Modernisierungsprogramme für B100S in Bonn und Köln
Verfasst: 03.02.2009 01:02
In den beiden letzten Ausgaben des STRASSENBAHN-MAGAZINs wurden (jeweils auf den Seiten 6/7) die aktuellen Modernisierungsvarianten für die B-Wagen in Köln (SM 1/2009) und Bonn (SM 2/2009) vorgestellt.
In Bonn sollen alle 25 verbliebenen B100S-Wagen der Baujahre 1974-1977 modernisiert werden. Diese waren baugleich mit den ebenfalls zwischen 1976 und 1978 nach Köln gelieferten Wagen der 2000er Serie, welche jedoch dort inzwischen abgestellt, verschrottet bzw. nach Istanbul verkauft wurden. Bei den zu modernisierenden Wagen handelt es sich um folgende Lieferserien, die an die Stadtwerke Bonn (SWB) bzw. die Siegburger und Siebengebirgsbahn (SSB) geliefert wurden:
7451 - 7467 (SWB, 1974) = 17 Wagen
7571 - 7578 (SSB, 1975) = 8 Wagen
7651 - 7654 (SWB, 1976) = 4 Wagen
7751 - 7760 (SWB, 1977) = 10 Wagen
Im Gegensatz zu späteren Lieferserien besitzen diese Wagen eine geteilte Frontscheibe mit integrierter Rollband-Linien- und -Richtungsanzeige. Zudem besitzen die Wagen an Font und Heck jeweils auf beiden Seiten eine einzelne Tür, die nur als Notausstieg dient, aber im normalen Betrieb nicht genutzt wird, dafür aber die Größe der Fahrerkabine einschränkt.
Von diesen 39 Wagen wurden 12 Wagen des Baujahres 1974 nach Dortmund abgegeben. Wagen 7454 plus der hier noch nicht aufgezählte Prototyp 7351 dienten dabei (nur) als Ersatzteilspender und wurden 2006 verschrottet. Tw 7571 der SSB wurde ebenfalls verkauft. Tw 7654 gelangte nach einem Brandschaden 2002 als Übungsobjekt an die Feuerwehr in Beuel. 2007 wurde der Wagen zurückgeholt. Basierend auf einem Kopfteil des Wagens wurde ein "Mock-up" gebaut, an welchem die nun geplante Modernisierung veranschaulicht wird. Der Rest des Wagens wurde zur Ersatzteilgewinnung ausgeschlachtet.
Diesem "Mock-up", welches Ende Dezember 2008 präsentiert wurde, folgt nun der Prototyp (Wagen 7459), der bis Ende 2009 / Anfang 2010 fertiggestellt sein soll. Daran wird sich von 2010 bis 2016 die "Serienfertigung" für ca. 900.000 € pro Wagen anschließen. Neben dem Verschließen der Einzeltüren an Front und Heck, der damit einhergehende Vergößerung und Neugestaltung der Fahrerkabine sowie des kompletten Neuausbaus des Fahrgastraumes werden die Wagen eine durchgängige Frontscheibe, LED-Zielanzeigen und eine neue Rammbohle erhalten, in der auch die neuen Scheinwerfer, Blink- und Rückleuchten auf LED-Basis enthalten sind. Das "Mock-up" stammt von Zech & Waibel aus Neuss. Eine Dia-Show und einen ausführlichen Bericht gibt es auch auf den Internetseiten der Stadtwerke Bonn, wie auch im Bonner Wirtschaftsblog.
