Wie funktioniert das mit dem Schaltrad?

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Trolley691
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Wie funktioniert das mit dem Schaltrad?

Beitrag von Trolley691 »

Hallo zusammen,

ich habe grade so ein schönes Video entdeckt. Kann mir jemand die Funtionsweise vom Schaltrad im G4 erklären?
Und was macht dr Fahrer da die ganze Zeit mit der Ratsche, rechts vom Schaltrad?


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Sithis
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Re: Wie funktioniert das mit dem Schaltrad?

Beitrag von Sithis »

Ja, schönes Video :lol: ;-) .

Wenn wir schon mal dabei sind, jemand schrieb bei den Kommentaren:
ich habe selber diese Fahrzeuge 20 Jahre gefahren.Strecke selber ist interessant , aber, der Fahrer. ICH möchte kein Fahrgast bei ihm sein.Der Mann sollte sich dringend noch mal schulen lassen.-durch Hst. zu schnell durchgefahren(max.20km/h) -an Überwegen nicht bremsbereit gewesen,statt Leute anläuten,anbremsen -Fahrschalter falsche Bedienung.-Handbremse,langjähr­iege Erfahrung,na ja,geht besser.
Eventuell kann ja auch jemand was zu der "Fehlbedienung" sagen?
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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Paul
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Re: Wie funktioniert das mit dem Schaltrad?

Beitrag von Paul »

Trolley691 hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich habe grade so ein schönes Video entdeckt. Kann mir jemand die Funtionsweise vom Schaltrad im G4 erklären?
Und was macht dr Fahrer da die ganze Zeit mit der Ratsche, rechts vom Schaltrad?

Zum Thema Fahrschalter siehe hier: http://www.gothawagen.de/gothawagen/typen/T2-62.html
Die Ratsche ist die Handbremse.
Vielleicht hilft es etwas.

Paul
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helgotram_44
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Re: Wie funktioniert das mit dem Schaltrad?

Beitrag von helgotram_44 »

Ganz einfach funktioniert das:

Drehst Du nach rechts: Fahren
Drehst Du nach links: Bremsen

Der Nockenfahrschalter befindet sich unterflur. Vom Schahltrad führt eine Welle zu einem Kegelgetriebe und von dort gehts mitels weiterer Steuerwelle auf die Schaltwelle. Durch die entsprechende Drehbewegung werden die Fahr-und Bremsstfen geschalten.

helgotram_44

bim
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Re: Wie funktioniert das mit dem Schaltrad?

Beitrag von bim »

Ist praktisch dasselbe, was mit der Kurbel bei seitlich montierten Fahrschaltern bewirkt wird.
Das mittige Schaltrad hat aber den entscheidenden Vorteil, dass man zur Betätigung beide Hände oder fallweise auch nur eine Hand einsetzen kann, die andere also frei wird für die Betätigung der damals immer zahlreicher werdenden Knöpfe, Schalter, Hebel, Funkgeräte u.s.w.
Nach Vorschrift darf ja der Kurbelgriff, das Schaltrad, heute im allgemeinen der Sollwertgeber während der gesamten Fahrt des Wagens nicht losgelassen werden.
So long

Mario

bim
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Re: Wie funktioniert das mit dem Schaltrad?

Beitrag von bim »

