Sicherheitsmelder an Bahnsteigen?

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M73
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Sicherheitsmelder an Bahnsteigen?

Beitrag von M73 »

Eine Reihe von Meldungen über "tragische" U- und S-Bahn-Unfälle in München, läßt eine Diskussion über Gleisüberwachungen aufleben. Hier eine Reihe von Beispielen des Jahres(keinen Anspruch auf Vollständigkeit):

http://www.merkur-online.de/aktuelles/m ... 42292.html
http://www.welt.de/regionales/muenchen/ ... nfall.html
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/u-b ... -1.1148972
http://www.wobl.de/artikel/polizeiberic ... nkenheit-f (Nr. 278)
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inh ... 7ca71.html
Wenn man Google bemüht, so wird man mit diesem Problem nahezu in allen Regionen Deutschlands konfrontiert. Eines haben fast alle Fälle gemeinsam:
Die "Opfer" sind alle angetrunken. Ein generelles Problem ist hier zu erkennen. Jedoch handelt es meiner Ansicht nach nicht darum, daß die Stationen unsicher sind, sondern daß eben allzu viele Mitbewohner in diesem Staate sich so die Kante geben, daß sie eine Gefahr für andere, sogar für sich selbst werden.
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch .
(Karl Valentin, Münchner Volksschauspieler und Humorist)

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Sithis
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Re: Sicherheitsmelder an Bahnsteigen?

Beitrag von Sithis »

Ach was, solche Trottel gibt es doch seit dem Aufkommen der "Fun-Gesellschaft". Es wird langsam langweilig, daß immer wieder Sicherungsmaßnahmen gefordert werden. Kosten in dreistelliger Millionenhöhe, nur weil ein paar Deppen sich nicht zusammenreißen können? Und die Zeche bezahlt dann der normale Fahrgast. Ich hätte da eine bessere Idee, man sollte einfach zu bestimmten Zeiten die aufgeplusterten Gockel von der U-Bahnwache auf den Bahnsteigen postieren(bei der DB dann deren Sicherheitstypen oder gleich den Freund und Helfer), dann würden die auch mal was für ihr Geld tun und nicht nur Fans belästigen. Wenn selbst Berlin jetzt hinbekommt, daß zu bestimmten Zeiten Polente mit BVG-Leuten die Bahnsteige kontrolliert, dann doch sicher auch München.
Ich bin sicher nicht der einzige, der nicht einsieht, höhere Fahrpreise wegen Einzelfällen zu bezahlen.
Und ich bezweifle mal ernsthaft, daß in Nürnberg das Sicherheitssystem ein Überrollen verhindern kann, wenn jemand direkt vor die einfahrende U-Bahn stürzt. Mag sein, daß man dort ein hochmodernes automatisches System entwickelt hat, welches auch einiges verhindern kann, zaubern kann es sicher trotzdem nicht.
Die Ansicht, daß jeder Dummdödel in diesem Staat wegen seiner eigenen Blödheit trotzdem den größtmöglichen Schutz zu erfahren hat, teile ich jedenfalls nicht.
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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M73
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Re: Sicherheitsmelder an Bahnsteigen?

Beitrag von M73 »

Die Ansicht, daß jeder Dummdödel in diesem Staat wegen seiner eigenen Blödheit trotzdem den größtmöglichen Schutz zu erfahren hat, teile ich jedenfalls nicht.

Ich hätte da eine bessere Idee, man sollte einfach zu bestimmten Zeiten die aufgeplusterten Gockel von der U-Bahnwache auf den Bahnsteigen postieren…
Vielleicht von mir nicht so direkt geäußert – aber sicher auch meine Meinung.
Selbst mit dem Sicherheitssystem auf der Nürnberger Fahrerloslinie ist schon mal eine Mutti unter die Räder gekommen. Bremswege kann man nur durch Geschwindigkeit reduzieren (genauer mit fehlendem Tempo).

Auch ein Problem, wenn die Suffdödeln Sa oder So Früh um Fünf unterwegs sind, wo Ottonormalbürger sich gerade das letzte Mal vor dem Aufstehen umdreht. Da ist dann wirklich kein Arsch im Bahnhof, der denen helfen könnte oder die da sind, sind selbst zu. Das sehe ich selbst, wenn ich manchmal um 4:48 die U-Bahn zur Frühschicht nehme. In der U-Bahn vielleicht 5 andere Hanseln von Autobus Oberbayern und am Bahnsteig gähnende Leere…. Aber stimmt schon – um die Zeit sieht man Keinen von den Jungs mit den Gelben Schulerstücken.

