Mythos fahren ohne 600V

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Möckern-Peter
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Möckern-Peter »

Ohje... Beim besten Willen, nee... Man sah als Rangierer nur die Schlosser mit dem Kabel zum/vom Wagen laufen - wenn es wirklich mal gemacht wurde.
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Christoph Jähne
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Christoph Jähne »

Ein Versuch war es wert :)

Auf den ersten Blick habe ich keine Information in den technischen Unterlagen gefunden.

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Möckern-Peter
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Möckern-Peter »

Wenn ich wieder arbeiten bin, kann ich ja mal einen der Schlosser mal fragen, die schon vor 2006 da waren (also nicht die Jungspunde...). Entweder ich finde das Forum wieder oder kann dir ja "auf Name" 'ne PN schicken, wenn ich dann mehr weiß.

Aber ich bin kein Elektriker und Siemens* bewahre mich vor solchen Schränken...
*dem Sprichworte entlehnt; Siemens = Gott aller Straßenbahnen :-)
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me2011
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von me2011 »

das ja mal sehr gut, jetzt habe ich hier gleich noch den richtigen ansprechpartner für mein Projekt, wäre es möglich herr jähne das wir per PN uns mal über den Kauf, Transport ihres T4D's unterhalten? Habe ähnliches vor und mit ihnen steht mir da ein "Fachmann" zur seite der alles schon mal gemacht hat.

So ein kabel wirrwarr :D

MFG

Christoph Jähne
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Christoph Jähne »

Lieber ein Kabelwirrwarr wie ein Haufen Leiterplatten und SMD-Technik ;)

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Möckern-Peter
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Möckern-Peter »

Auf jeden Fall kann man da noch eher die Wege des Stromes verfolgen und nachvollziehen; das ist wahr.
Allerdings muss man trotzdem eine gewisse Begabung haben und so groß ist mein elektrisches Verständnis eben nicht... (wo z.B. Kabel 4B hingeht und wohin 82N ...)
Wenn ein Relais (je nach Größe) mit relativem Knall schaltet, ist man "dabei", was grade passiert. Wo es gerade durch ein Elektronik-Bauteil "hindurchjagt", eher nicht - das stimmt.

Nur: hier zu texten, schicken, lesen usw., wäre die ältere Technik hingegen wieder nicht geeignet. Dazu brauchste dann eben doch die Moderne. Bilder senden mit 'ner Kurbel vom Feldtelefon am Rechner ist eben nicht, grins.
Falls du es so verstanden haben willst, dass man nun aber in Straßenbahnen, die ja keine Medientechnik sondern eine "Fahrmaschine" ist, Elektronik "um jeden Preis" installiert hat, und eben auch dort, wo es bewährte Elektrotechnik über Jahrzehnte tat - dieser Kritik könnte ich mich zweifelsfrei anschließen. Manchmal ist das einfachere durchaus für den Zweck genügend.
(Z.B. kann man über die unterschiedlichen "Tonerzeuger", die "Warner", über dem dverni prostor, dem Türraum, durchaus auch unterschiedlicher Meinung sein, hinsichtlich des Tones, den die Elektronik erzeugt. Grundhaft täte mir aber der gute alte Dosenwecker aus Gotha- und T4D-Zeiten völlig problemlos genügen. Und den "stupse" ich mal an, wenn er streikt oder gucke seine Kabel nach, und meist haut es dann wieder hin. Irgendso'nen "Piepser" kannste meist gleich ausbauen und ohne Fehlersuche weghauen und ersetzen.
War jetzt mal so ein Beispiel, das mir gerade einfiel.)
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me2011
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von me2011 »

das mit dem kabelwirrwarr war eig nur scherzhaft gemeint ;) Bin zwar kein Elektriker, aber durch meine lehre als KFZ Mechaniker habe ich auch bissle elektro verständnis, also Stromlaufpläne lesen etc, zur sache wo das kabel hin könnte würde ich eher auf das 2te bild tippen, wo die großen stabsicherungen sind. macht für mich optisch mehr sinn.
Ich finde alte technik interessant, wenn son großes schütz arbeitet und klickt und klackt, das fetzt.

