Vandalismus - so läuft das...

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Sithis
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Vandalismus - so läuft das...

Beitrag von Sithis »

Gerade eben frisch erfahren, betreffend die Berliner S-Bahn, wird aber auch andere Verkehrsmittel betreffen :evil: ...

Meine Mutter ist heute mit der S-Bahn von Blankenburg nach Mühlenbeck-Mönchmühle gefahren. Wer die Strecke kennt, weiß, daß es gut 8 Minuten dauert.
Es war um 10.00 Uhr und die Wagen waren gähnend leer. Zuerst kamen zwei typische Jugendliche herein - Kapu und ganz cool, Handy mit Musik an.
Kurz vor der Abfahrt noch zwei weitere dieser Art.

Als die Fahrt losging, war ein seltsames Geräusch zu hören. Ratet mal, was es war? Genau, einer dieser phätten Kerle zerkratzte eine Scheibe.

Nun gut, meine Mutter kann natürlich kaum was gegen vier sicherlich gewaltbereite Jugendliche ausrichten, also im Zweifelsfalle ist es sicherer, nichts zu machen :!: , denn selbstverständlich ist die eigene körperliche Unversehrtheit wichtiger als eine S-Bahnscheibe(wenigstens ist Folie drauf...).

Jedenfalls, endlich an der nächsten Haltestelle angekommen, informierte meine Mutter einen dieser Typen mit roter Jacke und Mütze, der im anderen Wagen mitfuhr. Eigentlich müßte man da ja die Polizei rufen.
Der Typ meinte nur, theoretisch schon, nur schaffen die das nicht so schnell zur nächsten Station. Der S-Bahnfahrer könne auch nichts machen, dem sei das egal. Er(der Sicherheitstyp) sowieso nicht, außer jemanden per Funk verständigen. Fragt sich nur wo...im Übrigen haben diese Typen keinerlei wirkliche Befugnisse, bewaffnet sind sie erst gar nicht...(ein Schlagstock würde ja schon reichen)

Also am Ende sind diese vier Typen wohl ungestaft davongekommen.

Als Schlußfolgerung kann man wohl das Ganze so zusammenfassen, daß sich feige Subjekte(wahrscheinlich arbeitslose Jugendliche, Schulschwänzer und andere "Null-Bock-Leute") in Gruppen zusammenrotten und gezielt Fahrzeuge aufsuchen, wo nur "harmlose" Leute oder zu wenige drin sind.
Die Verkehrsbetriebe scheinen aber auch kein Interesse daran zu haben, etwas zu unternehmen. Selbst in überwachten Fahrzeugen gibt es Vandalismus.
Denn mit Kapu ist solch einer ja schon schwer zu erkennen.
Ach so, und wenn überwacht wird, dann darf das z.B. in Berlin(bei der BVG) aus Datenschutzgründen nicht aufgezeichnet werden. Wahrscheinlich hängt ein Monitor beim Fahrer, aber der kann ja auch nichts machen.

Es ist wirklich traurig, wie tief die Gesellschaft gesunken ist :evil: .
Aber wenn mehr Sicherheitskräfte eingestellt werden sollen, mit mehr Befugnissen oder der Polizeiapparat ausgebaut werden soll, oder gar härtere Stafen eingeführt werden sollen, schreit alles wieder was vom Überwachungsstaat. Warum eigentlich? Den gibt es doch eh schon. Nur an den falschen Stellen. Wenn damit Kriminelle gefaßt werden sollen, dann sollten die mal sehen, daß die das hinkriegen, denn Sachbeschädigung ist nach wie vor strafbar.
Und dann auch richtige Strafen dafür veranlassen, nicht nur Wege im Park fegen. Hohe Geldstrafen sollen es sein, und wenn sie kein Geld haben, soll das erste Gehalt gepfändet werden, als Ausgleich. Und wenn sie nicht arbeiten(wollen), ab in den Knast. Das ist wohl das Einzige, was hilft.
Aber in Zeiten, wo Kinderschänder nach 5 Jahren wieder freikommen, kann man wohl bei solchen Delikten kaum was Drastisches erwarten :evil: .
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Manitou
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S-Bahn-"Nachtwächter" ohne Motivation

Beitrag von Manitou »

Ich habe vor ca. 5 Jahren auch mal Scheiben-Kratzer zwischen Schönfließ und Blankenburg (vom Nachbarwagen aus) beobachten können. In Mühlenbeck-Mönchmühle habe ich per zuruf über den Bahnsteig die Aufsicht (gab es damals noch) informiert. In Blankenburg standen dann zwei Wachmänner auf dem Bahnsteig und haben die Bengels (ca. 14 Jahre) aus dem Zug geholt. Während ich dann mit dem einen Wachmann bei der Aufsicht war (um die Polizei anzurufen und meine Personalien wegen Zeugenaussage und Belohnung anzugeben), hat der andere die "Radischen" flitzen lassen. Damit landete der Fall dann im Papierkorb.
Aber bei ca. 5-6,- €/h ist diese nachlässige Arbeitsmoral kein Wunder.

