MVG-Christkindltram in München auf dem Abstellgleis

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M73
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MVG-Christkindltram in München auf dem Abstellgleis

Beitrag von M73 »

Bereits in den Corona-Jahren war die beliebte Weihnachtstram in München nicht unterwegs. Auch heuer wird keine Christkindltram fahren. Der Grund laut MVG, ist ein eklatanter Fahrer-Mangel. Die MVG ist selbst nicht glücklich darüber, wie MVG-Sprecher Maximilian Kaltner in einem Interview mitteilte.
Bereits ohne Sonderfahrten fallen immer wieder wegen fehlenden Fahrern Kurse aus. Daß dann die Weihnachtssonderfahrten gleich generell gestrichen werden, ist da nur logisch. Auch die früher durchaus beliebten Mietfahrten zu Geburtstagen, Hochzeiten, Betriebsausflüge ect., sind derzeit nicht buchbar.
Der MVG-Sprecher geht auch davon aus, daß die nächsten Jahre nicht genug Personal für Sonderfahrten vorhanden sein wird.

Wie aus MVG-nahen Quellen zu hören ist, kämpft offenbar Boss Ingo Wortmann mit den Folgen der Billig-Tickets und muss drastische Sparmaßnahmen fahren. Auch wenn er selbst ein Fan der Christkindltram zu sein scheint, sieht er derzeit keine Möglichkeit dieses Sonderangebot anzubieten. Am Finanziellen soll es speziell bei den Weihnachtsfahrten definitiv nicht liegen.
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch .
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Sithis
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Re: MVG-Christkindltram in München auf dem Abstellgleis

Beitrag von Sithis »

Ich sage ja, das Billigticket war eine durchgehende Schnapsidee. Ebenso wie die "Verkehrswende".
Ich habe es dieses Jahr für zwei Monate gehabt, das hat gereicht. Seitdem nutze ich wieder das normale Abo, was übertragbar ist.

Und Personalmangel - da wird wohl einfach überall zu stark eingespart? Auch in Bayern?
Ansonsten sollte ja bekannt sein, daß mittlerweile genug Leute nach der Genspritze öfters krank werden...ich kenne da genug Bereiche, wo das der Fall ist. Sicher also auch dort.

Schade nun, daß keine Sonderfahrten möglich sind, aber wenn es nicht anders geht...
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M73
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Re: MVG-Christkindltram in München auf dem Abstellgleis

Beitrag von M73 »

An Einsparrungen allein kann es nicht mehr liegen - ich weiß etliche Betriebe, die ordentlich zahlen und auch weitreichende "soziale" Vergünstigungen anbieten. Diese Betriebe haben zwar weniger mit Fachkräftemangel zu kämpfen, als andere; doch ganz rund läuft es kaum noch in irgend einen Betrieb.

Gerade im Handwerk und im Dienstleistungssektor sind neue Mitarbeiter Mangelware. Und da der Arbeitsmarkt derzeit selbst Personal mit Anfang 60 sehr gute Chancen eröffnet, reicht ein kleiner Funke und die Mitarbeiter suchen reihenweise das Weite.

Wie ein Mitglied der Wirtschaftsweisen schon mal ausgeführt hatte (auch wenn es von anderen dieser Weisen dementiert), könnte es an den immer mehr überhandnehmenden EDV/IT-Bereich liegen, der die Arbeitsmärkte leer fegt. Gerade von den Jungen Mitmenschen ist kaum noch einer bereit, sich die Hände schmutzig zu machen, mal richtig herzhaft hin hinlangen oder sich gar unmittelbar mit dem Kunden sich auseinander zusetzten.
Und dann noch diverse Vergünstigungen für die, die am liebsten garnix tun wollen....(aber das ist wieder ein ganz anderes Thema)

Die jungen EDVler: Möglichst erst um 11:00 Aufstehen, dann im Schlafrock Homeoffice, um 12:00 bis 13:30 Mittag und um 15:00 schon wieder Feierabend - und das Ganze bitte für min. 3500 Euro im Monat auf die Bratze...

Ich kenne in Oberbayern einen Kältetechnik-Betrieb, der sich in den letzten 15 Jahren von einer Garagen-Klitsche zu einem kleinen Mittelständler entwickelt hat. Der bietet seinen Mitarbeitern günstige Mieten (immer im Spagat zwischen erschwinglicher Miete und Geldwerten Vorteil). Auch wenn ein Mitarbeiter mal mit der Familie Probleme hat, läßt der "Big Boss" sich den Service-Wagen vor die Türe stellen und übernimmt einfach mal ein paar Kunden, bis seine Fachkraft das familiäre geregelt hat.
Der hat natürlich deutlich weniger mit Fachkräftemangel zu tun, als so manche Konkurrenz. Und doch fehlen dem Männer.
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Sithis
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Re: MVG-Christkindltram in München auf dem Abstellgleis

Beitrag von Sithis »

Die jungen EDVler: Möglichst erst um 11:00 Aufstehen, dann im Schlafrock Homeoffice, um 12:00 bis 13:30 Mittag und um 15:00 schon wieder Feierabend - und das Ganze bitte für min. 3500 Euro im Monat auf die Bratze...
Nun ja, wenn es so ist, warum nicht? Wenn man sein Geld quasi im Handumdrehen verdienen kann...ich kanns nachvollziehen.

Nenne mir doch bitte Gründe, warum man nicht für 3500 auf die Kralle sowas machen sollte, sondern Fahrer im Nahverkehr sein.
Ich sehe keine. Ich kenne da ein paar seltsame Zeitgenossen, die teilweise auch autistisch sind. Für die war es von Anfang an klar, trotz Abitur z.B. Busfahrer zu werden.
Aber das sind auch teils sehr seltsame Menschen, gelinde gesagt(und die Qualität des Bildungsabschlusses kann auch angezeifelt werden).

