Hecht + LOWA

Diskussionen über die LOWA-, Gotha- und Reko-Fahrzeuge
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Matze
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von Matze »

Manitou hat geschrieben:Erhielten die TM36 die Schaku erst als Arbeitswagen?
Ja.
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AKA
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von AKA »

Die Vierachser hatten alle, im Osten wie im Westen, 45 Kw Motore. Sie sind mit zwei Beiwagen auf den Linien 3, 63E, 73E, 74, 82E, 84 und 87 gefahren, es waren noch weit mehr Linien. Auch die TF 13/25, TF 20/29 und TF 21 S sind mit zwei Beiwagen gefahren und hatten nur 40 Kw Motore. Die ersten LOWA Beiwagen gingen am 23 April 1951 in Betrieb und wurden sofort als sozialistische Errungenschaft auf der grenzüberschreitenden Linie 74 vom Betriebshof Weissensee eingesetzt. Belegbar sind die Wagen 1701, 1703, 1704, 1707, 1709, 1710 und 1712. Ein Foto zeigt abgestellte Lowa auf dem Betriebshof Tempelhof. Die B 53 sind nicht mehr in den Westen gefahren, wahrscheinlich nichtmal die B 51. Die Länge der 74 weiß ich nicht aus dem Kopf, aber es gab durchaus längere Linien

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Matze
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von Matze »

AKA hat geschrieben:Die Länge der 74 weiß ich nicht aus dem Kopf, aber es gab durchaus längere Linien
Die Fahrzeit der Linie 74 wurde im Berufsverkehr mit rund 40 Minuten in den Fahrplänen angegeben.
"Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum!"

Manitou
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von Manitou »

Die Ost-West bzw. Nord-Süd-Linien waren ursprünglich Durchmesserlinien. Die 74 fuhr z.B. Weißensee-Lichterfelde.

bim
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von bim »

Manitou hat geschrieben:Gab es in Berlin Altbauwagen mit Schaku, die im Zugverband mit Rekowagen eingesetzt wurden? Erhielten die TM36 die Schaku erst als Arbeitswagen?
Ja. Das waren aber Einzelfälle.
Zwei oder drei T24, leicht modernisiert und mit StNFB1 und EM60/600 ausgerüstet, halfen in Niederschönhausen aus, wenn ein Gothawagen TF59 in die Werkstatt musste, die dazugehörigen Beiwagen BF59 aber weiter rollen sollten.
Merkwürdiger Weise wurden Gotha- und Rekowagen (soweit mir bekannt ist) von der BVG nie gemischt eingesetzt. Auch die Großraumbeiwagen BDE61 wurden außer von TDE62 immer nur von TE59, nie von Gotha-TF59 gezogen.

Später erhielten auch einige Mitteleinstiegwagen (TM34, TM36) Schaku, da waren sie aber schon ATw und als Schlepper im Einsatz. Auch mit den originalen 44-kW-Motoren konnte man damit einen Dreiwagen-Rekozug ganz gut fortbewegen, für Schleppfahrten galt ohnehin eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h. Schwieriger als das Anfahren war sowieso das Bremsen, da die TM bei der BVB nie mit Schienenbremsen nachgerüstet worden sind.
So long

Mario

Kombifahrer
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von Kombifahrer »

In Berlin wurden die TE 59 und BE 59 bei der Kupplungskontaktbelegung den Großraumwagen angepasst. Die Gotha Zweiachser haben eine andere Kupplungskontaktbelegung. Auch konnten nie TZ 59 mit BE 59 und umgekehrt TE 59 mit BZ 59 gekuppelt werden. Bei Zweirichtungswagen werden ja fast alle Kupplungskontakte doppelt benötigt. Da die TDE 62 (Großraumwagen) aber mehr als die Hälfte aller Kupplungskontakte benötigen, gab es nur die Möglichkeit, die Einrichtungswagen den Großraumwagen anzupassen, und damit Kupplungskontakte, die eigentlich für Zweirichtungswagen benötigt wurden, mit zu verwenden.
In Dresden hat man alle Einrichtungs - ET und EB (auch die in Einrichtungswagen umgebauten Lowas mit Scharfenbergkupplung) wie Zweirichtungswagen verkabelt, wodurch alle Fahrzeuge gemischt gekuppelt und eingesetzt werden konnten. Damit war und ist ausgeschlossen, dass die Dresdner Großraumwagen jemals mit einem ET oder EB elektrisch gekuppelt werden könnten.

AKA
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von AKA »

Die Umbau T 24, es waren dann T24/58, hatten die Nummern 5791 und 5919. Sie sind sowohl mit Gotha Zweiachsbeiwagen, mit Gotha Großraumbeiwagen als auch mit Reko Beiwagen gefahren. Es gab auf der Linie 3 den Zufall, daß ein TF 59 E mit einem Großraumbeiwagen gefahren ist, desweiteren gibt es ein Foto mit TF 59 E und BDE vor dem Betriebshof Treptow.

Manitou
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von Manitou »

AKA hat geschrieben:Die Umbau T 24, es waren dann T24/58, hatten die Nummern 5791 und 5919. Sie sind sowohl mit Gotha Zweiachsbeiwagen, mit Gotha Großraumbeiwagen als auch mit Reko Beiwagen gefahren. Es gab auf der Linie 3 den Zufall, daß ein TF 59 E mit einem Großraumbeiwagen gefahren ist, desweiteren gibt es ein Foto mit TF 59 E und BDE vor dem Betriebshof Treptow.
Fotos bitte veröffentlichen, wenn verfügbar.

