DDR-Städte ohne Tatra-Wagen...

Diskussionen über die LOWA-, Gotha- und Reko-Fahrzeuge
Manitou
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Re: DDR-Städte ohne Tatra-Wagen...

Beitrag von Manitou »

Welche Nummern hatte Leipzig für die Gotha-T4/B4 (die nie kamen) geplant? Es waren doch 120 Züge bestellt.

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24V
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Re: DDR-Städte ohne Tatra-Wagen...

Beitrag von 24V »

Möckern-Peter hat geschrieben:Richtig so etwas lief auf der 29: 1614-805-806 z.B. (Schkeuditz hatte, da 12 G4 für 10 Kurse etwas zu knapp war, noch die 1426, 1614, 1615 und 801 - 806 für Reservefälle).
Wer Fragen hat > fragen!
Die 29 kam doch nicht nur aus Schkeuditz? Ja die Masse schon. Wieviel Kurse waren maximal auf der 29?
Es gab doch auch ein paar Kurse aus Reudnitz, dort standen Paunsdorfer G4 ( 1181) als 29 manchmal herum , und aus der Wittenberger, von letzterem Bf. zumindest ein paar Jahre lang. Und es gab auch Ausleihen von G4 nach Schkeuditz ( 1113 und auch 1115 ) . War doch bei Tagesanbruch viel besser die Züge aus mehreren Bf. möglichst flächendeckend auf die Strecke zu bringen. Die Firmen und damit die Fahrgäste fingen in der Region ja so ziemlich alle gleichzeitig mit dem Arbeitsbeginn an. Sind da von Fahrplan zu Fahrplan andere Ausrückestrategien ausprobiert worden?

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Möckern-Peter
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Re: DDR-Städte ohne Tatra-Wagen...

Beitrag von Möckern-Peter »

1969 kam die 29 nur aus Schkeuditz mit 1101 - 1112 + 955 - 966. Da das für 10 Züge eng wurde, fuhren eben die 2 LOWA-3er oder 22a+LOWAs mit.
Die gingen weg und die Wittenberger Str. fuhr mit (1133-907, 1161-899 z.B.)
Dann fuhr Schkeu. wieder allein und es erschienen die 1113 und 1114, die Bw. 963 - 966 verschwanden, dafür kamen 951 - 954. Zeitweise trieb sich der Zug 1115-950 in Schk. rum (950 = der glattwandige Versuch).
Leihweise trieben sich oft - über Monate - Paunsdorfer G4 auf der 29 rum: 1188, 1201, 1215, 1206. Auch die 1211 (ausnahmsweise mit Bw.) 999. Der wurde dann sogar vermischt eingesetzt (1107-999, 1211-962 z.B.) Bei dieser Gelegenheit erlitt die 1206 in der Hst.Reu. eine Auffahrt auf die 743 der Li.3, der sie den bei Reparatur aufmontierten Dach-Automaten"koffer" (mit Selbstauslösung) "verdankt". Das ist auch der Grund, warum dieser als Fahrschule (5006) auserwählt wurde!
1974 gingen die 1101 - 1110 nach Wi. (zur Schonung nur noch auf BV-Linien) und die 1111 - 1114 mit allen Bw. nach Dö. und es erschienen die noch fehlenden 22S+Reko's von dort. Die waren bisher (zuerst bei 1449/1451 bzw. 809/810, später bei 1447/1448 bzw. 805/806 geteilt gewesen.) Nun fuhr Mö. nur mit 22S+Reko's, somit auch die 29. Die Abgabe kompensierte Dö., indem deren 11/28 nun mit Gotha-3ern fuhren. Da die 25 22S knapp waren, kamen die 1331 und 1332 aus Dö. nach. Aber Schkeu. fuhr auf der 29 allein. Benötigt wurden 9+1 Züge - der 10. diente bloß im Nachmittags-BV als Fahrplan"garant", weil damit in Schkeu. 28 Min. Wendezeit entstanden.
Als die 22S nach Reu. und wieder Dö. auf die 22/22E sind, kamen die ET komplett. Die EB gingen für die 22 nach Reu. und Dö. fuhr die 11/28 ab da als G4. (Das war die Zeit, als es bei einem schweren VU mit einem Traktor in Hänichen die 1328 zerlegte. Der Tw. guckte rückwärts, war durch einen Mast völlig krumm, auch die 797 hatte es aus dem Gleis gerissen.) Und es erschienen dank der "Sportfest-Tatras" auf der 6/6E der Großteil der Paunsdorfer G4: 1188 - 1200 mit 988 - 999, später kamen noch 1186, 1187 und 987 nach. Immer noch fuhr nur Mö. auf der 29!
Grund: Man wollte wohl nicht die Reudnitzer c-Züge drauf haben, die bei Schadauswechslungen als "E" auf die 29 gingen... Später war - strommäßig - der Tatra auf der 29 ungewollt.
Dann gab es eine spätabends-29 von Wi. mit Tatra und Wi. fuhr am WE 2x 29 mit eigenen G4. Werktags jedoch weiterhin nur Mö.
Dann verschwand der Abendkurs von Wi. und Wi. zog sich auch am WE zurück. Dafür erschien am WE Reu. mit 2 G4, die werktags als 33 oder E-Wg. fuhren.