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fahrmidda13
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Beitrag von fahrmidda13 »

"Das habe ich auch schon erlebt..." könnte ich jetzt anfangen, aber wem sollte ich da schon etwas voraus haben?
Der Vandalismus ist leider ein Phänomen geworden, das uns in unsrem Alltag begleitet - nicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Allerdings sehe ich das Problem nicht unbedngt auf die sozial schachen Schichten fixiert. Vandalismus ist ein Stück weit ja auch eine Frucht des Wohlstandes - wenn es den Menschen dreckig geht, freuen sie sich an dem, was sie haben und wissen es auch zu schätzen. Und was soll man von Kindern erwarten, deren Väter im 5er BMW sich täglich die linke Spur auf der Autobahn freiblinken und sich auch noch im Recht fühlen.
(*OffTopic* Woran man meiner Meinung nach auch sehr deutlich sieht, wohin antiautoritäte Erziehung führen kann. Aber für viele Jugendliche, auch die "wohlstandsverwahrlosten", wäre diese Form von Erziehung durch das Elternhaus ja bereits ein Fortschritt.
Sorry, das mußte jetzt einfach mal raus :oops: */OffTopic*)
Ach so, und wenn überwacht wird, dann darf das z.B. in Berlin(bei der BVG) aus Datenschutzgründen nicht aufgezeichnet werden.
In Dresden und Darmstadt wird aufgezeichnet. Der Abschreckungsfaktor Videokamera hält aber leider nur relativ kurz.

Aber es gibt auch immer noch wirksame Gegenmittel:
In Rotterdam werden auf den besonders problematischen Linien wieder Schaffner in der Straßenbahn eingesetzt, so weit ich weiß mit Erfolg und durchaus positiver Resonanz bei den "normalen" Passagieren.
In Potsdam hat ein Straßenbahnfahrer, wohl per Kamera, einen Schmierfinken beobachtet, daraufhin die Bahn mitten auf der Strecke gestoppt und den Typen so lange festgehalten, bis ihn die Polizei in Empfang genommen hatte.
In Dresden ist vor ein paar Monaten mal einer aus der Bahn geflogen, weil er sein Brotpapier aus dem Fenster geworfen hatte.
Und immerhin: Das Aufschlitzen von Sitzen scheint zur zeit aus der Mode gekommen zu sein - vermutlich zu anstrengend.

Was jetzt die Bestrafung anbetrifft, ist es ja mehrfach soziologisch belegt, daß harte Strafen nicht wirklich abschrecken. Vielleicht würde schon die bloße Anwesenheit von Sicherheitspersonal für Abhilfe sorgen - vor diesen Typen mit der Statur eines Kleiderschrankes habe ich jedenfalls Respekt. Diese pöblenden Kleinkinder vielleicht auch?!
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

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Incentro
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Beitrag von Incentro »

Das wirklich traurige ist doch aber, dass Sicherheitspersonal noch immer teurer ist als die Bahnen regelmäßig zu reparieren.
Ein Rechenbeispiel für die Berliner Straßenbahn:
Angenommen es sind 450 Straßenbahnwagen täglich im Einsatz, dann bräuchte man (zumindest im 24h-Netz) 3 Schichten an Aufsichtspersonal - also 1.350 Mann Sicherheitspersonal die jeweils einen Hungerlohn von 1.000 EUR pro Monat bekommen verursachen also jährliche Kosten von 16.200.000 EUR
Die durch Vandalismus verursachten Kosten liegen noch darunter.
Da laut BVG eine neue Scheibe 2.000 EUR kostet, könnten von dem Geld pro Jahr 18 Scheiben pro Fahrzeug getauscht werden.

Letztenendes stellt sich jedoch die Frage, ob durch die Wiedereinführung von Schaffnern/Sicherheitspersonal der Vandalismus auf 0 gedrückt werden kann, wenn man weiß, dass die Sicherheitsleute zu eingeschränkte Rechte haben um gegen die Randalierer vorzugehen.