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Möckern-Peter
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von Möckern-Peter »

Gut erklärt, Kombifahrer. Und schlüssig.
Wie dann die eigentlich nicht möglichen Zugbildungen dennnoch funktioniert haben, tja... Aber wir reden ja hier von den frühen 60ern (lang her); zudem kann auch mal i'was im Leben der Wagen umgebaut worden sein.
Zur Nicht-Kompatibilität von Reko-ER und ZR in einem Zug sei noch angefügt, dass im TE die Verbraucher über 600V-Paketschalter geschaltet wurden, im TZ über 24V-Schützen. Liegt einfach daran, dass die Schaltung über Kleinspannung moderner war und die TZ bekanntlich etliche Jahre jünger. Der Spannungsunterschied führt dann auch zu unterschiedlichen Kontaktstiften im E-Teil. Es hätte eine Angleichung der einen Bauart an die andere erfordert, um gemischte Züge elektrisch kuppeln zu können. Städte, die Reko-ER und -ZR hatten und auch gemeinsam einsetzten, müssen also gleiche Schaltung und damit Kontaktstifte und -belegung gehabt haben. Müsste man z.B. bei Rostock erforschen - u.a. dort gab es beide Wagen (je 4 3er-Züge).

Gehört nicht hierher, aber die Entwicklung treibt seltsame Blüten: Görlitz hatte ja sogar Rekos mit Albertkupplung, was nun echt als Anachronismus zu Lächeln führte. Bei Gothas um 1960 war das noch durchaus normal, aber bei Baujahren Anfang der 70er doch etwas irritierend...
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

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Standi
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von Standi »

Ja das stimmt, die Görlitzer BZ70/1 mit Albertkupplung wurden ja sogar mit den alten WUMAG-Tw. gekuppelt. Die Berliner ZR-Rekos hießen übrigens TZ/BZ69, nicht 59. Die Einrichter hießen auch nicht alle TE/BE59, es gab auch TE63/64 und BE64.

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Möckern-Peter
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von Möckern-Peter »

Die 59er entstanden ja noch unter Nutzung von Altsubstanz. Diese Altsubstanz wurde immer weniger; dann wurden Wagentypen (z.B. ME-Wagen) "rekonstruiert", was so gar nicht ging. Schlussendlich waren es Neubauwagen. Das erklärt die Nummern.
217 201 hatte einen etwas längeren Wagenkasten, bedingt durch den Rahmen unter ihm.
Spätestens nach Vereinheitlichung der E-Anlage durch LEW-Technik (anfangs gab es noch schwachmotorige!!) und ein paar HU waren alle de facto gleich*. Bis auf eine Bw.-Serie mit abweichender Bremsanlage. Sah man daran, ob die Fußbodendeckel diagonal oder in Reihe waren.
*Über Holz- oder Alu-Fenstereinfassungen wollen wir mal nicht reden: solche Minimalien hielten sich z.T. bis zum Schluss.
69, weil ZR zuvor nicht gebaut worden war. Wegen der linken Türen musste man ja auch zum stehenden Fahrschalter + Kurbel zurückkehren: der liegende (wie beim Schaltradwagen) wäre mit Kabinenwand und Türtasche kollidiert.
70 sind dann die DDR-Wagen. Ohne die riesigen Seitenabfahrtslampen z.B. Und "/1" ist die Meterspur.

Nun, Leipzig fuhr die Bw. ja auch am 22S, aber man ging den besseren Schritt: Nicht die BE bekamen Albert-, sondern die 22c Scharfenbergkupplung. Und ganz nebenbei den Umformer für die 24V der Bw. und nunmehr wurden auch die Tw. außer Fahrmotoren, Licht und Heizung auf 24 umgestellt. Das 22S sollte kenntlich machen, dass LOWA und Typ56 da nicht mehr dran passen. S hieß Sonderausführung. Hätte man das mit allen gemacht, hätte es am Ende nur noch besondere und keine normalen mehr gegeben, grins.
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Matze
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von Matze »

tatra 1206 hat geschrieben:In Magdeburg gab es diese Kombi aus Hechttw und LOWA Beiwagen.
Diese waren meist auf der damaligen Linie 5 zum Schlachthof zu finden.

Tatra 1206
Und auf der Linie 1 gab es die Kombi Lowa-Tw mit zwei Hecht-Bw.
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Paule-dd
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von Paule-dd »

Hallo,

In Dresden gab es die Kombination aus kleinen Hecht + EB 50!
Hier ein Zug in Bühlau 1825+ 1355 Anfang der 50er Jahre.
Warum und wieso es zu dieser Kombination gekommen ist entzieht sich meinem Wissen.


Bild

Lg Paule

Manitou
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von Manitou »

Es gab in Dresden zwei Lowa-Bestände. Einerseits komplette Züge, ab Werk mit Schaku (ESW53, kleine feste Kontaktleiste, die spätere BR 212/262) und andererseits Beiwagen mit Trompetenkupplung als Zusatz-Beiwagen für Altbau-Tw (BR 261).

Paule-dd
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Re: Hecht + LOWA

Beitrag von Paule-dd »

Das ist mir klar.

Tw 1551-1554 hatten Trichterkupplung Bj 1951
Bw 1351-1360 hatten ebenfalls Trichterkupplung Bj 1951
Bw 1341-1350 ex Berlin hatten ebenfalls Trichterkupplung und wurden auf der Linie 13 und 9 hinter MAN-Triebwagen eingesetzt.
Was auffällig ist das es 4 Beiwagen Überschuss gab. Und die dadurch eben auch hinter KSW Triebwagen zum Einsatz gekommen sind.

Bleibt halt leider offen ob die Bw 1351-1360 hinter Kleinen Hecht TW zum Einsatz gekommen sind.
Lg

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