t6a2

Das Forum rund um die Welt der Tatrabahnen
Dirk
Beiträge: 90
Registriert: 12.11.2002 00:17
Wohnort: Dresden

Die Zugbildungen

Beitrag von Dirk »

Hallo,

zwei Dinge hätte ich noch zum dazugeben: In Dresden fuhr mal (2000) eine T4D-MI-Vierfachtraktion als Sonderzug. Ich habs auf einem Video.
Bei den Dresdner T4D ist es so, dass alle Stromabnehmer an der Oberleitung hängen. Dies war mal ein Problem, da die elektrischen Weichen nach dem ersten Tw keine eindeutige Stellung mehr einnehmen konnten. Dies wurde aber durch spezielle Weichenkonstruktionen gelöst. In Leipzig ist man das Problem anders angegangen: Hier hat man Starkstromkupplungen zwischen den Wagen eingeführt, das gibt es so in Dresden nicht. Es wurden allerdings mal einige Wendezüge gebaut, die am Dach eine Starkstromkupplung hatten. Diese musste einen B4D-Z überbrücken, da die beiden Triebwagen den Beiwagen in der Mitte hatten. Diese Wendezüge fuhren nur mit einem angelegten Stromabnehmer.

Johnny

Zugbildungen

Beitrag von Johnny »

hab da mal ne frage nach dresden,
wieso liefen denn die t4/b4 wendezüge nur mit einem angelegten stromabnehmer? habe leider nicht so viel ahnung vom t4/t3, aber springt dann die weiche nicht über nach dem beiwagen oder gilt der "falsch in fahrtrichtung" laufende tw als beiwagen? habe bilder von der konstruktion gesehen, gar kein schlechter einfall. leipzig hatte das glaube ich auch, aber nur in einem exemplar. weis aber nicht so genau. da waren dann auf jeder seite 2 türen und in halle gab oder gibt es das mit den wendezugtatras auch.
hoffen wir das die tatras in dd noch etwas leben werden und nicht vom ngtd12dd (sieht komisch aus) verdrängt werden.
-------------------------------------------------------------------------------------
kann mich immernoch nicht einloggen. gibt da ein paar probleme. also alle beiträge von johnny oder Johnny sind von mir. e-mails gerne an
johnny_german@web.de

Dirk
Beiträge: 90
Registriert: 12.11.2002 00:17
Wohnort: Dresden

Zugbildungen (2)

Beitrag von Dirk »

Ich bin mir hier nicht ganz sicher, also meinen Beitrag etwas mit Vorsicht genießen:
Die elektrischen Weichen wurden durch Relais ausgelöst, die an der Oberleitung befestigt waren. Wie diese Relais angesteuert werden (oder wurden), weiß icht nicht. Fährt nun eine Doppeltraktion mit 2 angelegten Stromabnehmern über eine solche Weiche, würde im naiven Fall folgendes passieren: Der erste angelegte Stomabnehmer steuert das Relais an (allerdings weiß ich nicht, wie die gewünschte Fahrtrichtung übermittelt wird) und die Weiche springt. Der Stromabnehmer des 2. Triebwagens löst ebenfalls das Relais aus und die Weiche springt eventuell erneut. So geht es weiter bei jedem Wagen, der mit angelegtem Stromabnehmer über die Weiche fahren will.
Nun wurden die Weichen aber so konstruiert, dass gerade dieses nicht passiert. Ein hinter einem Einzeltriebwagen fahrender T4D sollte allerdings wieder die Weichenstellung verändern können. Der Unterschied zur Doppeltraktion besteht hier nur im Abstand der Stromabnehmer, der bei 2 gekuppelten T4D eine feste Länge aufweist (etwa 15m), bei zwei voneinander unabhängig hintereinander fahrenden T4D ist dieser Abstand etwas größer. Dieses Abstandsprinzip lässt sich wohl auch auf Dreifachtraktionen übertragen, da der Abstand zweier aufeinanderfolgender Stromabnehmer 15 m nicht überschreitet. Hat man nun einen Wendezug, so sind die Stromabnehmer allerdings über 30 m voneinander entfernt und würden so als 2 voneinander unabhängig fahrende T4D gelten und die Weiche würde eventuell überspringen.
Dieses einfache Modell erklärt allerdings nicht, warum eine Heck-an-Heck-Traktion (also ohne Mittelbeiwagen) mit 2 angelegten Stromabnehmern fahren kann. Denn dort sind die Stromabnehmer auch über 15 m voneinander entfernt. Das Modell sollte also etwas ausgefeilter sein.
NGTD12DD: es sind 20 Tw bestellt, daher können sie etwa 60 T4D/B4D ersetzen. Da es in Dresden 28 T4D-MS, 95 T4D-MT, 55 TB4D und 65 B4D-MS gibt, bleiben am Ende immer noch etwa 180 Tatrawagen übrig.

