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Straßenbahnbetriebe in Deutschland
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Daniel Kramer
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(Görlitz)-301 n.Werb./SZ-Artikel Finanzen (1 Bild)

Beitrag von Daniel Kramer »

Hallo,

zwei Neuigkeiten:
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seit 18.12. trägt TW 301 eine neue Werbung. (Wöhlk-Baustoffe)
Der gleiche Werbepartner wirbt schon seit langen am TW 303,
301 bekam nun ein neues Design.
Bild
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Außerdem zwei Artikel der SZ, Lokalausgabe Görlitz.
Der erste vom 18.12.; der zweite vom 19.12.:


Finanzierungsloch gefährdet Straßenbahn

Von Frank Seibel und Carla Mattern
Das Finanzierungsloch für Busse und Bahnen in Görlitz im kommenden und dem Jahr 2010 ist 1,9 Millionen Euro groß. Daran ändert sich auch nach der gestrigen Sitzung des Kreistages im Görlitzer „Rosenhof“ nichts.

Die Kreisräte haben gestern zwar einstimmig beschlossen, die Trägerschaft für Busse und Straßenbahnen im Stadtgebiet auch nach dem 1. Januar 2009 als Aufgabe an die Stadt zu übertragen. Noch nicht beschlossen wurde hingegen der jährliche Zuschuss des Kreises an die Stadt dafür. Die Stadt Görlitz und der Landkreis haben sich bei den Verhandlungen zur Kreisreform dazu nicht einigen können. Die Stadt will 2,5 Millionen Euro jährlich, der Kreis ist bislang aber nur bereit, 600000 Euro zu geben.

Damit lege der Landkreis zum gesetzlich vorgeschriebenen Anteil noch 180000 Euro drauf, betonte gestern Landrat Bernd Lange (CDU). Denn es sei klar, dass man die Stadt Görlitz beim Öffentlichen Nahverkehr nicht mit anderen Gemeinden im Landkreis gleichsetzen könne. Also habe man sich unter anderem an der Stadt Bautzen orientiert.

Verkehrskonzept verlangt

Aus Sicht der Görlitzer Kreisräte hinkt aber auch dieser Vergleich. Die Straßenbahn sei ein spezieller Faktor, der besonders berücksichtigt werden müsse, sagte Siegfried Hoche (CDU). „Görlitz hat etwas ebenso Altmodisches wie Innovatives: die Straßenbahn“, sagte Hoche. Mit 600000 Euro Zuschuss im Jahr sei die nicht zu finanzieren.

Auch der Sprecher der Grünen-Kreistagsgruppe, Frank von Woedtke, sprach sich grundsätzlich für eine großzügige Förderung der Straßenbahn in Görlitz aus. Allerdings bemängelte er, dass der Zuschuss aus der Luft gegriffen sei. Er verlangte ein detailliertes Verkehrskonzept, anhand dessen man über den Finanzbedarf der Stadt für Bus und Bahn entscheiden könne. Sein Antrag, den Beschluss daher auf die Januar-Sitzung des Kreistags zu vertagen, wurde mit knapper Mehrheit angenommen.

Das ist jedoch noch lange keine Gewähr dafür, dass tatsächlich annähernd die von der Stadt geforderte Summe überhaupt diskutiert wird. Die Auswirkungen auf die Stadt werden deutlich spürbar. Einen Plan B gab es gestern trotzdem noch nicht. Nach dem vertagten Beschluss äußerte sich der Görlitzer Oberbürgermeister Joachim Paulick (parteilos) auf Anfrage gegenüber der SZ.

Die Stadt Görlitz müsste die Differenz zwischen der geforderten und der bewilligten Summe von 1,9 Millionen Euro allein tragen, rechnet Joachim Paulick vor. „Dies bedeutet eine enorme finanzielle Mehrbelastung für den städtischen Haushalt und macht alle Konsolidierungsbemühungen zunichte“, sagt er. Im bisher vorliegenden Haushaltsentwurf für 2009 sei ein ausgeglichener Haushalt erreicht.

