Verschrottungen in Bochum

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koneggS
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Re: Verschrottungen in Bochum

Beitrag von koneggS »

Ein stabiler Betrieb wäre es dennoch nicht, da man sehr viel Aufwand betreibt, um noch die Hälfte der Fahrten anzubieten. Die Havarie ist oftmals schneller beseitigt.

Manitou
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Re: Verschrottungen in Bochum

Beitrag von Manitou »

Das ist halt die unterschiedliche Herangehensweise zwischen einem städtischen Betrieb, wo Fahrgäste mit anderen Linien eine Unterbrechung umfahren können und eine Überlandstrecke, wo ein Pendelzug besser ist, als wenn nichts fährt.

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koneggS
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Re: Verschrottungen in Bochum

Beitrag von koneggS »

Je nach konkreter Konstellation ist das ein operatives Glücksspiel: Es gibt vier Umläufe, von denen mehr oder weniger garantiert jeder zweite niederflurig ist. Die Umläufe dazwischen sind hingegen nicht garantiert hochflurig (und damit garantiert ZR), sondern irgendwie, könnten also dennoch ein KTNF6 sein. Allein durch den Flottenaufbau ist ein Umlauf garantiert ZR. Welcher das ist und wo dieser sich zum Zeitpunkt einer Havarie befindet, ist Zufall.

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Sithis
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Re: Verschrottungen in Bochum

Beitrag von Sithis »