Johnny

dresden

Beitrag von Johnny »

ich kenne mich mit der weichensteuerung anderer städte auch nicht so aus. ich weiß nur, dass hier in rostock alles zur zeit über linienkennung läuft, glaube ich. ein wagen meldet sich an, die linie wird zur weichensteuerung übertragen und die weiche springt. da bw keine linienkennung besitzt, springt die weiche nach führendem tw nicht. bei den doppeltraktionen war das was anderes. da wurde die linienkennung deaktiviert. die geführten tw galten rein technisch als beiwagen. die befehle wie ansagen und haltestellen-zielanzeigen wurden vom führenden tw aus gesteuert. außerdem können die weichen vom fahrpersonal per druckknopf in der kabine gesteuert werden und gestellt werden, falls der wagen defekte linienkennung hat oder als sonderfahrt oä ausgewiesen ist. bei probe- oder fahrschulfahrten auf einem bestimmten kurs ist deshalb oft eine linie zu lesen und daneben anstatt des fahrzieles der hinweis fahrschule, schadwagen, sonderfahrt,... . da rostock nur mit tatras vom typ t6a2 gefahren ist, hat man die erfahrungen mit den weichen nie gemacht, die städte mit t3 t4 gemacht haben. wie das system bei den gothas und lowas lief, weiß ich nicht. schaffner mußten immer die weichen stellen, nur die wurden abgeschafft und ziemlich am ende bekamen die fahrzeuge auch schon die neue technik.

na dann ist ja gut, dass wenigstens noch ein paar tatras übrig bleiben, auch wenn es verhältnis mäßig wenig sind zu dem, was dresden mal vorher hatte. doch fahrgäste sitzen lieber in modernen leisen ngt als in den lauten tatras. in rostock ist auch immer großes meckern an der haltestelle angesagt, wenn ein tatra einläuft und kein ngt.

Dirk
Beiträge: 90
Registriert: 12.11.2002 00:17
Wohnort: Dresden

Weichensteuerung und Überlebende

Beitrag von Dirk »

In Dresden wird derzeit ein anderes System benutzt, als ich es hier beschrieben hatte. Das von mir beschriebene System wurde in den 1970er Jahren eingeführt und nach der Wende durch eines ersetzt, welches von den Tw Infrarotimpulse empfängt und die Weiche entsprechend stellt. Geführte Triebwagen senden wohl nichts, da ist der Sender deaktiviert. Dies ist allerdings nicht Liniengekoppelt, sondern jeder führende Tw gibt explizit die gewünschte Fahrtrichtung an, welche der Fahrer vorher per Druckknopf ausgewählt hat. Historische Straßenbahnen des Straßenbahnmuseums besitzen solch ein System nicht, da muss der Fahrer oder (wenn einer dabei ist) der Schaffner aussteigen und die Weiche per Weichenstelleisen stellen.

Meiner Erfahrung nach ist es in den bisherigen NGTs lauter als in den Tatras, da erstere nur starre Fahrgestelle (wie einst die alten Zweiachser) besitzen, letztere aber Drehgestelle, was die Laufgeräusche nicht bis in den Fahrgastraum überträgt. Außerdem gibt es auf eingen Strecken leichte Schienenverwerfungen, was dazu führt, dass sich die NGTs wie in den Schwanz geniffene Schlangen winden und man ordentlich durchgerüttelt wird, bei den Tatras schlucken das die Drehgestelle. Nur in einigen Wagen quietschen die Drehzapfen, aber das sollte man nicht überbewerten...

