Wien - Type K

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WienerLinien
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Wien - Type K

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Nachdem im Jahr 1910 die erste Wagenserie mit geschlossenen Plattformen in Dienst gestellt wurde (Type H), wurde 1912 die erste Serie mit Tonnendach in Betrieb genommen. Der Wagenkasten glich dem der Type H, nur dass anstatt des Lüftungsaufsatzes am Dach Lüftungsklappen über den Fenstern montiert wurden.
Diese Type wurde als Type K bezeichnet, es wurden bis 1915 insgesamt 262 Wagen gebaut.
1924 wurden einige Wagen der Type K ausgewählt, Scherenbügeln für die „Wiener elektrische Stadtbahn“ zu erproben. Sie verkehrten allerdings nur kurz mit dem Bügel. Ab 1927 wurden die großen Schiebetüren an den Plattformen in kleine Klapptüren abgeändert. Zur gleichen Zeit wurden die Wagen rot-weiß (statt dem früheren weiß-rot-weiß) lackiert.
In den Dreißigerjahren wurde dann die seitliche „Stoßleiste“ entfernt, seither war der Wagenkasten „gewölbt“. Ebenfalls in den Dreißigerjahren wurde von der Hauptwerkstätte auf das Fahrgestell des Doppelstockwagens E 452 der letzte (263.) K-Triebwagen aufgebaut.
In den Fünfzigerjahren folgten einige Umbauten. Die Wagen wurden mit mehrpoliger Elin-Kupplungsdose und Schienenbremsen ausgestattet, der Großteil der Wagen erhielt einen neuen Wagenkasten mit gerader Seitenwand von Gräf & Stift. Eine Vielzahl von Wagen erhielt Leuchtstoff-Röhren und ein Zweisicht-Dachsignal. Nur ein paar Wagen wurden für sitzenden Fahrer eingerichtet, nur ein einziger Wagen erhielt nach 1924 einen Scherenbügel, der Rest behielt den Lyrabügel bis zum Ende.
1972 war die Type K nur mehr auf den Linien 9, 31/5, 33 und 71 zu sehen.
Im Dezember 1972 wurde die Type K aus dem Verkehr gezogen, die letzte Fahrt fand am 22.12.1972 mit dem K 2478 in Linie 31/5 statt.
Eine große Anzahl von K erhielt nach diesem Tag noch Arbeitswagennummern, sie wurden noch als Hilfs- und Schneepflugtriebwagen verwendet, allerdings schieden diese ebenfalls bald aus dem Betriebsstand.
Das Wiener Tramwaymuseum, die Museumstramway in Mariazell und das Tramway Museum Graz verfügen zusammen noch 5 dieser Wagen, einer befindet sich bei der Museumstramway in Amsterdam.


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Triebwagen K 2366 fährt am 14.6.1961 in Linie 42. Der Wagen hat noch Altkasten mit Scheuerleiste!

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Werksfoto der Type K aus dem Jahr 1912.

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K 2514 mit dem abgewirtschafteten o1 1333 in Linie 31 auf dem Gaußplatz. Der K hat noch keine Magnetschienenbremsen. 1953.


Techn. Daten
Länge: 10,7 m
Radstand: 3,6 m
Gewicht: 13,7 t
Antrieb: Zwei Tatzlagermotoren á 49 kW (Typen BBF75, BBF60, D612, GDTM13, US521, US351, GTM4, USL323, WD571, vorher auch D78w und U158)
Fahrschalter: B54, LH, FBV, C
Bremsen: Elektrische Kurzschlussbremse, Handbremse auf acht Klötze wirkend, Magnetschienenbremse.

fünfpolige Elin-Bremsstromsteckdose
tw. Zweisicht-Dachsignale (sonst Mittelsignal), tw. Leuchtstoffröhren (sonst Glühlampen), tw. Gräf&Stift Neuwagenkasten (sonst "Rundkasten" ohne Scheuerleiste oder "Altkasten" mit Scheuerleiste).
Gemeinde Wien - städtische Straßenbahnen

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