Leipzig: Angeblich wird es ernst

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Möckern-Peter
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von Möckern-Peter »

Ja, man sprach ja mal - in der Euphorie der frühen 90er ("was nun aaalles geht!!!") - von wieder-Liebertwolkwitz, von Lindenthal, von Portitz, von Mölkau über wieder-AngerCrottendorf.
Markranstädt wird auch nur nie kommen.
Fakt ist: Was im 2.Reich (der "Gründerzeit") und im "Zwischenhoch" der 1.Republik ("goldene 20er") nicht kam und auch nicht durch Prämissen des 3. bzw. 4.(DDR-)Reiches gedeckt war, wird im 5., der freiheitlich-grundunordentlichen BRD auch nicht mehr kommen, allenfalls im 6. ... Oder im post-Auto-Zeitalter. Womit nicht das Postauto gemeint ist :mrgreen: Aber z.B. wenn in allen Branchen der Mindestlohn von 5 € gezahlt wird und der Liter 10 € kostet, und der Automobilismus vielleicht wirklich auf der Strecke bleibt... Bis dahin wurde und wird "verschlankt", gedünnt, gestreckt...

Die Urwaldschmiede in Finsterblick über 2.Weg (Thekla) anzubinden, ist hornalt und kam sicher, als man merkte, dass die Teslabrücke keine 100 Jahre mehr stehen würde, sondern nur noch 40 oder 50... Wenn wir bald eine neue haben, redet von der Äquivalenttrasse sicher keine Sau mehr...

Und wenn die Umstellung des O-Bus auf Diesel 1970 als Zwischenlösung angesehen wurde, so ist heute Endlösung! Wenn nicht einmal Grünau das Projekt "Linie 3" alias Schleußiger Weg auf den Weg gebracht hat, was dann?! Man sinnierte über den (echten) O-Bus - und verwarf ihn wieder. Man kauft nun E-Busse, ohne "Strippe", dafür mit zweifelhaftem Erfolg, nichtsdestowenigertrotz mit Wahnsinnstrara. Die 60 ist verdieselt und schafft auch nicht mehr die Menschenmengen umher wie in der DDR, stellt sich die Straßenbahn"würdigkeit"... Die "willkommene" (und gut besuchte) Ergänzung 74 ist dieselig, und wenn noch 3 Leute mehr mitfahren, wird sie irgendwann gelenkig. So man sich irgendwann besinnt, dass auch die 90 gelenkwürdig wäre!!

Wenn Markkleeberg-West sicher ist, sollte es gefeiert werden. Denn des "Schwert" des Tunnels hing tief. Wenn man wirklich meint, ein Überangebot abbauen zu wollen, dann müsste man den Weg der 3E, 11E auch mit einer 9E gehen: "Wildpark-Schleife" anlegen und 20-min-Abstand in die fremde Stadt. Nur ob es lukrativ wäre...
(Markkleeberg sollte ja 1994 "gefressen" werden und hatte seine Verfassungsklage erfolgreich gewonnen.)
Ich schlug der LVZ vor, statt vollendete Tatsachen (ohne die 9) zu planen, sollte man sie doch 1 oder 2 Jahre parallel zur S-Bahn fahren lassen, da die nie alle Wege abdecken kann. Dann würde man ja sehen, ob die 9 weiter "würdig" ist (ich denke, ja) oder ob man schweren Herzens einsehen müsste, sie einzustampfen. Aber lasst doch die Leute abstimmen - aber nicht mit Stimmzettel sondern mit Verkehrsmitteln! Klar hatten die schon mit einer in Ma.-West etwas kurvenreicheren 107 und vielleicht einer 107E spekuliert... zumal der Bus 100 für Fernreisende eh die kürzeren Reisezeiten bietet.

Bei den Tatras denke ich wiegesagt an das "Dresdener Modell". Sie werden (s. LVZ) möglicherweise 2017 aus dem offiziellen Liniendienst ausscheiden (bis sie in Form einzelner Ersatzzüge wiederkehren... :mrgreen: ) und die restlichen sind dann 3er-taugliche, die ihre HU bis 2020 zu Sonderanlässen (oder im Liniendienst :mrgreen: ) "ab"fahren.
Und damit wir das Fahrrad auch neu erfinden können, hängen wir den 3. halt als Totlast dran... :mrgreen:
"Gespanne" werden voererst nicht weitergebaut! Ich gehe trotzdem davon aus, dass dies bloß eine Ausgabenverschiebung ist und 2017 die NB4 dann an den NGT8 hängen.
3er-tauglich ist nun auch die 2162 - es geht also weiter. Dafür ruht die 2089 mal aus... Und es wäre sicher clever, den "chirurgischen Eingriff", der einen 2er zum 3er macht, gleich mit den 2012er HU zu verbinden - das sind ja (2178, 2183...) auch - meist - "hohe" Nummern.