MFG

Christoph Jähne
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Christoph Jähne »

Wenn ich mir heute anschaue das teilweise kein Betrieb möglich ist wenn mehr wie 10 cm Schnee liegt oder die Fahrleitung vereist ist... Da ist mir doch die gute alte Technik lieber. Wenn auf der Überlandstrecke zwischen Halle und Bad Dürrenberg mal Hochwasser war wurde die Strecke nicht sofort gesperrt - da ging es dann einfach mal so durch. Aber so haben die älteren Wagen nicht nur einen historischen Wert :)

me2011
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von me2011 »

Ja das stimmt, ich denke auch mal das die MVB nach 2012 noch einige Großzüge auf Reserve hält. Besser wäre es, weil das die NGT im Winter nichts taugen, haben sie ja nun bewiesen. ausserdem brauchen die MVB noch einige Wagen die dann die Schneeräumer schieben. Offiziel werden die Tatras ausserdienst gestellt, aber ich denke paar bleiben noch als Winterreserve.

Ausserdem gibt es kein Fahrzeug was soviel Charm hat wie nen T3/T4.

MFG

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Möckern-Peter
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Möckern-Peter »

Mal sehen, ob es der Heiko liest, der hier "24 V" heißt. Er ist Ing. in der Medizintechnik (also Zentrifugen, Sterilisatoren usw.), hat aber davor normale E-Arbeiten an Kfz. ausgeführt. Deswegen kennt er sich in den Beleuchtungsteilen wie Rückleuchten so gut aus, hat er eine brauchbare Theorie zur Brandentstehung 1972 in Möckern usw. Villei kann er auch hierzu Sachwissen einbringen...

Bissel ketzerisch sage ich mal: Leipzig ist 37,5 Jahre T4D gefahren, in der Originalversion. Aber eigentlich haben wir sie erst in den letzten Jährchen, als es noch 18 Züge waren (fast wie 1969!!), "in den Griff bekommen" (nicht wie 1969!).
Man muss leider sagen: Sie standen immer mal störend 'rum (also auf den Straßen), weil die Bw.-FSB nicht öffneten, weil die MG piepten, usw. oder kamen als Dienstfahrt daher, weil "er in die Kniee geht" (Selbstbremser).
(Ich hatte mal einen, da konntest 1 m vor'm damaligen Weichenkontakt vom Fahrpedal gehen, und er hätte vor der Weiche gestanden, damit ich sie per Hand stellen kann...)
Diese Unzuverlässigkeiten muss es auch in Dresden gegeben haben, denn dort stand ja tlw. bis zu 50% des - zugegeben DESHALB mehr als "aufgeblähten" - Bestandes "in der Ecke". Wie es anderswo ist/war, ist schwer zu sagen. Mindestens in Prag aber bin ich als Fahrgast noch nie mit einer Straßenbahn unterwegs steckengeblieben und ausgeladen worden. Ich will nicht bösartig DDR-Tatras und Tschechen-Tatras trennend unterstellen - von der Werksqualität her, aber ich denke, dass Tatras in der DDR und welche in der Tschechei anders waren: man hat sie dort wohl doch so gewartet, dass sie besser funktionierten. Zudem hat man dort im Ggs. nicht so viel Zeug dranrumge"friemelt", d.h. im Gesamtkonzept drinrumge"mährt" durch Umbauten, die ggf. im Hintergrund unbekömmlich waren, auch wenn sie im Vordergrund nützlich waren.
Dann kommt dazu, dass die Wagen äußerst spartanisch waren: ich sagte 1969 verächtlich "ein Saal/Stall mit Melkschemeln". Für die HEUTIGE Qualität der Fahrgäste täten diese Schalen"sessel" wahrlich reichen; für Gotha-Ge(Ver?)wöhnte waren die Wagen damals einfach ein Kulturschock. Mittlerweile sehe ich es anders und mag den KonStal 105N! Aber vordergründig wegen dessen gegenüber T3/4 modernerer Optik, die zum T6 "schielt", auch wenn er technisch "urwüchsig" à la T3/4 ist.
Weiter führten die fast noch an den Enden unzugespitzten Plattformen zu zahlreichen Begegnungsverboten oder Kurvenbaumaßnahmen; es kam ja (Wahrner/Lindenthaler Str. Linie 6!) über 50% des Kastens zur Seite 'raus! Der Gotha-T4 war da wesentlich schlanker, wobei natürlich jeder nicht-Gelenkwagen um 14/15m Länge den Innenbogen-Mittenausschlag trotzdem hat.
Kurzum: der T4D war ein "sehr gewöhnungsbedürftiges" Produkt, an das ich mich wahrlich erst im Laufe der Zeit gewöhnt hatte. Villei sind viele fans jünger und ich - mit dem G4 aufgewachsen, und mit ET/EB;BE und generalreparierten Altprodukten - einfach ein Kind meiner Zeit, dem das neue erst mal suspekt war.
Auch wurde der T_D (3er sicher auch) ja 20 Jahre (fast) unverändert geliefert: schön für die Vereinheitlichung beim "Konsumenten", schlecht für den Fortschritt...

