Zugbildung

Diskussionen zu allen anderen Fahrzeugtypen
#298
Beiträge: 198
Registriert: 28.12.2007 22:42

Re: Zugbildung

Beitrag von #298 »

und hier mal 90 Meter Tatra ;-)

Das Bild stammt von einem Bekannten von mir
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
Baertram
Beiträge: 71
Registriert: 07.02.2009 13:11

In Darmstadt Historisch

Beitrag von Baertram »

In Darmstadt waren 3 Wagen Züge bis etwa Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts üblich Dabei wurde auch relativ alt mit neu gemischt. Von den Triebwagen der Serien ST 2 - 6 wurden die Beiwagen der Serien SB 1 - 3, 5 und 6 in allen möliche Kombinatione mitgenommen, wobei die SB 2 eigenlich eher selten in einem 3-Wagen-Zug zum Einsatz kam. Vor dem zweiten Weltkrieg gab es sogar 4-Wagen-Züge auf der Linie 8: ST 2 mit 3 Beiwagen aus den Serien SB 1 und 3.
Heute haben wir den "Datterich-Express" (ST 6 mit zwei SB 6) und unseren "Feurigen Elias" (Dampflokomotive mit 1 geschlossenen, 2 halboffenen und 1 offenen Wagen - 5-Wagen-Zug).
Viele Grüße aus Darmstadt - Jörg "Baertram" D.
RMV senkt die Preise? - Eher fährt unser Tw 37 aus eigener Kraft von Wixhausen nach Leimen

Manitou
Beiträge: 937
Registriert: 06.10.2006 00:36

Re: Zugbildung

Beitrag von Manitou »

Gab es in der DDR mal Versuche bzw. Projekte, um Gotha-Züge zu verlängern (z.B. in Diplomarbeiten)? Wenn man die Leergewichte und Motorleistung der Zweiachser mit dem T4/62+B4/62 vergleicht, wäre bei den Großraumzügen auch bei Doppelbehängung die Motorleistung/t höher, als bei Zweiachser-Zügen. Denkbar wäre es auch gewesen, auf Strecken mit hohen Haltestellenabständen (die besonders lahme Beschleunigung macht dann weniger aus) ohne starke Steigungen die Zweiachser dreifach zu behängen. Die in einigen westdeutschen Städten dreifach behängten Tw hatten doch sicher auch nicht mehr als 2x60 kW Leistung?

Benutzeravatar
fahrmidda13
Beiträge: 1018
Registriert: 08.12.2006 01:57
Wohnort: Dresden

Re: Zugbildung

Beitrag von fahrmidda13 »

Noch ein Darmstädter hier? Na dann willkommen im Club :wink:
Vor dem zweiten Weltkrieg gab es sogar 4-Wagen-Züge auf der Linie 8: ST 2 mit 3 Beiwagen aus den Serien SB 1 und 3.
4-Wagenzüge kamen auch nach dem Krieg noch zum Einsatz, bis ab 1961 die damals neuen Gelenkwagen (ST7, ST8) die Dienste übernahmen. Voraussetzung für den Vierwagenzug war eine Druckluftbremse im Triebwagen. Mit einer solchen wurden die ST2 und ST3 damals teilweise ausgerüstet.
Bild

Zwei Fuzzies stehen auf einer Signalbrücke.
"Weißt du", sagt der eine, "wenn ich hier oben stehe und den Zug knipse, fällt irgendwie alles von mir ab."
"Schön" sagt der andere. "Hauptsache, es fällt mir nicht in die Fotolinie."

Zosse
Beiträge: 87
Registriert: 12.02.2007 12:42

Re: Zugbildung

Beitrag von Zosse »

In Schwerin gab es in den 80ern Erprobungen mit 3xT3D+B3D.
Hier könnte ein völlig missverstandenes Zitat stehen

Benutzeravatar
koneggS
Beiträge: 2911
Registriert: 06.04.2006 16:29
Wohnort: Dresden

Re: Zugbildung

Beitrag von koneggS »

3x T4D + B4D gabs in Dresden testweise sogar schon Anfang der 70er :P

Benutzeravatar
Ingolf
Beiträge: 194
Registriert: 01.10.2006 18:00
Wohnort: Dresden

Re: Zugbildung

Beitrag von Ingolf »

