Im vorwiegend katholischen Bayern schickt ihr sie zum Pfarrer, in der atheistischen ex-DDR schicken wir sie zum Friseur
"Gerade auf MEINER 1 fahren diese alten Tatrawagen...";
"...immer wenn ICH mit der 7 fahren will, fehlt der Niederflurwagen immer nur dort!"
Im Netz geschaut wird nicht - was geht mich fremdes Elend an...
Zu spät zur Arbeit. Nun, das ist nicht weiter schlimm.
Das Günter Oppermann nach jedem Gartenbesuch die Heimfahrt wegen einer roten Fußgängeerampel verpassen MUSSTE, war eigtl. tragischer...
Man stelle sich vor, O. hätte tatsächlich mal Zettel, Stift (und Brille) genommen, auf der Faht ZUM Garten die RÜCKfahrzeiten abgepinselt, die Zeit zum Garten gemessen (wenn kein Mount Everest dazwischen ist, dürften beide Richtungen gleich sein) und den Zettel an die Laubentür genagelt. Was dann? Er wäre kein normaler Leipziger Fahrgast mehr...
Leipzig sieht sich gern als Sportstadt. Wenn ein Tatra kommt, wollen die Bürger keine Sportler mehr sein... Dann wird geächzt und geschwitzt, und im Wagen denkst du, die haben grad die Eiger-Nordwand erklommen.
Ich glaube kaum, dass nun wirklich alle Meckerer ebenerdig oder in Fahrstuhlhäusern wohnen.
Kennen wir... "Jedes Jahr im August erhöhen die LVB die Preise." Die LVZ wiederum ist so dämlich (und eine Anzeige der LVB kommt jedoch auch nicht), dies stetig abzudrucken, statt mal herüberzubringen, dass der MDV (Mitteldeutscher Verkehrsverbund) die Preise macht, die LVB nur eines von x Unternehmen in diesem Verbund sind, und Preise garnicht (und v.a. nicht ungenehmigt) selbst festlegen DÜRFEN.
Der Gemeine Fahrgast ist sicher nicht überall gleich; eine - sicher auch verschiedengroße - Klientel, die durch Siebe gleicher Lochgröße fällt, findet sich wohl in jeder Stadt.
Dazu ist die Vernunft in D-Land wohl schon zu sehr ausgeschaltet.
Klar hat der Betreiber verkehrssichere Fahrzeuge anzubieten. Aber der Nutzer darf auch einen Selbsterhaltungstrieb mitbringen!!
Noch haben wir keine Seile zwischen den Wagen, noch können "Sportler" (da sind sie es sogar!!) über die Kupplung springen. (Wundert mich sogar etwas...) Aber wem verdanken wir denn klitzekleine Klappfensterchen und Türen, ohne deren Schließen nix mehr fährt?! Doch nur, weil eine BRD wohl ihr "Publikum" kennt
und sich auf die Fahnen geheftet hat, jeden Idioten vor sich selbst zu schützen.
Ich kenne noch 3er-Züge mit Hand-Türen aus eigenem Erleben (bei Bw. bis 1981, bei Tw. bis 1987) und die alten Berliner S-Bahnen mit herabziehbaren Fenstern. a) sind die Leute nicht scharenweise abgesprungen oder hinausgeflattert, und b) hat die DDR trotz sozialer Fürsorge solche Blödheit unter "Schwund ist überall" abgetan.
Schienenbremsen wurden Pflicht - ja, mit Türschließung ging man lascher um. Es war also der Aspekt: Unfälle vermeiden - ja, Blödheit verhindern - nein.
Aber heute haben wir ja freie, mündige Bürger... Ob alle letzteres sind, zweifle ich manchmal.
Wir fuhren als Schüler (13) mit einem 22c zu den Friedensfahrern nach Gohlis-Nord. Einer umfasste die Türsäule, irgendwann löste sich die Tür aus dem Schloss und dank gutgeölter Kugellagerschiene rolle sie zügig und unbemerkt auf Lutz zu... Auch meine Finger traf mal die - vermeintlich - arretierte Fahrerkabinentür der 2050 beim Bremsen während der Rangierfahrt. Nun, wir haben beide aua gesagt, wurden in jenem Moment gewiss "etwas größer". Learning by doing - danach umfasst man sicher nur noch "höchst selten" Türsäulen... Nach aha- kommt oft der memo-Effekt und dafür ist das Leben auch gedacht: als Lehre. Heißt: es kann jedem immer überall irgendetwas passieren. Schuldlos und auch "schuldhaft". Aber Schusselei und Verkehrsgefährdung ist zweierlei. Etwas Selbstschutz hat noch keinem geschadet. Damit ist kein gepolsterter Stahlbetonkasten gemeint (so viel wie nur möglich); etwas Umsicht (so viel wie nötig) tut es auch oft. Spruch meiner Oma war "Wer nicht hören kann, muss fühlen". Ich fühlte mit 6 am Bügeleisen, von dem doch schon ein paar Minuten der Stecker gezogen war... Es war lehrreich - und hat etliche Jahre gedauert, bis ich ein Bügeleisen überhaupt wieder in die Hand nehmen wollte! Und beim Strom sage ich immer: Angst ist unangebracht, Übervorsicht auch, aber Respekt sollte man haben. Auch die Größenordnung einschätzen können. Rutscht der Schraubendreher an der Schreibtischlampe an die Stäbe nach dem Transformator, kribbelt es. Hätte ein depp die Generatorsicherung des T4D beim eingeschalteten Wg. gewechselt, hätte es mehr gekribbelt...