Münchner Tram im Bau

Straßenbahnbetriebe in Deutschland
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M73
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von M73 »

Im dem Zusammenhang des vorherigen Beitrags wird es interessant, wie lange der neue Avenio in Nürnberg in den Fahrgastbetrieb braucht, der die Tage dort geliefert wurde :roll:
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch .
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M73
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von M73 »

Und wieder kam die Tage ein Avenio in München an - es folgen die nächsten Monate wohl die 2019 vereinbarte Option von über 70 Wagen. Der Stückpreis liegt wohl bei nicht ganz 3 Mio Euro.
Nun wird es im Betriebshof ziemlich "kuschelig" und immer mehr Fahrzeuge nächtigen auf der gut bewachten Ackermann-Schleife.

Falls der Betriebshofbau in der Ständlerstraße nicht schleunigst in Angriff genommen wird, könnte das Plan-C-Szenario Wirklichkeit werden - auf Außenästen ohne Nachtverkehr sollen die Wagen dann allabendlich erst die Wendeanlagen, dann auch die Streckengleise zuparken.
Bezüglich "Kunstwerke" und sonstige "Umgestaltungen" des Wagenparks "durch nicht autorisierte" Jugendliche meine ich: Die Ackermannschleife ist als fast abgeschlossenes Areal relativ gut zu bewachen - ob das bei den "Straßenparkern" dann auch so einfach geht :roll: ??
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Sithis
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von Sithis »

Die Bewachungsqualität hängt davon ab, ob man nun eine brauchbare Firma nimmt oder nur die Billigheimer, die dann pennen/am Handy hängen/wasauchimmer.

Schon bemerkenswert, daß man sich wohl so verkalkuliert hat.

3 Millionen € - nicht billig, aber dafür bekommt man von Siemens auch einen Smartron, während der Vectron 10 Millionen kostet :mrgreen: .
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M73
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von M73 »

Wachdienst/Qualität:
Bis dato ist mir nichts zu Ohren gekommen, daß sich an der Ackermannschleife irgendwelche Künstler verewigen konnten. Ist wohl auch dem Kamera-Aufwand, dem relativ zahlreichen Personal und nicht zuletzt (ich werde es wahrscheinlich gleich bereuen :lol: ) der Wachhunde geschuldet, die dort (zeit-)planlos patrolieren. Eventuell ist auch der nebenan auch nächtens nicht gerade gering fliesende Verkehr nicht ganz "unschuldig".

Verkalkuliert? ich weiß nicht - auch gewissen politische Verzögerungstaktiken dürften dafür verantwortlich sein... auf alle fälle ist lang, lang vor der ÖPNV-Initiative der Stadt von einem weiteren Betriebshof die Rede. Blos reden allein hilft halt auch nix... :roll:

Kosten Tram zu Lok :
Im Eisenbahnwesen war man geschichtlich meistens eher bereit, größere Kosten in kauf zu nehmen - da passte man sich halt an den "Geringverdienern Gemeinde" an :wink:
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von M73 »

Das wegen der Brückensanierung rund um die Ludwigsbrücke eingeschränkte Tram-Netz ist nun wegen eines Wasserrohbruchs endgültig Wagenfrei. Die Wassermassen im Untergrund der Rumfordstr. haben offenbar den Straßenaufbau derart unterminiert, daß dort vorerst kein Verkehr möglich ist. Eine rasche Betriebsaufnahme sind neben der grundsätzlichen Stabilisierung des Erdreiches ein zusätzliches Ziel der derzeit umfangreichen Arbeiten...

Als Ursache des Wasserrohbruches werden Erdarbeiten für eine Fern-Kälte-Leitung genannt.
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Sithis
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von Sithis »

Eine Fern-Kälte-Leitung. Oh Mann. Wozu das denn? :mrgreen:
Ich sehe schon, scheint eine Spezialität aus München zu sein:
https://www.swm.de/magazin/energie/fernkaelte
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von M73 »

Fern-Kälte:
Hintergrund ist, daß in den letzten 20 Jahren recht unkultiviert unzählige Kleistanlagen von Industrie und Handel aufgebaut wurden, die das Grundwasser als temperierendes Medium nutzen. Hierbei kam es wohl in nicht unwesentlichem Ausmaß zu Fremdstoffeinträgen, die die Qualität des Grundwassers beeinflussen.
Mit einem Zentralem Angebot soll nun die Grundwasser-Kälte-Nutzung so gestaltet werden, daß die negativen Auswirkungen einer nahezu selbst überlassenen Grundwassernutzung eingedämmt werden. Zudem benötigen konventionelle Kälte-Anlagen nicht unerheblich Strom; so führt bei kleineren Bürogebäuden eine Klimatisierung zu einer nahezu Verdoppelung des Strombedarfs (so zumindest eine Studie der Tech. Uni München) - man hofft zusätzlich so den Elektrizitätsbedarf innerhalb des Mittleren Rings (eine ringförmige Hauptstraße in München) auch einschränken zu können.

mal sehen...
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von M73 »

Aktuell werden im Münchner Stadtrat wieder mal Nahverkehrsthemen durchgekaut. Ein regelrechtes Armutszeugnis ist die Kombination ÖPNV ausbauen, aber ohne ausreichend Wartungs- und Abstellkapazität zu haben. Auch Abhilfe ist nicht wirklich in Sicht.

So sind weiterhin Störungen im großen Stiel bei U-Bahn, Bus und Tram für jeden Laien leicht weis zu sagen.

Wenn Flächen zur Debatte stehen, werden diese von den derzeit nutzenden Referaten nicht frei gegeben, oder sie liegen so weit vom übrigen Netz weg, daß erst eine Zulaufstrecke benötigt wird, die dann wegen unzumutbarer Lärmbelästigung der Anrainer nicht kommt.

