Variobahn München

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M73
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Re: Variobahn München

Beitrag von M73 »

@U-Bahn-Bau - ob das die Lösung wäre:
Speziell für dem 20ger-Ast {Stachus - (Hauptbahnhof - Fachhochschule) - Westfriedhof - Moosach} müßte man über längere Züge nachdenken. Zur Vorlesungszeit ist man schon unter 3 Min-Takt, den man Verkehrsbedingt eh schon kaum hin bekommt.

Die Vorrangschaltung der LSA'S werden hier durch die Minimumzeiten für den übrigen Verkehr bereits ausgehebelt. Die Vorrangschaltung wurde damals ja schließlich nur für einen Max. 6 Min-Takt ausgelegt.

Problem bei längeren Zügen wäre hier, daß auch die Infrastruktur mit angepaßt werden müßte, speziell die Haltestellen, aber auch auf den Umleitungs- und Ausrückstrecken… auch die Wende am Stachus

Also schon ein riesiger Akt…

Eine weitere Idee wäre z.B. Überholstellen im Gleis einzurichten und Eilzüge, die nicht überall halten dazwischen zu setzten. Speziell der Abschnitt Fachhochschule-Hauptbahnhof könnte als Fahrgasthaupteinfallstrecke Nonstop durchfahren werden.

Blos tun muß man was – die letzten 5 Jahre sind die Nutzungszahlen des ÖPNV’s doch erheblich angestiegen.
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Sithis
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Re: Variobahn München

Beitrag von Sithis »

U-Bahn-Bau dauert heute viel zu lange...das ist das Hauptproblem. Und wenn dann warum auch immer die Fahrgastzahlen wieder sinken...dann hat man ein Verkehrsmittel mit zu hoher Kapazität.

Ich kenne jetzt nicht die Verkehrslage vor Ort, aber bezüglich des FH-Verkehres, wäre es da nicht möglich, Busse ohne Zwischenhalt von der FH zum Hauptbahnhof fahren zu lassen? Das wäre ja schon mal eine Entlastung von den Studenten. Nach Möglichkeit wären die Busse nur mit Studentenausweis nutzbar.
Es gibt ja auch andere Städte mit sogenannten Campus-Bussen.
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M73
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Re: Variobahn München

Beitrag von M73 »

@Campus-Bus:
Eine derartige Linie hätte einen entscheidenden Nachteil – sie würde mit dem übrigen Verkehr im Zähfliesenden feststecken. Die Tram braucht von der FH zum HBF rund 5 Min; im Verkehr fest steckend der Bus um die 15 Min.(Erfahrung vom SEV).

@U-Bahn/Fahrgastzahlen wieder sinken:
Die gesamte Dachhauer Str. ist in weiten Bereichen "Entwicklungsland" (ehem. Bundeswehr und brache Industrie). Es werden bis Westfriedhof in den nächsten 10 Jahren sich die Fahrgastzahlen auf keinen Fall nach unten verändern.
Abgesehen davon hat sich die Stadt nur sehr vorsichtig in Richtung U-Bahn für diese Strecke geäußert; sie befürchtet eben diesen Verlust der Feinerschließung - meine Feststellung soll nur Aufzeigen, wie stark dieser Bereich frequentiert ist.

Bei einem weiteren Anstieg der Fahrgastzahlen wird die Stadt/MVG sicher auch unorthodoxe Varianten Prüfen müssen...
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Incentro
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Re: Variobahn München

Beitrag von Incentro »

M73 hat geschrieben:Bei einem weiteren Anstieg der Fahrgastzahlen wird die Stadt/MVG sicher auch unorthodoxe Varianten Prüfen müssen...
Natürlich kann man bei der Tram eine höhere Nachfrage auch per Taktverdichtung abfangen, aber es ist doch gerade der Vorteil von Bahnen, diese bei Bedarf einfach verlängern zu können (bzw. längere Fahrzeuge einzusetzen) ohne mehr Fahrpersonal zu benötigen.
Die in München eingesetzten 27m-Wagen (R2.2) sind für große Nachfrage einfach zu klein und die etwas größeren ca. 33m- (S) bzw. 36m-Wagen (R3.3 / T1.6) entsprechen in der Länge gerademal einem P/p-Zug.