So hat dieser Typ ohne Abstriche mit Sicherheit über Jahrzehnte unser Leben bestimmt, dennnoch sehe ich eben den Charme des T4D leider etwas "eingeschränkter".
(Auch im 1:87-Bereich stehen bei mir eben "tonnenweise" ET/EB, KSW, KT, Hechte, Wiener C und E1, DÜWAG-GT6 usw. in der Vitrine, aber kein T4D. Und (bei Finanzierbarkeit) sind die nächsten Vorhaben aus DÜWAG-T4, Gotha-T4 und Zürich-Tram2000.)

Wenn ich dran denke, wie langatmig der T6 auf die Beine kam: 4 Jahre hat man das Teil in DD "getestet", ehe zaghaft eine Serie zeitgemäßer Wagen anrollte... Wäre es weniger "sperrig" zugegangen, hätten wir eher und mehr davon hierhaben können (nicht nur in L) und die Betriebe könnten nicht so auf die Splittergattung glotzen...

Aus dieser Vorliebe wäre mir natürlich recht, wenn MD die T6 länger nutzen würden als die T4D!!
Als WinterARBEITSwagen würde ich jedoch sagen, sollte man klick-klacks nutzen. In MD ja noch problemlos möglich :-) . Hier könnte man die Wagen der Hw. durch T4D-M2 ersetzen und die 3 T4D + der nicht mehr benötigten Fahrschule (5002) zu 4 Winter-Atw. umbasteln: demontable Frontkupplungen für Einzel- oder Traktionsbetrieb und Vorrichtungen für Schneepflug dran, zudem vorn und hinten Salzwasser-Spritzdüsen, wofür man innen 2 Behälter (im Rahmen der zulässigen Tragfähigkeit) installieren könnte. Ob es so oder ähnlich kommt, zeigt, wie/ob man aus den letzten 2 Wintern gelernt hat oder wieder auf 20 mildere vertraut und Betriebseinstellungen als "gottgegeben" hinnimmt. (Die DB ist ja da immer seeehr großzügig...)