Linien könnten wegfallen

Doch wenn die Stadt mehr Mittel für den Nahverkehr ausgeben muss, fehlt das Geld woanders. Der Oberbürgermeister: „Das bedeutet, Mittel an anderer Stelle einzusparen und/oder das Nahverkehrsangebot erheblich zu reduzieren, beispielsweise durch die Ausdünnung der Taktzeiten, den kompletten Wegfall von Linien oder die Einstellung der Straßenbahn.“

Der Görlitzer OB beteiligte sich im Kreistag nicht an der Debatte um den Kreis-Zuschuss zum Nahverkehr. Er erklärte sich stattdessen für befangen. Nach Auskunft des Rechtsamts des Landkreises war dies allerdings nicht zwingend, da Kreisräte grundsätzlich nicht befangen seien, wenn sie für die Belange ihrer Gemeinde eintreten.
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SZ-19.12.2008

Mehr als 600000 Euro für Bus und Bahn denkbar

Görlitz. Einen Zuschuss von 600000 Euro im Jahr für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) hat die Stadt Görlitz sicher. Anders als gestern berichtet, wird der Kreistag nur noch einmal darüber beraten, ob dieser Betrag aufgestockt werden kann. Das haben die Bündnisgrünen gefordert und sind damit der Stadt Görlitz entgegengekommen, die einen Zuschuss von 2,5 Millionen Euro jährlich fordert, wie OB Joachim Paulick der SZ sagte. Die Stadt müsse das Verkehrskonzept den Kreisräten überzeugend präsentieren, damit sie einen höheren Zuschuss für den städtischen Nahverkehr bekommt. Das fordert Frank von Woedtke von den Bündnisgrünen. (SZ)
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koneggS
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Re: (Görlitz)-301 n.Werb./SZ-Artikel Finanzen (1 Bild)

Beitrag von koneggS »

Schrecklich *Augen verdreh*, geht das schon wieder los...
Die Straßenbahn in Görlitz hat definitiv ihre Daseinsberechtigung, ich habe immer recht volle Bahnen erlebt, im Gegensatz zu manch anderem Betrieb, der seinem Fahrgast in der HVZ einen Sitzplatz bieten kann (Halberstadt...).
Speziell an Halberstadt könnte und sollte man sich ein Beispiel nehmen. Aber in Görlitz scheint das echt eine unendliche Geschichte zu sein...

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Daniel Kramer
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Re: (Görlitz)-301 n.Werb./SZ-Artikel Finanzen (1 Bild)

Beitrag von Daniel Kramer »

koneggS hat geschrieben:Schrecklich *Augen verdreh*, geht das schon wieder los...
Die Straßenbahn in Görlitz hat definitiv ihre Daseinsberechtigung, ich habe immer recht volle Bahnen erlebt, im Gegensatz zu manch anderem Betrieb, der seinem Fahrgast in der HVZ einen Sitzplatz bieten kann (Halberstadt...).
Speziell an Halberstadt könnte und sollte man sich ein Beispiel nehmen. Aber in Görlitz scheint das echt eine unendliche Geschichte zu sein...
Scheinbar ja, die Bahn ist immer wieder Angriffspunkt, Ruhe damit scheint vergebens.
Ich sehe das auch so mit Halberstadt. Mit allem Respekt, das sie überlebte und dann noch
fünf neue (Leo)-Fahrzeuge sich anschaffte.

Wenn man sieht, wie gut gefüllt die Bahnen in Görlitz sind ist es immer wieder
erschreckend, die Artilel zu Ausdünnung - bis hin zur Einstellung- präsentiert zu bekommen.

Was will man noch Ausdünnen oder Einstellen???
Der Fahrplanwechsel im Juli 2008 hat das letzte Ausdünnungskonzept vollendet.
Noch mehr Ausdünnen oder gar Einstellen mache die Straßenbahn gänzlich unwirtschaftlich
sowie Fahrgastunfreundlich, ganz zu schweigen davon, das man die Fahrgäste nicht mehr unter einen Hut bekäme. Man hätte dann überfüllte Fahrzeuge, wie vor der Wende üblich...

