x-Wagen ursprünglich als Triebwagen geplant?
x-Wagen ursprünglich als Triebwagen geplant?
Nach verschiedenen Quellen sollen die x-Wagen ursprünglich als Triebwagen geplant worden sein, quasi als Nachfolger der ET420. Von der Form und dem Aufbau her sehen sie ja tatsächlich Triebwagen sehr ähnlich. Nun wurden sie aber als antriebslose Wagen gebaut, angeblich auch, um die Lok-Industrie wieder anzukurbeln, da man nun ja auch noch weitere Lokomotiven für den Einsatz bestellen mußte. Was ist da dran? Hat jemand mehr Infos dazu?
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet
Re: x-Wagen ursprünglich als Triebwagen geplant?
Der ET 420 war für München wie auf den Leib geschneidert.
Jedoch gab es in anderen Ballungszentren Deutschlands aufgrund von anderen Streckenlängen und Haltestellenabständen andere Bedürfnisse, die vom ET 420 nicht optimal befriedigt wurden.
Man hatte wirklich eine Zeit über den Bau eines speziellen ET nachgedacht, jedoch waren die 111er und 141ger Mitte der 70ger schon vorhanden und zusätzlich war der Kaufpreis einer Wagengarnitur um fast 70% niedriger, als bei einem vergleichbaren Triebzug.
Man bedenke, daß der jeweiligen S-Bahn ein Nahverkehrszugsystem vorausging, daß meist von 111er oder 141ger gezogen wurde.
Der eigentliche Grund waren meines Wissens die Finanzen.
Letztendlich kam es zu einem interessanten Mix, in dem sowohl Teile vom ET 420, des geplanten ET 422, als auch Teile des klassischen "Silberlings" (bzw. seines Nachfolger) sich wieder fanden.
Man hatte eine Zeit lang das Vorhaben , X-Wagen mit modifizierten N-Wagen kompatibel zu gestalten.
Nachtrag:
Das Gerücht, daß der X-Wagen gewählt wurde, weil man der Lok-Industrie was zuschanzen wollte, hält sich hartnäckig. Jedoch war der Auftrag für die sogenannten "S-Bahn 111er" bereits gegeben, bevor man bezüglich ET422, X-Wagen eine Entscheidung hatte (Damals noch als normale Nahverkehrslok).
Gut erkennbar ist dies daran, daß etliche Fahrzeuge die nötige zeitmultiplexen Wendezugsteuerung erst nach der Auslieferung bekamen.
Als die ersten Fahrzeuge dieser Lieferserie fast fertig waren, fiel die Entscheidung und die Fahrzeuge wurden noch vor der Auslieferung umlackiert und mit ZZA's etc. ausgestattet. Die Entscheidung für den "Zeitmultiplexer" fiel erst nach der Auslieferung der ersten Maschinen.
(kann mich noch wage an einen Artikel im EK Mitte der 90ger erinnern.)
Jedoch gab es in anderen Ballungszentren Deutschlands aufgrund von anderen Streckenlängen und Haltestellenabständen andere Bedürfnisse, die vom ET 420 nicht optimal befriedigt wurden.
Man hatte wirklich eine Zeit über den Bau eines speziellen ET nachgedacht, jedoch waren die 111er und 141ger Mitte der 70ger schon vorhanden und zusätzlich war der Kaufpreis einer Wagengarnitur um fast 70% niedriger, als bei einem vergleichbaren Triebzug.
Man bedenke, daß der jeweiligen S-Bahn ein Nahverkehrszugsystem vorausging, daß meist von 111er oder 141ger gezogen wurde.
Der eigentliche Grund waren meines Wissens die Finanzen.
Letztendlich kam es zu einem interessanten Mix, in dem sowohl Teile vom ET 420, des geplanten ET 422, als auch Teile des klassischen "Silberlings" (bzw. seines Nachfolger) sich wieder fanden.
Man hatte eine Zeit lang das Vorhaben , X-Wagen mit modifizierten N-Wagen kompatibel zu gestalten.
Nachtrag:
Das Gerücht, daß der X-Wagen gewählt wurde, weil man der Lok-Industrie was zuschanzen wollte, hält sich hartnäckig. Jedoch war der Auftrag für die sogenannten "S-Bahn 111er" bereits gegeben, bevor man bezüglich ET422, X-Wagen eine Entscheidung hatte (Damals noch als normale Nahverkehrslok).
Gut erkennbar ist dies daran, daß etliche Fahrzeuge die nötige zeitmultiplexen Wendezugsteuerung erst nach der Auslieferung bekamen.