Noch mal zum Grundanliegen Fahren ohne 600 V zurück: Im Zeitalter von Super-Cab's wäre eine futuristische Überlegung, ob man nicht einen "Garten-T4D" eine gewisse Zeit an eine Kraftstrom-Steckdose hängen könnte und dann läuft er eine gewisse Strecke. Größe und Schwere jener Batterie wäre sicher bestimmend, ob das im Wagen unterbringbar wäre, auch als Batterie-Wagen angehangen werden müsste (SchaKu hinten ist ja dran) oder wie die Umformer der Leipziger T4D-M1 auf dem Dach platziert werden könnte. Dazu kommt, dass die Altwagen recht geringe Finanzen der Beschaffung erforder(te)n, der Transport mit Tieflader und Kran schon um Längen mehr, und eine Infrastruktur mit neuzeitlicher Technik auf einem Grundstück zu schaffen, sicher auch eine Stange kostet, wenn man das "1:1-Standmodell" mit eigener Kraft bewegen will. Dagegen "verblasst" die Anschaffung des Wagens sicher geradezu. Ich meine, die Wagen sind z.T. für 600 € weg (nach Korea z.B.); das ist im Verhältnis zu Folgekosten ja fast schon die berühmte "Portokasse"... Dass es ein ausgesprochener T4D-fan zu stemmen gewillt ist, ist natürlich logisch: als fan geht man gern über Rationales hinaus, um sich im Rahmen finanzieller Machbarkeiten fan-Wünsche zu erfüllen. Das trifft auf anderes bei Straßenbahnen, und auch bei anderen hobbies genauso zu.
Zuletzt geändert von Möckern-Peter am 26.06.2011 18:57, insgesamt 1-mal geändert.
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me2011
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von me2011 »

Also im historischen Depot in MD Sudenburg steht ja T4D 1072, das kastrierte Spielmobil. Er besitzt einen starkstromanschluss, die fahrmotoren sind gekappt, somit funktioniert alles bis auf fahren an dem T4D, welche Spannung da nun in den T4D fließt weiß ich nich, aber bei der nächsten gelegenheit werde ich da mal nachhaken. aber denke mal so 400V drehstrom die Gleichgerichtet werden. Der motorgenerator brummt zumindest wenn man den Steuerschalter ein schaltet.
Ja als Fan will man das und das ist nun auch mein Ziel, einen eigenen zuhaben :)

Ich Peter bin wiederum mit T4D und später T6A2 aufgewachsen, vlt liegt es wirklich daran das man dann mehr zu den Fahrzeugen eine Neigung entwickelt. Ich bin zwar der Meinug Fortschritt muss sein und bin daher der Meinung die NGT die so durch Deutschland geistern, auch in MD, sind für den Komfort die richtige Lösung, aber ein Fan dieser Teilweise häßlichen Fahrzeuge werde ich wohl nie. Desweiteren finde ich aber auch die Gotha fahrzeuge sehr gelungen und wenn wir ehrlich sind wären wir was Niederflur angeht heute weiter wenn Gotha hätte weiter Produzieren dürfen, die T2-62 waren ja schon "Niederflur" das sieht man heut sehr gut wenn die Historischen an einer haltestelleninsel halten.

Gruß Me2011

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Möckern-Peter
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Möckern-Peter »

Ich war (noch) nicht in Sudenburg. Vom historischen Zug wusste ich, auch dass da jetzt die 1120 "mitmischt" und man ähnlich den Dresdenern auch mal einen Großzug kuppeln kann.
Was ist das Spielmobil: Gibt es da einen dritten, der sozusagen ein "1:1-Standmodell" spielt - also einen, an dem man alles zeigen/vorführen kann, ohne dass das jedesmal am Historischen zelebriert werden muss? Ich meine, wenn die 15 m Gleis nicht für andere Museumszwecke fehlen, durchaus eine gute Idee! In welchem Zustand ist der denn; sicher im letzten?
Die Motoren wird der sicher auch noch haben; wenn man sie abschließt (hier als Ggt. zu anschließen = anklemmen), passiert nur nix mehr. (Man muss ihm auch keine künstliche Last dransimulieren, da ja ein Stromkreis nicht zustande kommt, anders als wenn man die Motoren mit oder ohne Räder in der Luft drehen lassen will - Prüfstand z.B. Dann muss man ja zum Ausgleich des Rollwiderstandes auf der Schiene und zum Schutz der Motoren vor Zerstörung durch zu hohe Drehzahlen ja einen Widerstand beigeben.)