Manitou
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Rechte des Sicherheitspersonal reichen aus

Beitrag von Manitou »

Mit den existierenden Rechten nach BGB (Festnahme auf frischer Tat nach Jedermannsrecht) sowie dem Notwehr- und Nothilfe-§ des StGB können rein rechtlich Randalierer jederzeit festgesetzt und der Polizei übergeben werden. Dies kann sowohl durch Verschließen der Fahrzeugtüren, als auch durch körperliche Maßnahmen (Festhalten, Fesseln, Androhung von Gewalt (Reizgas vorzeigen)) geschehen. Ein Mitarbeieter des Verkehrsbetriebes hat im Fahrzeug bzw. umfriedeten Betriebsgelände (Bahnhof, Abstellanlage) die gleichen Rechte, die man als Privatperson in der Wohnung gegenüber einem Einbrecher hat.
Das Problem ist jedoch häufig die Überlegenheit der Täter und dadurch die Nutzlosigkeit der rechtlichen Möglichkeiten.

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Incentro
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Beitrag von Incentro »

Aber wie will man jemanden aufhalten ohne handgreiflich zu werden? Und die Täter im Wagen einsperren bis die Polizeit vor Ort ist, ist zwar eine gute Idee, aber dank Not-Türöffner hält das doch auch nicht von der Flucht ab ...

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Ich habe vor ca. 5 Jahren auch mal Scheiben-Kratzer zwischen Schönfließ und Blankenburg (vom Nachbarwagen aus) beobachten können. In Mühlenbeck-Mönchmühle habe ich per zuruf über den Bahnsteig die Aufsicht (gab es damals noch) informiert.
Nun ist dort keiner mehr und es müssen alle paar Wochen die Scheiben der Fahrkartenautomaten ausgewechselt werden...auch sonst sieht es da aus wie Sau.

Die Überlegenheit ist ja meistens schon zahlenmäßig gegeben. Außerdem haben solche Leute oft Waffen dabei oder im Sportunterricht Kampfsport gelernt.
Allerdings sehe ich das Problem nicht unbedngt auf die sozial schachen Schichten fixiert.
Das sehe ich anders. In der Regel sind es schon eher Leute aus der "Unterschicht". Ich kenne da auch einen Typen, der macht gerade seinen Hauptschulabschluß nach, zusammen mit einer Malerlehre(er ist Mitte 20) und hat schon mehrere Vorstrafen wegen Sprayerei. Nun darf er legal sprayen.
Aber aufgehört hat er nicht.

Wenn die Jugendlichen keine Zukunftsperspektiven haben, schlagen sie ihre Zeit halt mit dem Zerstörung von anderer Eigentum tot.

Und Sitze aufschlitzen scheitert eher daran, daß die oftmals schon sehr hart sind. Selbst neuere Polstersitze sind sehr widerstandsfähig, Ledersitze á la Ikarus oder Reko/Gotha sind ja schon lange vorbei.

Wenn in Darmstadt aufgezeichnet wird, dann sind die da zumindest etwas fortschrittlicher als in Berlin.

(nichts gegen das Freiblinken der linken Spur :P :P ...)
Aber es gibt auch immer noch wirksame Gegenmittel:
In Rotterdam werden auf den besonders problematischen Linien wieder Schaffner in der Straßenbahn eingesetzt, so weit ich weiß mit Erfolg und durchaus positiver Resonanz bei den "normalen" Passagieren.
In Potsdam hat ein Straßenbahnfahrer, wohl per Kamera, einen Schmierfinken beobachtet, daraufhin die Bahn mitten auf der Strecke gestoppt und den Typen so lange festgehalten, bis ihn die Polizei in Empfang genommen hatte.
In Dresden ist vor ein paar Monaten mal einer aus der Bahn geflogen, weil er sein Brotpapier aus dem Fenster geworfen hatte.
Und immerhin: Das Aufschlitzen von Sitzen scheint zur zeit aus der Mode gekommen zu sein - vermutlich zu anstrengend.
Na ja, in Zeiten des Sparens, wo man möglichst viele Kurse streichen möchte, ist sowas wie ein Schaffner eher utopisch. Zumindest in Deutschland.
Es ist sicher auch immer eine Frage des Verhältnis-Aufwandes.
Oftmals wäre die Störung des Betriebsablaufes wohl schwerwiegender als eine zerkratzte Scheibe. Und das bei der "Präsenz" unserer Polizei, das kann man eh vergessen.