Wie ich schon in zu diesem Thema ausführte gab es, in Dresden, vor Einführung des T4D Fahrzeitmessungen mit T4-62/ B4-62. Der Zug bestand aus 2 T4-62 und 1 B4-62, wobei beide Wagen mit je 1 Fahrer besetzt. Seitens der DVB gab es Bestrebungen die T4-Steuerung als Zugsteuerung zu modifizieren. Ob LEW Henningsdorf nicht "konnte", "wollte" oder "durfte" entzieht sich meiner Kenntnis.
Auf irgendwelche Spekulationen lass ich mich hier nicht ein. Es wird sich letztendlich nicht vollständig klären lassen.
Der Zug diente in seiner Form nur zur Fahrzeitmessungen. Es gab keinen Einsatz im Personenverkehr.

Manitou
Beiträge: 937
Registriert: 06.10.2006 00:36

Re: Zugbildung

Beitrag von Manitou »

Mich interessierte, ob es in Anbetracht der Beiwagen überschusses in Berlin irgendwelche Absichten bzw, Untersuchungen gab, den T4 mit 2 Beiwagen zu fahren und dazu B4 mit hinterer Betriebskupplung (Schaku) auszurüsten. Dabei bin ich nicht an Spekulationen, sondern Hinweisen auf konkrete Untersuchungen, z.B. Diplomarbeiten von Studenten der entsprechnden Hoch- und Fachschulen interessiert. Themen für Diplomarbeiten wurden in der DDR meistens mit konkreten Anwendungsabsichten vergeben.
Ein zeichnerischen Hinweis auf Doppelbehängung gibt es für das Projekt GT4/GB4 (Kurzgelenkwagen Gotha), wo der Triebwagen von eine Albertkupplung, hinten Schaku, der Beiwagen jedoch 2x Schaku hat (Zeichnungen hier im Forum). Der GT6/65 sollte ebenfalls mit Beiwagen B4 verkehren (Quelle: Buch "Straßenbahnwagen aus Gotha").

Benutzeravatar
Baertram
Beiträge: 71
Registriert: 07.02.2009 13:11

Re: Zugbildung

Beitrag von Baertram »

von fahrmidda13
Noch ein Darmstädter hier? Na dann willkommen im Club
Danke schön.
von fahrmidda13
4-Wagenzüge kamen auch nach dem Krieg noch zum Einsatz, bis ab 1961 die damals neuen Gelenkwagen (ST7, ST8) die Dienste übernahmen. Voraussetzung für den Vierwagenzug war eine Druckluftbremse im Triebwagen. Mit einer solchen wurden die ST2 und ST3 damals teilweise ausgerüstet.
Das ist mir wiedrum Neu. Soweit ich orientiert bin, waren es nur die 15 Tw der Serie ST 2, die eine Druckluftbremse hatten, und diese wurde beim Umbau nach dem zweiten Weltkrieg zusammen mit der 1200-Volt-Anlage ausgebaut. Die 1200-Volt-Strecke Landskronstraße - Jugenheim wurde am 3 Februar 1948 der Stadtnetz-Spannung von 600 Volt angepasst. Es war mir eine Zeitlang ein Rätsel, wie ein ST 3 einen SB 3 auf der Linie 9 mitnehmen konnte. Aber es war irgentwie möglich, obwohl auch die SB 3 (wie auch die SB 1 und natürlich die ST 2) die Druckluftbremse hatte.
Viele Grüße aus Darmstadt - Jörg "Baertram" D.
RMV senkt die Preise? - Eher fährt unser Tw 37 aus eigener Kraft von Wixhausen nach Leimen

Manitou
Beiträge: 937
Registriert: 06.10.2006 00:36

Re: Zugbildung

Beitrag von Manitou »

Es schließt sich nicht aus, daß ein Beiwagen sowohl eine Druckluft-, als auch Solenidbremse besitzt. Sofern die Bremshundertstel ausreichen und eine Leitung vorhanden ist, müßte nach der damaligen BOStrab auch ein ungebremster Beiwagen (wenn es nicht der Schlußwagen ist) zugelassen sein. Bei der Eisenbahn gab es auch ungebremste Wagen.


Und noch mal zu Dresden:
Hat jemand Details zu den Versuchsfahrten T4+T4+B4? Wurden damals technische Veränderungen an den beteiligten Wagen durchgeführt, welche betrieblichen Sonderregelungen gab es? Unterlagen könnte das Archiv der Dresdener Verkehrsbetriebe bzw. Stadtarchiv haben.