Ich möchte ja nun keineswegs Personen mit Schulabschlüssen unter dem Abitur schlechtmachen, verstehen wir uns da nicht falsch.
Auch nicht den Job der Fachkraft im Fahrbetrieb oder des Tf.

Aber faktisch ist es nun mal irgendwas, was nicht unbedingt die größte geistige Beanspruchung ist. Und unabhängig davon, für 3500 "herumfrickeln" würde wahrscheinlich fast jeder machen, der es kann, anstatt sich für 2000 € oder eventuell weniger auf den Bock zu setzen.

Wenn jemand also gut im EDV-Bereich ist, ist es nachvollziehbar, daß er dort tätig ist. Oder irgendwas anderes.

Daß viele schnell weg sind, na ja, kann auch viele Faktoren haben. Ich schätze, in München wird es teils auch ähnlich sein wie in Berlin.
Man warb jahrelang um Quereinsteiger, die dann mit miesem Gehalt und anstrengenden Arbeitsbedingungen nur wenige Monate blieben. Wenn jemand Bäcker ist, wird er auch früh aufstehen müssen, aber dann lieber früh um 2 Uhr die Brötchen reinschieben anstatt nun durch die teilweise abartigen Straßenbedingungen zu fahren. Logisch, daß er bald wieder weg ist.

Man muß sich ja auch nur die Werbung der Verkehrsbetriebe anschauen. Man versucht es immer schriller und nerviger. Auch mit politisch korrekt verordneten Schlagwörtern wie "diversity". Davon haben immer mehr Leute genug. Wen soll man also netto anwerben? Realität und bunte Bilder mit blöden Sprüchen sind zwei verschiedene paar Schuhe.

Viele Werbung spricht auch nur sehr fragwürdiges Klientel an. Ich denke, in der Realität werden irgendwelche "Fachkräfte" aus dem Orient und komisch tättowierte und gepiercte Deutsche es auch nicht bringen, auf Dauer dem Alltag wirklich gewachsen zu sein. Dann bringen die Werbebildchen auch nichts mehr.
Früher galt der Job als noch relativ seriös. Das tut er heute ja nun nicht mehr. Ich möchte auch nicht unbedingt mit "hippen" Leuten zusammenarbeiten oder irgendwelchen Freaks, die ihre Sexualität über alles stellen, weil sie damit quasi goldene Kälber sind.
Ich weiß nun nicht, wie es in Bayern ist, aber im SPD-regierten München kann ich mir das schon vorstellen, daß man auch von oben in vielen Bereichen diesen Quarks anordnet. Und daß viele darauf keinen Bock haben.
Abseits davon ist der öffentliche Dienst oft eh notorisch unterfinanziert in den entsprechenden Bereichen. Man spürt es oft landesweit.
Schlußendlich möchte man relativ unkompliziert sein Gehalt verdienen, und nicht Teil irgendeines Experimentes sein, bei dem der jahrzehntelange Einsparkurs und ideologische Experimente eine ungenießbare Melange bilden.

Das ging nun wieder über zur Gesellschaftskritik, aber mußte wohl sein.
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M73
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Re: MVG-Christkindltram in München auf dem Abstellgleis

Beitrag von M73 »

Ich weiß nun nicht, wie es in Bayern ist, aber im SPD-regierten München kann ich mir das schon vorstellen, daß man auch von oben in vielen Bereichen diesen Quarks anordnet.
Da muß ich Dich jetzt enttäuschen - die Bayrische Verwaltung reitet auf der Gender-Geschichte deutlich mehr rum, als die Münchner Stadtverwaltung - steht halt "Diverse" in der Stellenausschreibung, das wars aber auch schon. Dagegen wird dies in einer Stellenausschreibung des Freistaats deutlich mehr strapaziert... Auch interne Post wird auf diese Thematik geeicht.

Gerade in München haben sehr viele namhafte Betriebe mit Personalmangel zu kämpfen - vor Jahren wurden bei Siemens noch reihenweise Mitarbeiter in der Auffanggesellschaft "versteckt". Und wurde doch mal eine Stelle ausgeschrieben, kamen schnell mal 3stellige Bewerbungsmengen .Jetzt ist dort in der "Abschiebetruppe" fast keiner mehr und Siemens ist froh, wenn sich überhaupt jemand auf die offenen Stellen bewirbt.
Das ging nun wieder über zur Gesellschaftskritik, aber mußte wohl sein.
In dem Fall ist es gar nicht so weit weg - egal, wie man den aktuellen Zustand der Gesellschaft bewertet - es ist die Ursache für den Ausfall einer beliebten Tradition.
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Sithis
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Re: MVG-Christkindltram in München auf dem Abstellgleis

Beitrag von Sithis »

Aber Gründe, warum man Straßenbahnfahrer statt IT-ler sein sollte, hast du mir noch nicht genannt :mrgreen: .

Kann es vielleicht auch sein, daß die hohen Mieten immer noch ein Problem sind? Oder wie sieht es überhaupt mit der Verfügbarkeit von Wohnungen aus?

Im Berliner Raum gibt es das Problem auch - nur sind halt auch viele so sklavisch, um täglich ernsthaft 2-3 Stunden zu pendeln...der "Speckgürtel" geht jetzt schon durch große Teile von Brandenburg...
Vielleicht hat man ja in Bayern auf sowas einfach keine Lust.
Aber das wäre nur eine Theorie.
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Re: MVG-Christkindltram in München auf dem Abstellgleis

Beitrag von M73 »

Ja, Verfügbarer Wohnraum wäre dann schon das nächste Problem, dicht gefolgt von gigantischen Mieten...
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