Aber eben nur, wenn sich ausschließlich Zweirichter im Einsatz befinden. Bei dem jetzt praktizierten Wechsel zwischen ER und ZR geht das nicht auf, weil im Notfall die Einrichter sich nicht in Luft auflösen und die Strecke blockieren.
Wie ja schon ausgeführt könnte man zumindest Pendelbetrieb bis zur Unfallstelle einrichten, wenn nicht völlig ungünstige Umstände das verhindern.
Ein Provisorium bleibt es ja sowieso.
OK, aber dann müsste man auch zusätzlich Ausstiegsmöglichkeiten im Nachbargleis schaffen. Also keinen offenen Gleiskörper bei Haltestellen in zweigleisigen Streckenabschnitten mehr. Gebrauchte Fahrzeuge anzuschaffen könnte da billiger werden ;-).
Da sich vor den Haltestellen ja oft sowieso Weichen für die eingleistigen Abschnitte befinden, könnte man zumindest hier in Falschfahrt heranfahren und das auf diese Art und Weise lösen.
Ist denke ich eine für diesen Betrieb ganz praktikable Lösung. Kritisch wird es eben nur für die mittelgroßen Betriebe, wo diese Lösung vielleicht nicht mehr ganz durchführbar ist.
Für die Ein-Linien-Betrieb ist es ja in Ordnung, was mittlere Betriebe angeht, muß man sowieso abwarten, wie es sich entwickelt. Die totale Barrierefreiheit dürfte so schnell ohnehin nicht machbar sein.
Zustandsbedingt würden sie die Laufleistungen im Linienbetrieb auch nicht mehr lange erbringen können. Als Sonderfahrzeuge mit geringer Laufleistung wird man diese prinzipiell halten können. Wofür man allerdings einen separaten Fahrschulwagen benötigt, erschließt sich mir nicht ganz. Vorstellen könnte ich mir, dass dieses Fahrzeug als absolute Notfallreserve vorgehalten wird. Man hatte in Schöneiche jahrelang acht Fahrzeuge für den Linienverkehr, wollte immer auf sieben Fahrzeuge reduzieren und hat dies immer nicht so richtig geschafft. So hat man quasi ein achtes Fahrzeug (wie seinerzeit den KT4D 24), was baulich für den Linienverkehr geeignet ist, zustandsbedingt aber sicherlich nicht mehr dauerhaft besonders beansprucht werden kann. Die Führung als Arbeitstriebwagen könnte versicherungstechnische Vorteile bringen. Wenn man ihn doch mal für einen Einsatz benötigt, müsste man das natürlich ändern, wenn man im legalen Bereich bleiben will.
Ansonsten sehe ich nicht wirklich einen Sinn für dieses Fahrzeug. Fahrschulausbildung hat jahrelang mit anderen Fahrzeugen funktioniert.
Als totale Notreserve wäre der Fahrschulwagen sicher machbar, der Arbeitswagen müßte dann sicher wieder dafür zugelassen werden, was ja möglich wäre, wenn man nun nicht den Innenraum wie bei dem Arbeits-Reko völlig umbaut.
Na ja, das mit der Reduktion war sowieso immer so eine Sache, der letzte Gothawagen war ja auch noch sehr lange eiserne Reserve...
Warum es nun einen großen Arbeitswagen benötigt, wo ja auch theoretisch der Reko ausgereicht hätte, der ja verkauft wurde...
Wirklich nachvollziehbar sind die SRS-Entscheidungen auch nicht immer. Warum wohl immer noch drei ungenutzte KT4D auf dem Betriebshof herumstehen und das im Freien, was ja nicht gerade förderlich für den Zustand ist, bleibt auch ein Rätsel.
Ja, die Leoliner meinte ich. Diese dürften aber ebenfalls für 70 km/h zugelassen sein. Man hat sie lediglich, warum auch immer, bei 50 km/h abgeriegelt. Gut, qualitativ konnten sie vor allem in Leipzig nie richtig überzeugen. In Halberstadt scheint man sie ja überwiegend im Griff zu haben. Die Beanspruchung und Laufleistung lässt sich aber wohl kaum mit Leipzig vergleichen.
Dann müßte man den Betrieb aber auf Dauer völlig auf Einrichter einstellen, und ob die Kisten die 70km/h auf Dauer mitmachen würden? Die Leipziger Wagen sind ja selbst auf Normalspur schon schaukelig, da möchte ich mal sehen, wie die Dinger, die ja auch das Haßobjekt vom Peter sind :mrgreen: , bei der SRS fahren...
Und deswegen wären vielleicht perspektivisch gebrauchte Bochumer eine Möglichkeit gewesen. Dieses Langläuferprogramm kostet schließlich auch ordentlich extra. Am Ende wird entscheidend sein, was man in Bochum für diese Fahrzeuge verlangt. Hat man sie notgedrungen auf kürzerer Laufzeit abgeschrieben bzw. gibt sich mit diesem Verlust zufrieden oder verlangt man wirklich den Buchwert, den die Fahrzeuge theoretisch aus Anschaffung und Sanierung noch haben.
