Warum?

Straßenbahnbetriebe in Deutschland
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fahrmidda13
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Re: Warum?

Beitrag von fahrmidda13 »

Sithis hat geschrieben:Nun ja, angeblich soll ja auch in Hamburg eine Stadtbahn in Planung sein. Ob das was wird?
Wenn ich mich recht erinnere, soll damit ja die "HafenCity" erschlossen werden. In einem solchen Rahmen halte ich die Umsetzung für durchaus machbar.
Eine flächendeckende Wiedereinführung einer Straßen- oder Stadtbahn sehe ich in Hamburg aber ähnlich skeptisch wie entsprechende Überlegungen für die ehemaligen West-Sektoren Berlins, wo es bislang ja bei einer einzigen Strecke geblieben ist, an deren Sinn ich doch zweifle.
In diesem Zusammenhang denke ich eher an Städte wie Koblenz, Wiesbaden oder Regensburg, wo sich mit einer oder zwei Linien im überschaubaren Zeitrahmen schon eine sinn- und wirkungsvolle Streckenführung realisieren ließe. So auch in Offenbach, wo bereits über eine Wiederbelebung nachgedacht wird.
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

Manitou
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Parkverbot + weißer Strich = eigener Gleiskörper statt Stau

Beitrag von Manitou »

Würde man das Parkverbot auf der rechten Spur wieder einführen und mit einem weißen Strich die linke Spur für die Straßenbahn reservieren (eigener Gleiskörper auf billig), wäre die straßenbahn nicht mehr vom Stau betroffen. Die "Schutzampeln" vor einigen Haltestellen könnten dann wirklich Schutz der Fahrgäste statt Straßenbahnbehinderung bewirken.
Zu DDR-Zeiten (weniger Staugefahr dank weniger Autos) war in der Schönhauser Allee Parkverbot, während der Straßenbahn die linke Fahrspur auf großen Teilen exklusiv zur Verfügung stand.

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Sithis
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Re: Warum?

Beitrag von Sithis »

Die Straßenbahn Wiesbaden war doch ursprünglich ein Bestandteil des Mainzer Netzes. Ebenso wie Offenbach durch das Frankfurter Netz angebunden war.

Mir ist sowieso ein Rätsel, warum nicht FAM, sondern dieses Kaff Wiesbaden Landeshauptstadt geworden ist...aber egal.

Zu Berlin:

Die Politik ist aber scheinbar nicht gewillt, dem Autoverkehr die Zügel anzulegen. Teils sind doch Vorrangschaltungen für die Tram vorhanden, werden aber nicht verwendet, weil man den Autoverkehr nicht behindern möchte.

Man braucht sich ja auch nur mal die selten dämliche Streckenführung der M10 im Bereich Eberswalder Straße kurz vor der ehemaligen Endstelle anzusehen. Die Mitte der Straße gestrichelt, die Bahn muß sich durch den Autoverkehr kämpfen.

In Paris hat man z.B. die zweispurigen Straßen bewußt mit einer Busspur "halbiert", um den Autoverkehr zu reduzieren. In Berlin ist dies nur an wenigen Stellen so.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Michael111
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Organisatorische Frage

Beitrag von Michael111 »

Sithis hat geschrieben:(beim nächsten Mal bitte auf das Datum achten)

:?:

Wieso soll man einen "alten" Thread nicht mal wieder aufwärmen, wenn man dazu was fragen möchte?

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Sithis
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Re: Warum?

Beitrag von Sithis »

U.A. weil es um die drohende Stillegung der SRS ging. Dies war vor 2 Jahren ja ein heißes Thema. Inzwischen ist die Sache eigentlich mehr oder weniger abgegessen, es wurden neue Wagen hergerichtet und die Strecke saniert.

Zum Thema Stillegungen tut sich aktuell eben eher weniger.
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fahrmidda13
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Re: Warum?

Beitrag von fahrmidda13 »

Die Straßenbahn Wiesbaden war doch ursprünglich ein Bestandteil des Mainzer Netzes. Ebenso wie Offenbach durch das Frankfurter Netz angebunden war.
Stimmt zumindest im Fall Offenbachs nicht ganz. Offenbach hatte durchaus einst einen eigenen Straßenbahnbetrieb, es gab aber schon lange einen Übergang zum Frankfurter Netz, ähnlich wie in Mannheim und Ludwigshafen. Nach Einstellung der Offenbacher Straßenbahn blieb die Frankfurter Line 16 (?) als einzige in Offenbach bestehen und endete stumpf mitten in der Fußgängerzone. Als dann Mitte der 90er Jahre der S-Bahntunnel unter der Offenbacher Innenstadt in Betrieb ging, wurde die Straßenbahn an die Stadtgrenze zurückgezogen. Seither ist Offenbach komplett ohne Tram, die Gleise waren zumindest 2001 aber noch weitgehend vorhanden.
Wie es sich mit Wiesbaden verhielt, weiß ich nicht genau; hier wurde die Straßenbahn ja schon recht früh eingestellt. Meines Wissens verfügte aber auch Wiesbaden über einen eigenen Wagenpark.
Mir ist sowieso ein Rätsel, warum nicht FAM, sondern dieses Kaff Wiesbaden Landeshauptstadt geworden ist...aber egal.
Das ist durch die historische Dreiteilung des Landes Hessen bedingt, in der Mainz eine der Hauptstädte war (außerdem Kassel und Darmstadt). Nachdem Mainz zur Hauptstadt von Rheinland-Pfalz, also der Rhein als Grenze definiert wurde, blieb den Hessen nur noch die Vorstadt Wiesbaden. Ausnahme ist Mainz-Castell, das bis heute zu Wiesbaden und damit zu Hessen gehört.
Frankfurt/Main war zwar schon immer bedeutende Handels- aber eben nie Hauptstadt gewesen. Nach dem zweiten Weltkrieg war FfM als Bundeshauptstadt vorgesehen, was sich dank Adenauer aber nicht verwirklichte.
Trotzdem stimmt es schon, daß Wiesbaden eine etwas seltsame Figur als Landeshauptstadt abgibt. Eine beliebte Quizfrage ist etwa, welche Landeshauptstadt als einzige keine Universitätsstadt ist :wink: .

So, Geschichtsstunde ist vorbei, weiter im Thema! :D
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