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Re: 50 Jahre T3 - Feier in Prag

Verfasst: 11.12.2012 14:04
von Manitou
TobiSBK hat geschrieben:Als ich im Sommer in Prag war fand ich erschreckend das man mit Deutsch dort deutlich weiter kommt als mit Englisch, und das selbst an Restaurants im Bereich der Karlsbrücke.

Ich muss zustimmen, Prag ist in jedem Fall eine Reise wert und das werde ich mir sobald es warm wird auch nochmal antun.


Und noch zu der Schlagstockgeschichte:

Gab es sowas hier bei uns in Magdeburg? Das find ich ziemlich heftig.... Kenne nur die Geschichte mit dem Rostocker T6 der in Magdeburg damals vor lauter Wut auf einen Fotografen etwas unschön abgeparkt wurde ;)

Wieso ist es erschreckend? Tschechien war Bestandteil der KuK-Monarchie, wo Deutsch die Amtssprache der österreichischen "Obrigkeiten" war. Auch das westdeutsche Fernsehen war für die Bürger osteuropäischer Staaten ein Grund, die deutsche Sprache zu lernen. Im Verkehrsbereich kommt hinzu, daß die offiziellen Amtsprachen des Eisenbahnverbandes des RGW Russisch, Deutsch und Chinesisch waren, in der UIC Französisch. Man muß hinsichtlich der Fremdsprachen sich immer mal mit der Geschichte von Staaten beschäftigen und nicht imme glauben, daß jeder Englisch kann.

Re: 50 Jahre T3 - Feier in Prag

Verfasst: 11.12.2012 14:05
von Manitou
Standi hat geschrieben:Der T6 war kein Rostocker sondern Schweriner! Die Tw. 1281-1286 und Bw. 2146-2148 sind 1990 von Schwerin (ohne Einsatz) nach Magdeburg gekommen.
Welche Nummern haben (sollten) die T6/B6 in Schwerin erhalten?

Re: 50 Jahre T3 - Feier in Prag

Verfasst: 11.12.2012 17:24
von Standi
Über geplante oder gar vergebene Nummern der Schweriner T6/B6 ist mir nichts bekannt. Die Schweriner konnten die 2,20m breiten Wagen nicht gebrauchen, da bisher nur 2,50m breite T3/B3 eingesetzt wurden. Nach Abgabe an Magdeburg kamen die "Eckigen" dort sogar in Rot-Elfenbein zum Einsatz.

Re: 50 Jahre T3 - Feier in Prag

Verfasst: 11.12.2012 17:47
von Errel
Hallo

Erstmal schön, das es diese formschönen Fahrzeuge noch im Einsatz gibt. Nach 50 Jahren...Und soo ein Jubiläum gibts ja auch nicht so oft (und wird es bei den fahrenden Werbeträgern der versammelten Elektronik- und Kunststoffindustrie wohl auch nicht mehr geben...).

OT: Die Schweriner T6 hatten offiziell keine Nummern, wären aber wohl, so eine damalige Aussage, den T3D nachfolgend (!!) als 419-424 und 360-362 eingereiht worden... Und so ganz ohne Einsatz waren sie nicht. Zumindestens die Inbetriebnahmefahrten wurden mit allen Fahrzeugen in allen Konstellationen durchgeführt und mit einem Tw wurde eine "Abschiedsfahrt" (Haselholz - Neu Pampow - Hegelstraße - Haselholz) ausgerichtet.
Wie Standi schon schrieb, wären sie nur auf der damaligen Linienführung der Linie 1 (Berliner Platz - KGW (heute Kliniken)) einsetzbar gewesen. da diese aber ebenfalls bis zur Hegelstraße verlängert werden sollte, wären sie aber in der Tat nutzlos gewesen.