Warten wir es ab. Erstmal müssen die Dinger ja nun wirklich saniert werden, denn 30km/h-Kisten mit Mängeln wird selbst der völlig auf dem Zahnfleisch gehende Betrieb nicht nehmen. Inwiefern sich das auf den Wert auswirkt, muß sich auch noch zeigen.
Über weitere Käufe könnte Brandenburg ja immer noch nachdenken, wenn dort der Straßenbahnbetrieb tatsächlich gesichert ist.
Ich fand es ja sowieso schon erstaunlich, daß man tatsächlich noch investiert. Selbst zur HVZ ist dort ja in den Bahnen recht wenig los...
Ja, aber zehn Fahrzeuge sind keine Herausforderung. Bei Neufahrzeugen in Dresden konnte man pro Monat eine Lieferung erwarten. Entsprechend werden bereits 2018 die Hälfte der MGT6D nicht mehr in Betrieb sein. Zu den Neufahrzeugen: Es existiert doch eine Option auf weitere acht Variobahnen. 14 M6S existieren. Wenn man sich das alles noch etwas schönrechnet und davon ausgeht, die Neufahrzeuge weniger warten zu müssen, könnte man auf sämtliche Altfahrzeuge dann verzichten. Im Prinzip fehlen ja jetzt schon zwei davon, weil sie (Siehe erster Beitrag) verschrottet wurden ;-).
Na mit der Einsparung von Kursen durch weniger Wartungsaufwand ist es so eine Sache...das hat sich ja schon oft gezeigt, wo dann doch auf einmal wieder die Altfahrzeuge benötigt wurden...
Ein Einstieg wurde mit Sitzen zugebaut, am hinteren Einstieg befindet sich ein Hublift. Für barrierefreie Stadtrundfahrten.
Ansonsten hätte natürlich diese Modernisierung weit eher erfolgen können. Ich meinte mit vor zehn Jahren hätte sie noch sinnvoll sein können.
Gut, dann wäre also ein spontaner Einsatz nicht so ohne Weiteres möglich...Luxusprobleme.
Wobei sich auch da die Reihen schon gelichtet haben: Zwei Triebwagen, darunter der 401, sollen nach Weimar in das Eisenbahnmuseum gehen. Vermutlich Abstellung im Freien.
Ein weiteres Fahrzeug wurde an einen Imbissbetreiber in Erfurt verkauft und einer wurde verschrottet, es verbleiben somit noch drei abgestellte Fahrzeuge.
401 steht ja eh schon seit Jahren herum, ist ja schon ewig her, daß der gefahren ist.
Welcher Wagen wurde denn verschrottet und welcher verkauft? Laut tram-info soll 405 ja auch in das Lokmuseum, bleiben noch 495 und 518.
In Nürnberg läuft eine Modernisierung gerade an. Vom Aufwand mit München vergleichbar. Augsburg und Braunschweig haben doch auch umfangreichere Modernisierungen durchgeführt. Wurde da an der Steuerung nichts gemacht? Zu FFO und Zwickau kann ich keine Angaben machen. War in Jena nicht eine Modernisierung geplant?
Bislang vernahm ich nur aus Berlin und München von Modernisierungen, wenn Nürnberg jetzt analog München nachzieht, nachvollziehbar.
Aus anderen Betrieben weiß ich jetzt nichts, kann aber gerne hier ergänzt werden.
Das stimmt nicht ganz, die Sanierung beinhaltete durchaus konstruktive Änderungen an den Fahrzeugen. Sie sind statisch massiver aufgebaut und die Gelenke sind neu konstruiert.
Grundsätzlich neigt die Konstruktion mit starren Fahrwerken zu mehr Verschleiß an Fahrzeug und Gleis. Je enger die Bögen, um so problematischer.
Mag sein, daß sie ja nun massiver geworden sind - auf Dauer dürfte sich eine möglicherweise schlechtere Verarbeitungsqualität dennoch auf die Einsatzdauer auswirken. Es bleibt natürlich abzuwarten - aber die prinzipbedingten Nachteile der Konstruktion, die dazu ja auch noch beitragen, hast du eben schon selber aufgezählt.
Je nach Zukunftsplänen kann man also von neuen Sanierungsmaßnahmen ausgehen, auch wenn diese dann weniger überraschend kommen werden. Gerade in cleveren Städten wie Erfurt, die den Combino munter bis 2012 weiterbeschafften, wird man das wohl aber nicht so an die große Glocke hängen. Hoffentlich bekam man für die Weiterbeschaffungen großzügige Rabatte bei Siemens.
Warten wir es halt ab. Momentan läuft ja anscheinend weitestgehend alles ohne Probleme, ob das in einigen Jahren immer noch so ist...
Anscheinend haben die Rabatte jedoch nicht ausgereicht, um sich ganz clever weitere Fahrzeuge zu leisten, um tatsächlich den Bedarf zu decken. Dafür gibt es ja nun wirklich genug Stadtrundfahrtwagen, um auch den größten Touristenmassen Herr zu werden - ja, das ist wirklich clever :mrgreen: .
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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koneggS
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Re: Verschrottungen in Bochum