Dann mache nur, wenn du a) weißt, wohin damit, und b) die Finanzen schultern kannst. Sofort zu zahlen ist ja nur der Wagen und sein gewiss nicht billiger Transport. Arbeiten am Fzg., die mit Kosten verbunden sind, kann man ja ggf. aufschieben; da trägt schon das eigene Zeitbudget dazu bei :-) . Wenn es dir gelingt, wirst du zwar einen M haben, aber die Magdeburger sind ja die am wenigsten modernisierten der Republik. Dass sie nun Rollbänder statt Nummerschilder haben, ein anderes Interieur und Klapp- statt Schiebefenster, ist sicher hinnehmbar. Aber sie haben weder eine andere Steuerung erhalten, noch wurden sie außen so verunstaltet wie die Chemnitzer. (Ich denke, die Begeisterung der fans für diese hält sich sicher auch in Grenzen...)

Ja, was wäre, wenn in Gotha... Es wäre wohl der G6-65 gekommen, wovon es Zeichnungen gibt. Über das Danach kann keiner etwas sagen. Auch nicht, weil eine Konstrukteurs- und Formgestalter-Generation altersmäßig irgendwann aus dem Arbeitsprozess geschieden und durch Nachrücker ersetzt worden wäre. Was die dann auf die Beine, äh: Räder, gestellt hätten, weiß keiner. Ich denke mal, gutes...
Ja gut, der T2 (und auch der G4 an den Enden) hatten nur eine Stufe, eben halt das Trittbrett. Man denke nur folgenden Gedanken: die Rampen wären nicht nur in der Wagenkastenlänge angelegt, sondern später vielleicht auch in der Breite, ab Mitte zur Tür hin. Dann noch aufgemauerte Hst.-inseln, und du hast den stufenlosen Einstieg. Für Straßenniveau, Betriebshöfe oder so hätte es dann eine ausfahrbare Notstufe getan, falls überhaupt nötig. Guter Gedankengang von dir!
Auch richtig, dass die heutigen NGT wahrlich zumeist nicht durch ihr Aussehen faszinieren...

Klar, es ist eine Altersfrage. Wäre ich jünger oder aus einer Stadt ohne Straßenbahn erst zugezogen, würde ich villei auch vom täglichen Erleben nix anderes als die Tatras kennen. Es ist eben der frühere oder spätere Eintritt in die Materie. Als die Tatras 1970 kamen, dachte ich auch nicht dran, dass die in 40 Jahren wieder historisch sein würden. Damals war es etwas gaaanz anderes, was freilich meine Gotha-Idylle störte... Ich glaube, als Dresdener oder Magdeburger (mit Gotha-T4-Erfahrung) wäre der Schock noch größer gewesen.