Als die ersten Fahrzeuge dieser Lieferserie fast fertig waren, fiel die Entscheidung und die Fahrzeuge wurden noch vor der Auslieferung umlackiert und mit ZZA's etc. ausgestattet. Die Entscheidung für den "Zeitmultiplexer" fiel erst nach der Auslieferung der ersten Maschinen.
(kann mich noch wage an einen Artikel im EK Mitte der 90ger erinnern.)
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(Karl Valentin, Münchner Volksschauspieler und Humorist)
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Re: x-Wagen ursprünglich als Triebwagen geplant?
Na dann wäre das ja geklärt, danke für die Infos. Dieses Gerücht findet man heute ziemlich oft in einschlägigen Foren - na ja, manch einer wittert halt hinter jeder Bestellung gleich Mauschelei, obwohl das eigentlich erst eine Erscheinung der letzten Jahre ist - jedenfalls in dem Umfang, wie heute oft praktiziert.
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Re: x-Wagen ursprünglich als Triebwagen geplant?
Sicherlich gab es noch andere Faktoren:
Die ET 420 wurden für eine Taktverdichtung in absehbarer Zeit in München benötigt (Damals wurden Linien von 40 Minuten auf 20 Minuten umgestellt).
Die Elektrotechnischen Komponenten des 422 waren noch nicht so recht ausgegoren.
Dagegen der Wagenkasten, Inneneinrichtung, "Laufdrehgestelle", Türen ect. war alles schon mit Erfahrung im Einsatz.
Zudem hat man spekuliert, freiwerdende N-Wagen zu X-Wagen umzubauen.
Das Gerücht hält sich sicher deswegen, da die Informationen sehr Zeitnah zu einander bekannt geworden sind. Damals wurde halt nicht wegen jedem Schneckenschiß eine Pressemeldung rausgegeben…..
Die ET 420 wurden für eine Taktverdichtung in absehbarer Zeit in München benötigt (Damals wurden Linien von 40 Minuten auf 20 Minuten umgestellt).
Die Elektrotechnischen Komponenten des 422 waren noch nicht so recht ausgegoren.
Dagegen der Wagenkasten, Inneneinrichtung, "Laufdrehgestelle", Türen ect. war alles schon mit Erfahrung im Einsatz.
Zudem hat man spekuliert, freiwerdende N-Wagen zu X-Wagen umzubauen.
Das Gerücht hält sich sicher deswegen, da die Informationen sehr Zeitnah zu einander bekannt geworden sind. Damals wurde halt nicht wegen jedem Schneckenschiß eine Pressemeldung rausgegeben…..
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(Karl Valentin, Münchner Volksschauspieler und Humorist)
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Re: x-Wagen ursprünglich als Triebwagen geplant?
Scheinbar so unausgegoren, daß erst Jahrzehnte später ein Fahrzeug mit der Bezeichnung ET-422 herauskaum.Die Elektrotechnischen Komponenten des 422 waren noch nicht so recht ausgegoren.
Eventuell könnte man ja auch die 420er der neueren Bauserien als "alten" 422er ansehen, da sie auch schon Außenschwenkschiebetüren besitzen(die scheinbar die gleichen wie bei den X-Wagen sind).
Ja, und damals verbreitete sich auch nicht jeder Schneckenschiß in Windeseile, weil es noch kein Internet gab und somit auch nicht die einschlägigen Klugscheißer-Foren, wobei man eigentlich alle anderen Foren auch mehrheitlich knicken kann, außer diesem hier .Damals wurde halt nicht wegen jedem Schneckenschiß eine Pressemeldung rausgegeben…..
Zuletzt geändert von Sithis am 19.01.2010 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: x-Wagen ursprünglich als Triebwagen geplant?
Ich vermute Du meinst, daß die letzten 420ger dem damaligen 422 angepaßt sein könnten....420er der neueren Bauserien als "alten" 420er ansehen...
Hier mal meine Spekulation dazu:Scheinbar so unausgegoren, daß erst Jahrzehnte später ein Fahrzeug mit der Bezeichnung ET-422 herauskaum.
Eventuell könnte man ja auch die 420er der neueren Bauserien als "alten" 420er ansehen, da sie auch schon Außenschwenkschiebetüren besitzen(die scheinbar die gleichen wie bei den X-Wagen sind).
Man hatte damals erkannt, daß die Technik in der Zwischenzeit vorangeschritten ist und das bei der geplanten Verwendung eines nicht motorisierten Mittelwagen die zwei Frontwagen nicht einfach so vom 420ger übernommen werden konnten.