Beitrag von koneggS »

Da sich vor den Haltestellen ja oft sowieso Weichen für die eingleistigen Abschnitte befinden, könnte man zumindest hier in Falschfahrt heranfahren und das auf diese Art und Weise lösen.
Wenn Signalanlagen das mitmachen und so viel Sicherheit gewährleistet ist, dass sich nicht auf einmal zwei Züge gegenüber stehen...
Für die Ein-Linien-Betrieb ist es ja in Ordnung, was mittlere Betriebe angeht, muß man sowieso abwarten, wie es sich entwickelt. Die totale Barrierefreiheit dürfte so schnell ohnehin nicht machbar sein.
Viele Betriebe werden sie eh nicht rechtzeitig erreichen, selbst wenn die Umsetzung bereits absehbar oder beschlossen ist. Da muss man sich ja nur mal in den neuen Bundesländern umschauen, aber auch in den Altbundesländern wird es nicht jeder Betrieb rechtzeitig schaffen. Die "absolute Barrierefreiheit" praktisch umzusetzen, dürfte unmöglich sein. Das würde bedeuten, sämlichen Menschen, egal welche Einschränkungen sie haben, eine uneingeschränkte Benutzung zu ermögichen.
Als totale Notreserve wäre der Fahrschulwagen sicher machbar, der Arbeitswagen müßte dann sicher wieder dafür zugelassen werden, was ja möglich wäre, wenn man nun nicht den Innenraum wie bei dem Arbeits-Reko völlig umbaut.
Na ja, das mit der Reduktion war sowieso immer so eine Sache, der letzte Gothawagen war ja auch noch sehr lange eiserne Reserve...
Warum es nun einen großen Arbeitswagen benötigt, wo ja auch theoretisch der Reko ausgereicht hätte, der ja verkauft wurde...
Wirklich nachvollziehbar sind die SRS-Entscheidungen auch nicht immer. Warum wohl immer noch drei ungenutzte KT4D auf dem Betriebshof herumstehen und das im Freien, was ja nicht gerade förderlich für den Zustand ist, bleibt auch ein Rätsel.
Was der A95 (ex 42) für Umbauten aufweist, keine Ahnung. Ich gehe aber von keiner Eignung für den Linienverkehr mehr aus. 43 würde ich grundsätzlich davon ausgehen, dass eine eventuelle Nutzung möglich ist, also dass es kein klassischer Fahrschulwagen ist, wie frührer viele Betriebe einen hatten, mit Fahrlehrerplatz und Störungssimulation. Sollte jemand genauere Informationen haben, immer her damit :-).
Dann müßte man den Betrieb aber auf Dauer völlig auf Einrichter einstellen, und ob die Kisten die 70km/h auf Dauer mitmachen würden? Die Leipziger Wagen sind ja selbst auf Normalspur schon schaukelig, da möchte ich mal sehen, wie die Dinger, die ja auch das Haßobjekt vom Peter sind :mrgreen: , bei der SRS fahren...
Vielleicht fahren sie rückwärts ja besser :-D?
Warten wir es ab. Erstmal müssen die Dinger ja nun wirklich saniert werden, denn 30km/h-Kisten mit Mängeln wird selbst der völlig auf dem Zahnfleisch gehende Betrieb nicht nehmen. Inwiefern sich das auf den Wert auswirkt, muß sich auch noch zeigen.
Über weitere Käufe könnte Brandenburg ja immer noch nachdenken, wenn dort der Straßenbahnbetrieb tatsächlich gesichert ist.
Ich fand es ja sowieso schon erstaunlich, daß man tatsächlich noch investiert. Selbst zur HVZ ist dort ja in den Bahnen recht wenig los...
Läuft die Sanierung nicht auf Hochtouren bzw. ist schon abgeschlossen?
Na mit der Einsparung von Kursen durch weniger Wartungsaufwand ist es so eine Sache...das hat sich ja schon oft gezeigt, wo dann doch auf einmal wieder die Altfahrzeuge benötigt wurden...
Das fällr dann später auf. Vorher wird alles schöngerechnet. Aber überraschen lassen. Vielleicht will man ja doch noch nicht alle Altfahrzeuge ablösen.
401 steht ja eh schon seit Jahren herum, ist ja schon ewig her, daß der gefahren ist.
Welcher Wagen wurde denn verschrottet und welcher verkauft? Laut tram-info soll 405 ja auch in das Lokmuseum, bleiben noch 495 und 518.
520 ist noch vorhanden. Ist aber bei den Linienfahrzeugen nicht mehr aufgelistet, da er sein letztes Einsatzjahr bei den Stadtrundfahrten verbrachte, allerdings ohne wirklichen Umbau.
Bislang vernahm ich nur aus Berlin und München von Modernisierungen, wenn Nürnberg jetzt analog München nachzieht, nachvollziehbar.
Aus anderen Betrieben weiß ich jetzt nichts, kann aber gerne hier ergänzt werden.
In Braunschweig und Augsburg hat man modernisiert. Weiß Peter dazu mehr? Die Augsburger Fahrzeuge weilten dazu bei der IFTEC. Mainz hatte ich weiter oben bei der Aufzählung vergessen. Ist da etwas bekannt?
Mag sein, daß sie ja nun massiver geworden sind - auf Dauer dürfte sich eine möglicherweise schlechtere Verarbeitungsqualität dennoch auf die Einsatzdauer auswirken. Es bleibt natürlich abzuwarten - aber die prinzipbedingten Nachteile der Konstruktion, die dazu ja auch noch beitragen, hast du eben schon selber aufgezählt.
Das wird jeder Betrieb für sich entscheiden, wie lange er einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb ermöglichen kann und will. Die Schwachpunkte sollten bekannt sein und Sanierungsmaßnahmen am Fahrzeugkasten können wesentlich besser im Vorfeld geplant und abgestimmt werden, als damals. Grundsätzlich wird ein Betrieb wie in Potsdam die Combinos wahrscheinlich eher abstoßen (wenn finanzielle Mittel da sind), als Erfurt, Ulm oder Nordhausen.