Sollte sich die Nachfrage weiter steigern, müssen längere Fahrzeuge her (da die R2.2 wohl nicht traktionsfähig sind und deren Redesign ja gerade beendet wird). Anderswo sind 40m oder 45m-Wagen im Einsatz. Dass man dafür entsprechend die Infrastruktur anpassen muss ist klar - aber wenn du auf der anderen Seite eine U-Bahn als Option ins Spiel bringst, ist eine Anpassung von Tram-Haltestellen wesentlich schneller und billiger zu haben.

Errel
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Re: Variobahn München

Beitrag von Errel »

Incentro hat geschrieben:Anderswo sind 40m oder 45m-Wagen im Einsatz. Dass man dafür entsprechend die Infrastruktur anpassen muss ist klar - aber wenn du auf der anderen Seite eine U-Bahn als Option ins Spiel bringst, ist eine Anpassung von Tram-Haltestellen wesentlich schneller und billiger zu haben.
Hallo

Ich sehe das genauso und wundere mich immer wieder über die "kurzen" Bahnen in München. Da wird über Taktverdichtungen nachgedacht anstatt das naheliegendste zu prüfen - eine Bildung von Traktionen. Normalerweise sollten doch die GT6N/R 2.2 dafür ausgelegt sein? Und Traktionen sind ja nun wirklich nichts neues und werden in vielen Städten angewandt.

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Sithis
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Re: Variobahn München

Beitrag von Sithis »

Traktionen der R2.2 sind wohl keineswegs naheliegend, da man mit dem Wagenpark eh schon ohne Reserve fährt. Heißt also, daß dann auf anderen Linien, auf denen die Länge eines R2.2 ausreicht, Fahrzeuge fehlen würden - also müßte wieder Schienenersatzverkehr gefahren werden. Und das ist wohl kaum eine längerfristige Lösung.
Längere Fahrzeuge zu beschaffen wäre durchaus eine Lösung, dazu müßte man die aber erstmal bestellen. Möglicherweise könnte man die Avenios ja um ein Segment verlängern und künftige Beschaffungen dieses Typs gleich länger liefern lassen.
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M73
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Re: Variobahn München

Beitrag von M73 »

@längere Tramzüge:
Als Begründung wird gerne von „selbsternannten Experten“ angegeben, daß um im gesamten Netz die Fahrzeuge einsetzten zu können, auf recht viel längere Züge in München man verzichten muß, da die extrem engen Altstadt-Radien wohl Schwierigkeiten in der Spurtreue ergeben würden.
Keine Ahnung, ob da so richtig ist, aber selbst wenn – die Fahrgastzahlen auf dem 20ger-Ast sind nun mal so und werden sich weiter steigern. Allgemein bin ich eh der Meinung, daß die Stadt/MVG sich einfach mal vom althergebrachten Betriebsmuster auf Abschnitten mit erheblichen Fahrgastzahlen verabschieden sollte.
Wir schreiben eben nicht mehr 1867 und 1920 ist auch schon lange vorbei – ach ja gehen wir mal etwa 15 Jahre weiter (also 1935) – damals hatte München so viele verschiedenen Fahrzeuge im Einsatz, die bei weitem nicht im gesamten Netz einsetzbar waren - selbst bis in die 80ger hinein gab es regulär Stellen im Netz, die für bestimmte Fahrzeuge Tabu waren – genau genommen hatte man das bis ende der 90ger, da auf einigen reinen Umleitungsstrecken der Gleiszustand so schauerlich war, daß die gesamte Niederfuhrflotte diesen Abschnitt nicht befahren durfte. Und weiter gedach - die Stadler-Flotte ist auch auf bestimmte Trassen angewiesen.

Ein weitere Knackpunkt ist meiner Meinung die berühmte EU-Regelung über die „ach so schlechten“ Quergelder. Diesen Quergelder hatte München in den 70gern zu verdanken, daß der ÖPNV nicht komplett auf Bus und ausschließlich private Räder gestellt wurde - da würde es in München bestimmt beschissner ausschauen...
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Sithis
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Re: Variobahn München

Beitrag von Sithis »

Man dürfte den Avenio auch mit mehr Segmenten bestellen können, andere Städte haben es ja auch getan.
Der Quasi-Vorläufer Combino Supra kommt - siehe Budapest - auch mit recht verschärften Kurvenradien zurecht. 54m sind auch für aufkommensstarke Linien geeignet...