Als die Entscheidung zu Gunsten des X-Wagen gefallen ist. Gab es ja schließlich erstmal keinen Bedarf für den 422 und so wurde wahrscheinlich nicht mehr weiter gearbeitet und die Pläne verstaubten im Archiv.
Wie dann auch in anderen Städten bedarf für S-Bahnen wuchs, nahm man einfach das her, was schon bekannt war und verwendete oft Wendezüge mit x-Wagen oder aufgewerteten n-Wagen und den bekannten 111er und 141ger.
Ich sage mal z.B. in Nürnberg einen S-Bahn-Betrieb mit Triebwagen aufzustellen, wäre damals schon deswegen falsch gewesen, weil kein geeignetes BW für ET's vorhanden war; dagegen für E-Loks schon. Heute steht man vor dem Problem, eine Wartungsmöglichkeit für die "Talente" zu schaffen, da die x-Wagen zunehmend ausgemustert werden sollen.
Ein neuer ET wurde erst mit dem steigendem Dienstalter der 420ger nötig. Allerdings war die Technik schon so weit fortgeschritten, daß der jetzige 422 dann kaum noch was mit dem "x-Wagen-Onkel" zu tun haben dürfte; man nahm einfach die nächste freie Baureihennummer.
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch .
(Karl Valentin, Münchner Volksschauspieler und Humorist)
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Re: x-Wagen ursprünglich als Triebwagen geplant?
Das meinte ich, habe den Ursprungsbeitrag editiert.Ich vermute Du meinst, daß die letzten 420ger dem damaligen 422 angepaßt sein könnten.
Dabei frage ich mich durchaus, wozu die Notwendigkeit besteht, die x-Wagen auszumustern. So alt sind die Wagen noch nicht, außerdem relativ zuverlässig, und bequemer als diese neumodischen Fahrzeuge sind sie allemal, da sie noch über richtige Sitze verfügen und nicht über diese schrecklichen neuen Sitze .Heute steht man vor dem Problem, eine Wartungsmöglichkeit für die "Talente" zu schaffen, da die x-Wagen zunehmend ausgemustert werden sollen.
Der 422 ist auch ein weiterentwickelter 423 und hat mit dem 420 und den x-Wagen nichts gemeinsam. Und selbst der 422 ist schon nicht mehr aktuell, der 430 soll künftig die x-Wagen und 420 ersetzen.Allerdings war die Technik schon so weit fortgeschritten, daß der jetzige 422 dann kaum noch was mit dem "x-Wagen-Onkel" zu tun haben dürfte; man nahm einfach die nächste freie Baureihennummer.
Ohnehin interessant, beim 423 wurde an allen Ecken und Enden gespart(u.A. Videoüberwachung wurde eingespart), der 422 hat dann wieder einige der eingesparten Dinge erhalten(eben Video, ein gebremstes Laufdrehgestell und bessere Sicherheitsvorkehrungen an den Türen).
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Re: x-Wagen ursprünglich als Triebwagen geplant?
In Nürnberg wird es der ET442 .…der 430 soll künftig die x-Wagen und 420 ersetzen…
In Nürnberg is des dumme Politikergschwerl (Politikerungeziefer) schuld. Im laufenden Vertrag wurde die DB AG gezwungen, auf Elektrotriebwägen um zu stellen. Wie es in einer Pressemitteilung sinngemäß hieß, damit Nürnberg auch eine S-Bahn bekommt, die dem Stand der Technik entspricht.Dabei frage ich mich durchaus, wozu die Notwendigkeit besteht, die x-Wagen auszumustern.
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(Karl Valentin, Münchner Volksschauspieler und Humorist)
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Re: x-Wagen ursprünglich als Triebwagen geplant?
Ein noch nicht erprobter Zug? Na ja.In Nürnberg wird es der ET442 .
Da wollen sich halt mal wieder ein paar Wichtigtuer ein Denkmal setzen und sicher ist auch das eine oder andere Kuvert rübergeschoben worden. Bei dem aktuellen Parteiengeschmeiß dort wundert es mich eh nicht...In Nürnberg is des dumme Politikergschwerl (Politikerungeziefer) schuld. Im laufenden Vertrag wurde die DB AG gezwungen, auf Elektrotriebwägen um zu stellen. Wie es in einer Pressemitteilung sinngemäß hieß, damit Nürnberg auch eine S-Bahn bekommt, die dem Stand der Technik entspricht.
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