Ja, Leipzig ist eben anders als die anderen Kinder...
Woanders kommen eben Strecken hinzu, nach Pennrich, Lütten Klein, Adlershof, Reform, durch's Rieth...
und hier überlegt(e) man villei, ob man die restlichen wenigen Bahnen der wenigen Linien auf wenigen Strecken nicht villei in Mietform nachts auf'm Hbf. abstellen könne. GrÖhl
Anderswo hat man ja auch niegelnagelneue Betriebshöfe gebaut oder bestehende totalumgebaut (und sei es in Abschnitten), hier hat man zugemacht... Nun kommt mit "Phantasialand" alles etwas später... Derzeit rühmt man sich der Baufeldfreimachung! Na wenn das nix ist: mal paar Sträucher umgehauen, ein olles Fundament ausgebuddelt, oh Mann...!
Gerechterweise liegt das aber weniger an der LVB als mehr an einem Rathaus, das sein nichtvorhandenes Geld lieber woanders verplempert(e). An der LVB liegt nur, dass der alte "Alte" eben aus Filzerei nicht (wie es vielleicht seine Koll. in anderen Städten getan hätten) in's Rathaus ist und mal mit der Faust auf'n Tisch gehauen hat (Nun beknnt euch endlich mal zu eurer Straßenbahn, ihr Pfeifen!). Warum nicht? Man kennt ja nun die Vita des Herrn und da hat er das "Glashaus-Prinzip" gelebt: Wenn ich als Herr LVB nicht auftrumpfe, stochern die vielleicht nicht so tief in meinen Vorteilsnahme-Sümpfen herum... Jetzt wo er weg ist, verdrücken sich nun auch die Begünstlinge allmählich.
Das ist Leipzig und sein Rathaus. Dass man zeitweilig auch schon mal Neues Skandalhaus nannte... Man denke bloß an den clou, als auf Rathaus-Kosten Nutten geordert wurden... :mrgreen:
Wie kriegt man eine Sache kaputt?: Mit Alkohol, da ist am sichersten; mit Weibern, da ist es am schönsten; mit Wessi's*, da geht es am schnellsten!
Liebe westdeutsche Fans: bitte nicht zürnen; es geht nicht um euren angestammten Wohnort - es geht um die "Klischee-Wessi's", die in ihrer Heimat nix geworden sind und dann uns mit ihren mangelhaften Fähigkeiten (und der Fähigkeit zur Vorteilsnahme) bereichert haben... Brave ehrwürdige, arbeitende westdeutsche Menschen sind damit ausdrücklich nicht gemeint: ich diskriminiere bestimmt nicht die falschen.

Übrigens habe ich gestern mal den Fahrlehrer gefragt: In Schöneiche gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung A5, damit nur 50 gefahren wird. Warum hat unsere Schilderkammer immer nur 1 und 2 parat? lol
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

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Kava je balzam za srce in duso. (slowen.: Kaffee ist Balsam für Herz und Seele) Giuseppe Verdi
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domino
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von domino »

Möckern-Peter,

Du triffst den Nagel ziemlich sicher im Zentrum auf den Kopf. Ich bin Altwessi und fühle mich nicht angegriffen durch Deine Aussage. Das Schlimme ist nur, dass diese Figuren sich auch hier im Wessiland reichlich vermehren. Ich hoffe sehr darauf, dass über die Internetkommunikation viele Einzelfiguren, aber auch viele Firmen überlegen müssen, wie sie sich zukünftig so verhalten, dass man sie ganz einfach lieb haben kann. Die Internetmeute wird sich immer weiter zusammenrotten und über die Forenmöglichkeit erkennen, dass der Einzelne nicht mehr alleine ist mit seinem Problem und die Masse macht es dann, den richtigen Weg zu finden. Politisch haben wir in den letzten Monaten ja schon Unglaubliches erlebt oder ?

Aber noch eine Frage: Könnte das Verhalten Leipzigs irgendwie in Einklang zu dem Verhalten Hamburgs stehen? Auch Hamburg plant ja E-Busse, aber das Hauptproblem bleibt - die Beförderungskapazität pro Mensch (Fahrer) kann niemals mit der eines schienengebundenen Systems mithalten. Wir in Hamburg verstärken jetzt dieses Problem noch damit, dass wir nur die erste Tür als Zugang benutzen dürfen.
Hat da eigentlich noch niemand darüber nachgedacht ein Kartensystem mit Chip zu basteln, der den Zugang huptonfrei gestattet? Beispiele gibt es doch genug, jedes Kaufhaus ist derartig gegen Diebstahl gesichert.

Gruß Dietrich

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Möckern-Peter
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von Möckern-Peter »

Lieber Hamburger, ganz sicher ist auch eine der Ursachen, dass jetzt die "Generation Doof" zum Zuge kommt und der "mainstream" natürlich vom Westen vorgegeben wird. Wenn es Westdeutsche wie dich gibt, die die Dünnschisslaberei, Großtuerei u.ä. "Tugenden" ihrer regionalen Mitmenschen erkennen, ist das doch schon gut sag' ich!
Recht hast du auch im Erleben nie für mögllich gehaltener politischer Situationen, was es hier sicher sprengen würde und auch am Thema wegginge.
Genau wie auch "Firmen, die man lieb haben kann". Es gibt sie, aber es sind wenige. Ich nenne mal GEFRO, bonprix, Weltbild als unvollständige Aufzählung derer, mit denen ich gern arbeite. Genauso gibt es das Gegenteil... z.B. paypal

Richtig: der Bus wird nie wegschaffen können, was die Bahn wegschafft. Außer man stellt einen Gelenker einer Solo-Bahn (möglichst noch 2-achsig) gegenüber. Nur bei unüblichen Zugkonfigurationen hätte der Bus zu punkten. Aber die mobile Gesellschaft füllt die Bahnen (wieder mehr denn je!), aber sie stürmt sie nicht. Es ist noch nicht wie in der DDR, als kaum noch die Türen zugingen. Dann würde sicher auch ein Betrieb mehr Bahn bieten wollen. Manchmal reicht eben leider der Bus auch aus.

