Warum diese häßlichen Umbauten?

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nag-havi83
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Beitrag von nag-havi83 »

hallo zusammen,

die rostocker lösung der modernisierten tatras mit niederflurbeiwagen finde ich ganz gelungen. auch das blau steht den tatras gut zu gesicht.

Bild

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Beiwagen?

Ok...aber die Türen sind verschandelt worden :twisted: . Es geht doch nichts über diese schnell zuknallende 3-flügelige Tür an den Enden der Bahnen. Und warum hat man die Räder verkleidet? Sieht so nach Proll-Golf aus.

Waren die Tatras nicht auch vorher blau?

Glaube das auf alten Bildern gesehen zu haben.

Hoffe, es bleiben auch einige T6 im Original-Zustand erhalten, da sie ja in Deutschland recht rar sind.
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Incentro
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Beitrag von Incentro »

Hallo,

die T6A2 für Rostock wurden in elfenbein mit rotem Zierstreifen geliefert, Bild
bald darauf jedoch in die neuen RSAG-Farben (blau) umlackiert.
Bild

T6 im Originalzustand können ja nur noch in Leipzig und Magdeburg erhalten werden.
Dresden hat bereits einen historischen T6.
Die Berliner und Rostocker T6 sind maximal in ihrer modernisierten Form zu erhalten.

Chris

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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Hallo, die "Prollgolfverkleidungen" haben auch die Tatras in Leipzig, seit es dort die Niederflurbeiwagen gibt. Die Beiwagen haben das auch, ich glaube als Lärmschutz. Ich finde aber, die Kombination T6-NiederflurBW sieht besser aus als die mit dem modT4D.

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Wahrscheinlich hätten die DDR-Betriebe lieber Fahrzeuge aus Gotha bevorzugt, da diese eine breitere Produktpalette hatten.
CKD Prak konnte ja auch keine Zweiachser liefern, weshalb es erst zu den Rekowagen gekommen war.

EDIT: Na sowas, da ist ja eben nen Beitrag verschwunden :shock: .
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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Hallo, CKD konnte 2Achser liefern, siehe T2D/B2D, es waren aber einrichter, was glaube ich zum Problem wurde. Was wurde eigentlich aus dem Waggonbau Gotha? Ich habe mal gehört, dass dort Kühlschränke produziert wurdne, aber ich weiß es nicht genau.

mfG Konrad

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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Die T2D/B2D wurden doch aus Restbeständen von Gotha-Teilen gebaut, wenn ich mich recht entsinne. Es sind ja auch "Gotha-Wagen" und keine Tatras. Außerdem geschah dies ja nur auf Verlangen einiger Betriebe, die 1000 mm Fahrzeuge brauchten.

Hier steht was über den VEB.

Zu den modernisierten T6 aus Berlin fällt mir noch eine lustige Anekdote ein:
Es muß so ca. 1994/1995 gewesen sein, also als die ersten modernisierten Exemplare auf die Schiene geschickt wurden. Mein Vater und ich (damals war ich noch ein Kind) waren unterwegs und warteten auf die nächste Bahn.
Da kam solch ein T6 Zug. Wir dachten, der wäre extra nur für Behinderte gebaut worden, weil der so anders aussah...
Deshalb sind wir auch nicht eingestiegen (er war auch fast leer) und haben 1-2 Bahnen gewartet, bis endlich ein Rekozug kam...hinterher haben wir uns doch gewundert, warum 2 Behindertenzüge hintereinander kommen sollten :lol: .
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Strabalex
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Re:

Beitrag von Strabalex »

user4711 hat geschrieben:Hallo,

ich finde dass der Prager Strassenbahnhersteller schon immer durchaus formschöne Strassenbahnen hergestellt hat. Für einige Menschen bleibt eine Tatrabahn eine Tatrabahn, auch wenn sie radikal modernisiert wurde, für andere wiederum bleibt es nur dann eine, wenn sie so wie sie ist, belassen wurde.