Wurden die Triebwagen mit Hilfskupplung verbunden oder erhielt der 2. Triebwagen auch vorn eine Schaku?
Gab es eine durchgehende Bremsleitung, um zumindestens eine Notbremsung für alle Wagen auszulösen?
Welche Wagen waren beteiligt, gab es einen oder mehrere Versuchszüge?

Benutzeravatar
Jörg
Site Admin
Beiträge: 441
Registriert: 03.11.2002 18:00
Kontaktdaten:

Re: Zugbildung

Beitrag von Jörg »

tramfahrer hat geschrieben:und hier mal 90 Meter Tatra ;-)
Ist zwar nicht ganz so lang ... aber hat auch was ;-):

[youtube][/youtube]

Bei der Gelegenheit habe ich auch mal die BBCodes zum Einbinden von YouTube-Videos eingebaut :)

Benutzeravatar
M73
Beiträge: 1300
Registriert: 17.09.2008 11:01
Wohnort: München

Re: Zugbildung

Beitrag von M73 »

3-Wagen-Züge gab es nach dem Krieg auf fast allen Münchner Tram-Haupstrecken zur HVZ.
Allerdings meist nur als ein Triebwagen mit zwei Beiwägen. Ausnahme war hier nur die Serie M5, die auf der Linie 8 in den 60gern regelmäßig mit M+M+m fuhr. => zwei Triebwägen, ein Beiwagen. Der Zweite Triebwagen wurde mittels Germatic vom Ersten Triebwagen Ferngesteuert. Interessant ist vielleicht, daß der M5 ein Lenk-Drei-Achser ist. Der Wagenzug hatte also 9 Achsen.
Siehe Link
http://www.tram.org/fmtm/img/pic/TW1020_1L.jpg
Ende der 60der wurden die M+M+m Züge von P+p Züge abgelöst. Der P-Wagen war ab Werk zwar mit Germatik ausgerüstet, aber es kam (abgesehen von Abschleppfahrten) nie zu 3-Wagen-Garnituern.
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch .
(Karl Valentin, Münchner Volksschauspieler und Humorist)

Benutzeravatar
M73
Beiträge: 1300
Registriert: 17.09.2008 11:01
Wohnort: München

Re: Zugbildung

Beitrag von M73 »

...mit Germatik ausgerüstet...
Muß natürlich GEAMATIC heißen. :oops:

P.S. Sicher, die Züge sind nicht besonders lang, jedoch gibt es nicht viele Zuggarnituren mit ungeraden Achszahlen.
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch .
(Karl Valentin, Münchner Volksschauspieler und Humorist)

Benutzeravatar
Sithis
Beiträge: 8309
Registriert: 23.03.2006 22:43
Wohnort: Berliner Umland
Kontaktdaten:

Re: Zugbildung

Beitrag von Sithis »

Und hier 3x Konstal in Aktion, geht ja ordentlich ab :mrgreen: .

[youtube][/youtube]
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

Benutzeravatar
Möckern-Peter
Beiträge: 2135
Registriert: 21.06.2010 20:57
Wohnort: Leipzig

Re: Zugbildung

Beitrag von Möckern-Peter »

Hallesche 4-achser aus den 40ern als 3er gab es. Kenne selbst noch als 11-j. den 614-196-193 als 5 auf der Reilstraße nach Trotha. Allerdings bei 8 Tw. und 8 Bw. fehlten bei Doppelbehängung Bw., weswegen man dafür das unmöglichste - altes "Holz" oder LOWA - dranhängte.

Mit 3 Bw. fuhr - bitte jetze nich böHse sein - die Elektro-EISENbahn Saalburg - Schleiz. Immerhin benutzte sie auch einen Leipziger Tw. Typ 27. Die bekamen ja nicht nur Straßenbahnen uraltgebraucht von uns ab (Schwerin, Rostock, sogar Dresden! u.a.) sondern auch die Oberweißbacher Bergbahn!
Ich denke, da wir ja auch Klingenthal als Straßenbahn betrachten, durfte ich das?

Unterirdische Tatras in Mehrfachbetrieb fahren doch wohl in Wolgograd??

"Euro-Züge" gab es mal in Rostock: 4-Wagen-Gotha/Reko als TBBT zum pendeln.

Leipzig SPIELTE Ende der 80er, Grünau mit der 15 als TTTB-Tatra zu bedienen. Probiert wurde es wohl nicht. Schuld sollen die zu kurzen Haltestellen gewesen sein.