Zugangssystem hat Rotterdam: Du brauchst aufgeladene Karten und der Wagen bucht beim Betreten kontaktlos ab. Zonen oder Zeiten berechnet er danach, wann die Bahn wieder verlassen wird.
Zagreb hat irgendwelche gelben Kästen, die keine Entwerter sind. Waren frisch installiert, als ich März 2011 dort war. Was genau da passiert, weiß ich nicht so hundertprozentig.
Unsere Busse haben - z.T. - Lesegeräte auf dem Entwerter 1 (jawohl, auch hier Vordereinstieg!), die piep oder päp sagen, wenn eine Zeitkarte drangehalten wird. Entwerten von außengekauften Fahrkarten ist dabei ebenso möglich wie der "beliebte"* Erwerb beim Fahrer.
*Beliebtheit ja nach Zugehörigkeit zu einer der 3 Gruppen Käufer, Verkäufer und wartende Reisende...
Schön finde ich Zürich: Die Karte muss außen erworben sein und kann nicht aufgehoben werden: auf dem Wagen gibt es weder Verkauf noch Entwertung. Man marschiert mit einer 14.43 für 45 min gekauften ein und kann halt bis 15.28 umherkurven. Ergo sei man rechtzeitig an der Hst. (Erziehungseffekt!!!), kaufe sie - relativ - zeitknapp; es setzt nur das Vorhandensein eines Automat an aber auch wirklich jeder Prärie-Hst. voraus.
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Langsamfahrstelle
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von Langsamfahrstelle »

Möckern-Peter hat geschrieben: Die Urwaldschmiede in Finsterblick über 2.Weg (Thekla) anzubinden, ist hornalt und kam sicher, als man merkte, dass die Teslabrücke keine 100 Jahre mehr stehen würde, sondern nur noch 40 oder 50... Wenn wir bald eine neue haben, redet von der Äquivalenttrasse sicher keine Sau mehr...
Sofern das Technische Zentrum eines Tages überhaupt jemals in seiner Gesamtheit erbaut ist (dafür muss Onkel Morlok :kotz: noch das ein oder andere Mal tief in sein Sparstrumpf gucken) und dann knapp der halbe Leipziger Wagenpark am A.... der Welt abgestellt ist, dann wäre eine alternative Ausrückestrecke nach Norden sicher nicht verkehrt. Das Ziel, die Strecke der 9 durch die Kieler Straße bei einem nötigen Umbau nach Norden in die Tauchaer Straße zu verlegen und eventuell weiter durch das Neubaugebiet Richtung Bf. Thekla zu verlängern, besteht ja weiterhin. Dann wäre eine wie auch immer geartete Verlängerung nach Heiterblick im Bereich des Möglichen. Die Umsetzung wäre sowieso nur langfristig bei einem Umdenken seitens der Politik möglich...
Möckern-Peter hat geschrieben: Und wenn die Umstellung des O-Bus auf Diesel 1970 als Zwischenlösung angesehen wurde, so ist heute Endlösung! Wenn nicht einmal Grünau das Projekt "Linie 3" alias Schleußiger Weg auf den Weg gebracht hat, was dann?! Man sinnierte über den (echten) O-Bus - und verwarf ihn wieder. Man kauft nun E-Busse, ohne "Strippe", dafür mit zweifelhaftem Erfolg, nichtsdestowenigertrotz mit Wahnsinnstrara. Die 60 ist verdieselt und schafft auch nicht mehr die Menschenmengen umher wie in der DDR, stellt sich die Straßenbahn"würdigkeit"... Die "willkommene" (und gut besuchte) Ergänzung 74 ist dieselig, und wenn noch 3 Leute mehr mitfahren, wird sie irgendwann gelenkig. So man sich irgendwann besinnt, dass auch die 90 gelenkwürdig wäre!!
Die neu entdecke Elektromobilität (das Straßenbahnen und O-Busse dies schon seit über 100 Jahren verkörpern, hat den Lobbyisten...äh Politikern auch noch niemand gesagt) ist doch auch bloß ein wie Leuchttürme in der Wüste gefördertes Projekt, welches die deutsche Automobilindustrie wieder etwas stützen soll. Real gammeln von den Hybridbussen hier immer relativ viele im Bushof Lindenau rum...
Potential hätte eine solche Verbindung zwischen den dicht besiedelten Stadtteilen Südvorstadt/Connewitz und Schleußig sicherlich, fährt im Berufsverkehr doch immerhin schon alle 5 Minuten ein Bus, von der übrigen Blechkarawane ganz abgesehen.
Aber wenigstens scheint man nun die vorhandenen Strecken halten zu wollen, was ja auch schon einmal positiv ist. Ich sehe da in der neuen Geschäftsführung durchaus Perspektiven und richtige Ansätze im Vergleich zur Ära Hanss.

Achso, kann die 2162 nun schon als 3. Triebwagen fahren oder nur vor der 2163? Wobei ich da dachte, dass es egal wäre, was alles vor dem 3. Wagen hängt?