Tramfreund
Beiträge: 90
Registriert: 26.01.2003 13:25
Wohnort: Magdeburg

Weichensteuerung

Beitrag von Tramfreund »

In Magdeburg wurden die Weichen mit Oberleitungskontakt angesteuert. Je nach gewünschter Lage schaltete man den Wagen Stromlos (Schalter neben den Steuerschalter) und fuhr langsam unter den Kontakt hindurch. Dann wurde die Weiche gestellt und (oder nur) elektrisch verriegelt, so dass ein weiteres umstellen nicht möglich war. Unter dem letzten Wagen, hinter der 3. Tür befand sich ein Sender und hinter der Weiche neben der rechten Schiene ein Empfänger. Dieser löste die Verriegelung wieder, so das der nächste Zug die Weiche wieder stellen konnte.
In den 80ern gab es kurzzeitig den Veruch mittels Lichtschranke die Weichen zu stellen. Da war auf dem Dach 2 Scheinwerfer über der 1. Tür, welch nach oben gerichtet waren. an den Weichen waren 2 Lichtsensoren.
Linke Lampe an, Weiche springt nach links, rechte Lampe an, Weiche springt nach rechts. Leider hat man nicht beachtet das die Scheinwerfer verschmutzen. Somit verlief es im Sande.
Nach der Wende verwendet man das Veteg System. Sender unterm Wagen, Empfängerschleife ca. 15m vor der Weiche. Durch Linien und Zugeingebe in Den Bordcomputer erfolgt über Signal die Weichenstellung selbstätig. Eingriff über Richtungstasten am Rechner möglich. Zweiter Tw ist deaktiviert.
Tramfreund

Tramfreund
Beiträge: 90
Registriert: 26.01.2003 13:25
Wohnort: Magdeburg

T6A2

Beitrag von Tramfreund »

In Kiew fahren T6 Dreifachtraktionen. Siehe Bilder SM 1/03
Tramfreund

Johnny

T6 in dreifachtraktion?

Beitrag von Johnny »

meinst du die bilder auf dieser homepage? da war das aber eine t3 dreifachtraktion, oder? aber eigentlich war das auch eine doppeltraktion, da beim dritten triebwagen der stromabnehemer abgesenkt war. da lief dann der dritte doch eigentlich theoretisch als beiwagen, da er doch dann keinen strom erhielt, oder hat das einen anderen hintergrund? noch ein paar informationen über die rostocker beiwagen. jetzt sind schon bei mehreren wagen die scheiben demontiert. ob die wagen jemals noch mal auf strecke gehen? weis jemand, wie viele wagen in schwerin als museumswagen erhalten bleiben, nachdem sie in der hauptstadt unseres schönen bundeslandes ausgemustert werden?
grüße von der ostsee

Tramfreund
Beiträge: 90
Registriert: 26.01.2003 13:25
Wohnort: Magdeburg

T6A2

Beitrag von Tramfreund »

Die T6 haben 600V Starkstromkupplung. Da der erste Stromabnehmer den Strom von 3 Tw nicht abnehmen kann, liegt auch der 2. Tw an, der den 3. Tw mit Fahrstrom versorgt (siehe KT4D 3xTraktionen).
Tramfreund

Stefan/Berlin

T6A2-Großzüge

Beitrag von Stefan/Berlin »

Hallo

In Berlin wird es keine T6-Großzüge mehr geben! Mit der Modernisierung und der Neueinweisung der Fahrer an den Fahrzeugen wurden nur noch für TT und TB-Züge die Berechtigungen erteilt. Es darf also keiner mehr mit einem Großzug fahren. Ausnahmen bilden daher die Werkstattfahrten. Laut eines Fahrlehrers sind somit auch keine Sonderfahrten mit einem Berliner Großzug möglich. Schade!!!
Einziger B6, der diesen Sommer wieder im Einsatz sein könnte, wäre der Fahrradbeiwagen. Ich weiß aber nicht, ob dies der Fall ist.

