Steuerschalter Tatra?

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Leo-Fahrer
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Re: Steuerschalter Tatra?

Beitrag von Leo-Fahrer »

Kupplungsendschalter gab es in Leipzig nur am T6.

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Sithis
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Re: Steuerschalter Tatra?

Beitrag von Sithis »

Eine Scharfenbergkupplung sieht ja zum Teil auch wie eine weibliche Brust aus und trotzdem sagt man ja nicht, dass das eine "Titte" ist.
Also jetzt, wo es niedergeschrieben wurde, wird es sicher irgendwann wieder im Netz auftauchen :lol: . Irgendwann heißt es dann, daß die Wagen an den Titten zusammengekuppelt wurden :mrgreen: .
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Volker Heiland
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Re: Steuerschalter Tatra?

Beitrag von Volker Heiland »

@Sithis: harharhar... Man könnte den Kuppelvorgang aber auch als "Akt" ansehen, denn wenn der Kuppelbolzen in die Klaue "eingeführt" wird. Naja, auch hier ergeben sich Parallelen zur Naturwelt, speziell zum Vorgang der Fortpflanzung. :)

@Leo: Aha. Na ich werd mal ein Foto reinsetzen. In Magdeburg gibt es sowas jedenfalls.

@All: Kennt eigentlich jemand von Euch noch diese tollen Röhren am T4D, die auf der Türseite an der Rammbohle immer nur am letzten Wagen angebracht worden sind (per Steckverbindung)und dazu dienten, elektrisch verriegelte Weichen zu entriegeln? Gab es in Magdeburg. Oder kennt jemand die optoelektrische Weichenansteuerung mittels Scheinwerfer auf dem Dach und den dafür vorhandenen kleinen Schalter (analog Blinklicht/Abblendlicht-Fernlichtschalter) neben dem Weichenschalter? Wo wir gerade bei Kuriositäten sind... Beides sind schöne DDR-Erfindungen, die allerdings spätestens mit der Wende oder kurze Zeit später verschwunden waren. Ich werd mal Bilder diesbezüglich suchen.
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Volker Heiland
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Re: Steuerschalter Tatra?

Beitrag von Volker Heiland »

Noch mal ein Nachtrag, denn ich muss Asche auf mein Haupt streuen. Ich denke, ich habe mich weiter oben nicht wirklich verständlich ausgedrückt.

T6 und Zugerkennung funktioniert im Detail so: Es gibt zwei Relais (RKV für vorn und RKH für hinten), die dafür da sind, während des Betätigen der Taste "Steuerung Ein" zu erkennen, ob vornweg oder hintendran ein weiteres Fahrzeug elektrisch gekuppelt ist. Dies wiederum läuft über die Kontakte 17 und 63 am E-Teil. Über eine Selbsthalteschaltung wird "gespeichert", ob ein weiteres Fahrzeug folgt oder ob davor ein Fahrzeug befindlich ist. Die "Speicherung", also der Aufbau des Selbsthaltestromkreis wird durch Betätigung der Taste "Steuerung Ein" erreicht. Ziel dieser Schaltung ist es, dass bei Zugtrennung alle Zugteile eine Notbremsung ausführen.

Ach ja, noch mal zum Thema Erdungsschalter: Die Möglichkeit, bei der Zugkombination T6+T6 den vorderen Tw durch den Stromabnehmer des hinteren Tw mit 600 V zu speisen, besteht übrigens nicht. Das liegt daran, weil der Erdungsschalter in der Stellung "Stromabnehmer" (römisch Eins) den Kupplungskontakt 1 vorn vom 600 V-Netz trennt. Hinten liegt z. B. auch nur dann 600 V an, wenn die durch das nächste Fahrzeug angefordert werden. Dafür gibt es zwei in Reihe geschaltete Schütze (KS1, KS2). Die verbinden den Kontakt 1 hinten des E-Teils nur dann mit 600 V, wenn das nachfolgende Fahrzeug über den Kupplungskontakt 23 die besagten Schütze ansteuert. Dies ist gegenüber dem T4D auch eine in Hinblick auf die Sicherheit erhebliche Verbesserung, denn es liegen nur dann 600 V am E-Teil an, wenn dies auch tatsächlich notwendig ist. Beim T4D liegen am hinteren E-Teil ja prinzipiell am Kontakt 34 600 V an.
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Manitou
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Re: Steuerschalter Tatra?

Beitrag von Manitou »

Der KT8D5 war ab Werk traktionsfähig ausgelegt. In einem CKD-Katalog, der in den 80er Jahren im CSSR-Kultur-Zentrum in Berlin während einer Ausstellung über Tatra-Wagen verteilt wurde (ich weis nur nicht, wo mein Exemplar abgeblieben ist), waren Fotos von einem KT8D5 mit Schaku. Es wird also auch Kabelanschlüsse gegeben haben. Die Wagen in den Traktionen sollen angeblich einseitig eine automatische Kupplung (Schaku oder Kompakt) erhalten haben.
Einige tschechische Betriebe haben die T6A5 in führende und geführte Wagen (nur je eine Betriebs- und Schleppkupplung) umgerüstet.
Frage an straußberger Insider: Hat der KT8D5 auch einen Steuerschalter, muß man die beiden Wagenhälten wie zwei T6 behandeln? Gibt es Anschlüsse, um Kabel für eine Schaku mit Kontaktteil (wieder) einzubauen?