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Möckern-Peter
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von Möckern-Peter »

Das mit der Hauptwerkstatt hat 2 Seiten.
Morkok hin oder her - der ist eh austauschbar. Das nächste Mal wählt der Wähler anders und der Onkel heißt dann auch anders...
In die Tasche greifen? Es ist eh nur ein Hin und Her in den Ansichten:
Um 1900 wurden viele Privatbahnen erbaut. Ab 1918 bis weit in die 50er mühten sich die territorialen Organe, die Bahnen in ihre Pfoten zu kriegen, teils dass sie sie zum Vorzugspreis abkauften, die Konzessionen nicht verlängerten oder oder oder. Und nun würden die Staatsorgane alles am liebsten wieder mal einem "Privatmann" in die Hände drücken...
Weiß man was man will? Oder macht man das, was einem grad einfällt??
Will damit sagen: Die Centralwerkstatt (in Lindenau) erbaute die G.L.St.AG und weder Leipzig noch Sachsen oder Wilhelm2. Und wenn Morlok sagt: "Wenn ihr so ein Ding haben wollt, dann baut es euch doch - ich habe nix dagegen", dann verstehe ich ihn (auch wenn ich ihn menschlich nichtsympathisch finde) sogar ein bisschen! Wenn ich 'ne Garage haben will, muss ich sie kaufen/bauen - kann ich auch nicht in Dresden und anderswo abjammern.
Hätte man mal das Geld von so eigenartigen Bahnsteigen, vom "Plagwitzer Schrott", von viiielen Dienstwagen, von Planstellen die die Welt nicht braucht, von diesen Zeitveralberungssäulen (was Kabel, Tiefbau, Geräte und software kostet) u.a.m. mal in Gleise, Bf. und eine Hw gesteckt, wäre man weiter! Vielleicht hätte das nicht alles gedeckt, mag sein. Aber man hätte seine Infrastruktur nicht so geschrottet. Gotha (Totalumbau), Zwickau (auch), Erfurt-Windischholzhausen, Magdeburg-Westerhüsen (Totalumbau), Magdeburg-Rothensee (begonnen), Dresden-Gorbitz, dann Reick, dann Trachenberge, Chemnitz-Adelsberg, Halle-Rosengarten, Plauen (Totalumbau), dazu noch Bochum, Dortmund usw. - das sind alles Realitäten, keine Phantasialänder. Und ob da überall ein Füllhorn-Morlok in der Nähe war...

Und die Bahn lass' ruhig in der Kieler: das macht sie seit Jahrzehnten. Das zweite Gleis von der Kirche bis zum Politikum (wieder eines) "BrückCHEN" täte es auch... Durch die Tauchaer fährt doch schon der Bus.

Ja, seit es E-Busse gibt, hat die Fa.Major (Diezmannstr.) schon köstlich verdient. Einer hat wohl mal Stunden die Eisenbahnstr. lahmgelegt... Und dass der "sparsame" Antrieb mehr frisst als beim Dieselstinker, pfeift inzw. jeder Busfahrer vom Dach, wenn er die Spritze bei TOTAL in den Bus hält...

Schlimmer war ja noch die Ära Jähnichen. Unter ihm starb es ja richtig, weil er vom (West)Berliner Bus kam. Den Vorteilsnehmer hat das dann alles weniger interessiert: der hatte ja mit Vorteile nehmen zu tun. Bin dem Mann zutiefst dankbar für meine Ausgliederung und dass ich 13 % von ihm habe...

Grundhaft ist der 1.u.2.Tw. egal; der 3. muss als 3. tauglich sein, betr. jenes Umschalters (oder sagen wir besser Abschalter). Man beschränkt sich bloß in der Probezeit - was auch richtig ist - auf konkrete Wagen, um Erfahrungen zu sammeln und die Alltagstaugllichkeit grundhaft nachzuweisen,
Übrigens ist die 906 auch weiterhin tauglich, an jedem Tatra zu hängen, nur an den NGT passt (noch) kein anderer NB. Man hätte anzunehmenderweise für die 1101 sicher die 901 genommen, wenn sich nicht die 906 mit dem schweren Unfallschaden angeboten hätte. Die mitbeteiligte 2163 ist ebenso dadurch zum "Trio-Proto" geworden.

Trotzdem ist es ein Unterschied, ob man mit der A, AI und AE auf dem Schleußiger Weg eine 2,5-Min.-Folge mit Gelenkbussen bot oder mit der 60 und 74 eine 5er mit Normalbussen. Machen wir uns nichts vor: 45m-Bahnen kämen nicht aller 5 Min.

Ich hätte favorisiert: Grünau-Süd - Adler - Schleußiger Weg - Semmelweisbrücke * Riebeckstr. - Torgauer Str. - Pau.-Nord. Hätte ich sinnvoller gefunden als das was die 2 jetzt treibt. Da hätte ich die alte 8 belassen und zur 15 hätte es eine 5 geben können, auch Miltitz - Meusdorf, aber "untenrum" - hätte die 2.Linie in Miltitz/Grü.-Nord und die Strecke über die Ph.-Rosenthal-Str. dargestellt.
*muss man natürlich zw. Russischer Kirche und Technischem Rathaus paar Meter Blechband legen, um nicht auf Dauer den "Hasenhaken" zur ex-Messe schlagen zu müssen...
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Standi
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von Standi »

Peter, deinen Ausführungen kann Ich voll und ganz zustimmen. In LE wurde viel in sinnlose oder unwichtige Dinge investiert, statt in die Betriebshöfe. Das mit den Bahnsteigen erzürnt mich immer wieder, wie oft die umgebaut wurden. Ganz zu schweigen von dem Desinteresse an Straba.-Neubaustrecken, wodurch wir neidisch auf andere Städte schauen. Übrigens: Die "8" in "Deiner" Linienführung würde mir gefallen, schön weit weg vom HBF :mrgreen:.