Früher gab es die Stationspolizei(zu DDR-Zeiten), da hat sich das keiner getraut.
Was jetzt die Bestrafung anbetrifft, ist es ja mehrfach soziologisch belegt, daß harte Strafen nicht wirklich abschrecken. Vielleicht würde schon die bloße Anwesenheit von Sicherheitspersonal für Abhilfe sorgen - vor diesen Typen mit der Statur eines Kleiderschrankes habe ich jedenfalls Respekt. Diese pöblenden Kleinkinder vielleicht auch?!
Es kommt drauf an, was man unter harten Strafen versteht. Heute ist es ja schon hart, wenn 2 Monate Knast für Jugendliche anstehen.
Solches Sicherheitspersonal flößt nicht wirklich Respekt ein.
Ich bin auch schon in einem Wagen mitgefahren, wo zwei dieser Rotjacken mitfuhren und zwei Türen weiter traten ein paar Hirnies gegen die Türen.
Das hat die auch nicht interessiert.
Da laut BVG eine neue Scheibe 2.000 EUR kostet, könnten von dem Geld pro Jahr 18 Scheiben pro Fahrzeug getauscht werden.
Tauschen? Haha. Die Bahnen fahren inzwischen schon fast vollständig zerkratzt und verschmiert durch die Gegend, zumindest in gewissen Stadteilen. Zumindest bei den Tatras wird nichts mehr investiert.
Da wird nichts getauscht. Und wenn, dann gibt es ja auch noch Folien.
Wobei ich ehrlich gesagt auch nicht einsehen würde, dauernd die Scheiben zu "sanieren", wenn die Bahn einen Tag später wieder aussieht wie nach einem Steinhagel. Vielleicht denkt man ja auch, wenn die ganze Scheibe mit "Marken" voll ist, dann kommt irgendwann nichts neues mehr dazu.

Eine Idee wäre doch Folgendes:
Man müßte die Scheiben schon "ab Werk" hellgrau einbauen.
Und mit einem Riffelmuster, so daß nichts mehr gekratzt werden kann.
Sieht zwar nicht so schön aus, aber zerschabte Scheiben auch nicht.
Denn die während der Fußball-WM mit Fußballaufklebern "verzierten" Scheiben waren deutlich weniger zerkratzt als andere.
Zumindest in der U-Bahn wäre das ja eine Idee, da dort die Lampen innen meistens eh an sind.
Sonstige Angriffsflächen wie Holzimitat in den älteren Berliner U-Bahnen oder andere kratzempfindliche Flächen müßten halt einem unempfindlichen Material weichen.
Graffiti ist meistens ja schon kein Problem mehr, da es mit speziellen Lösungsmitteln schnell weggewischt ist.
Aber selbst da könnte man mit einem künstlichem "Schmuddellook" leicht Abhilfe schaffen.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Unmodern hat geschrieben: Graffiti ist meistens ja schon kein Problem mehr, da es mit speziellen Lösungsmitteln schnell weggewischt ist.
Aber selbst da könnte man mit einem künstlichem "Schmuddellook" leicht Abhilfe schaffen.
Der Graffiti nicht, aber oftmals tragen diese Lösungsmittel auch zur Alterung/Zerstörung des Lacks bzw. der Oberfläche bei. Man bekommt die Schmiererei zwar weg, macht aber gleichzeitig neue Schandflecke.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Soweit ich weiß, haben viele Fahrzeuge inzwischen eine Lackierung erhalten, wo sich das mit einem simplen Putzmittel entfernen läßt.

Das klassische Gespraye hat sicher nicht umsonst stark nachgelassen - und dafür stürzt man sich leider auf die Scheiben.
Richtig von Graffiti betroffen sind in Berlin nur noch wenige Fahrzeuge oder Fahrzeuge, die schon länger auf Außenanlagen stehen(z.B. die z-gestellten BR 485).
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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Wobei man noch sagen sollte, dass die Randalierer in jeder Stadt ihre eigenen Spezialitäten haben. So ist man in Leipzig zumindest bei der Eisenbahn immer noch sehr stark betroffen (entweder sieht man die Graffities oder ein zum rosa tendierendes Verkehrsrot). Das hat natürlich auch immer den Vorteil, dass die Fahrzeuge, wenn sie aus der HU kommen, immer "wie geleckt" aussehen, während die Fahrzeuge in Dresden immer Ewigkeiten ihren LAck behalten, weil nie was drankommt^^

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

In Frankfurt-Oder wird nun auch die Videoüberwachung eingeführt:

http://www.svf-ffo.de/svf_aktuell/aktue ... 007-01.pdf
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Möckern-Peter
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Re: Vandalismus - so läuft das...

