Da der ÖPNV heute kein Viehtransport sein soll (oder der Durchschnittsbürger einfach immer fetter wird) werden Stehplatzzahlen heute mit 4 oder 5 Personene/m² angegeben.
Stimmt schon, früher war man froh, wenn man überhaupt mitfahren konnte - Heute muß man schon was bieten, daß man vom bequemen Auto in die Tram (oder Bus und Co) umsteigt.
Da denke ich an meine Ausbildung zurück - Zur Berufsschule fuhr vom Olympiazentrum eine Buslinie (damals 136), die Chronisch überlastet war. Damals fuhren überwiegend noch MAN SG 240H bzw. der "Bruder" von MB. Die Fahrzeuge waren für etwa 170 Fahrgäste vorgesehen. Jedoch kam es bei Fahrgastzählungen der Schüler nicht selten vor, daß an der Endstation vor der Berufsschule über 200 Fahrgäste aus dem Bus "quollen". Erst zum ende
meiner Ausbildung wurde aufgrund behördlicher Auflagen dann eine Sonderlinie eingerichtet, die zusätzlich NONSTOP durchfuhr.
Allgemein versucht die MVG die Trambahnen (und auch U und Bus) durch den Takt eine etwa 90% tige Auslastung der Fahrzeuge nur auf den Knotenhaltestellen im Innenstadtbereich zu erreichen. Wobei auch unterschiede gemacht werden: z.B. die Linie 20/21 Strecke Lothstr. - Hbf Nord. Hier fahren in den Spitzenzeiten "nur" Fachhochschüler - "dem jungen Gemüse" kann man durchaus was "zumuten" - gerade Freitag Mittag, wenn fast alle Vorlesungen gleichzeitig enden, ist selbst der P-Wagenzug so voll, daß es mich nicht wunder würde, wenn hier deutlich mehr als 313 Fahrgäste drin wären... Eine Taktverdichtung hält die MVG derzeit nicht für nötig.
Dagegen auf typischen "Friedhofslinien" versucht man im Bereich der Friedhöfe die Sitzplatzauslastung auf 90% zu halten.
Früher wurde der Takt erst verdichtet, wenn es gehäuft beschwerden über zurrückgelassene Fahrgäste gab. Da hat sich sicher viel geändert.
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch .
(Karl Valentin, Münchner Volksschauspieler und Humorist)