Leo-Fahrer
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von Leo-Fahrer »

Da wurden nun viele Bahnsteige erneut umgebaut, um angeblich auf eine überall gleiche Bahnsteighöhe zu kommen. Und was ist das Ergebnis? Es müssen an vielen dieser Bahnsteige immer noch die Rollstuhlrampen ausgeklappt werden, weil die Rollis den Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Bahn nicht überwinden können. So eine Geldverschwendung. Ebenso wird im Streckennetz überall billiges Baumaterial eingesetzt, was nach nicht mal einem Jahr komplett ersetzt werden muß (siehe Prager Straße). Aber wie heißt es doch so schön, wer billig baut, baut zweimal.

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Langsamfahrstelle
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von Langsamfahrstelle »

@Möckern-Peter

Dass man viel Geld in unnötige Sachen gesteckt hat und teilweise auch weiterhin steckt, ist unbestritten. Auch dass man den Bau von HwH schon viel früher hatte realisieren müssen, als das Geld noch reichlicher floss. Das Warten bis zum letzten Drücker war ebenso fahrlässig, schließlich war schon bei der Ausschreibung der XXL klar, wann diese fällig werden. Letztendlich half dann nur noch die Arbeitsplatz-Erpressung. Der Anfang ist immerhin gemacht.
Da aber der ÖPNV in allen Belangen heutzutage ein Zuschussgeschäft ist und da selbst für irgendwelche Werkserweiterungen von Porsche Geld fließt (bisher hatte Porsche hier großzügig verzichtet), warum dann nicht auch für den Neubau des TZ? Ob das nun von Morlok, vom Staat oder aus welchem Topf auch immer kommt…
Ich kann mir auch nicht so recht vorstellen, dass das Ungleichgewicht von LE und Dresden (fast 100% NF-Trams von der Stange vs. Tatra-Hochburg trotz des Eigenbau-"Versuchs"; 3 sanierte/neue Betriebshöfe vs. Angerbrücke als einzigen,…) allein nur durch falsche Investitionen zustande kommt. Vielleicht werden die DVB auch durch die Stadt besser ausgestattet, sodass sie den Eigenanteil leichter stemmen können. Wer mehr hat, der kriegt auch mehr. Oder doch Hauptstadtbonus?

Wegen mir kann die 9 bleiben wo sie ist, sie soll wohl zur besseren Erschließung der Plattenbauten hoch in die Tauchaer Straße. So schlecht finde ich die Idee eigentlich gar nicht, schließlich rückt die Trasse dann vom Rand in die Mitte der Bebauung. Der Nebeneffekt, dass dort Platz für einen eigenen Bahnkörper ist, spielt sicher auch eine Rolle…Fördermittel

Wenn wir schon beim Träumen sind, dann würde ich deine Linie noch verfeinern und als neue 5 ab Adler über eine neu zubauende Quersprange Brünner Straße weiter nach Grünau-Nord führen. Die 8 im Gegenzug von Lindenau kommend nach Grünau-Süd, während die 2 ab Adler nach Kleinzschocher fährt. Und auf der anderen Seite ab Technischen Rathaus dann wie die alte 22 nach Schönefeld… TRÄUM. Für den Anfang würde mir da schon ein NGT8 alle 10 Minuten reichen. :D Verdichten auf XXL alle 5 Minuten kann man ja auch noch später :lol:

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koneggS
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von koneggS »

Ich kann mir auch nicht so recht vorstellen, dass das Ungleichgewicht von LE und Dresden (fast 100% NF-Trams von der Stange vs. Tatra-Hochburg trotz des Eigenbau-"Versuchs"; 3 sanierte/neue Betriebshöfe vs. Angerbrücke als einzigen,…) allein nur durch falsche Investitionen zustande kommt. Vielleicht werden die DVB auch durch die Stadt besser ausgestattet, sodass sie den Eigenanteil leichter stemmen können. Wer mehr hat, der kriegt auch mehr. Oder doch Hauptstadtbonus?
Ohne da auf konkrete Kosten und Zuschüsse zurückzugreifen:

-56 NGT8 in Leipzig vs. 60 NGT6DD in Dresden
-38 Niederflurbeiwagen NB4 in Leipzig
-50 Leoliner in Leipzig vs. 40 NGTD8DD in Dresden
-33 XXL in Leipzig vs. 43 NGTD12DD in Dresden
-23 NGT8DD in Dresden

200 Neufahrzeuge in Leipzig gegen 166 in Dresden. Rechnet man nur die Triebwagen zusammen, kommt Leipzig immerhin noch auf 162 Triebwagen, also fast identisch. In Leipzig hat man neben den NB4 (die letztendlich auch die weitere Neuanschaffung von NGT unterbunden haben) auch noch recht spät acht B4D niederflurig ausgebaut, analog dazu auch einen T4D, was bestimmt nicht kostenlos war.

Der Kostendeckungsgrad von DVB und LVB ist in etwa gleich bei reichlich 75%.

Deutliche Fortschritte sehe ich hingegen in Dresden bei der Gleisinfrastruktur. Hier wurde deutlich mehr gebaut, aber auch umgebaut und modernisiert, was in Leipzig nicht der Fall ist. Da sehe ich (neben Zuschüssen von Bund und Land) auch den Modernisierungswillen der Stadt als Grund. Da wo man sich nicht einig ist (Königsbrücker Straße) hat sich auch noch nichts geändert.
Außerdem wählte man sich eine "Pilotlinie", deren Strecke zuerst in Angriff genommen wurde. Auch dies hat zur schnelleren Modernisierung beigetragen.

