkraftwerk und Hiphopper...ich hätte es witzig gefunden, wäre das Resultat nicht eine Verspätung gewesen.
Zwar schaltete er hin und wieder diesen Sichtschutz von der Kabine hin ein, aber dann auch wieder aus. Ständig liefen die Lüfter an und gingen dann wieder aus. Es kam mir bald so vor, als hätte man versucht, den Zug wie einen Computer(wobei es ja quasi ein Computer auf Rädern ist) neu zu "booten". Kann das sein? Und welches Problem hatte das Ding eventuell?
Ein weiteres Problem war wohl auch, daß zuerst die Türfreigabe nicht ging.
Ach ja, 20 Minuten Verspätung...

[M73]

Es kam mir bald so vor, als hätte man versucht, den Zug wie einen Computer(wobei es ja quasi ein Computer auf Rädern ist) neu zu "booten". Kann das sein?

Kann schon sein – bei diesen Hitech-Kisten wird so ziemlich alles neuerdings mit Prozessoren gesteuert –zwar sind das recht robuste und laufstabile Industrierechner. Jedoch kann auch der beste Rechner mit mittelmäßiger bis beschissener Software nicht recht viel anfangen.

Zudem sind die meisten Unterkomponenten (Türsteuerung, Klimasteuerung, Lüftersteuerung, Fahrsteuerung etc. etc. etc.) über Datenbussysteme miteinander verbunden. Die jeweiligen Bussysteme kann man sich ungefähr so vorstellen, wie ein LAN-System mit HUB's (ist aber nur ein relativer Vergleich, da die Bussysteme aufgrund der einfachen Datenstruktur bedeutend leistungsfähiger (Umlaufzeit) sind).

Wenn eine Einheit Daten von einer anderen Einheit nicht mehr bekommt, kann man über einen Systemneustart eine Generalabfrage anstoßen. Alle Werte werden praktisch auf einen definierten Startzustand gesetzt (oft 0), und mit der Generalabfrage aktualisiert.

So mal auf die Schnelle ganz grob überrissen!