Allerdings behang man kürzlich einen NGT8 Siemens/DÜWAG späte 90er mit einem Cegielski-Bw. als Versuch (elektrische Verbindungen provisorisch). Das Gespann hieß 1125-933 und fuhr nachts.

Grundsätzlich ist es möglich, 3 (und mehr) Tatras elektrisch zu schalten. Grundsätzlich kommt der Strom hinten an, wenn alle mitspielen. Stichwort 3er KT in Erfurt und kurzzeitig auch in Cottbus. Problematisch ist das Durchbrennen der Fahrleitung oder der SchaKu-Kontakte, wenn zu hoher Strom über EINEN Bügel entnommen wird! Deswegen fährt EF inzw. mit Bügel auf,auf,ab. (Da 2-mal auf bei fahrstromUNabhängigen E-Weichen ja grundsätzlich geht, wäre auch auf,auf,auf machbar.)
3 T4D-M fährt Leipzig längst als Dienstfahrt "inoffiziell" (Schalterstellung 2-0-4) bzw. mit Bw. (2-0-0). Auch mit "klick-klack"s wurde es "illegal" gemacht; man sollte nur niedrig und kurz, dafür natürllich oft beschleunigen...

KT8 als Traktion - interessant. Bei Schleppkupplungen wie gesteuert, weiß man das?

Stettiner 3er gibt es nur noch zu Allerheiligen am 01.Nov. Die Bilder sind von Li. 8, die nach Gumience (Wendorf) fährt und an der Straße Ku Sloncu (Zur Sonne) kilometerweit am Cmentarz Centralny (Zentralfriedhof) vorbeifährt. Auf anderen Linien nicht. Macht man mit sto-piec (105) und auch mit T6Berlin.
3er 105 gibt es außer in Krakau auch in Danzig auf der 6 und 8 (>Glettkau/Jelitkowo, wahlweise über Oliwa oder Saspe/Zaspa). Breslau tut es nicht. Es ist wohl aber in autoarmer roter Zeit verbreitet gewesen.

@ Sithis: bitte wo ist der "russische Winter" mit 3 KTM-5?? Zumeist hat man schon Glück, 2er zu finden. Oder wurden die bloß aufgefädelt abgestellt :mrgreen:

Das Video, wo ein Betrieb seinen halben T3SU-Bestand "im ganzen" durch die Straße "walzt", hat mich begeistert! Wo?

An die Dresdener: Natürlich hat die Fotomontage des "Gotha-Großzuges" keinen authentischen Wert. Normalerweise soll man "gespielte Witze" ja vermeiden... Aber indem AUSDRÜCKLICH darauf hingewiesen wurde, ist die Simulation doch recht hilfreich, zumal wenn eben faktisch keine Originalfotos zu existieren scheinen. Und Personal aus jener Zeit nun auch nicht mehr... Ergo halte ich die "Fälschung" für sinnreich! Ob nun Albert-Albert, SchaKu-Schaku oder SchaKu-Übergang-Albert sei dahingestellt, simuliert uns das Foto, wie es ausgesehen HÄTTE (und als Probe hat)! Nach wie vor stehe ich auf dem Standpunkt: Wäre alles ein bisschen anders gekommen und hätte man Gotha walten lassen, hätten die Vielfachsteuerung in die T4 gekriegt! Und dann hätte es so ausgesehen. Aber es war ja ausgerechnet Dresden mit seinen Ruhmeshymnen auf den T3, was die Regierung "umstieß", die nicht devisenbringende Straßenbahn aus dem Produktionsprofil zu streichen: für Ersatz war ja gesorgt, sogar mit T2D :lol: , und die Sowjetunion-Belieferungen waren ja mit 1964 auch passé - zierleistenlose haben die ja wohl nicht mehr bekommen... Das Ende ist bekannt :kotz:
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

Zazní-li výstraha, opust'te dverní prostor!

Kava je balzam za srce in duso. (slowen.: Kaffee ist Balsam für Herz und Seele) Giuseppe Verdi
Gustav Mahler ergänzte: Hier ist es wunderherrlich und repariert ganz sicher Leib und Seele.

Prosimo se med voznju ne pogovarjete z voznikom!

Kein Sarkasmus liegt mir völlig fern :-)

Der frühe Vogel kann mich mal... (am Abend treffen - was sonst!)

Antworten