Der neue Betriebshof Dresden-Gorbitz wurde 1996 eröffnet. Wusste man damals in Leipzig überhaupt schon, dass man da rationalisieren könnte? Warum hat man in Leipzig-Leutzsch noch eine Werkstatt, und diese bei der Modernisierung nicht in den Straßenbahnhof Angerbrücke integriert?

Ich habe oft auch das Gefühl, dass die LVB mehr mit sich als Holding und ihren ganzen Töchtern und Schwestern beschäftigt ist (ähnlich der DB) und entsprechend Geld und Energie dafür verbraucht, während das in Dresden neben einigen Subunternehmern beim Busverkehr kein Thema ist. Da gibt es einfach nur die DVB, egal ob Personal, Ausbildung, Wartung, Busverkehr, Gleisbau...

Weiterhin führte man in Dresden im Jahr 2000 ein neues Liniennetz ein, es entfielen viele Linien und vor allem viele Parallelverkehre. Damit konnte man ohne weitere Neufahrzeuge zahlreiche Altfahrzeuge aussondern. In Leipzig wäre eine solche Reform wegen der Struktur des Streckennetzes kaum umsetzbar.

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Möckern-Peter
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von Möckern-Peter »

Das letzte zuerst: Die Leipziger Liniennetzänderung war April 2001!
Seitdem leben wir mit einem Minimum an Linien (13), während die Nummerierung "früher" mal bis 30 ging. Großstädtischer war das schon.

Nein, diese Stadt hat sich übernommen, ist überschuldet und kümmert sich nur noch um ihre Hätschelkinder und heiligen Kühe wie Subkultur-Vereine und so. Öffentliche Aufgaben?
Es fehlt das Bekenntnis zu einem öPNv, der recht und schlecht "durchgebracht" wird. Das jährliche Senken der Zuschüsse, wo man doch weiß, dass alles billiger wird? Wo man doch weiß, dass alles teurer wird!!

Es ist aber auch die Wartung der Fahrzeuge "auf Krampf", dafür aber die Ausstattung mit Komponenten, die ja mal kaputt gehen können, aber früher nie kaputt gingen, weil es sie schlicht nicht gab.

Leutzsch in die Angerbrücke integrieren? Da hätte man aber eine WERKSTATT bauen müssen und keine Puppenstube!
Erlebe mal das "Fieber messen" (Getriebetemperaturkontrolle) der 50 "wartungsarmen Neufahrzeuge", die JEDEN Abend auf die Grube müssen, dazu das Bremse-stellen, Besanden, Waschen auf quasi EINEM Gleis, da das andere für Blech- und Lackrep., Hochstandarbeiten, Kontrolldurchsichten usw. MISSbraucht wird! Wir stellen x Wagen in die Halle, vorübergehend, um sie dann im Kreis zu fahren, wenn in der Puppenstube grad mal Platz ist...
In dieser sog. Werkstatt kannst du nicht laufen, weil du überall aneckst: an Einbauten, die man erst später in das Häus'l integrierte! Weil, gedacht war das als Betriebswerkstatt für Kleinigkeiten + wöchentl. Wartungsdurchsicht - nicht mehr! Nicht Drehgestellwechsel, wie jetzt "üblich". Alles andere, auch die monatliche Kontrolldurchsicht!, sollten in der Hw gemacht werden, so hieß es 2004! (Wenn man denn eine hätte und nicht nur eine Urwaldschmiede mit kaputten Gleisen und Weichen, viel Schlamm - kurzum diese "Hw", die bestimmt 1926 die modernste Europas war, jawohl, die hat heute fast das Niveau, wie man es auch in der Walachei antreffen kann.) Bei uns soll alles klappen, nur die Voraussetzungen fehlen...
Was ist das für ein Niveau, andauernd vor dem Hof Züge zu tauschen, wegen Werkstattarbeiten. Andere Städte fahren dafür an die Endstellen! Da muss man aber auch genügend Reservewagen haben... Und diensthabende Personale! In der Angebrücke hüpft am Tag 1(!) Rangierer umher; wenn der sein gutes Recht auf Pause auch mal durchsetzt (schließlich werden 30 min nicht bezahlt), sind es 0!
Die großen Töne der Abt.marketing und die Realitäten...

Gut, die Pilotlinie haben wir hier auch (16), was aber auch nur der Verlagerung des Messestandortes geschuldet ist.
16 in der Praxis ist eher unbeliebt: ich fahre sie mit Abneigung.

Die ganzen GVP-Strecken (Magdeburg hat keine mehr!!) sind aus den 80ern. Da rekonstruierte man aber mit dieser Bauweise auch 20 - 25 km/Jahr. Heute brechen diese Strecken aus gleicher Entstehungszeit in Größenordnung zusammen, weil heute eben keine 20 km mehr rekonstruiert werden! Wie auch, wenn sich 8 Bauarbeiter tummeln, wo früher 30 zu sehen waren. Wenn das Gewicht auf farbigen Radwegen, gepflasterten Parkbuchten und vielerlei krimskrams liegt statt zu erkennen: a) Gleise ersetzen, b) mal neuer Asphalt (und zwar teerhaltiger, also schwarzer, nicht der graue "Sand", und bitte 20 cm dick und nicht nur 5, dann bröckelt es auch nicht!) und c) mal paar Bordkanten richten und Fußweglöcher zumachen tut es auch. Vornehm geht die Welt zugrunde. Dann braucht man eben auch für paar100 m Lützner Str. 4(!) Jahre... Früher wurde soetwas nach der Frühjahrsmesse (etwa 25.03.) begonnen und hatte vor der Herbstmesse (etwa 30.08.) fertig zu sein!! Heute stimmt wohl eher: Nobel geht die Welt zugrunde...