Man kann die verschiedensten Sichten haben.
Man kann sich für zu früh geboren halten, um 2010 mit 50 zu sagen, dass das, was 2040 rollen wird, wohl das letzte ist, was man - evtl. - noch sehen können wird.
Eher wird man sich für zu spät geboren halten, weil sie einem schon wegverschrottet haben, was man gern noch erlebt hätte.
Für mich deklamiere ich mal, dass ich froh bin, diverses noch erlebt zu haben: die Normalität eines Betriebes, in dem noch LOWAs mit und ohne Umbauten, Gothas und sogar noch einiges "Altbau-Holz" usus waren. Ich kenne noch die Außenbahn-Dreiachser 1378...1388 auf der 30, noch deren 200er "Regel"bw. (1931/32er Umbauten aus damals schon 30 J. alten offenen) mit vorn 1, hinten 2 Türöffnungen ohne Türen (links kamen Bretter rein und wurden Faltfenster zugezogen), ich kenne noch Außenbahner in Maximum-Bauart (1389...1397), wenn auch schon nur noch als Personalwagen, und natürlich die legendären Mitteleinstieg-Züge, vornehmlich die Bw., die später in den Schrott gingen, zumal der Tw.-Bestand schon vor dem echten Ende sehr klein geworden war. Und natürlich kenne ich die "Unverwüstlich(st)en", die 22er 1401...1600 (später 1590), in allen ihren Arten, die es 1969 noch gab. (Ich sah mit 9 bewusst den letzten "Schilderwagen" der LVB 1464 vor seiner GR!) Samt der passenden Bw. Ich sah auch noch paar Atw. (z.B. Fahrschule), die aus 20ern hervorgegangen waren. Ich war nicht "dabei", als 1961 die ersten 10 G4 kamen (da war ich 1!), aber ich war dabei, als 1967 die letzten 26 kamen und kenne das Schild der 1200 "100.Gelenkzug in Leipzig" selbst! Ich wusste zwar noch nicht, dass in den LOWA-GR-Bw. auch Tw. "drinsteckten", wusste nicht, was die "Trittstufenhänger" (Reko) waren, aber ich war da, als alle die neu waren. Na und bei den KT war ich ja dann schon Oberstufen-Schüler und fand die toll. Und ich maulte, dass wir davon nicht die geplanten 400 kriegten, sondern die LVB weiter auf die "Badewannen" (schneide mal einen T4D an den Fensterbrettern ab!) setzte.
Ich war vielleicht doch in einer sehr interessanten Zeit da. Ich möchte auch nichts missen und halte so die Zeit um 1975 für die ordentlichste und beste. Gut, 10 Jahre eher wäre auch gegangen - hätte mich meine Mutter mit 20 statt mit 30 kriegen müssen. Dann hätte ich noch mehr "Holz" gesehen, wäre heute 61 und könnte für den (dann freilich kürzeren) Rest meines Lebens sogar dem Niederflurzeug (ob der Bequääähmlichkeit) etwas abgewinnen.
Ist also Ansichtssache.
Umsomehr freute ich mich über die T6. Ich mache hier allerdings allen Entscheidungsträgern einen Vorwurf! Wenn man 1975 KT4D "erfindet", hätte der 4-achser mit jener Form lange vor 1989 in die Serienproduktion gehört! Von mir aus auch noch mit anfänglichem Beschleuniger und mindestens seitdem mit Thyristoren, seit Berlin mal diese 12 (292 - 303) erhielt (1983?). Hier hat die DDR nicht "nachgestoßen" (ggf. wegen höhrerer Kaufpreise), CKD nicht "aus der Hüfte gekommen", auch die Betriebe haben ungenügend Druck gemacht. Und zuletzt die 4-jährige "Testphase". Wozu? Thyri's gab es also schon vom KT, die Form auch, was muss man da am 15m-1teiler über Jaaahre testen?! Zwar war "die Wende" bis zum Winter 1989/90 nicht abzusehen, aber wir hätten mehr solche haben können, auch wenn die Betriebe dann "nicht gerne" mehr bei CKD bestellten! Die Wende kam eben "zu früh" (dafür) oder - eher - die Wagen schlicht zu spät. Dass man im neuen Werk in Zlicin keine "Badewannen" mehr bauen wollte, war das eine; die KT-Produktion über Jahr und Tag in Smichov hat aber bewiesen, dass die Formen für solche Wagen durchaus da waren... Der KT hat nun wieder den Ulk an sich, dass er ein Berliner Fzg. wurde, obwohl eigentlich für enge Mittelstädte gedacht. Das hat der BVB die angedachten Beförderungskapazitäten vermiest, worauf sie gierig zum T6 griffen. (Bis sie ihn nicht mehr schätzten...)
Und ich behaupte, auch Gotha hätte den Großraumer durchaus zur Verbundsteuerung (und damit Großzugbetrieb) hinbekommen. Es ist ein Wagen mit Schützenschaltwerk und diese Schaltungen sind durch die E-Teile übertragbar. Wenn Jewpatorija sogar die Gotha-"Kurbels" vom Bw. aus "fernbedienen" kann...