Beitrag von Möckern-Peter »

Ich konnte anno 1990 in einer Berliner U-Bahn eine Fahrtausweiskontrolle miterleben:
4 Türen, 2-mal 4 = 8 "Schränke" (genannt securities), 2-mal 4 = 8 Beine (genannt DSH - Deutscher Schäfer-wauwau). Sofort war eiserne Stille im Wagen und man hätte die Stecknadel...
Genau!!!

In Leipzig-Knautkleeberg hat der Gleisdreieck-Rangierer mal zur Zeit der originalen Tatra einen Randaleur oder Schwarzfahrer mit privaten Handschellen an den Heizkörper des Endstellenhauses gekettet bis das grün-weiße Sicherheitsorgan des Staates kam!
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

Zazní-li výstraha, opust'te dverní prostor!

Kava je balzam za srce in duso. (slowen.: Kaffee ist Balsam für Herz und Seele) Giuseppe Verdi
Gustav Mahler ergänzte: Hier ist es wunderherrlich und repariert ganz sicher Leib und Seele.

Prosimo se med voznju ne pogovarjete z voznikom!

Kein Sarkasmus liegt mir völlig fern :-)

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Sithis
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Re: Vandalismus - so läuft das...

Beitrag von Sithis »

Ich konnte anno 1990 in einer Berliner U-Bahn eine Fahrtausweiskontrolle miterleben:
4 Türen, 2-mal 4 = 8 "Schränke" (genannt securities), 2-mal 4 = 8 Beine (genannt DSH - Deutscher Schäfer-wauwau). Sofort war eiserne Stille im Wagen und man hätte die Stecknadel...
Genau!!!
Sowas in Berlin? Heute jedenfalls unvorstellbar. Da tanzen zwei bis drei ungelernte Hanseln durch den Wagen, die nicht viel machen können. Die Penner kontrollieren die meistens eh nicht mehr und wer wirklich schwarzfahren möchte, haut einfach ab. Aufhalten dürfen die den nicht.

Abgesehen davon - Vandalismus hin oder her - aber ich bin durchaus froh, daß es in Berlin keine nennenswerte "Security" bei der BVG gibt. Es nervt nämlich immer tierisch, von irgendwelchen Halbhirnen belästigt zu werden, die was gegen harmlose Filmer haben. Die meisten von diesen Sicherheitstypen sind nämlich nicht mal richtig geschult, sondern irgendwelche ungelernten Kräfte, die einen auf dicke Hose machen und sich selber oft nicht an die Gesetze halten(sie dürfen einen weder unter Androhung von Gewalt festhalten noch z.B. eine Kamera beschlagnahmen). Und die wirklich kriminellen Elemente in der Berliner U-Bahn können sie auch nicht aufhalten. Siehe dazu auch meine Ausführungen in einem anderen Thema.

Die paar BVG-Hanseln, die noch ab und an mal irgendwo anzutreffen sind, sind ja nicht mal in der Lage, das Rauchverbot durchzusetzen. Am Mehringdamm(eine üble Station in einer üblen Gegend) habe ich schon erlebt, daß die zwar bei entsprechenden Leuten halbherzig "dudu" sagen, ein Platzverweis wurde aber nicht erteilt(soviel auch zum Thema Hausrecht durchsetzen).
In Leipzig-Knautkleeberg hat der Gleisdreieck-Rangierer mal zur Zeit der originalen Tatra einen Randaleur oder Schwarzfahrer mit privaten Handschellen an den Heizkörper des Endstellenhauses gekettet bis das grün-weiße Sicherheitsorgan des Staates kam!
Menschlich nachvollziehbar, aber heutzutage hätte das ein ziemliches Nachspiel für den Rangierer.
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Möckern-Peter
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Re: Vandalismus - so läuft das...

Beitrag von Möckern-Peter »

Wieso? JEDERMANN darf einen Tatverdächtigen vorläufig festnehmen und solange festsetzen, bis hoheitliche Sicherheitskräfte erscheinen.
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

Zazní-li výstraha, opust'te dverní prostor!

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Sithis
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Re: Vandalismus - so läuft das...

Beitrag von Sithis »

Möckern-Peter hat geschrieben:Wieso? JEDERMANN darf einen Tatverdächtigen vorläufig festnehmen und solange festsetzen, bis hoheitliche Sicherheitskräfte erscheinen.
Hatten wir schon mal besprochen. Du darfst niemanden festsetzen, indem du Gewalt anwendest. Und freiwillig werden die wenigsten bleiben.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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