Manitou
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Re: Verschrottungen in Bochum

Beitrag von Manitou »

Im Störungsfall sind auch Weisungen an das Fahrpersonal für Fahrten ohne Signalbedienung möglich. Damit würden die vor der Havariestelle abzustellenden Züge einen Auftrag, erst auf gesonderten Auftrag weiterzufahren, erhalten müssen. Der Pendelzug (bzw. dessen Fahrer) erhält den Auftrag, welchen Streckenabschnitt er ohne Beachtung der (bzw. bestimmter) Signale er zu befahren hat.

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Sithis
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Re: Verschrottungen in Bochum

Beitrag von Sithis »

Wenn Signalanlagen das mitmachen und so viel Sicherheit gewährleistet ist, dass sich nicht auf einmal zwei Züge gegenüber stehen...
Das dürfte eigentlich kein Problem sein - früher gab es ja mal die Staffelstäbe, heute verfährt man wohl auch ähnlich, so mal vor einigen Jahren beobachtet, als gebaut wurde.
Viele Betriebe werden sie eh nicht rechtzeitig erreichen, selbst wenn die Umsetzung bereits absehbar oder beschlossen ist. Da muss man sich ja nur mal in den neuen Bundesländern umschauen, aber auch in den Altbundesländern wird es nicht jeder Betrieb rechtzeitig schaffen. Die "absolute Barrierefreiheit" praktisch umzusetzen, dürfte unmöglich sein. Das würde bedeuten, sämlichen Menschen, egal welche Einschränkungen sie haben, eine uneingeschränkte Benutzung zu ermögichen.
Sicher, und die Zweckmäßigkeit kann man durchaus in Frage stellen. Bei aller Berechtigtkeit, Menschen mit Behinderung Barrierefreiheit zu ermöglichen, stellt sich die Frage, ob das überhaupt auch wirklich wahrgenommen wird und erhaltbar ist. Man denke da an zumeist leere Behindertenparkplätze oder Aufzüge in Provinzbahnhöfen, die dann auch gerne mal wieder für einige Monate ausfallen, weil sie in erster Linie von der Dorfjugend als Urinal verwendet werden.
Was der A95 (ex 42) für Umbauten aufweist, keine Ahnung. Ich gehe aber von keiner Eignung für den Linienverkehr mehr aus. 43 würde ich grundsätzlich davon ausgehen, dass eine eventuelle Nutzung möglich ist, also dass es kein klassischer Fahrschulwagen ist, wie frührer viele Betriebe einen hatten, mit Fahrlehrerplatz und Störungssimulation. Sollte jemand genauere Informationen haben, immer her damit :-).
Müßte man vielleicht mal wieder vorbeischauen ;-) - und dann hoffen, daß die Fahrzeuge auch sichtbar und zugänglich abgestellt sind.
Vielleicht fahren sie rückwärts ja besser :-D?
Am besten fahren sie sicher direkt in den Hochofen ;-) .
Läuft die Sanierung nicht auf Hochtouren bzw. ist schon abgeschlossen?
Gute Frage - ich fand auf die Stelle nichts, daß die Fahrpläne, die auf die Geschwindigkeitseinschränkung ausgelegt sind, nicht aufgehoben wurden.
Das fällr dann später auf. Vorher wird alles schöngerechnet. Aber überraschen lassen. Vielleicht will man ja doch noch nicht alle Altfahrzeuge ablösen.
Warten wir es ab und man wird hoffentlich nicht wieder die Fehler machen, die andere schon gemacht haben, wodurch Buskurse usw. nötig waren.
520 ist noch vorhanden. Ist aber bei den Linienfahrzeugen nicht mehr aufgelistet, da er sein letztes Einsatzjahr bei den Stadtrundfahrten verbrachte, allerdings ohne wirklichen Umbau.
Na der 520 wird dort ja sowieso unter Fahrzeugen für den Sonderverkehr geführt - über aktuellere Verschrottungen findet sich indes noch nichts.
In Braunschweig und Augsburg hat man modernisiert. Weiß Peter dazu mehr? Die Augsburger Fahrzeuge weilten dazu bei der IFTEC. Mainz hatte ich weiter oben bei der Aufzählung vergessen. Ist da etwas bekannt?
Kann ja gerne gepostet werden - egal ob die Informationen nun aus einem Magazin oder woher auch immer stammen, oder ob in Leipzig tatsächlich was gesehen wurde.
Das wird jeder Betrieb für sich entscheiden, wie lange er einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb ermöglichen kann und will. Die Schwachpunkte sollten bekannt sein und Sanierungsmaßnahmen am Fahrzeugkasten können wesentlich besser im Vorfeld geplant und abgestimmt werden, als damals. Grundsätzlich wird ein Betrieb wie in Potsdam die Combinos wahrscheinlich eher abstoßen (wenn finanzielle Mittel da sind), als Erfurt, Ulm oder Nordhausen.
Na bis die Combinos mal ins Alter kommen, wo über Ausmusterung nachgedacht wird, vergehen ja noch einige Jahre. Ob sie tatsächlich die 32(so wird ja heute meistens geplant) vollbekommen und ob in den Jahren wieder mal irgendwelche Überraschungen auftreten, wird sich dann ja zeigen.
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koneggS
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Re: Verschrottungen in Bochum

Beitrag von koneggS »

Das dürfte eigentlich kein Problem sein - früher gab es ja mal die Staffelstäbe, heute verfährt man wohl auch ähnlich, so mal vor einigen Jahren beobachtet, als gebaut wurde.
Staffelstäbe sind aber spontan eher weniger vorhanden. Und wenn man jedes Fahrzeug prinzipiell mit einem Staffelstab ausrüsten würde, wäre es noch gefährlicher, als ohne Staffelstab zu fahren ;-).
Sicher, und die Zweckmäßigkeit kann man durchaus in Frage stellen. Bei aller Berechtigtkeit, Menschen mit Behinderung Barrierefreiheit zu ermöglichen, stellt sich die Frage, ob das überhaupt auch wirklich wahrgenommen wird und erhaltbar ist. Man denke da an zumeist leere Behindertenparkplätze oder Aufzüge in Provinzbahnhöfen, die dann auch gerne mal wieder für einige Monate ausfallen, weil sie in erster Linie von der Dorfjugend als Urinal verwendet werden.
Barrierefreiheit z.B. an Rollstuhlfahrern zu bemessen und z.b. Blindenleitstreifen zu installieren, sehe ich grundsätzlich positiv. Das Herstellen dieser Barrierefreiheit wird aber oftmals viel zu kompliziert und umständlich betrachtet. Und gerade bei geringer Nachfrage sollte man auch alternative Möglichkeiten in Betracht ziehen, beeinträchtigten Menschen eine Ortsveränderung zu ermöglichen, z.B. durch ein Taxi, wie in Woltersdorf angedacht.
Müßte man vielleicht mal wieder vorbeischauen - und dann hoffen, daß die Fahrzeuge auch sichtbar und zugänglich abgestellt sind.
Das sollte man vielleicht in Betracht ziehen.
Gute Frage - ich fand auf die Stelle nichts, daß die Fahrpläne, die auf die Geschwindigkeitseinschränkung ausgelegt sind, nicht aufgehoben wurden.
Mindestens seit letztem Jahr steigt die Zahl der Fahrzeuge für 50 km/h wieder. Den aktuellen Stand kenne ich nicht, aber ein Ende sollte in Sicht sein, wenn er nicht schon erreicht ist.

