Ich glaube du missverstehst da etwas. Die Spenderwagen sind im Prinzip egal, da die Rekos ohnehin neu gebaut wurden, da hätte es auch eine Pferdekutsche als Spenderfahrzeug getan.
Ich glaube eher, du mißverstehst das. Die Rekowagen wurden nicht aus Spaß gebaut, sondern um den Betrieben einen fahrfähigen Wagenpark zu sichern. Die meisten Betriebe konnten bekanntlich keine Wagen aus Prag einsetzen, insofern wurden eben die Altwagen auf dem Papier zu Rekowagen. Die Spenderwagen sind nicht egal, da die BVB darauf bestand, daß der Rekowagen dem Vorbild des T24 folgte. Und es wurden ja tatsächlich auch einige Teile davon weiterverwendet. Der T24 wurde in rauen Mengen geliefert und in den 40er bis 50er Jahren mit neuen Motoren usw. modernisiert, die wollte man nun nicht wegwerfen und hat sie für die Rekos verwendet.
Was für ein Exportverbot soll es für die DDR gegeben haben? Was man nicht produziert, kann man auch nicht exportieren, somit erübrigt sich das. Die DDR gab auf recht freiwilliger/naiver Basis im Schienenfahrzeugbau die Produktion von Großdieselloks und Straßenbahnwagen ab, E-Loks sowie Reisezugwagen wurden fleißig weiterexportiert, und zwar in den ganzen Ostblock. Trotzdem produzierten einige Länder eigene Reisezugwagen (Polen^^, Russland), ohne dafür eins drauf zu bekommen...
Und was hat das nun mit den Rekowagen zu tun? Es durfte offiziell keine Neubauten von Straßenbahnen geben, lediglich mit Sondergenehmigung wurden ja nochmal Gothawagen gebaut. Rußland gab es nicht, das hieß damals noch "Sowjetunion" und den "Chefs" wird garantiert keiner eins "draufgeben".
Rekowagen waren ja offiziell Umbauten, somit wären sie nicht unter diesen RGW-Beschluss gefallen, da sie lediglich eine Grundinstandsetzung bereits vorhandener Fahrzeuge gewesen wären. Außerdem waren die RGW-Beschlüsse ohnehin kaum bindend, wie hätte Polen sonst die Konstals raubbauen können, ohne dafür bestraft zu werden!?
Und wer hätte bitte Umbauten von ca. 40 Jahre alten Wagen nehmen sollen? Die Rekos waren absolut für den Eigenbedarf der DDR vorgesehen, man wird also nicht einmal daran gedacht haben, sie zu exportieren, da Fahrzeugmangel herrschte.
Exportiert wurde zur damaligen Entstehungszeit der Rekos der Gothawagen, der sicherlich zweifelslos technisch besser sind. Was Konstal und co. getrieben haben, spielt für die DDR überhaupt keine Rolle.
Dass die Rekos nicht exportiert wurden, liegt eher an deren technischen Stand als an irgendwelchen RGW-Beschlüssen sowie an nationalen Produktionskapazitäten (CKD, Bengali, Konstal)
Nö. Wieso sollte man etwas exportieren, was man selber verwenden möchte? Und wo es dazu noch nicht mal angemessenen Ersatz gab? Die "Qualitätsprodukte" aus Prag hätten zu viel Strom gefressen und wären nicht durch viele Kurven gekommen, auch die Wagen anderer Länder wären für die DDR wohl ungeeignet gewesen, abgesehen vielleicht von Duro Dakovics Zweiachsern, aber die wurden für die Betriebe da unten gebaut.
Und es gab noch wesentlich mehr Straßenbahnen in den sozialistischen Ländern, die technisch auf dem Stand der Rekos und meistens im Vergleich zu diesen auch schlecht verarbeitet waren. Die Rekos sind unbequem, aber solide. In Rumänien und anderen Ländern baute man damals noch recht primitive Zweiachser, die rasch verschwanden, als es was Besseres gab. Hier wären die Rekos sicherlich besser gewesen. Aber wie schon gesagt brauchte die DDR sie selber(abgesehen davon, daß der Löwenanteil eh in Berlin fuhr), weiterhin war der Export von Wagen durch ganz Europa eh eine Schnapsidee. In der SU sind die Gothawagen ja auch recht schnell ausgemustert worden, warum wohl? Es dürfte an einer mangelhaften Ersatzteilversorgung gelegen haben und der Tatsache, daß dort jede pupsige Provinzstadt Trams anforderte - also zu viele.
Die Bengali-"Schüttelrutschen" sind auch Rekowagen auf Fahrgestellen von älteren Wagen.
Die UdSSR hat ja auch nach 1965 selbst Straßenbahnen hergestellt. Allerdings nur in 1524mm-Spur. (z. B. KTM 5 und RWZ 6)
Die UdSSR hat sowieso gemacht, was sie wollte. Und nein, es gab auch einige wenige KTM-Wagen in Normalspur.
Abgesehen davon bezweifle ich stark, daß irgendjemand gerne russische "Wertarbeit" hierzulande gehabt hätte. Die KTM5 sind nach den Berichten im Netz grausame Wagen, und die RWZ aus Riga waren zwar bequem, aber wiederum zu breit für Deutschland und andere Länder, wo man keine 2,50m breiten Wagen verwenden konnte.