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koneggS
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Re: (Görlitz)-301 n.Werb./SZ-Artikel Finanzen (1 Bild)

Beitrag von koneggS »

WObei ich auch der Meinung bin, dass es neim Görlitzer Liniennetz noch einige Reserven gibt. Zur Linie 2 Richtung Landeskrone gibt es teilweise parallelen Busverkehr ohne Haltestellen (oder war das nur wegen einer Umleitung), das ist jetzt nicht wirklich optimal. Vielleicht wäre eine (sicherlich schmerzhafte) Möglichkeit, die Strecke vom Bahnhof zur Landeskrone stillzulegen, da sind die Fahrgastzahlen nicht allzu hoch (Da reicht ein Gelenkbus), wäre natürlich schade um die schöne Strecke, stattdessen richtet man eine E-Linie vom Postplatz zum Wiesengrund ein. Wäre in meinen Augen die nächste Kürzungsmöglichkeit, die aber keineswegs zu begrüßen wäre. Oder man sagt sich, dass eine Linie in Königshufen reicht und die 2 bis Postplatz oder gar Bahnhof-Südausgang zurückzieht.
Seit die Görlitzer Straßenbahn nicht mehr städtisch ist, geht es da ja nur noch bergab, wenigstens macht Connex/Veolia fette Gewinne. Danke auch.

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Daniel Kramer
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Re: (Görlitz)-301 n.Werb./SZ-Artikel Finanzen (1 Bild)

Beitrag von Daniel Kramer »

koneggS hat geschrieben:Zur Linie 2 Richtung Landeskrone gibt es teilweise parallelen Busverkehr ohne Haltestellen (oder war das nur wegen einer Umleitung), das ist jetzt nicht wirklich optimal. Vielleicht wäre eine (sicherlich schmerzhafte) Möglichkeit, die Strecke vom Bahnhof zur Landeskrone stillzulegen, da sind die Fahrgastzahlen nicht allzu hoch (Da reicht ein Gelenkbus),
Da muß ich Einspruch erheben :)
Mit dem parallelen Busverkehr meinst du sicherlich den Schülerkurs je einmal früh und nachmittag aus/nach Kunnerwitz/Klein Neundorf, der hat nichts mit der Straßenbahnstrecke zu tun.
Außerdem, die Strecke von/nach Biesnitz ist gerade sehr gefragt, allein schon im Schülerverkehr mehr als gut besucht und nicht umsonst fährt ein Kurs früh als Traktion, viele Fahrgäste auf diesem Ast sind welche, die sich in der Nachwendezeit ein Eigenheim zulegt haben, sowie deren Nachwuchs nutzen die Bahn. Das schafft ein Gelenkbus nicht. Aber auch außerhalb der Zeit ist die Strecke gut genutzt, auch viel durch Touristen.

Aber mal abgesehen davon, selbst wenn Biesnitz eingestellt würde, wäre das kleine Netz immer mehr unrentabler.
Bei dem Vorschlag, einen Pendel zwischen Demianiplatz (Rangieren am Postplatz) und Königshufen / Am Wiesengrund einzurichten, (ähnlich wie damals zur Virchowsraße) besteht wiederum die Gefahr, diesen als nächste einzustellen. So ergibt eins das nächste.

Ein Kreislauf der nie enden will.

Ein Netter
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Re: (Görlitz)-301 n.Werb./SZ-Artikel Finanzen (1 Bild)

Beitrag von Ein Netter »

Hallo an alle,

würde mich hiermit auch gerne mal einmischen.