In Köln setzt man hingegen auf neuere Wagen der Baujahre 1984-1986. Insgesamt werden dort 28 Wagen des Types B100S modernisiert werden. Es handelt sich dabei um alle noch vorhandenen Wagen der 2100er Serie, welche an die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) bzw. die Köln-Bonner Eisenbahn (KBE) ausgeliefert wurden:
2101 - 2114 (KVB, 1984) = 14 Wagen
2115 - 2122 (KVB, 1985) = 8 Wagen
2192 - 2199 (KBE, 1986) = 8 Wagen
Im Gegensatz zu den Bonner Modernisierungswagen besitzen diese Wagen bereits eine durchgängige Frontscheibe und eine größere Fahrerkabine ohne die seitlichen Not-Türen an Front und Heck. Zudem wurden hier bereits mehrere kleinere Modernisierungen in den letzten Jahren durchgeführt. So erhielten die Wagen anstatt der ursprünglichen Rollbänder außen neue Matrixanzeigen, neue Türen mit elektrischem statt pneumatischem Antrieb, IBIS, Notsprechstellen, neue Fahr-/Brems-Steuerung usw. Von diesen 30 Wagen wurden lediglich die Tw 2118 und 2197 jeweils nach Unfällen in den Jahren 2004 bzw. 2000 verschrottet.
Im November 2008 präsentiert die KVB ein kleines "Mock-up", welches nur das Kopfmodul mit der Fahrekabine und einer Sitzreihe im Fahrgastraum repräsentiert. Ein Prototyp soll bis Mitte 2011 erstellt und bis Ende 2011 getestet werden. Die "Serienmodernisierung" soll von 2012 bis 2016 erfolgen und pro Wagen 1.600.000 € kosten. Die Neugestaltung der Fahrerkabine wie auch der Neuausbau des Fahrgastraumes lehnen sich dabei im Gegensatz zu den Bonner Wagen stark an die zwischen 2002 und 2003 gelieferten Wagen vom Typ K5000 an. Ähnlich wie bei der Bonner Modernisierung erhalten aber auch hier die Wagen klimatisierte Führerstände und eine neue Rammbohle, in der die neuen Scheinwerfer, Blink- und Rückleuchten auf LED-Basis enthalten sind. Das "Mock-up" für die Kölner Wagen stammt von der Firma Pützer aus Bonn. Einen kurzen Bericht dazu findet man auf den Internetseiten der Kölner Verkehrsbetriebe.
Welche Modernisierungsvariante besser ist, möge jeder selbst entscheiden. Vielleicht kann man dies ab 2012 dann auch einmal persönlich vor Ort vergleichen. Aus meiner Sicht wirkt die Kölner Variante auf den ersten Blick im Gesamten vom Design her eleganter, die Bonner Version jedoch im Hinblick auf die Kosten und vorallem im Hinblick auf die Ausgestaltung des Fahrgastraumes viel freundlicher.
In Bonn sollen alle 25 verbliebenen B100S-Wagen der Baujahre 1974-1977 modernisiert werden. Diese waren baugleich mit den ebenfalls zwischen 1976 und 1978 nach Köln gelieferten Wagen der 2000er Serie, welche jedoch dort inzwischen abgestellt, verschrottet bzw. nach Istanbul verkauft wurden. Bei den zu modernisierenden Wagen handelt es sich um folgende Lieferserien, die an die Stadtwerke Bonn (SWB) bzw. die Siegburger und Siebengebirgsbahn (SSB) geliefert wurden:
7451 - 7467 (SWB, 1974) = 17 Wagen
7571 - 7578 (SSB, 1975) = 8 Wagen
7651 - 7654 (SWB, 1976) = 4 Wagen
7751 - 7760 (SWB, 1977) = 10 Wagen
Im Gegensatz zu späteren Lieferserien besitzen diese Wagen eine geteilte Frontscheibe mit integrierter Rollband-Linien- und -Richtungsanzeige. Zudem besitzen die Wagen an Font und Heck jeweils auf beiden Seiten eine einzelne Tür, die nur als Notausstieg dient, aber im normalen Betrieb nicht genutzt wird, dafür aber die Größe der Fahrerkabine einschränkt.
Von diesen 39 Wagen wurden 12 Wagen des Baujahres 1974 nach Dortmund abgegeben. Wagen 7454 plus der hier noch nicht aufgezählte Prototyp 7351 dienten dabei (nur) als Ersatzteilspender und wurden 2006 verschrottet. Tw 7571 der SSB wurde ebenfalls verkauft. Tw 7654 gelangte nach einem Brandschaden 2002 als Übungsobjekt an die Feuerwehr in Beuel. 2007 wurde der Wagen zurückgeholt. Basierend auf einem Kopfteil des Wagens wurde ein "Mock-up" gebaut, an welchem die nun geplante Modernisierung veranschaulicht wird. Der Rest des Wagens wurde zur Ersatzteilgewinnung ausgeschlachtet.
