Gorzów Wielkopolski, mit Bildern, Teil 1

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Möckern-Peter
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Gorzów Wielkopolski, mit Bildern, Teil 1

Beitrag von Möckern-Peter »

Eine Tour von 2 halben Tagen führte mich in's ehem. Landsberg an der Warthe.
1.: Diese Stadt hat viel architektonische Ähnlichkeiten im Baustil wie Stettin und Swinemünde.
Ist zwar eine absolute Binnenstadt, dennnoch - trotz Zugehörigkeit zur Lubuskie, dem Lebuser Land - stilistisch dem Küstenbereich angelehnt. U.a. stößt man wie dort auch da stets nach wenigen cm auf Brandenburg-Pommerschen Sand...
2.: Diese Stadt ist nicht wie Küstrin restlos zerschossen worden, sondern hat noch immer einen Großteil alter Bebauung.
Die reicht von niedrigeren und architektonisch anspruchsloseren Gebäuden (sogar viele im Zentrum!) bis hin zu toll restaurierten sog. "Geschäftshäusern" bzw. Wohnungen "besserer Leute" am Anfang des vorigen Jh. Daran an schließen sowohl Eigenheime wie auch Plattenbausiedlungen.
3.: Der Straßen- und Schienenzustand ist nicht der beste; es gibt aber schlimmeres. Oft sind die Gleise besser als der straßenmäige Gleisbereich. Investitionen sind wie fast überall wünschenswert.
4.: Die Konstal 105N kommen leider nur noch bei absolutem Mangel auf die Straße. Es gibt noch 8 (eher fest gekuppelte) Traktionen, die alle im Betriebshof standen.
Es soll wohl noch einen Einzelwagen als Sonderwagen geben; gesehen habe ich ihn nicht.
5.: Die Kasseler bestreiten den Auslauf (3 Linien aller 15 min, wobei sich durch Doppelbelegung jedes Streckenastes eine 7,5er ergibt (abends 20, ergo 10) in der Regel allein. Bei nicht allzulangen Linien konnte ich verfügbare Wagen und Kurszahl nicht in Relation setzen.
6.: Wieviele Kasseler bereits nicht mehr tätig sind, weiß ich nicht. Mindestens der 221 sah so aus, als ob er keine Straße wiedersieht, Aber wenn die Konstal-Nummern mindestens von 75 bis 136 gehen (also 42 Nummern) und davon noch 16 oder 17 belegt sind, weiß man, wie groß der kleine Bestand einst war.
7.: Die Kasseler sind mittlerweile optisch verlebt, heißt ihnen geschah weder im Westen noch im Osten ein "Schöneweide"... Sie fahren also seit etwa 50 J. ohne jedwede "Frischzellenkur", aber sie werden zumindest funktionsfähig gehalten.
8.: Dass die Kasseler in den 90ern einen besseren Erhaltungszustand zeigten, ist glaubhaft. Ist aber auch bald 20 Jahr her. Ob die Kurbelwagen den Feinstufenschaltwerken der Konstal, und 6-achsige Einzelwagen (besonders in Schulschlusszeiten recht voll) 2-Wagen-Zügen überlegen sind, mag jeder selbst beurteilen.
9.: Das wohl wichtigste: die einst dunklen, den Fortbestand in Frage stellenden Wolken haben sich wohl verzogen; inzwischen redet man wohl mit Kassel über N-Wagen.
10.: Grundsätzlich ist es kein Fehler, diese "kleine Großstand" und ihren (angemessenen) Straßenbahnbetrieb zu besuchen. Mehr Zeit braucht man allerdings auch nicht.
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Wenn alle Betriebe nur T6/KT4(t)/KT8 verwenden würden, wäre die Welt eintöniger. Schöner wäre sie trotzdem!

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Kava je balzam za srce in duso. (slowen.: Kaffee ist Balsam für Herz und Seele) Giuseppe Verdi
Gustav Mahler ergänzte: Hier ist es wunderherrlich und repariert ganz sicher Leib und Seele.

Prosimo se med voznju ne pogovarjete z voznikom!

Kein Sarkasmus liegt mir völlig fern :-)

Der frühe Vogel kann mich mal... (am Abend treffen - was sonst!)

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