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Ein Bekannter meinte, dass es in den 80ern konkrete Pläne gegeben hat, für die Würzburger Straßenbahn und besonders für die Neubaustrecke zum Heuchelhof Tatras zu beschaffen. Ist da etwas darüber bekannt und wenn ja, welcher Typ wäre es geworden?

Danke im Vorraus

das würe mich je zt aber auch SEEEEEEEHHHHRR interessieren

Also ob es auch Tatrawagen für Würzburg geben sollte ist mir nicht bekannt, aber Braunschweig war auch eine Stadt im NSW ( Nicht Sozialistisches Wirtschaftsgebiet ) welche mit Tatrawagen eine Veränderung Ihrer Fahrzeugflotte geplant hatte.
Diese Pläne wurden dann aber zugunsten der LHB 81er verworfen.

Diese Pläne wurden dann aber zugunsten der LHB 81er verworfen.

Und war auch gut so. Abgesehen davon gibt es lauter Spekulationen, Stuttgart sollte ja auch KT8D5 bekommen, hatten wir schon mal.

@tramfahrer:

Deine Signatur ist viel zu groß...

Sithis hat geschrieben:@tramfahrer:

Deine Signatur ist viel zu groß...

Na und? Dafür ein schönes Bild vom 1960er T3-Prototypen mit den ovalen Scheinwerfern und dem TATRA-Schriftzug. Ist zwar etwas werbewirksam überzeichnet, aber ansonsten doch ganz nett!?!

Ja, aber es sollte nicht so groß sein, daß es hier auch einen Großteil der Anzeige meines Monitors einnimmt. Es wäre nett, wenn du es verkleinern könntest.

Hallo zusammen,

man war in den 80ern in Würzburg in Geldnot, da hatte man verlautbaren lassen, sich für Tatra-Wagen zu in interessieren. So wollte man einen 8achsigen Einrichtungswagen mit einer Breite von 2,20m haben.
Diesen hatte man bei Tatra so nicht im Programm.
Daher beschäftigte man sich mit dem KT4D. Der wäre dann als Notlösung in Frage gekommen. Diese Entwicklung wollte man dann aber in den höheren Stadtgremien nicht mittragen, wo kommt man denn hin, wenn man Straßenbahnen aus dem Ostblock kauft - so war der O-Ton, daher stockte man den Kredit auf und konnte sich dann doch einheimisch bedienen.
Ob das Ergebnis schließlich besser war, kann man diskutieren... denn besser als die Schuhkartons von damals sehen die KT4D allemal aus...

Gruß Blnstrabi

Ich finde die "Schuhkartons" gut (auch vom Aussehen her, ist alles Geschmackssache), und in Sachen Fahrkomfort brauchen wir wohl nicht zu diskutieren, welche Bahn überlegen ist...und eine Straßenbahn soll in erster Linie fahren und nicht gut aussehen, ganz nüchtern betrachtet. Andernfalls müßten etwa die Kölner heute alle zu Fuß unterwegs sein.

@Blnstrabi: Vielen Dank!

Blnstrabi hat geschrieben:Hallo zusammen,

Diese Entwicklung wollte man dann aber in den höheren Stadtgremien nicht mittragen, wo kommt man denn hin, wenn man Straßenbahnen aus dem Ostblock kauft - so war der O-Ton, daher stockte man den Kredit auf und konnte sich dann doch einheimisch bedienen.
Gruß Blnstrabi

war ja mal wieder klar, wir ausem osten könn nicht, haben minderwertige ware etc etc so redense noch heute

Seit wann sind wir Tschechen?

Zwischen "können" und "dürfen" liegen große Unterschiede.
CKD mußte für die SU doch olle T3 bauen, das nahm Kapazitäten weg. Aber abgesehen davon, wer sich nicht im Klaren darüber ist, daß der KT4D damals schon technische Steinzeit war, sollte mal aufhören zu träumen.

@sithis: Du übertreibst wohl da ein bißchen. Die KT4D sollten damals u.a. Thyristorsteuerung haben, also technisch durchaus auf der Höhe der Zeit sein. Und mit den später beschafften GT-E können sie allemal mithalten.
Ich halte diese Miesmacherei der Tatras für stark übertrieben.
Sie haben ihre Schwächen, aber die haben andere Fabrikate auch. Und eine Straßenbahn sollte neben dem Komfort auch ein attraktives Äußeres haben. Davon kann man bei den Modellen aus dem Hause LHB leider nicht reden.
Da ist der KT4D wohl sehr weit entfernt.

Gruß Blnstrabi

tramfahrer hat geschrieben:war ja mal wieder klar, wir ausem osten könn nicht, haben minderwertige ware etc etc so redense noch heute

Das war damals natürlich auch eine politische Frage, auch wenn es natürlich weit vor der Wende schon einen umfangreichen Ost-West-Handel gab.
Abgesehen davon hätte die Beschaffung von Wagenmaterial "aus dem Osten" auch den - zu dieser Zeit noch zahlreichen - Gegnern der Straßenbahn in die Hände gespielt, so gesehen war es also keine schlechte Entscheidung, auf diesen Handel zu verzichten.
Die Angst um die ständige Verfügbarkeit passender Ersatzteile war sicherlich ebenfalls ein entscheidender Faktor.

Das Gerede über den Osten gibt es im Westen tatsächlich auch heute noch - obwohl ich dies in umgekehrter Richtung ebenfalls und sogar noch deutlicher mitbekomme. Aus meiner Sicht alles Blödsinn, aber das auszuführen würde jetzt den Rahmen sprengen.

1. Wie schon gesagt, es ist absolute Geschmackssache. Ich finde die LHB-Wagen optisch gut und fertig.
2. Als ob eine Thyristorsteuerung nun so viel ausmacht. Es geht um den Wagen insgesamt. Wären die so toll gewesen, hätte man sie nicht "totmodernisiert". Einen KT4D und einen GT-E trennen Welten - der GT-E ist auf Meterspur bequemer als ein KT4D auf Normalspur. Überhaupt schon mal mit einem GT-E mitgefahren? Ich schon.

Und zu Ost-West-Vorurteilen: Die Vorurteile auf beiden Seiten sind meines Erachtens nach zum Teil leider irgendwo wahr. Aber nur zum Teil.

CKD Praha hätte bei einem Devisenauftrag durchaus die geplante Entwicklung des KT8A2 / KT6A2 beschleunigt und zur Erprobung erstmal der DDR die Baumuster zukommen lassen. Anschließend hätten würzburg und ggf. weitere NSW-Betriebe ihre Lieferungen bekommen. Da hätten entweder die T3 für die Sowjetunion oder andere RGW-Kunden warten müssen.