Wenn man sich die Entwicklung der letzten Jahre ( Jahrzehnte ) so anschaut, ist die Bahn in Görlitz ein Auslaufmodell. Das ging doch schon los mit der Einstellung der Strecke nach Rauschwalde. Die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung sind zur Zeit in meinen Augen extrem kurzsichtig auf Einsparungen eingestellt. Hat man denn auch daran gedacht das z.B fossile Brennstoffe in absehbarer Zeit aufgebraucht sind? Auch in Hinblick auf eine Gesamtentwicklung der Stadt zu einem Pensionopolis wie es wohl angestrebt wird, ist so eine Entwicklung fatal.
Genau so blödsinnig ist doch auch der großprotzige Anspruch " Europastadt " wenn es nicht mal möglich ist geeignete Verkehrsanbindungen zur Innenstadt zu schaffen. Auch mit der Bahn natürlich. Soweit ich weiss, existiert ja im Ostteil nicht mal ein geordneter Nahverkehr!

Hoffen wir mal das Beste und warten die Dinge ab !

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koneggS
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Beitrag von koneggS »

Görlitz hat eisenbahntechnisch überhaupt keine Bedeutung mehr, es fahren hier nur noch Regionalzüge. Abgesehen von den Polenzügen nach Breslau alles mit Plastebombern (612, 642, 650).
Wenn man sich diesen schönen Bahnhof mal genauer anschaut, merkt schnell, dass da wirklich nichts mehr los ist. Ein Bahnsteig ist von der Unterführung an abgeschlossen, die restlichen 3 Bahnsteige sind allerdings immer noch überdimensioniert, zwei würden es aktuell auch tun.
Das BW ist in Hand der ODEG, die hier mit einigen HartzIV bezuschussten Arbeitssklaven noch eigene Regioshuttle und Desiro wartet.
Den Eindruck, den man nach einer gewissen Zeit von diesem Bahnhof bekommen hat, lässt sich auch auf die Stadt übertragen. Eine bildhübsche Stadt, zahlreiche Gebäude sind top restauriert. Leider sind zahlreiche Wohnungen leerstehend, und ansich ist sowieso viel tote Hose.
Ich bin immer gerne in Görlitz, und die Stadt ist definitiv einen Besuch wert, allerdings wird mir auch immer wieder bewusst, wie gut man es z.B. in Dresden dann doch hat.
Wenn ich mir die Entwicklung da so angucke-Bei meinem ersten Besuch anno 1994 waren noch 4 Linien vorhanden, die großteils in Doppeltraktion gefahren wurden (Man könnte ja mal den Fahrzeugbedarf nachrechnen), sind es heute noch 2 Linien.
Die Einstellung der Straßenbahn nach Rauschwalde würde man ja am liebsten rückgängig machen, inzwischen ist man schlauer. Ob die Einstellung der Strecke zur Virchowstraße vor kurzem wirklich sinnvoll war, zweifle ich auch an, denn die Ersatzstrecke von Königshufen kommend zur Virchowstraße sehe ich in den nächsten Jahren definitiv nicht kommen. Und ich fände sie auch nicht besonders attraktiv, da die Anreise mit dem Bus aus der Innenstadt in weniger der Hälfte der Zeit möglich ist.
Man kann schon sagen, dass die Straßenbahn in Görlitz langsam den bach hinuntergeht, und durch die Übernahme der Stadtwerke durch Veolia ist es alles andere als besser geworden.

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Daniel Kramer
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Straßenbahn bleibt sicher erhalten

Beitrag von Daniel Kramer »

Sächsische Zeitung - 31.12.2008 - Regionalteil Görlitz

Straßenbahn bleibt sicher erhalten
Nahverkehr

Die Stadt will 2,5 Millionen vom Kreis für den Nahverkehr, der zahlt bislang nur 600000Euro. Wenn Sie sich nicht einigen, stirbt dann die Straßenbahn?

Nein. Die Straßenbahn ist ein ökologisches Verkehrsmittel, das die höchsten Fahrgastzahlen in der Neißestadt hat. Außerdem gibt es auch einen Vertrag bis 2017 mit den Stadtwerken. Zudem bin ich auch noch optimistisch, dass der Kreis sich bewegen wird. Wenn nicht, müsste die Stadt die Differenz an anderer Stelle in ihrem Haushalt einsparen.

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