Re: 50 Jahre T3 - Feier in Prag

Verfasst: 11.12.2012 19:00
von Sithis
Als ich im Sommer in Prag war fand ich erschreckend das man mit Deutsch dort deutlich weiter kommt als mit Englisch, und das selbst an Restaurants im Bereich der Karlsbrücke.
Hm, also ich bin überall mit Englisch weitergekommen, auch bei den älteren Fahrkartenverkäuferinnen der Verkehrsbetriebe, auch der Kontrolleur, den ich antraf, konnte Englisch und der war auch schon etwas älter. Ich denke mal, daß man die Leute auf Schulungen schickt, was ja durchaus positiv ist. Deutsch können natürlich auch einige, aber da ich meistens erstmal Englisch "anteste", klappte es auch damit gut. Schließlich gibt es ja auch viele Touristen aus den anglophonen Ländern und anderen Ländern der Welt.
Gab es sowas hier bei uns in Magdeburg? Das find ich ziemlich heftig.... Kenne nur die Geschichte mit dem Rostocker T6 der in Magdeburg damals vor lauter Wut auf einen Fotografen etwas unschön abgeparkt wurde ;)
Die Schlagstockgeschichte ist ein "Running Gag" des Forums und mit Sicherheit nicht wahr. Wer sich etwas in ältere Themen einliest, wird das schnell sehen. In Kurzform: Da hat jemand etwas zu viel Fantasie gehabt, indem er den Besen in der Tatra-Fahrkabine als Schlagstock ansah :mrgreen: .
Die Geschichte mit dem geschrotteten T6 scheint hingegen wahr zu sein.
Wieso ist es erschreckend? Tschechien war Bestandteil der KuK-Monarchie, wo Deutsch die Amtssprache der österreichischen "Obrigkeiten" war. Auch das westdeutsche Fernsehen war für die Bürger osteuropäischer Staaten ein Grund, die deutsche Sprache zu lernen. Im Verkehrsbereich kommt hinzu, daß die offiziellen Amtsprachen des Eisenbahnverbandes des RGW Russisch, Deutsch und Chinesisch waren, in der UIC Französisch. Man muß hinsichtlich der Fremdsprachen sich immer mal mit der Geschichte von Staaten beschäftigen und nicht imme glauben, daß jeder Englisch kann.
Diese Darlegungen klingen teilweise etwas abenteuerlich. Es mag sein, daß Deutsch seine Tradition dort hat und auch die Universität Prag war eine der ersten deutschsprachigen Universitäten, trotzdem müßte es belegbar sein, daß man tatsächlich West-Fernsehen empfangen konnte(welches ja doch nicht so eine große Reichweite hatte, nicht umsonst gibt es ja das "Tal der Ahnungslosen") und wenn, dies ein Grund war, Deutsch zu lernen.
Zwar wird Deutsch an den Schulen als Fremdsprache angeboten, doch ob jeder dies lernt?
Und was hat die Amtssprache des Eisenbahnverbundes damit zu tun? Anderes Beispiel, Ungarn war auch Teil des RGW, zeitweilig Bestandteil von Österreich-Ungarn, bedauerlicherweise konnten dort bei meinem Besuch die meisten Leute weder Englisch noch Deutsch, was das Vorankommen teilweise durchaus erschwerte. Ein ungarischer Freund sagte mir dann, daß zu Zeiten des Kommunismus nur Russisch als Fremdsprache gelehrt wurde und Deutsch und Englisch erst später als Fremdsprachen in die Schule kamen, diese aber auch nicht jeder beherrscht. Nun ja. Eine der wenigen Personen, die Englisch konnte, war eine aufdringliche Person, die allzu energisch nachfragte, was ich filmen würde und warum, als ich ein paar O-Busse aufnahm.
Erstmal schön, das es diese formschönen Fahrzeuge noch im Einsatz gibt. Nach 50 Jahren...Und soo ein Jubiläum gibts ja auch nicht so oft (und wird es bei den fahrenden Werbeträgern der versammelten Elektronik- und Kunststoffindustrie wohl auch nicht mehr geben...).
In Prag ist man eben traditionsbewußter als in vielen deutschen Betrieben. Dort feiert man 50 Jahre T3-Einsatz, in Magdeburg kriegt man hingegen ja nicht mal einen offiziellen Tatra-Abschied gebacken - ob aus Unfähigkeit oder weil da jemand im Betrieb rumzickt, sei mal dahingestellt. Vielleicht auch beides.

Re: 50 Jahre T3 - Feier in Prag

Verfasst: 11.12.2012 19:26
von Standi
@Sithis: Die Tschechen sind sicher auch stolz auf "ihre" Tatras bzw. deren Entwicklung und haben einen ganz anderen Bezug zu diesen Fahrzeugen. Die Tatras waren ja auch das Modernste was im Ostblock an Straßenbahnen herumfuhr. Bei den DDR-Betrieben waren die Dubceks aber von Anfang an unbeliebt, vermutlich wegen ihrer vom bisherigen Wagenpark abweichenden Technik. @Errel: Ich meinte ja auch, daß die T/B6 in Schwerin keinen Linieneinsatz erlebten. 50 Jahre T4 könnten wir in Leipzig 2019 auch erleben, wenn sich im reichen Deutschland nicht noch ein paar Milliönchen für neue "Tiefergelegte" anfinden.

