Ich halte das ganze für eine urbane Legende. Die Fabriknummern der in die DDR gelieferten KT4D sind bekannt. Die Städte kommen dabei - sofern sie in dem Jahr eine Zuteilung erhalten haben - immer in der gleichen Reihenfolge vor, unabhängig davon, wann im entsprechenden Jahr tatsächlich geliefert wurde.joschie99 hat geschrieben: ↑13.11.2019 12:46 Mir wurde vor Jahren während meiner Lehrausbildung in Gera die Geschichte mündlich erzählt. Das die 1982 nach Gera gelieferten 4 Stück KT4D (Nr. 312-316) ursprünglich für Jena bestimmt waren. Und auch schon im Bahnhof Jena-West zur Entladung bereitstanden. Jedoch kurzerhand auf Weisung von oben (SED-Bezirksleitung?) in die Bezirksstadt umgeleitet wurden.
Was ist daran wahr?
1976: Erfurt, Plauen, Erfurt (ursprüngl. für Gotha vorgesehen)
1981: Cottbus, Erfurt, Gotha (Ersatz für die 1976er Wagen), Plauen, Brandenburg, Gera, Gotha, Potsdam, Berlin
1982: Potsdam, Berlin, Cottbus, Erfurt, Gera, Gotha, Berlin, Potsdam (Rohbauwagenkasten für Unfallinstandsetzung)
1983: Berlin, Potsdam, Berlin, Cottbus, Erfurt, Plauen, Brandenburg, Görlitz, Gera, Berlin
Zwischen Berlin und Potsdam hat es Verschiebungen auf "Anweisung von oben" gegeben, das ist belegt und auch nur zwischen den beiden Städten möglich gewesen, da es die einzigen KT4D-Städte mit Normalspur 1.435 mm sind. Alle anderen Betriebe haben Meterspur.
Im Meterspur-Bereich ist nur der "Tausch" von zwei Nullserienwagen, die 1976 für Gotha bestimmt waren (Überlandbestuhlung), jedoch nach Erfurt gingen und 1981 aus einer Serie für Erfurt "ersetzt" wurden -> Gotha 301+302 mit Stadt-Bestuhlung, bekannt.
Was ich mal gehört habe, sollte Jena KT8 erhalten (ZR-Wagen). CKD kam jedoch mit der Produktion dieses Typs nicht in die Gänge (Prototyp 1984 / Nullserie 1986 / Serie ab 1989), so dass Jena länger als geplant an den Zweiachsern festhalten musste.