Für die NGT8 wurde eine Sandanlage in die Wittenberger Str. installiert (1997); genutzt wurde sie wohl paar Monate... Seitdem gießt man Sand durch aufgeschnittene Verkehrshütchen in die Wagen!!!
Und in der Angerbrücke spinnen mal die Tore, mal die Weichen, mal bringt die Sandanlage Luft, mal die Waschmaschine kein Wasser, sind Signalkästen mittlerweile mit Kabelbindern angebunden(!), ja die Garantie ist ja auch um, nun kann man es abnutzen...
Dafür nimmt die Anzahl der "Zivilisten mit Arbeitsplatz" stetig zu, die brotlosen Künstler, die gerademal wissen, dass eine Straßenbahn ziemlich spritsparend ist, weil sie noch nie an einer Tankstelle gesehen wurde...
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koneggS
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von koneggS »

Na dann hast du dir doch deine Frage anhand einiger Beispiele doch selber beantwortet ;-)
Sicherlich gab es in Dresden bei Straßenausbauten mal einen Euro extra, weil für irgendwas wichtig. Andererseits geht die DVB auch viel mehr (und vor allem mit Engagement) in die Öffentlichkeit mit Ausbau- und Neubauprojekten, was auch oft der Umsetzung förderlich ist.
Was Fahrzeuge und Betriebshöfe angeht denke ich aber, dass Dresden und Leipzig gleich behandelt wurden und werden.
Aktuelles Beispiel ist da die Hybridbusflotte.

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Möckern-Peter
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von Möckern-Peter »

Ja, wenn man sich von 16/17 J. alten Fahrzeugen trennt, wird das wohl auch ein Ministerium unökonomisch gefunden haben!

Nein, mit Bf. und Hw. wurde schlicht verschlafen: andere Städte - und so auch DD - sind weiter.

Im Blickpunkt Strb. stand vor Jahren mal über KÖLN: Anspruch und Realität klaffen weit auseinander. Wagen kommen zu spät, in zu kleiner oder falscher Bestückung, sind äußerlich ungepflegt u.a.m. Guck an: im Westen also auch :-)

Andererseits kann man aber auch nicht erwarten, dass einem ein Ministerium eine Urwaldschmiede "ohne einen Pfennig dazuzubezahlen" gegen eine Hw ersetzt.
Noch immer ist es - eigtl. - Sache eines Betriebes (auch einer Plastebeutelgießerei!), sich um seine Produktionsanlagen zu kümmern. Muss man eben Rücklagen bilden und nicht jede eurone in Hochbahnsteige verfeuern. Der "user" ist eh undankbar...: Wieso kommt MEINE Linie mit Hochflur, warum muss immer ICH mit Schrott fahren, blablabla.
Man sah nicht die Logik: Erst die Basis, dann die Produktion!
Und wenn man nicht genug Zaster für alles hat, muss man Prioritäten setzen. Und da brüstet man sich gerne vor dem undankbaren "user" mit teurem schnickschnack, während die interne Infrastruktur... Dafür gab es ja auch einen hohen chef, der keiner Entlohnung(shöhe) abhold war... Was hätte man von diesem Über-Gehalt alleine anstellen können...
Auch die Angerbrücke ist nur anmodernisiert. Der Ausspruch "Hier wird nie wieder jmd. einen Weichensteller in die Hand nehmen", "Hier wird nie wieder rückwärts gefahren" - die ganzen großen Graupen von 2003 = Hohn.
Wie heß die eine Sinfonie?: Die Unvollendete. Jetzt wird die Angerbrücke sicher nicht vollendet sondern erstmal wieder 75 Jahre abgenutzt, bis sich was tut...
Und Netzerweiterungen wie z.B. in DD?: Fehlanzeige, und sicher nicht bloß im nächsten "5-Jahr-Plan". Könnte ja Geld kosten. Und da fragt man sich dann doch schon, wie es andere zaubern, nur das blöde L nicht. Aber der Fisch... und der sitzt nun mal im Rathaus. Dort geht es los.

2013 ist hier 100 Jahre Stümpern!:
1913 wurden von 110 Tw. der Erstausstattung bei 70 die Fahrwerke ersetzt, Typ 14A geschaffen.
1922 wurden paar Typ 10 zu offenen, paar zu geschlossenen Bw. umgebaut. Einheitlich, nein.
1928 bekamen 47 (nicht 50!) Typ 22 stärkere Motoren. Die nächsten mit anderen waren 26. Gab es Jahrzehnte Typ 22, 22a, 22b, 22c
Man kaufte 24 NGT12, nicht 25. Jetzt 9, nicht 10!
Seit 1913 ein roter Faden... Immer nur bissel, immer nur das nötigste. Mann, 1896 waren sie doch auch groß, etwas aus dem Boden zu stampfen. Und manche Städte können das gar noch heute. Nur unsere nicht.
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