Na der 520 wird dort ja sowieso unter Fahrzeugen für den Sonderverkehr geführt - über aktuellere Verschrottungen findet sich indes noch nichts.
450 wurde 2015 verschrottet.
Na bis die Combinos mal ins Alter kommen, wo über Ausmusterung nachgedacht wird, vergehen ja noch einige Jahre. Ob sie tatsächlich die 32(so wird ja heute meistens geplant) vollbekommen und ob in den Jahren wieder mal irgendwelche Überraschungen auftreten, wird sich dann ja zeigen.
Der Combino kann noch zur ersten Generation Niederflurwagen gezählt werden. Der Prototyp ist von 1996. Von daher kommen einige Fahrzeuge durchaus in absehbarer Zeit in das Alter, wo über ihre Zukunftsperspektive entschieden werden sollte.

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Sithis
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Re: Verschrottungen in Bochum

Beitrag von Sithis »

Staffelstäbe sind aber spontan eher weniger vorhanden. Und wenn man jedes Fahrzeug prinzipiell mit einem Staffelstab ausrüsten würde, wäre es noch gefährlicher, als ohne Staffelstab zu fahren ;-).
Nun ja, egal ob nun mit oder ohne Stab - bislang hat es ja auch trotzdem unfallfrei funktioniert. Und zum Glück scheinen ja Störungen in den letzten Jahren eher nicht so oft aufgetreten zu sein, jedenfalls habe ich nichts davon gehört. Bei größeren Unfällen dürfte sich da sowieso nicht mal eben schnell wieder der Betrieb aufrecht erhalten lassen.
Barrierefreiheit z.B. an Rollstuhlfahrern zu bemessen und z.b. Blindenleitstreifen zu installieren, sehe ich grundsätzlich positiv. Das Herstellen dieser Barrierefreiheit wird aber oftmals viel zu kompliziert und umständlich betrachtet. Und gerade bei geringer Nachfrage sollte man auch alternative Möglichkeiten in Betracht ziehen, beeinträchtigten Menschen eine Ortsveränderung zu ermöglichen, z.B. durch ein Taxi, wie in Woltersdorf angedacht.
Sicher, es ist ja völlig in Ordnung, wenn man auch Behinderten es möglich macht, sich unabhängiger zu bewegen und für diese entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Aber das meinte ich ja mit der Verkomplizierung, und auch mit der Nachfrage. Ich fände es z.B. sinnvoller, an bestimmten Orten Bahnhofsaufszüge nur mit dem Eurokey zugänglich zu machen, den auch nur Behinderte erhalten. Alternativ wäre eine Aufsicht, die den Aufzug auf Nachfrage bedient, auch möglich, aber die kommen ja immer mehr aus der Mode.
Bei geringer Nachfrage ist es tatsächlich sinnvoller, hier dahingehend Anrufmöglichkeiten zu schaffen, anstatt nun alles teuer umzubauen, was dann so gut wie gar nicht genutzt wird.
Mindestens seit letztem Jahr steigt die Zahl der Fahrzeuge für 50 km/h wieder. Den aktuellen Stand kenne ich nicht, aber ein Ende sollte in Sicht sein, wenn er nicht schon erreicht ist.
Hier wären aktuellere Informationen mal durchaus interessant. Vielleicht hat ja jemand irgendein Fachmagazin dazu zur Hand - oder was auch immer.
Der Combino kann noch zur ersten Generation Niederflurwagen gezählt werden. Der Prototyp ist von 1996. Von daher kommen einige Fahrzeuge durchaus in absehbarer Zeit in das Alter, wo über ihre Zukunftsperspektive entschieden werden sollte.
Zwischen Prototyp und Serie bestehen allerdings dann doch so einige Veränderungen...der Prototyp hat ja auch nicht ohne Grund jahrelang nur herumgestanden, da er in der Praxis kaum einsetzbar war. Und selbst nachdem die ViP ja die fragwürdige Idee hatte, die Kiste für den Linienverkehr aufzumöbeln, läuft er ja trotzdem nicht wirklich toll, abgesehen davon, daß er zu klein ist, was ja wiederum weniger mit der Konstruktion an sich zu tun hat.
Die Serien-Combinos laufen ja mittlerweile relativ stabil. Und die ältesten sind ja auch Baujahr 1998, die meisten wurden etwa um 2000 herum gebaut. Damit sind sie doch noch etwas jünger als die erste Niederflurgeneration wie die GT6N/M, MGT6D/NGT6 usw.
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Re: Verschrottungen in Bochum

Beitrag von Incentro »