Sithis hat geschrieben:Wenn wir schon mal dabei sind, jemand schrieb bei den Kommentaren:
ich habe selber diese Fahrzeuge 20 Jahre gefahren.Strecke selber ist interessant , aber, der Fahrer. ICH möchte kein Fahrgast bei ihm sein.Der Mann sollte sich dringend noch mal schulen lassen.-durch Hst. zu schnell durchgefahren(max.20km/h) -an Überwegen nicht bremsbereit gewesen,statt Leute anläuten,anbremsen -Fahrschalter falsche Bedienung.-Handbremse,langjähr­iege Erfahrung,na ja,geht besser.
Eventuell kann ja auch jemand was zu der "Fehlbedienung" sagen?
Mein früherer Fahrlehrer hätte sicher auch geschimpft. Die fehlende Routine im Umgang mit handbedienten Fahrschaltern war sichtbar, würde mir sicher nicht anders gehen. Immerhin werden Gothawagen in Potsdam schon seit 20 Jahren nicht mehr planmäßig eingesetzt.
Das Schalten über die Serienstufen hinaus geschah oft nur auf die ersten Parallelkontakte, welche Widerstandsstufen sind. Wenn schon über die Dauerfahrstufen Serie übergeschaltet wird, sollte das auch Sinn machen, sonst kann man den Fahrschalter auch gleich energiesparend und materialschonend auf Ende Serie stehen lassen.
Wegen der Geschwindigkeit der Haltestellendurchfahrt muss man in die Potsdamer Dienstordnung sehen, in Berlin sind beispielsweise 40 km/h zulässig.
Für meinen Geschmack war aber der gewählte Sicherheitsabstand beim Nachfahren hinter dem Combino teilweise zu kurz gewählt. Man muss immer davon ausgehen, dass der vorausfahrende Zug unvermittelt eine Notbremsung macht (braucht nur ein Fahrgast mal den Griff zu ziehen) und gleichzeitig der Fahrstrom ausfällt und dadurch die Schienenbremsen nicht funktionieren. Dann wird es eng.

Die Handbremse ist ein Kapitel für sich. Die Ratschenhandbremse der Gothawagen ist (meiner Meinung nach) wenig anwenderfreundlich. Nicht umsonst hatte die BVG bei den Rekowagen und bei der Kleinserie TF59 auf die Motorwelle wirkende Trommelbremsen bestellt und bekommen. Durch den geringen Betätigungsweg und die Übersetzung der Bremskräfte durch das Getriebe reicht ein kurzer Zug am Hebel und die Karre steht.
Einige Betriebe (bespielsweise Cottbusverkehr) haben die Ratschenbremsen umgebaut, so dass in Grundstellung des Bremshebels ein toter Gang wirkt. Somit braucht man die Bremse beim Anfahren nicht vollständig zu lösen, sondern nur den Hebel nach vorn zu legen. Zieht man den Hebel beim Anhalten, ist der beim ersten Betätigen erreichte Bremsdruck sofort wieder da. In Neigungen kann dieser durch Nachfassen leicht weiter erhöht werden, was dann jedoch ein völliges Lösen beim Wiederanfahren erfordert.
So long

Mario

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24V
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Re: Wie funktioniert das mit dem Schaltrad?

Beitrag von 24V »

Die noch vorhandenen Triebwagen sind äußerlich und im Fahrgastbereich immer schön an das Original im Auslieferungszustand oder in den besten Betriebsjahren gehalten. Leider die Führerstände, der Arbeitsplatz der Fahrer, wird immer sehr stiefmütterlich behandelt. Fehlt es an den Teilen? Hat keiner mehr Fotos vom Originalzustand? Ist das so wie bei den Heckansichten der Einrichtungswagen? Diese sind ja auch Mangelware.
Der Potsdammer 177 fehlt die Bestückung des rechten, für Lautsprecher und Weichensteuerung vorgesehenen, Bedienpultes ganz, auf der linken Seite fehlen der Spannungsmesser und das Amperemeter ganz und die oberen Reihen links insgesamt sind auch nicht mehr so wie sie waren . Schade.
Die Leipziger 1206 ist eine Mischung links letzte Bauserie mit zwei oder drei Änderungen , die rechte Seite ist der Stand eines B - Wagens aber auch verändert. Zum Teil Einzelteile verbaut die es erst nach 1970 gab !
Die Naumburger 202 ist ein Sonderfall, sie hat einen längeren Leidensweg hinter sich und sieht traurig aus.
Wer kann ein paar Fotos von Führerständen der Gothas hochladen ? Aus den 1960 - zigern ?

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Sithis
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Re: Wie funktioniert das mit dem Schaltrad?

Beitrag von Sithis »

Eventuell liegt es ja daran, daß der Potsdamer Wagen nebenbei auch Partywagen ist. Hauptsache alt, rumpelig und vermietbar. Bei einem Wagen, wo die mittlere Tür dank einer Art "Bar" nicht mehr öffnet, kann man wohl auch keine originale Fahrerkabine erwarten.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Manitou
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Re: Wie funktioniert das mit dem Schaltrad?

Beitrag von Manitou »

Ein historischer Wagen muß nicht im Anlieferungszustand sein. Man kann ein Fahrzeug auch im letzten Betriebszustand erhalten.

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