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Möckern-Peter
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Re: Steuerschalter Tatra?

Beitrag von Möckern-Peter »

Sicher dort...
Aber da hatten und haben wir soetwas nicht.
Hier fährt die 2055 zwangsweise ihrem ersten (2138) in die Seite, die sich quergestellt hatte. Erst paar Wochen her.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

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Möckern-Peter
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Re: Steuerschalter Tatra?

Beitrag von Möckern-Peter »

Nun gut, es sind dann keine 600V verfügbar...
Notlicht für's Wagenkehren hätte man, ja. Aber dem Sinn einer Straßenbahn, nämlich dass sie fährt, würde es nicht gerecht.

Streng genommen mag das so sein. Aber die ZUSATZfunktion, dass zum Betrieb einer FAHRfähigen Bahn der Schalter im Dachfach die richtige Wagenreihung zeigen muss, hat er eben auch. Weil, das musst DU betätigen (als Rangierer zumindest, wenn die Reihung geändert wurde); was in der SchaKu passiert, macht sie ja von selbst ohne irgenjemands Zutun.
Es geht also weniger um Elektroing.-Wissen sondern mehr um Praxis, wie sie Bahnbetriebsangehörige und Interessierte verstehen ohne Elektrotechnikstudium. Manches wirkt auf Leute eben anders als es tief hintergründig eigtl. abläuft...

Die OS-Lämpchen? Na Klingelpiezen!!! Weil bevor man (eckige) "Seitenblinkleuchten" auch dafür nutzte, waren es spitze "Pilze", wofür sich der Vergleich mit EINEM weiblichen Brusthügel halt eingebürgert hat!

SchaKu, nuja, klar, eine Seite hat den "Hügel", die andere die "Negativ-Kopie" :-)
Letztlich wie bei jedem Stecker mit Buchse, hier freilich mechanisch. Denke dran, Stecker und Buchse gibt es im Bett auch!! Deshalb wird der Bw. (antriebslos) vom Tw. ("Triebtäter") auch bisweilen "gebumst". Jargon halt, mit dem aber jeder was anfangen kann... lol
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Großverbundplatte
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Re: Steuerschalter Tatra?

Beitrag von Großverbundplatte »

Entgleisungssicherung, so habe ich die Taster mit den Rollen am Kopf in Erinnerung. Diese waren bei den Tw am Heck an den Holmen der letzten Schürzen angebaut, beim Bw müßten diese ja vorn angebaut gewesen sein, habe dieses aber nicht mehr so in Erinnerung. Denn wenn das letzte Drehgestell entgleist sollte der Zug ja auch Notgebremst werden.


Für unseren Leipziger Spezi: In Prag wurden die KT8D vor dem Umbau mittels Kabelkupplung wie bei T3 in Traktion gefahren. Wie hieß es doch bei der Olsenbande: Mächtig gewaltigt! Eine Doppelraupe hat schon was.

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Ingolf
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Re: Steuerschalter Tatra?

Beitrag von Ingolf »

PS: Im Ausnahmefall (Störung Stromabnehmer)
Beim T4D Trakt kann der 1 Tw auf "4" und der 2 Tw auf "2" geschaltet werden. Fährt trotzdem vom 1.Tw

Hier muß ich mich korrigieren. Das fahren wäre theoretisch nur vom 2 Tw aus möglich. ( Habe es Nachts am EP gemacht weil die Batterie im 1. Tw schwach war und Zug sich nicht einschalten lies. Durch das "verkehrt schalten"(4, 2) hatte die Batterie kurzzeitig geladen, wodurch sich der Zug nach "normal schalten" (2, 4) wieder einschalten lies.

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Möckern-Peter
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Re: Steuerschalter Tatra?

Beitrag von Möckern-Peter »

Die Tatsache des berechtigten Verbots der Stellung 2 - 3 untermauert die historische Tatsache, als eine defekte 22 vor einem Koll. der Aufsicht (i.R.) so weggefahren wurde. Am ehem. Messegelände stand eine 21.
Danach war es erforderlich, den Bw. 656 der 21 durch einen gebrauchten Dresdener zu erseten... :mrgreen:
Sicher ist das Bremsvermögen eines einzelnen Tw. mit angehangenem Zugteil im Schlepp geringer, aber a) weiß man es und b) ist ja auch der Anzug geringer. Mit 2 - 3 fährt er ja zunächst normal; das böse Erwachen kommt später
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