Sithis hat geschrieben:
koneggS hat geschrieben:Mindestens seit letztem Jahr steigt die Zahl der Fahrzeuge für 50 km/h wieder. Den aktuellen Stand kenne ich nicht, aber ein Ende sollte in Sicht sein, wenn er nicht schon erreicht ist.
Hier wären aktuellere Informationen mal durchaus interessant. Vielleicht hat ja jemand irgendein Fachmagazin dazu zur Hand - oder was auch immer.
Man ist offenbar noch dabei: Lt. BS 1|16 erhielten Tw 415 im Januar und Tw 439 im Februar die 50 km/h Freigabe.
Sithis hat geschrieben:
koneggS hat geschrieben:Der Combino kann noch zur ersten Generation Niederflurwagen gezählt werden. Der Prototyp ist von 1996. Von daher kommen einige Fahrzeuge durchaus in absehbarer Zeit in das Alter, wo über ihre Zukunftsperspektive entschieden werden sollte.
Zwischen Prototyp und Serie bestehen allerdings dann doch so einige Veränderungen...der Prototyp hat ja auch nicht ohne Grund jahrelang nur herumgestanden, da er in der Praxis kaum einsetzbar war. Und selbst nachdem die ViP ja die fragwürdige Idee hatte, die Kiste für den Linienverkehr aufzumöbeln, läuft er ja trotzdem nicht wirklich toll, abgesehen davon, daß er zu klein ist, was ja wiederum weniger mit der Konstruktion an sich zu tun hat.
Die Serien-Combinos laufen ja mittlerweile relativ stabil. Und die ältesten sind ja auch Baujahr 1998, die meisten wurden etwa um 2000 herum gebaut. Damit sind sie doch noch etwas jünger als die erste Niederflurgeneration wie die GT6N/M, MGT6D/NGT6 usw.
Der DUEWAG/Siemens NGT6C/MGT6D ging ohne Prototypen 1990 für Kassel in Serie und wurde zuletzt 2001 nach Halle/S. ausgeliefert.
Der AEG GT6M/N/S ging ab 1993 in Serie und die letzten Exemplare wurden im Jahr 2003 nach Berlin und Jena ausgeliefert.

Auch wenn der Combino erst später (Serie ab 1998) dazu kam, so würde ich den heute als Combino Basic bezeichneten Typ durchaus zur 1. Generation rechnen, da die letzten Exemplare 2003 nach Augsburg geliefert wurden. Bereits ab 2001 erhielten Neukunden den Combino Advanced.

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Re: Verschrottungen in Bochum

Beitrag von koneggS »

Zum Combino-Prototyp: Knackpunkt des Fahrzeuges ist der einachsige Nachläufer. Die Wagenteile 1 bis 3 (oder 2 bis 4, keine Ahnung, aus welcher Richtung gezählt wird) entsprechen im Prinzip der Serie. Aufgabe eines Prototypen ist es nunmal, Komponenten zu testen. Wenn sich am Ende des Testes herausstellt, dass etwas ungeeignet ist, hat der Prototyp ja damit auch seine Aufgabe sehr gut erfüllt. Dass man natürlich trotz des lobenswerten Einsatzes eines Prototypen so eine beknackte Konstruktion wie den Combino vom Leder lässt, steht natürlich auf einem anderen Blatt ;-).
Die Entscheidung des ViP, diesen Prototypen in den regulären Bestand zu übernehmen, obwohl man sich vom Combino selbst für Neubeschaffungen verabschiedet hat, ist natürlich aus den von Sithis genannten Gründen etwas rätselhaft.

Manitou
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Re: Verschrottungen in Bochum

Beitrag von Manitou »

Aufzüge nur für Behinderte mit Euro-Key, aber schwere Koffer und Kinderwagen über die Treppe schleppen, obwohl alle Fahrgäste mit ihrem fahrgeld den Aufzug finanzieren, ist Diskriminierung. Ich kenne auch Bahnhöfe, wo die Treppen so dämlich angebracht wurden, daß der Aufzug den kürzesten Weg bildet. Da ist es sinnvoll, wenn jeder Fahrgast den Aufzug nutzt.
Aber für Bahnhöfe mit geringem Fahrgastaufkommen können Rampen eine Alternative zu Aufzügen sein.

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Re: Verschrottungen in Bochum

Beitrag von Sithis »

Ich denke mal, die ViP hat den Wagen für den Fahrgastverkehr aufbereitet, da man ja einerseits Wagenmangel hat(te), andererseits mehr Niederflurigkeit bieten will - allerdings eben zu geringer Größe. Gut, ein kleiner Wagen, der fährt, ist besser als als ein großer, der es nicht tut.
Daß der Wagen nun mit einem Schneepflug für den Winterdienst herhält, ist ein Kuriosum, aber zweckdienlich.

Was Aufzüge an Bahnhöfen angeht, ist die Priorität nun mal, daß Behinderte Zugang zum Verkehr haben, anderweitige Benutzung ist eher ein sich daraus ergebender Komfort, der früher jedoch auch nicht nötig war, da man Koffer, Kinderwagen usw. ja auch die Treppen hoch und runter bekommen hat. Behinderten-WCs sind ja auch oftmals nur mit Eurokey zugänglich und das wird auch nicht als diskriminierend empfunden.
Natürlich könnte man theoretisch zwei Aufzüge einbauen, aber das wäre etwas übertrieben. Alternativ müßten eben alle Bahnhöfe wie z.B. in London besetzt sein und nur mit Fahrkarten zugänglich(auch die entsprechenden Aufzüge), aber das wäre dann wiederum der Bahn zu teuer.
Wenn Aufzüge wie z.B. in Berlin Hohenschönhausen kaputtgepißt werden(bevor sich wieder einer über die drastische Wortwahl beschwert: Das ist nun mal tatsächlich dort passiert), dann hat keiner was davon. Ein Aufzug dort war jahrelang nicht in Betrieb, der andere pfiff auch aus dem letzten Loch, bis man endlich beide ersetzt hat. Die sind mittlerweile aber auch nicht mehr in einem tollen Zustand. Die DB hat es ja anscheinend, baut neue Aufzüge ein, jammert anschließend über Vandalismus und macht trotzdem nichts dagegen. Die Fahrgäste finanzieren den Einbau übrigens nicht unbedingt mit - dafür gibt es Fördermittel. Und wenn man sich z.B. unnötigen Luxus wie einen Aufzug am S-Bahnhof Buch leisten kann, der über eine der DDR-typischen Rampen verfügt, die durchaus eine gute Alternative sind, aber heute meines Wissens nach nicht mehr verbaut werden, dann wäre das auch nicht unbedingt eine notwendige Investition, für die ich meine Fahrgelder ausgegeben sehen wollte.