Fahrplanmäßig war das keine Kunst. Die erste 29 fuhr 4.03 stadtw. ab Möckern (später 3.56 über Wahren), die erste ab Schkeu. 4.06 Uhr. "Drüben" fuhr 4.20 der Nachtwagen und für 4.43 war der 4.03er aus Mö. ja unterdessen da.
Der Nachtwagen fuhr: 23.42 ab Schkeu. (Sammelanschluss 0.30), 1.00 Anger-Cr. über Schönefeld - Wollkämmerei - Bf. 1.24, 1.52 von dort zum Hbf. (SA 2.00) nach A.-Cr., 2.16 ab A.-Cr. nach Schk., 3.20 ab Schk. nach A.-Cr. und 4.20 ab A.-Cr. nach Schk. (an 5.16)

Und dann war 1984 Schluss mit der guten 29. Die verlängerte 11 war ein typisches Dö./Mö.-Produkt, bloß dass es nun statt 8+1 (der 9. auch nur nachmittags) Zügen ganztags 12 waren.
Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

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Standi
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Re: DDR-Städte ohne Tatra-Wagen...

Beitrag von Standi »

Hallo Peter! Habe hier einen interessanten Link für dich, falls du den noch nicht kennst. Er lautet: www.Gothawagen.de

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24V
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Re: DDR-Städte ohne Tatra-Wagen...

Beitrag von 24V »

Leider habe ich nie die 1111 mit der 888 oder 999 gekuppelt gesehen. Mich haben als jugendlicher Fan immer diese Schnapszahlen fasziniert. Die 1181 war mal " Ersatzfahrschulwagen " oder Einweisungswagen . Sie hatte neben dem "Kellog" - Schalter "Sprechtaste" einen Rasttaster Notbremse auf dem rechten Pult. Sie fuhr auch manchmal mit blauen L - Schildern herum.

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Möckern-Peter
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Re: DDR-Städte ohne Tatra-Wagen...

Beitrag von Möckern-Peter »

Für die Nummern-Freunde:
Die "typischen Erfurter" sah ICH nur ein einzigstes Mal:
Am 19.07.1979 fuhr der 3er 121-260-261 auf der 3 - das waren solche 1936er Bw. (wohl ex Tw.)
Am 12.10.1979 und danach wurde es soetwas nie wieder gesehen!
Diese 1936er mit SchaKu - da staunte man denn doch etwas...
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Möckern-Peter
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Re: DDR-Städte ohne Tatra-Wagen...