Nun war auch MD die erste typrenreine Tatra-Stadt, was dich zusätzllich gehindert hat, älteres noch selbst zu kennen. G4 waren bei uns(!) gelandet, die Großraumer "befehlsmäßig" in Berlin, altes - ob nun "Holz", Hechte oder LOWAs waren Schrott, und auch Gothas 2-achser gingen ja recht früh. Zum Glück fanden sich noch genügend Abnehmer, aber aus MD weg waren sie trotzdem. Da war Rostock eher noch das letzte Paradies, wo 2-achser sattsam Regelbetrieb machten (sogar noch paar letzte LOWAs!) und trotzdem schon T6 da waren. Lag aber auch an der extensiven Netzentwicklung dort, die erfreulicherweise auch in der Neuzeit anhielt, als kein "Wohnungsbauprogramm als soziale Aufgabe" mehr anstand. Aber ohne die Lütten-Klein- und die Südstadt-Strecke hätten die keine NB4 gekauft und die T6 rausgehauen, denn dann hätten die NGT trotz Dierkow/Toitenwinkel vermutlich gereicht. Maximal hätte man paar unmodernisierte T6-Trakts für Engpässe oder Spitzendienste behalten. Aber, da sind wir beim nächsten: Wo gibt es verglichen mit dem Tagesauslauf noch Spitzen?, seit die Industrie wegbrach, die Bürger sich motorisierten, um im MIV zu ersticken... Was Halle allein gen Schkopau (Buna!) in Marsch setzte - heute undenkbar.
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Sithis
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von Sithis »

Wieder mal sehr philosophisch ;-) .
Ich denke, spätestens in 10 Jahren kann ich das Hobby bei der aktuellen Entwicklung an den Nagel hängen. Sicher werde ich nicht durchs halbe Land fahren, um mir irgendwo einen Straßenbahnbetrieb mit Niederflurwagen anzuschauen.
Da sitze ich lieber zuhause, schaue mir meine Videos und Fotos an und lache über die dummen Leute, die dann zu Sonderfahrten rennen. Muhahaha.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von me2011 »

Ja von der sache her war die DDR das Strab Paradies schlecht hin, nirgendwo fuhren in den Massen noch 2Achser so lange
Nirgendwo fuhren allgemein soviele Trams, im Westen war die Motorisierung ja schon voll im gange seit den 60gern, warum im Westen, grade im ruhr bereich ja auch soviele Trambetribe starben oder gekauft und rationaliesiert wurden.

Ja in Sudenburg steht noch ein 3ter T4D mit der Nummer 1072, wie gesagt man hat dem Stromabnehmer die Verbindung zum Fahrzeug gekappt, die fahrmotoren weggeklemmt, sie sind drin aber bekommen kein Saft. Zustand ist absolut unmodernisiert, keine Lautsprecher im Innenraum, Originalen Motorgenerator, rot/graue Plastikschalen, unverbastelter Führerstand. Das einzigste was mal in den 80gern gemacht wurde, er wurde von der Assenbeleuchtung der letzten Serie angepasst, das wars, er war bis 1997/98 so im Einsatz und ist mit als einer der letzten wirklich unmodernisierten aus dem Liniendienst ausgeschieden, seit 1999 dient er als Spielmobil, erst zum 100sten 1999 im Technikmuseum seit dem in Sudenburg, ganz hinten inner Ecke, desweiteren bin ich der Meinung man hätte lieber Ihn als 1120 zum Hist. nehmen sollen, da er von dem Zustand was Scheibenwischer, Beleuchtung etc angeht noch 80ger Jahre ist man hätte nur die lackierung anpassen müssen sowie in wieder Fahrfertig machen müssen, aber die Entscheidung lag bekanntlich wo anders bzw bei einem anderen Fahrzeug.
hier mal ein paar Bilder von ihm, sind natürlich nicht von mir, die Bilder ist von Maiko Herzog, sowie von Tram 2000
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Re: Mythos fahren ohne 600V

Beitrag von me2011 »

Sithis hat geschrieben:Da sitze ich lieber zuhause, schaue mir meine Videos und Fotos an und lache über die dummen Leute, die dann zu Sonderfahrten rennen. Muhahaha.

HA HA, genauso wird es kommen...Kann mich schon sehen wie ich ergraut vorm völlig veralteten PC sitze und mir alte videos die sonst kein gerät mehr abspielt angucke :D
Oder vlt wenn es klappt zu meinem eigenen T4D fahre ihn schtreichel und in alte zeiten versinke :wink:

Gruß...

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