Was die Generationen angeht, ist es an sich einerlei, ob der Combino nun zur ersten oder zweiten zählt, auch unabhängig vom Untertyp. Faktisch sind die meisten Combinos geliefert worden, als die ersten überhaupt gelieferten Niederflurwagen schon ihre erste HU-Periode hinter sich hatten bzw. kurz davor standen, insofern kann man ihn kaum in eine Reihe mit GT6N und NGT6/MGT6D stellen. Die ersten Flexity Classic wurden ja auch schon 1999 geliefert, dennoch kann man hier kaum von der ersten Generation Niederflurwagen sprechen.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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Re: Verschrottungen in Bochum

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Der Prototyp hat einen Schneepflug? Wie kann man sich das vorstellen? Klar, Niederflur ist besser, als kein Niederflur. Aber eine grundsätzliche Eignung des Fahrzeuges sollte schon gegeben sein, vor allem was Kapazität angeht. Man kann ja von Glück reden, dass der Prototyp nicht den "Bambinos" entspricht...

Grundsätzlich sollte sich die Ausstattung der Stationen an der Nachfrageorientieren, inzwischen baut man auch wieder Rampen anstelle von Aufzügen. Der Zustand der vorhandenen Aufzüge ist oftmals erschreckend - eine stimmige Kombination aus Vandalismus und fehlender Pflege. Ab einer gewissen Frequenz und Fernverkehrsbedeutung der Station dient der Aufzug grundsätzlich auch einer größeren Zielgruppe, gerade wo auch die Gepäckbänder immer weniger werden.

Natürlich kann man keine zeitlich saubere Abgrenzung zwischen den Fahrzeuggenerationen machen, sonst müssten ja alle Hersteller mit Stichtag einen Generationswechsel vollziehen, ohne etwaige Altbestellungen zu berücksichtigen. Am Ende sind die Flexity Classic eine Weiterentwicklung aus den MGT6D, so dass man hier wirklich von einem Nachfolger, also einer späteren Generation sprechen kann. Zwischen den Combinogenerationen gibt es schon konstruktive Unterschiede, auch wenn diese nicht auf Anhieb ersichtlich sind. Ob es sich dabei jeweilg um völlige Neukonstruktionen oder nicht eher um ein Facelift des Combino Basic handelt, sei dahingestellt. Dahingehend würde ich den Combino schon zur ersten Generation zählen, auch weil der in Serie realisierte Combino beim Prototyp in Variante vorhanden ist.

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Sithis
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Re: Verschrottungen in Bochum

Beitrag von Sithis »

Na er hat nicht direkt einen, aber es gab schon Bilder, wo er vorgespannt wurde.
Finde jetzt gerade spontan kein Bild, aber irgendwo sind sie sicher noch vorhanden.

Sicher sollten Aufzüge auch anderen dienen können, das ist ja in Ordnung. Nur ist an größeren Stationen in der Regel auch genug Betrieb, um Randalierer abzuhalten. Das Problem sind die Bahnhöfe mit weniger Auslastung. Da man ja sowieso immer das Billigste vom Billigen nimmt, sind Ausfälle schon vorprogrammiert. Das Glasdesign macht die Zerstörung ja noch leichter. Es reicht ja schon ein Riß in der Scheibe, dann muß ein Aufzug stillgelegt werden, bis das behoben wurde. Nun ja.

Die Flexity Classic haben zwar im Großen und Ganzen das gleiche Konstruktionsprinzip, jedoch stammen sie ja von einem anderen Hersteller - von einem echten Nachfolger kann man also nur bedingt sprechen. Jedenfalls wäre mir jetzt neu, daß Pläne der MGT6D/NGT6 bei der Konstruktion der Classic berücksichtigt wurden.
Ich meine, es ist müßig, hier mögliche Generationen zu definieren - schlußendlich zählen die Baujahre und dahingehend sind die Combinos doch deutlich jünger als die Fahrzeuge, die zu Zeiten beschafft wurden, als der Niederflur-Boom gerade ausbrach. Daß es Unterschiede innerhalb der Combinos gibt, in Ordnung. Die gibt es ja auch bei anderen Fahrzeugtypen.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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