Da das Thema Neue Stoffsitze angesprochen wurde: Ich finde die alten Sitze um längen bequemer als diese neuen Stoffsitze, die ständig irgendwie beschädigt oder gar verschmutzt sind.

Niederflurwürste: Ein meist sehr treffendes Wort!!! Wann wird es denn in den DUDEN aufgenommen????
Die entwickelten Niederflurfahrzeuge von CKD haben eigentlich auch ein sehr ansprechendes äußeres, besser jedenfalls als so manch anderer Hersteller.

Appropo Bombardier: die haben ja auch für Magdeburg die NGT8D´s mitentwickelt. äußerlich naja, man kann sich streiten, sehen die nicht so schön aus. und die aus der ersten Lieferserie haben dermaßen laute Motoren, dass man die sogar noch hört wenn man einen km von der Endstelle entfernt wohnt. Da bei unserer Endstelle beim Bau mehr oder weniger etwas gepfuscht wurde, und die ´Strassenbahn bei den dortigen Anwohnern sozusagen durch das Haus fährt (Vibrationen!!!!) hat man dort eine automatische Geschwindigkeitbegrenzung eingerichtet, welche die Bahn nicht schneller als 10 km/h fahren lässt. Und gerade bei diesen 10 km/h sind die so laut.

Und nochmal zum Chopper: Warum sollten die dabei heulen. Unser einziger auf diese Technik umgebaute Zug hört sich, bis auf weniges kaum anders an als ein T4D mit Beschleuniger

Tobias aus Magdeburg
die mit chopper Heulen die Görlitzer ,Geraer und die Zwick(au)er :)

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koneggS
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Re: Warum diese häßlichen Umbauten?

Beitrag von koneggS »

Na sowas, wie es der Zufall will haben die auch die gleiche Choppersteuerung ;-)

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Sithis
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Re: Warum diese häßlichen Umbauten?

Beitrag von Sithis »

Ok, ist eigentlich nicht alles zu diesem alten Thema gesagt worden? Ich möchte die Bartwickelmaschine gerne wieder einpacken ;-) . Daß Choppersteuerungen komische Geräusche machen, ist doch bekannt.
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Möckern-Peter
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Re: Warum diese häßlichen Umbauten?

Beitrag von Möckern-Peter »

Zu Skeptikers FALTtüren und AbfahrtssignalKLINGELN stehe ich auch!

Vorteilhaft ist, dass es wenigstens jetzt wieder in Neubauten (unschöne) Signale gibt - der NGT 8 Leipzig ist nämlich stumm. Im praktischen erweist sich jedoch ein Signal (obwohl es in Neubauten nur suggestive Wirkung hat!) als ungeheuer beschleunigend, heißt: die hintersten Körperteile verschwinden entschieden schneller aus dem Rückblickspiegel als beim NGT 8!! :lol: (Deren Schließzeit 3 sek ist eh eine Fahrer-Zumutung!)

Man kann einiges machen, manches muss man nicht.
Ich bin froh, dass die Leipziger Filmbänder belassen wurden! Die Riesenschrift ist bestimmmt von niemand zu beanstanden, und bei Dunkelheit, Sonnenblendung und Schnee sieht man sie immer noch bestens, besser als jede zusammengebastelte Pünktchenschrift.
Dass Magdeburg mit Beschleunigern fährt, verstehe ich energetisch nicht. Und immerhin pflegen sie ihre T6. Warum die nun Elektrobügel bekamen... - ich kann immer noch an einer Leine ziehen!
Ob nun die Rostocker schöner geworden sind, da pflichte ich mal nicht bei. Sie haben noch den schönen Klang, das ja...
Berlin ist zumindest technisch bei Beibehaltung der Steuerung (original-KT fielen da ja nicht darunter) eine technisch ordentliche Mod. geworden.
Die Chemnitzer nenne ich Panzer...
Dresdner und Leipziger sind von den verbauten Komponenten recht ähnlich.