Stefan

johnny_german
Beiträge: 49
Registriert: 15.07.2003 09:40

b6 berlin

Beitrag von johnny_german »

is schon etwas eígenartig, dass die b6 in berlin abgestellt sind, wo die doch für teures geld modernisert worden sind. schließlich sind doch die stadtkassen von berlin nicht gerade wohl gefüllt und somit dürfte auch der nahverkehr nicht gerade viele beihilfen bekommen. das mit dem fahrradwagen ist eine gute idee wie ich finde. sind denn die sitze und die übrige inneneinrichtung komplett entfernt worden? das wäre auch eine gute idee für unsere wagen. schließlich gammeln unsere 6 b6 auf dem hof rum und dienen anscheinend als ersatzteilspender. man könnte doch damit einen fahrradzug aufbauen, der am wochenende pedalritter an den rostocker stadtrand bringt und dann einmal die stunde wieder richtung stadt fährt. dafür wär es möglich, wieder großzüge zu bilden, ohne nfbw. naja aber ich denke nicht das in rostock das passieren wird. schade eigentlich. ein weiteres beispiel für fahrradwagen wären die leipziger verkehrsbetriebe in leipzig *ach ne* die aus einem b4 einen fahrradwagen vom hauseigenen fahrzeugservice haben bauen lassen.

Tram1212 - René

T3M Jug, T6 Dresden Magdeburg

Beitrag von Tram1212 - René »

T3M-Jug: Die Wagenkästen wurden Anfang der 90er Jahre gebaut. Sind von Auftraggeber (Russland) nicht abgenommen worden.

T6 Dresden: Das es sich bei den 2 Großzügen um verschiedene Ausführungen handelt - so denke ich - ist klar.
Tw 226001/226002/ Bw 276001 (0020,0021,0022) sind Prototypen,
Tw 226003/226004/ Bw 276002 Nullserie (eigentlich Vorserie)
Durch unterschiedliche elektrische Ausrüstung und andere Kupplungsbelegung, lassen sich die beiden Züge nicht miteinander Kuppel. Ein Umbau zum Atw würde einer Modernisierung gleich kommen. Was wohl zu teuer wäre.
Es ist trotzdem schade, daß die DVB keinen Beiwagen fürs Museum aufheben will.
Magdeburg hätte sich aber 226003 oder 226004 als ersatz für den Unfall T6 1286 kaufen können. Damit die 6 Großzüge wieder komplett wären. Denn alle Fahrzeuge bekommen zur Zeit eine Inspektion. T6 1280 hat seitdem neue tschechische Türen aus Kunststoff.

johnny_german
Beiträge: 49
Registriert: 15.07.2003 09:40

dresden für magdeburg

Beitrag von johnny_german »

es ist verständlich, dass einem strassenbahnfreund das herz blutet, wenn fahrzeuge in den schrott wandern. jedoch muss man wissen, dass es wohl ohne aufwendige umbauten nicht möglich wäre die wagen neu einzusetzen. wie bereits gesagt handelt es sich in dresden um die nullserie. das heist die wagen enthalten komponenten die die serie auch in magdeburg nicht enthält. außerdem sind die wagen oft umgebaut worden, wie zum beispiel für den stadtrundfahrtbetrieb.
außerdem sind, wie ein anderer user mal beschrieben hat, strassenbahnen nur gebrauchsgegenstände, die nach ihrer verwendung im müll landen. steht eine strassenbahn rum, fährt sie keinen gewinn ein verursacht standkosten. zwar trieft jedem das herz wenn eine nullserie und ein prototyp in der presse landet, aber einen wagen aufzuheben kostet geld. auch ich bin etwas traurig, dass diese tollen wagen einfach so im schrott landeten. wahrscheinlich würden sie noch rollen, wenn ein betrieb sie wieder fahren lassen würde. magdeburg hätte ja einen tw kaufen können, aber hätte ihn erst einmal umbauen müssen.

Tramfreund
Beiträge: 90
Registriert: 26.01.2003 13:25
Wohnort: Magdeburg

T6A2

Beitrag von Tramfreund »

Magdeburg braucht nur den Wagenkasten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man nach einem Wagenkastentotalschaden auch die kompette Steuerung wegwirft.
Tramfreund

Benutzeravatar
Tram1212
Beiträge: 282
Registriert: 16.07.2003 09:27
Wohnort: Hannover

T6 Dresden - Magdeburg

Beitrag von Tram1212 »

Tramfreund hat absolut recht. :D
Der Wagen wäre sowieso modernisiert worden. Des weiteren ist die gesamte elektrische Ausrüstung des Unfallfahrzeugs 1286 noch vorhanden!
Ein Umbau des Wagens wäre mit einer Inspektion vergleichbar gewesen.

Zudem sind die T6 als Großzüge wesentlich nützlicher - als Hängerzüge.

Antworten