Re: 50 Jahre T3 - Feier in Prag

Verfasst: 11.12.2012 21:19
von Thyristor
Sithis hat geschrieben: In Prag ist man eben traditionsbewußter als in vielen deutschen Betrieben. Dort feiert man 50 Jahre T3-Einsatz, in Magdeburg kriegt man hingegen ja nicht mal einen offiziellen Tatra-Abschied gebacken - ob aus Unfähigkeit oder weil da jemand im Betrieb rumzickt, sei mal dahingestellt. Vielleicht auch beides.
Nicht ganz. Am Sonntag, 27. Januar 2013 wird der offizielle Tatraabschied in Magdeburg begangen. Auf der Linie 3 kommen noch mal alle Tatra-Typen zum Einsatz: Der hist. Tatragroßzug, mod. T4D-Traktion und T6-Traktion.
Veranstaltet wird der Tag von der IGNah:
»Mach’s gut, altes Mädchen!«
Letzter Planeinsatz von Tatra-Wagen auf der Linie 3
Nach nahezu 44 Jahren endet die Ära der Tatra-Straßenbahnen in Magdeburg. Mit einem Linieneinsatz auf der »3« zwischen Klinikum Olvenstedt und Reform verabschieden die Magdeburger Verkehrsbetriebe und der Verein IGNah die letzten Tatra-Wagen aus dem Plandienst. Zum Einsatz kommen der historische T4D/B4D-Großzug sowie T4D- und T6A2-Traktionen des Einsatzbestandes.
Gegen 17 Uhr werden drei der eingesetzten Züge in das Museumsdepot Sudenburg einrücken und stellvertretend für die gesamte MVB-Tatra-Flotte ihren Dienst im Linienverkehr beenden.
Die Einzelheiten der Veranstaltung werden derzeit geplant und im Januar 2013 bekanntgegeben.
http://www.ignah.net

Re: 50 Jahre T3 - Feier in Prag

Verfasst: 11.12.2012 23:38
von Sithis
Aha, also doch. Wo man doch vorher in der Fachpresse(SM) über die Verweigerung der MVB für eine Abschiedsveranstaltung erbost war.
Nicht, daß ich hingehen würde, aber wer es mag...