Als primär sehe ich an, dass eine stromsparende ruckarme Steuerung in die Wagen kam und VOR ALLEM der fürchterliche Motorgenerator nichtstörenden Umformern wich!! (Von letzterem schrieb hier nämlich bisher niemand, aber der MG/Lüfter war eine Zumutung für Fahrgäste, Fahrer und Bf.-personale!)

Was gekommen ist: dass man heute hinter jeden Typ die Stadt schreiben muss - den überall gleichen Tatra-Typ gibt es eben nicht mehr.

Mit Lack kann man positives wie negatives anrichten und er wird Geschmackssache bleiben. Mit unserem melonengelb/enzianblau kann ich gut leben: es ist blau-gelb im Ggs. zu den Silberlingen, die unbedingt die Kfz.-Modefarbe mitmachen mussten (oder das deplatzierte schwarz beim NGT 12). Ansonsten komme ich aus einer Zeit, da war die Straßenbahn (fast) überall elfenbein und unterschied sich nur durch verschiedene Farbstreifen. Und sie hatten überall Stadtwappen und einigermaßen große Nummern! Ich fand das schön!! Straßenbahnen waren auch nicht beklebt oder gänzllich umlackiert (wieder ein Thema...) und die nichtdunkle Farbe hat gewiss der Sichtbarkeit bei schwierigem Wetter gedient! Man kam nämlich auch mit einem Scheinwerfer aus und lange lange Zeit auch ohne "Positionslämpchen" an den Ecken.
Das elfenbein war zwar eine Reichsverordnung, hat aber lange gehalten. Komischerweise hat Leipzig gerade das von 1935 bis 1955 torpediert!
Wobei ich Berlins 750-Jahre-Lackierung schön fand, rote T4D aber nicht... Da haben es ja MD und L durchgesetzt, dass sie ihre in "blond" bekamen. Sogar mit Streifen und Nummern!! (Das Tschechen-blau war nämlich heller und die Zahlen eine kleinwenig andere Schrift.)

Gut fand ich, dass Leipzig nie die tschechoslowakischen Imitat-Dächer lackiert hat, sondern sogar die Plattformen der Bw. und Tw.(hinten) dachfarbig zugeteert hat. Und dort hätte schon immer ein Loch geschnitten und eine durchscheinende Plastekarte mit Liniennummer hingekonnt, statt der häßlichen Blechtafeln - mal war die Scheibe angelaufen oder ein Eimer hatte seinen Kniftenbeutel davor...

Es ist nicht blanke Nostalgie, aber man muss in ein Bestandsfahrzeug nicht jeden Neuzeit-"Charme" (Außentüren) "implantieren", wohl aber sinnvolle Änderungen (Steuerung, Generator > Umformer) vornehmen. Nicht so viel wie möglich sondern so viel wie für einen guten Gebrauch nötig!

Noch immer plädiere ich für mittlere Tiefplattformen am B4D (statt NB4) und "Heiterblick"-Großzüge vom Schema der 2017 übrigens (denn 2036 hatte mal mit 2017 getauscht, und die 1808 war mehr "imaginär") statt der Leo-Freudenhäuser... (genannt Grubenbahn, weil sie täglich auf die Arbeitsgrube dürfen - das nennt man wartungsarm und ist die Folge, wenn man ein (zweispuriges Elektro-)Fahrrad zum zweiten Mal erfinden will...) Genug T4D/B4D gab es da noch. Gehört aber weniger hierher, hätte aber den Niederflurwahn bedient.
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

Zazní-li výstraha, opust'te dverní prostor!

Kava je balzam za srce in duso. (slowen.: Kaffee ist Balsam für Herz und Seele) Giuseppe Verdi
Gustav Mahler ergänzte: Hier ist es wunderherrlich und repariert ganz sicher Leib und Seele.

Prosimo se med voznju ne pogovarjete z voznikom!

Kein Sarkasmus liegt mir völlig fern :-)

Der frühe Vogel kann mich mal... (am Abend treffen - was sonst!)

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