Oder noch besser - man hat vor, leicht für Bus und Tram zu nutzende Flächen im Gewerbeumfeld "aufzuwerten", in dem man geeignet Hallen zu Marktplätzen um gestaltet oder Wohnquartiere macht.

So stellt sich die Frage, ob die so oft von kommunalen Politikern propagierten Verkehrswende nicht von den Selben sabotiert wird....
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von Sithis »

M73 hat geschrieben: 19.07.2022 07:56
So sind weiterhin Störungen im großen Stiel bei U-Bahn, Bus und Tram für jeden Laien leicht weis zu sagen.
Na ja, ein großer Stiel im Gleisbett ist sicher störend :mrgreen:
sneeboer-stiel.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von M73 »

Wer Rechtsschraibvähler findet, darf diese gerne auch behalten :D
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von M73 »

Der Tramausbau rund um den Feilitzschplatz (Offiziell als Münchner Freiheit geführt) wurde in einer Debatte an den Mobilitätsausschuss/Planungswesen zurück gegeben und so eine Verzögerung des Ausbaues erreicht.

Begründung für diese schallende Ohrfeige für die Planer war, daß viele befürchten, die Tram könne auf einem etwa 600 Meter langem Teilstück mit Mischverkehr im Stau hängen bleiben. Ob dieses wirklich entscheiden wäre, dazu sind die Meiningen sehr unterschiedlich. Schließlich haben andere Städte gute Erfolge mit Straßenzugs-gesteuerten Ampelsystemen, die den Verkehr vor der Tram quasi "verschwinden" lassen.

Nun ja - somit verzögert sich der Bau halt wieder...

Aber da ja, wie schon beschrieben, Abstellkapazitäten derzeit das brennende Thema ist, auch nicht unbedingt schlimm. :wink:
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von M73 »

Interims-Hauptwerkstätte hat Betrieb aufgenommen:
Da ja vor einige Jahren der 1919 erbaute Industriebau, der die Hauptwerkstatt und das MVG-Museum beherbergt, wegen Statikproblemen teilweise gesperrt wurde, ist nun endlich für die Übergangszeit eine "fliegende" Werkshalle in Betrieb gegangen. das Gesamtgrundstück soll zuküntig zur Hauptwerkstatt-Funktion auch noch den zweiten Betriebshof mimen; die Folge: Hier wird die nächsten Jahre exzessiv gebaut und saniert.

Zumindest tut sich die MVG jetzt erstmal leichter, da große Instandsetzungen und Hauptuntersuchungen wieder Abseits des eigentlichen Tagesgeschäft gemacht werden können; die letzte Zeit wurden dafür die Wartungshallen des Betriebshof in der Einsteinstraße "missbraucht". Dabei kam es durchaus zu Kuriositäten, wenn z.B. ein Wagen für die Lackierung in der Einsteinstraße vorbereitet wurde, und dann in die nicht gesperrten Lackierhalle in der Ständlerstr. geschleppt wurde :roll: .

Der Chef der MVG, Hr. Ingo Wolf, stellte bei einer Rede zur Arbeitsaufnahme klar, daß dieses den Trambetrieb lediglich über Wasser halten kann, aber für die geplante Verkehrswende absolut nicht genügt.

Die ersten neuen Gebäudeteile sollen ab 2025 nutzbar sein, Abschluss aller Arbeiten ist für 2030 vorgesehen.
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von Sithis »

Ein leichtes Semi-OT, aber trotzdem passend:

Man sollte das Wort "Verkehrswende" nicht zu unvorsichtig verwenden - es ist ein ideologisch aufgeladener Begriff aus der linksgrünen Siffecke.

Verkehrsförderung, ja gerne - aber nicht einseitig.

Man bejammerte es, daß z.B. in den Schienenverkehr mehr als in den Straßenverkehr gesteckt wurde. Dabei in beiden Fällen 7,x Milliarden. Es sind beides lächerliche Summen für so ein großes Land. Dem sollte sich jeder bewußt sein. Man sollte die Nutzer der Verkehrsmittel nicht gegeneinander ausspielen - die wahren Feinde sitzen da oben.
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von M73 »

OT hat hier im Forum schon eine gewisse Tradition :lol: (DANKE Jörg!!!)

Ich sage mal was in München von der Politik her vorgesehen ist, "verdient" schon den Namen Verkehrswende - egal ob man diese Form befürwortet oder nicht.

Also finde ich den erhobenen Zeigefinger des MVG-Bosses in Richtung Rathaus schon für gerechtfertigt - die da oben regieren (ob Schmarrn oder Gut - das lasse ich jetzt mal hier so stehen) und die MVG soll nach Möglichkeit für 0 Euro sich 6 Haxn (für Nichtbayern die Beine sind gemeint) ausreißen... Wenn man den Verkehr "wenden" möchte, muß man auch genug Geld bereit stellen - und da tut sich das Münchner Rathaus nicht immer leicht, damit...

Und schon wieder lasse ich meinen Beitrag mal so stehen.... (man könnte ja Seitenweise über die Münchner Verkehrspolitik debattieren und ändern würde sich eh nix... also lasse ich es gleich mal bleiben und freue mich auf meinen Feierabend 8) ) :mrgreen:
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Re: Münchner Tram im Bau

Beitrag von Sithis »

Die Haxen haben es auch raus aus Bayern geschafft - ich meine, die Schweinshaxe kennt ja jeder, oder in anderer Form... :mrgreen:

Prinzipiell habe ich nichts gegen eine sinnvolle Förderung des Nahverkehrs, im Gegenteil, die Betonung liegt aber auf sinnvoll. Ein gutes und realisierbares Angebot gerne, aber keine Benachteiligung anderer Verkehrsarten.
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