Die freizügige Einsetzbarkeit um jeden Preis im ganzen Netz bei dieser Größe ist sowieso Schwachsinn - wie oft braucht man nun Tramtyp X im Abschnitt A, weil Tramtyp Y gerade kaum verfügbar ist? Hier muß man in der Tat nicht an sowas festhalten. Viele Städte haben das nicht aus bestimmten Gründen - sei es wegen dem Oberbau oder der Stromversorgung.
Man muß sich für einen vernünftigen und zukunftssicheren Straßenbahnbetrieb endlich von althergebrachten Denkweisen verabschieden.
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M73
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Re: Variobahn München

Beitrag von M73 »

Die Vario ist in München seit einigen Monaten auf der Linie 19 zuhause – fast alle Kurse sind nun mit Varios im „Dauerbetrieb“. Die Probleme scheinen deutlich zurück gegangen zu sein.

Auch auf dem 20ger & Co laufen die Kisten oft.

Laut unbestätigten Infos sollen Vorbereitungen laufen, daß die Stadlerwagen auch auf dem 17ner eingesetzt werden können…
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Re: Variobahn München

Beitrag von M73 »

Und wieder steht die Vario - zumindest die meisten Züge...

Dieses Mal sind gerissene Schweißnähte der Grund - die noch betrieben Wagen werden nun in kürzeren Intervallen auf diese Problematik geprüft. Eine geplante Erweiterung des Einsatzbereiches der Stadlerwagen ist somit erstmal zurückgestellt.

In der Fangemeinde spricht man von Differenzen zw. MVG und Stadler, wie dieses Problem einzuschätzen ist. Die MVG spricht hier offenbar von versteckten Mängeln - Stadler sieht das natürlich ganz anders...

Nach weiteren Gerüchten sei die MVG bereits auf der Suche nach einen Abnehmer dieser Problemwagen. Unbestätigten Meldungen nach soll auch durch die „Münchner Negativwirkung„ Stadler Rail doch erhebliche Umsatzeinbußen bei Straßenbahnen verzeichnet haben.
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Sithis
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Re: Variobahn München

Beitrag von Sithis »

Stadler Rail doch erhebliche Umsatzeinbußen bei Straßenbahnen verzeichnet haben.
Nachvollziehbar, wirklich gute Werbung ist das ja echt nicht...ich bin ja mal gespannt, wie sich der Ik der Berliner U-Bahn macht, der ja auf der gleichen Plattform basiert und nächstes Jahr mit zwei Prototypen kommen soll. Nicht, daß das auch ein Disaster wird...
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Re: Variobahn München

Beitrag von M73 »

...wirklich gute Werbung ist das ja echt nicht...
Zusätzlich „Salz (oder besser schon Salzsäure :wink: ) in die Wunden“ dürften die Beschwerden aus den anderen Städten mit „Schweizer Fahrzeugen“ sein – so richtig zufrieden sind die Kunden offenbar nur mit den ersten zwei Generationen von Variobahnen…
(Wurden die nicht von Brown Bovery bzw. „Bombenschmeißer“ gebaut?)
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Sithis
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Re: Variobahn München

Beitrag von Sithis »

Bombardier? Genau, siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Variobahn

Allerdings ist Helsinki auch nicht so recht zufrieden mit den Fahrzeugen, es sind also nicht nur die Stadler-Variobahnen problematisch.
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Re: Variobahn München

Beitrag von M73 »

Bombardier?
Genau....
:twisted: Die Angreifer haben das Zielgebiet (bombardier)t - Also sinngemäß Bombenschmeißer... :twisted:
O.K. - vielleicht nicht das gelungenste Wortspiel... :mrgreen:
Zuletzt geändert von M73 am 16.12.2014 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
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koneggS
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Re: Variobahn München

Beitrag von koneggS »

Diese Konstruktion Multigelenktriebwagen sind technisch überholt, seit sie gebaut werden. Bei Hochflurfahrzeugen setzt man doch auch auf Drehgestellfahrzeuge. Wieso setzt man bei Niederflurfahrzeugen trotzdem weiterhin darauf, obwohl Verschleiß an Fahrzeug und Strecke deutlich höher ist, als bei Fahrzeugen mit Drehgestellen? Bei dem Münchener Straßenbahnnetz mit seiner teilweise komplizierten Trassierung wundert mich die aktuelle Entwicklung nicht. Der Hauptfehler von Stadler dürfte nicht in irgendwelchen Konstruktionsdetails liegen, sondern in der Aufnahme eines solchen Fahrzeugs in die Produktpalette. Combino lässt grüßen...

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