Görlitzer Gleise haben Tradition - seit 125 Jahren!

Straßenbahnbetriebe in Deutschland
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Daniel Kramer
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Görlitzer Gleise haben Tradition - seit 125 Jahren!

Beitrag von Daniel Kramer »

1882-2007; seit 125 Jahren fährt in Görlitz die Straßenbahn!
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QUELLE: Artikel "Sächsische Zeitung" 19.05.2007 von RALPH SCHERMANN

Görlitzer Gleise haben Tradition...
...seit 125 Jahren gibt es in Görlitz eine Straßenbahn;
und seit 110 Jahren rollen die Wagen elektrisch.

Geladene Gewähre dürfen auf den Plattformen nicht mitgenommen werden! Kaum war in Görlitz ein neues Verkehrsmittel geboren, gab es auch schon eine Polizeiverordnung, die alle möglichen und unmöglichen Details regelte. Geladen waren am Eröffnungstag auf jedem Fall aber zahlreiche Honoratioren, die auch schon mal die Plattformen in Besitz nahmen. Das war am 24.Mai 1882, und als erster Fahrgast heftete sich ein Reporter des "Neuen Görlitzer Anzeigers" das Billett mit der Nummer 1A ins Archiv.

Alles begann mit Pferdekraft...
Mit der 2,3 Kilometer langen Strecke einer Pferdestraßenbahn vom Nikolaigraben zum Bahnhof begann vor 125 Jahren der öffentliche Personennahverkehr in Görlitz. Die Stadt reagierte damit auf den Fortschritt in der Welt, hatte wohl schon 1854 nach Paris geschaut, als dort die erste Pferdebahn überhaupt ihre Schienen erhielt. In Deutschland entstanden zwischen 1865 und 1888 rund 30 solcher Betriebe . Fast überall aber scheute man zunächst kommunale Investitionen und überlies das Feld privaten Investoren. Die machten auch in Görlitz schnell Furore: Es folgten weitere Linien über den Mühlweg und Moltkestraße zum Bahnhof sowie auch zum Schützenhaus.

Es rollte erst gemächlich...
Bis 1896 hatte die Görlitzer Bahn auf 1435mm Spurweite ein 6,9 Km langes Netz erreicht. Die Verkehrsbroschüre lobten:"Die Bahn erhöht den guten Ruf von Görlitz als Hauptstadt der Oberlausitz". Die Bahn zuckelte zwischen 7 und 20 Uhr mit 9 Km/h durch die Stadt, 56 Pferde zogen die zwölf Fahrzeuge. 33 Mann Personal beförderten rund 730.000 Passagiere in einem Jahr; doch Pferde waren nicht die Zukunft. Schon 1884 hatte Frankfurt/Main mit einer elektrischen Bahn das neue Zeitalter eingeläutet. Denkmalpfleger kritisierten zwar allerorts die Fahrdrähte, doch es ging auch an Görlitz kein Bahnstrom vorbei: 1896 wechselte die Pferdebahn zur AEG, die Spur wurde auf 1000mm verkleinert, und am 1. Dezember 1897 rollten erstmals offiziell die summenden "Elektrischen" über die Straßen der Neißestadt.

Bahn erlebte Auf und Ab...
Das neue Kapitel erlebte ein Auf und Ab, und das nicht nur bedingt durch zwei Weltkriege. Immer wieder gab (und gibt) es Diskussionen über den Fortbestand der Bahn. Die "Elektrischen" erlebten Aufschwünge mit neuem Streckenbau und Abschiedsahndungen mit Fahren auf Verschleiß. Mal fuhr nur eine Bahn, mal gab es ein stolzes Netz von fünf Linien. Mal gab es Schaffner, mal keine. Zahlboxen unterlagen der Entwertertechnik, und kaum ein Winterfahrgast erinnert sich noch daran, wie schwer es die Fahrer früher ohne Weichenheizung hatten. Und die Bahn war ja auch nie alleiniges Verkehrsmittel. Es gab auch schon eine Pferdeomnibuslinie zwischen Südstadt und Landeskrone, so wie noch heute ein ergänzendes Stadtbusnetz in Görlitz funktioniert. Die Geschichte hat auch ihre wundersamen Seiten. So sollte zum Beispiel schon vor 125 Jahren das Bahndepot auf der Zittauer Straße gebaut werden, doch das Genehmigungsverfahren wurde verschleppt. Erst mit der elektrischen Bahn kam der Betriebshof dann in die Görlitzer Südstadt. Die schnelleren Bahnen, nun auch mit Anhängern versehen, beförderten jährlich mehrere Millionen Menschen. Ein stabiler Verkehrsfaktor sind sie bis heute geblieben. Die Görlitzer mögen Ihre Bahn auch jene, die sie kaum nutzen. War man Anfang der 1980er Jahre mächtig Stolz auf großstädtische Tatra-Züge, bedauern viele mittlerweile nostalgisch so manchen verschrotteten Wagen mit den Kindheitserinnerungen. Immerhin - ein Görlitzer Wumag - Triebwagen von 1927 (solche Fahrzeuge waren gut sieben Jahrzehnte im Stadtbild bestimmend). Hat ein Traditionsfahrzeug überlebt. Ein noch älterer von 1897 auch, kann aber nicht mehr gefahren werden.

Träume für die Zukunft...
Mit der jüngst in Karlsruhe erstellen Studie des Bundesverkehrsministerium stehen die Signale für die Görlitzer Tram weiter auf Grün. Noch sind Wünsche wie eine Wiederbelebung der Gleise über die Neißebrücke nicht ausgeträumt. Und den Neubau einer Linie nach Rauschwalde hatte schon der Rat des Bezirkes 1988 in den DDR - Generalsverkehrsplan aufgenommen, nämlich für 2010. Doch ob so oder so - die 125-Jährige rollt weiter.

QUELLE: Artikel "Sächsische Zeitung" 19.05.2007 von RALPH SCHERMANN
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Sithis
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Beitrag von Sithis »

Der Artikel ist ja ganz interessant, aber entweder gehört Ralph Schermanns Deutschlehrer öffentlich ausgepeitscht oder du hast den Artikel mit einer Textlese-Software gescannt :D ... "geladene Gewähre"?
Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist. - Jean Genet

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Daniel Kramer
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so ists richtig!

Beitrag von Daniel Kramer »

Aufmerksamkeit bringt Richtigkeit!
"Geladene Gewähre" soll und muß natürlich "Geladene Gewehre" heißen.

Der Redakteur hat KEINE Schuld.
Also, danke für den Hinweis und was Recht ist-bleibt Recht.

Mein Fehler...Sorry;-)

Danke und tschü...

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