Dann mal schnell wieder zurück .Sithis hat geschrieben:Aber das wird jetzt OT...
Die betreffende "EU-Verordnung" habe ich auch noch nicht gesehen - und tatsächlich scheine ich damit ja beileibe kein Einzelfall zu sein.
Im Hessischen gibt es für diese Fälle die Redewendung "Nix genaues waaß ma net", was soviel bedeuten soll, daß es müßig ist, um "ungelegte Eier" zu diskutieren.
Ganz allgemein durchlebt die Europapolitik aber - wie ich meine - derzeit noch immer einen Prozeß der Selbstfindung und versucht gleichzeitig, die ihr an sich zustehende Autorität auf die Mitgliedsstaaten wirken zu lassen. Diese pikante Kombination führt im Ergebnis nicht selten zu gequirltem Quark, der dann durch umständliche Nachbesserungen, Ausnahmeregelungen und dergleichen für alle Mitglieder halbwegs verdaulich - keineswegs schmackhaft - gemacht werden muß.
Neuere, osteuropäische Mitgliedsstaaten bekommen i.d.R. aber recht lange Schonfristen zugesprochen, um sich an der fristgerechten Umsetzung solcher Verordnungen nicht wirtschaftlich zu ruinieren (das wäre ja auch nicht im Interesse der EU). So gesehen brauchen wir uns um die Entwicklungen in den Verkehrsbetrieben östlich unserer Grenzen denke ich vorerst keine Sorgen zu machen.
Abgesehen davon lassen solche Verordnungen meist reichlich Spielraum zum Griff in die Trickkiste; die genannte Deklaration als Touristenbahn wäre ein Beispiel dafür.
Nicht weniger spekulativ ist die ursprüngliche Überlegung, welcher Betrieb nun als letzter seine Tatrabahnen außer Dienst setzen wird, zumal sich das kaum an greifbaren Fakten festmachen läßt, auch nicht daran, ob ein Betrieb bisher niederflurige Neufahrzeuge beschafft hat oder nicht.
Fahrzeuge und Fahrzeugteile von Pragoimex sind auf deutschen Gleisen (noch) zumindest eine Ausnahme. Deshalb läßt sich aber noch lange nicht ausschließen, daß auch Betriebe hierzulande - durchaus nicht nur in den "neuen" Bundesländern - über kurz oder lang bei der Verjüngung ihres Wagenparks auf diesen Hersteller zurückgreifen - wer hätte vor zehn Jahren schon geglaubt, daß einmal eine stattliche Zahl von Linienbussen aus polnischer Produktion durch deutsche Städte fahren würde?
Also in Berlin könnte das knapp werden. Aber in Potsdam? Warum sollte es prinzipiell nicht möglich sein, in knapp acht Jahren ca. 25 neue Züge zu beschaffen?T6A2mod hat geschrieben:Ich sehe dort eher gefahren in Berlin und Potsdam, da die Tatrabahnen dort kein Niederflurteil besitzen und bis 2015 auch nicht mit einer kompletten Abstellung der Tatrabahnen zurechnen ist, da bis dahin nicht genügend Niederflurfahrzeuge beschafft werden können.
Kurz noch was zum immer wieder auftauchenden Thema "neue Fahrzeuge für die SRS":
Grundsätzlich wüßte ich keinen Grund, der die SRS ernsthaft am Einsatz ehemaliger BVG-KT4D hindern sollte. Auch im Hinblick auf den Zustand der Wagen ist mir bisher, von teils extremen Vandalismusschäden abgesehen, nichts allzu Schlimmes aufgefallen. Trotzdem hege ich meine Zweifel daran, daß Einrichtungswagen dort zum Objekt der Begierde werden. Womöglich wartet man dort auch auf Krefelder M8, um deren Mittelteile dann analog zu Mainz durch solche niederfluriger Bauart zu ersetzen. Dieser Fahrzeugtyp steht mittelfristig ja auch in Heidelberg ( ) zur Ausmusterung an (na schön, das wird noch etwas dauern). Das soll jetzt aber keine Mutmaßung, sondern nur das Aufzeigen einer weiteren Möglichkeit sein.