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Langsamfahrstelle
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von Langsamfahrstelle »

koneggS hat geschrieben: -56 NGT8 in Leipzig vs. 60 NGT6DD in Dresden
-38 Niederflurbeiwagen NB4 in Leipzig
-50 Leoliner in Leipzig vs. 40 NGTD8DD in Dresden
-33 XXL in Leipzig vs. 43 NGTD12DD in Dresden
-23 NGT8DD in Dresden

200 Neufahrzeuge in Leipzig gegen 166 in Dresden. Rechnet man nur die Triebwagen zusammen, kommt Leipzig immerhin noch auf 162 Triebwagen, also fast identisch. In Leipzig hat man neben den NB4 (die letztendlich auch die weitere Neuanschaffung von NGT unterbunden haben) auch noch recht spät acht B4D niederflurig ausgebaut, analog dazu auch einen T4D, was bestimmt nicht kostenlos war.
Na die Übersicht ist ja schon ganz hilfreich. Du hast nur die 23 NGT8DD in deiner Rechnung auch Leipzig zugeschlagen. Nicht das ich sie nicht nehmen würde, aber ohne die steht es bei Triebwagen dann schon 139:166, trotz 50 Billig-Bahnen. Für die Tatra-Ablösung im Planverkehr (die E3 einmal ausgeklammert) hat Dresden von 1996 bis 2009 gebraucht, Leipzig wird im optimalen Fall (den ich aber nicht sehe) von 1995 bis 2017 gebraucht haben. Klar haben die NB4 Mittel gebunden, aber ich schätze alternativ wären nicht wesentlich mehr als 10 30m-Wagen herausgekommen. Aber trotz dieser 38 Beiwagen hat man es hier noch immer nicht geschafft alle Kurse niederflurig anzubieten.

Der Hauptgrund für dieses Ungleichgewicht liegt natürlich zu großen Teilen bei Stadt und Verkehrsunternehmen selbst, obgleich sicherlich in die Landeshauptstadt etwas mehr Geld fließt als in die "Provinz". Für die Zukunft lässt die in Leipzig geringer werdende EU-Förderung auch nichts gutes erahnen. Aber wie Leipzig zum ÖPNV steht, kam ja hier schon desöfteren zur Sprache. Haben ja, solange er nichts kostet und er Autofahrern nicht im Weg ist. Dresden ist da wesentlich weiter. Die DVB auch. In Leipzig ist es mir bisher nicht erinnerlich, dass die LVB gegenüber der Stadt mal öffentlich in die Offensive gegangen wären. Wahrscheinlich hing/hängt man selbst zu tief im Filz mit drin.

@Möckern-Peter: Bei den Ausführungen zur Angerbrücke wird einem ja Angst und Bange. Dass selbst in einem angeblich auf der Höhe der Zeit befindlichen Betriebshof derart improvisiert werden muss... Wozu hat man denn eigentlich die Leos ertüchigt und wieder in Betrieb genommen, wenn sie weiterhin derartige Probleme bereiten?

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Möckern-Peter
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von Möckern-Peter »

Weil man ihnen nicht über den Weg traut!
Zum "Fieber messen" kommt ja noch die aller paar Wochen von einer Fremdfirma getätigte Ultraschallprüfung dazu, wo an 2 Abenden diese gesamte Flotte über die Grube muss!!
Aus solchen Gründen erfand ich das Wort "Grubenbahn" in neuer Bedeutung: Man baue eine 1,1 km lange Grube und stelle alle 50 drauf; dann kann sich die Werkstatt drunter austoben!
Nun bekommen sie nach und nach neue Achsen, die dieses Bruchstellen-Bauteil nicht mehr haben, Aber a) schafft dieser private Kleinbetrieb nur die Produktion von 2 Achsen je Monat und b) werden selbst diese neuen Achsen kontrolliert!
Heißt: wartungsarm wird dieses Rollmaterial wohl erst im Monat vor seiner Verschrottung :-(

Ja, in der sog. Werkstatt stößt du dich, wenn du nicht grad dürre wie Buchenwald bist, an Luftventilen für Druckluftschläuche, an Bedienzeug der Kranbahn usw., alles Maschinenpark, der nachträglich in die Betriebskleinwerkstatt eingebastelt wurde und bei der Planung, u.a. der Breite der Personengänge, überhaupt nicht vorgesehen war, weil ja alles zur Hw. geht... Nun brüstet man sich mit Baufeldfreimachung in Phantasialand... Als ob von paar abgerissenen Schuppen und paar abgeholzten Wildwuchssträuchern große Fortschritte im Arbeitsablauf entstanden. Tja, wer nix hat, ist eben auch mit wenig glücklich...
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koneggS
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Re: Leipzig: Angeblich wird es ernst

Beitrag von koneggS »

Das kommt davon, wenn man keine Tabelle macht ;-)

In Leipzig ist es mir bisher nicht erinnerlich, dass die LVB gegenüber der Stadt mal öffentlich in die Offensive gegangen wären. Wahrscheinlich hing/hängt man selbst zu tief im Filz mit drin.
Und da liegt auch ein Hauptproblem. In Dresden z.B. bei der Königsbrücker Straße zu erleben, wie die DVB gegen ihren Eigentümer (Stadt Dresden) in die Offensive (auch gerichtlich) geht. Dresden verfolgt auch noch das Ideal der autogerechten Stadt, wäre die DVB-Führung anders veranlagt würde es hier auch finster aussehen.

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