Beitrag von Möckern-Peter »

Siehe auch: Andere Wagentypen - Pullman 22S
dort Verweis auf ein Foto vom Einsatz der LOWA auf der 11(28)! Während Einsätze außerhalb der 11E auf der 10 und 24 "usus" waren (und auf der 16 grundhaft vermieden wurden - ich sah keinen einzigen!), kamen die Wagen auch auf die 11/28, wenn auch um einiges seltener.
Abgebildet ist dort der Zug 1601-813-814 als 11.
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joschie99
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Re: DDR-Städte ohne Tatra-Wagen...

Beitrag von joschie99 »

Zumindest für Jena wäre es denkbar gewesen. Das man zu einem späteren Zeitpunkt wenige KT4D (die man ohnehin nur auf der Linie 1 hätte einsetzen können) aus einer weiteren Lieferung für Gera abgezweigt bekommen hätte.

Als Ausgleich, für die angeblich 1982 nach Gera weitergeleitete Lieferung. Welche wohl gerüchteweiße eigentlich Jena zugesprochen war.

joschie99
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Re: DDR-Städte ohne Tatra-Wagen...

Beitrag von joschie99 »

koneggS hat geschrieben: 06.11.2009 21:20 Hinzufügen würde ich noch Bad Schandau, Schöneiche, Woltersdorf und Strausberg :)

Man kann sich darüber streiten was passiert wäre. Bei Schöneiche tippe ich auf komplette Betriebseinstellung, der Rest hätte irgendwann Gebrauchtfahrzeuge aus anderen Betrieben bekommen. Ob jetzt konkret doch noch ein BEtrieb KT4D bekommen hötte kann man nicht sagen, man kann nur spekulieren über irgendwelches Wunschdenken der BEtriebe, was aber eigentlich nichts zu sagen hatte.
Vor langen Jahren stellte ich hier im Forum die gleiche Frage nur etwas anders. Damals gab man mir zur Antwort, dass für Nordhausen die Umsetzung erster KT4D aus Erfurt ab 1995 vorgesehen war.

Manitou
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Re: DDR-Städte ohne Tatra-Wagen...

Beitrag von Manitou »

Schöneiche hätte Gebraucht-Tatras (T4D/B4D aus Halle oder KT4D aus Erfurt) erhalten können, da es dort Wendeschleifen gab. Eher hätte sich die Frage gestellt, was mit Bad Schandau, Woltersdorf und Straußberg geworden wäre, da diese Zweirichtungswagen gebraucht hätten.
Diese hätten nur neu beschafft werden können, da die Verkehrsbetriebe, die Zweirichtungs-Tatras durch Umbau gewonnen haben, diese selber brauchten. Entweder wäre der für die Löcknitztalbahn (Linie 31 Dresden) entworfene ZR-KT4D doch noch gebaut worden. Oder man hätte (auch für Baustellenverkehre der Großbetriebe) von den T6A2/B6A2 einen T6C2/B6C2 (ggf. auch Steuerwagen S6C2) abgeleitet. Ansonsten hätte Straußberg auch ohne die Wende die Lösung KT8D5 nutzen können. Woltersdorf hätte versuchen können, den T5C5 gebraucht aus Budapest zu bekommen bzw. als Neubau T5C5-Wagenkästen mit T6-Elektrik bauen lassen können (u.U. hätte CKD die Teile als "Bausatz" an das RAW Schöneweide zur Endmontage liefern können). Für Bad Schandau wäre erst, wenn Erfurt seine Wendezug-KT4D nicht mehr selber gebraucht hätte, eine Übernahme denkbar gewesen.

Aber auch der langfristige Erhalt von Zweiachswagen wäre ohne Wende bei Kleinbetrieben denkbar gewesen. Es wäre möglicherweise sogar einfacher gewesen, dort von anderen Betrieben nicht mehr benötigte Altwagen zu erhalten.

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