Re: 50 Jahre T3 - Feier in Prag

Verfasst: 11.12.2012 23:44
von Manitou
Sithis hat geschrieben:
Als ich im Sommer in Prag war fand ich erschreckend das man mit Deutsch dort deutlich weiter kommt als mit Englisch, und das selbst an Restaurants im Bereich der Karlsbrücke.
Hm, also ich bin überall mit Englisch weitergekommen, auch bei den älteren Fahrkartenverkäuferinnen der Verkehrsbetriebe, auch der Kontrolleur, den ich antraf, konnte Englisch und der war auch schon etwas älter. Ich denke mal, daß man die Leute auf Schulungen schickt, was ja durchaus positiv ist. Deutsch können natürlich auch einige, aber da ich meistens erstmal Englisch "anteste", klappte es auch damit gut. Schließlich gibt es ja auch viele Touristen aus den anglophonen Ländern und anderen Ländern der Welt.
Gab es sowas hier bei uns in Magdeburg? Das find ich ziemlich heftig.... Kenne nur die Geschichte mit dem Rostocker T6 der in Magdeburg damals vor lauter Wut auf einen Fotografen etwas unschön abgeparkt wurde ;)
Die Schlagstockgeschichte ist ein "Running Gag" des Forums und mit Sicherheit nicht wahr. Wer sich etwas in ältere Themen einliest, wird das schnell sehen. In Kurzform: Da hat jemand etwas zu viel Fantasie gehabt, indem er den Besen in der Tatra-Fahrkabine als Schlagstock ansah :mrgreen: .
Die Geschichte mit dem geschrotteten T6 scheint hingegen wahr zu sein.
Wieso ist es erschreckend? Tschechien war Bestandteil der KuK-Monarchie, wo Deutsch die Amtssprache der österreichischen "Obrigkeiten" war. Auch das westdeutsche Fernsehen war für die Bürger osteuropäischer Staaten ein Grund, die deutsche Sprache zu lernen. Im Verkehrsbereich kommt hinzu, daß die offiziellen Amtsprachen des Eisenbahnverbandes des RGW Russisch, Deutsch und Chinesisch waren, in der UIC Französisch. Man muß hinsichtlich der Fremdsprachen sich immer mal mit der Geschichte von Staaten beschäftigen und nicht imme glauben, daß jeder Englisch kann.
Diese Darlegungen klingen teilweise etwas abenteuerlich. Es mag sein, daß Deutsch seine Tradition dort hat und auch die Universität Prag war eine der ersten deutschsprachigen Universitäten, trotzdem müßte es belegbar sein, daß man tatsächlich West-Fernsehen empfangen konnte(welches ja doch nicht so eine große Reichweite hatte, nicht umsonst gibt es ja das "Tal der Ahnungslosen") und wenn, dies ein Grund war, Deutsch zu lernen.
Zwar wird Deutsch an den Schulen als Fremdsprache angeboten, doch ob jeder dies lernt?
Und was hat die Amtssprache des Eisenbahnverbundes damit zu tun? Anderes Beispiel, Ungarn war auch Teil des RGW, zeitweilig Bestandteil von Österreich-Ungarn, bedauerlicherweise konnten dort bei meinem Besuch die meisten Leute weder Englisch noch Deutsch, was das Vorankommen teilweise durchaus erschwerte. Ein ungarischer Freund sagte mir dann, daß zu Zeiten des Kommunismus nur Russisch als Fremdsprache gelehrt wurde und Deutsch und Englisch erst später als Fremdsprachen in die Schule kamen, diese aber auch nicht jeder beherrscht. Nun ja. Eine der wenigen Personen, die Englisch konnte, war eine aufdringliche Person, die allzu energisch nachfragte, was ich filmen würde und warum, als ich ein paar O-Busse aufnahm.
Erstmal schön, das es diese formschönen Fahrzeuge noch im Einsatz gibt. Nach 50 Jahren...Und soo ein Jubiläum gibts ja auch nicht so oft (und wird es bei den fahrenden Werbeträgern der versammelten Elektronik- und Kunststoffindustrie wohl auch nicht mehr geben...).
In Prag ist man eben traditionsbewußter als in vielen deutschen Betrieben. Dort feiert man 50 Jahre T3-Einsatz, in Magdeburg kriegt man hingegen ja nicht mal einen offiziellen Tatra-Abschied gebacken - ob aus Unfähigkeit oder weil da jemand im Betrieb rumzickt, sei mal dahingestellt. Vielleicht auch beides.
Das man in der CSSR Rundfunk- und Fernsehsendungen aus Nachbarländern (zumindestens grenznah bzw. in Höhenlagen) empfangen konnte, weis ich sowohl von Bekannten, als auch durch eigene Urlaube. Und nicht nur an der Grenze zu Bayern das Fernsehen der BRD, sondern auch an der Grenze zu Österreich die dortigen Sender. Deutschsprachige Radiosender waren per MW/KW sogar fast auf im gesammten Land zu empfangen.

Re: 50 Jahre T3 - Feier in Prag

Verfasst: 12.12.2012 01:39
von TobiSBK
Standi hat geschrieben:Der T6 war kein Rostocker sondern Schweriner! Die Tw. 1281-1286 und Bw. 2146-2148 sind 1990 von Schwerin (ohne Einsatz) nach Magdeburg gekommen.

Hoppla, da waren die Finger schneller als der Verstand. Selbstverständlich hast du Recht, es war ein Schweriner T6

Re: 50 Jahre T3 - Feier in Prag

Verfasst: 15.12.2012 17:09
von Nordhesse76
Ich finde es gut, dass sich die MVB in Zusammenarbeit mit der IGNAH zu einem Abschiedstag der Magdeburger Arbeitstiere T4/B4 sowie T6/B6 entschieden haben. Ich bin dabei am 27.01.2013 und freue mich sehr über die Nachricht.

Re: 50 Jahre T3 - Feier in Prag

Verfasst: 24.12.2012 14:03
von me2011
Ich werde auch da sein^^