Und wie ein Fall gezeigt hat, kann es dann auch noch passieren, daß wegen dem Schatten, den der Bahnsteig wirft (Beleuchtung ist in München nur auf dem Bahnsteig) der Fahrer einen "Gleisfaller" nicht sieht. Vielleicht wäre es Sinnvoll, die Sicherheitsnische zu beleuchten, so daß im Gleisbereich keine Schatten sind. Das dürfte noch relativ günstig zu machen sein, würde aber nur einen verschwindend kleinen Teil an Vorfällen abdecken (meiner Kenntnis - in München seit 1971 einmalig).

Ich sehe das Hauptproblem im Alkoholkonsum. Junge Leute sind offenbar nur noch in der Lage Spaß zu haben, wenn sie hacke Dicht und fern der Heimat sind.
Ich komme gerade von der Brotzeit und habe noch Bauchweh vom vielen Lachen. Und das, obwohl wir alle noch fahren müssen und deswegen nur Cola, Spezi und Co auf den Tischen stand. Wir hatten eine "mords Gaudi" - Von den Jüngeren, Baujahr 1982, bis zu den Älteren von 1954. Es geht auch ohne °%.

Apropos größtmöglichen Schutz: Wenn man es sehr Extrem sieht, könnte man auch von Evolution sprechen – die Dummen Säufer bleiben halt auf der U-Bahn-Strecke.
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M73
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Re: Sicherheitsmelder an Bahnsteigen?

Beitrag von M73 »

Und der Nächste unten - allerdings dieses Mal unter dem Motto - "Dumm gelaufen".
http://www.tz-online.de/aktuelles/muenc ... 45162.html
Ob die vom Fahrgastverband geforderten Sicherheitssysteme diesen Unfall verhindert hätten?
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M73
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Re: Sicherheitsmelder an Bahnsteigen?

Beitrag von M73 »

Zurück zum ursprünglichen Thema:
Auch im Großraum München wird über den Sinn bzw. Unsinn von Gleisüberwachungen diskutiert.
http://www.merkur-online.de/lokales/mue ... 38841.html
Offenbar sind die Bürger noch nicht total gaga. Die überwiegende Mehrheit sieht hier keinen Bedarf – Besoffene sind eben selbst schuld.
Mal sehen, wie diese Diskussion in einigen Jahrzehnten ausgeht, wenn die Saufjugend "erwachsen" geworden ist…
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Sithis
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Re: Sicherheitsmelder an Bahnsteigen?

Beitrag von Sithis »

Daß im Fratzenbuch oder anderen "sozialen Netzwerken" Gruppen wie "ich kann auch ohne Alkohol lustig sein - aber sicher ist sicher" regen Zulauf haben, bestätigt leider nur die Annahme von der Spaßgesellschaft, für die es der Höhepunkt ist, wenn sie sich besaufen. Ich sehe es ja selbst an der Uni, wo irgendwelche Leute am Montag stolz erzählen, daß sie am Wochenende bis früh um 6:00 Uhr durchgezecht haben und so voll waren, daß sie sich nicht mehr an die letzten Stunden erinnern können. Was manche vielleicht unglaublich "cool" finden, erntet bei mir nur Kopfschütteln.

Sicherheitstüren und anderen Schmarrn(haha, ich verwende bayerische Wörter :lol: ) sollte man einfach mal vergessen. Jemand hatte schon treffend dort angemerkt, daß man dazu exakt anhaltende Züge mit einheitlicher Türgestaltung bräuchte, das würde in Deutschland bei allen Systemen massive Kosten verursachen. Besonders die engen U-Bahnstationen in Berlin und Hamburg aus der Anfangszeit der Systeme(teils schon über 100 Jahre alt) wären dann ja noch schmaler. Dubai oder Singapur haben ihre Systeme von Anfang an so hochgezogen(und dort nicht nur aus Schutz vor Selbstmördern, sondern auch, um eine Klimatisierung der Stationen zu gewährleisten).
Mal sehen, wie diese Diskussion in einigen Jahrzehnten ausgeht, wenn die Saufjugend "erwachsen" geworden ist…
Ob die überhaupt erwachsen werden? Bezweifle es, maximal körperlich...
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M73
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Re: Sicherheitsmelder an Bahnsteigen?

Beitrag von M73 »

Ob die überhaupt erwachsen werden? Bezweifle es, maximal körperlich...
...Saufjugend "erwachsen" geworden...
Deswegen die Gänsefüschen bei erwachsen – Volljährig wird wohl der Eine oder Andere ja werden, aber erwachsen (bin's ich nicht einmal so richtig :mrgreen: )?
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