Diesem "Mock-up", welches Ende Dezember 2008 präsentiert wurde, folgt nun der Prototyp (Wagen 7459), der bis Ende 2009 / Anfang 2010 fertiggestellt sein soll. Daran wird sich von 2010 bis 2016 die "Serienfertigung" für ca. 900.000 € pro Wagen anschließen. Neben dem Verschließen der Einzeltüren an Front und Heck, der damit einhergehende Vergößerung und Neugestaltung der Fahrerkabine sowie des kompletten Neuausbaus des Fahrgastraumes werden die Wagen eine durchgängige Frontscheibe, LED-Zielanzeigen und eine neue Rammbohle erhalten, in der auch die neuen Scheinwerfer, Blink- und Rückleuchten auf LED-Basis enthalten sind. Das "Mock-up" stammt von Zech & Waibel aus Neuss. Eine Dia-Show und einen ausführlichen Bericht gibt es auch auf den Internetseiten der Stadtwerke Bonn, wie auch im Bonner Wirtschaftsblog.
In Köln setzt man hingegen auf neuere Wagen der Baujahre 1984-1986. Insgesamt werden dort 28 Wagen des Types B100S modernisiert werden. Es handelt sich dabei um alle noch vorhandenen Wagen der 2100er Serie, welche an die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) bzw. die Köln-Bonner Eisenbahn (KBE) ausgeliefert wurden:
2101 - 2114 (KVB, 1984) = 14 Wagen
2115 - 2122 (KVB, 1985) = 8 Wagen
2192 - 2199 (KBE, 1986) = 8 Wagen
Im Gegensatz zu den Bonner Modernisierungswagen besitzen diese Wagen bereits eine durchgängige Frontscheibe und eine größere Fahrerkabine ohne die seitlichen Not-Türen an Front und Heck. Zudem wurden hier bereits mehrere kleinere Modernisierungen in den letzten Jahren durchgeführt. So erhielten die Wagen anstatt der ursprünglichen Rollbänder außen neue Matrixanzeigen, neue Türen mit elektrischem statt pneumatischem Antrieb, IBIS, Notsprechstellen, neue Fahr-/Brems-Steuerung usw. Von diesen 30 Wagen wurden lediglich die Tw 2118 und 2197 jeweils nach Unfällen in den Jahren 2004 bzw. 2000 verschrottet.
Im November 2008 präsentiert die KVB ein kleines "Mock-up", welches nur das Kopfmodul mit der Fahrekabine und einer Sitzreihe im Fahrgastraum repräsentiert. Ein Prototyp soll bis Mitte 2011 erstellt und bis Ende 2011 getestet werden. Die "Serienmodernisierung" soll von 2012 bis 2016 erfolgen und pro Wagen 1.600.000 € kosten. Die Neugestaltung der Fahrerkabine wie auch der Neuausbau des Fahrgastraumes lehnen sich dabei im Gegensatz zu den Bonner Wagen stark an die zwischen 2002 und 2003 gelieferten Wagen vom Typ K5000 an. Ähnlich wie bei der Bonner Modernisierung erhalten aber auch hier die Wagen klimatisierte Führerstände und eine neue Rammbohle, in der die neuen Scheinwerfer, Blink- und Rückleuchten auf LED-Basis enthalten sind. Das "Mock-up" für die Kölner Wagen stammt von der Firma Pützer aus Bonn. Einen kurzen Bericht dazu findet man auf den Internetseiten der Kölner Verkehrsbetriebe.
Welche Modernisierungsvariante besser ist, möge jeder selbst entscheiden. Vielleicht kann man dies ab 2012 dann auch einmal persönlich vor Ort vergleichen. Aus meiner Sicht wirkt die Kölner Variante auf den ersten Blick im Gesamten vom Design her eleganter, die Bonner Version jedoch im Hinblick auf die Kosten und vorallem im Hinblick auf die Ausgestaltung des Fahrgastraumes viel freundlicher.