Das sehe ich anders: Wenn man den komplizierten Weg geht, aus Beiwagen Beitriebwagen zu bauen wäre eine Nachrüstung der vorhandenen T6 auf "Beiwagenfähigkeit" sicherlich auch möglich gewesen. Man hat sich für die bessere Lösung der Doppeltraktion entschieden.Sithis hat geschrieben:Finanziell: Ja. Kompromoß: Sehe ich anders. Beiwagen sind eine gute Möglichkeit, kostengünstig die Kapazität zu steigern, vielleicht noch mit Niederflurangebot, wenn Niederflurbeiwagen an Hochflurtriebwagen gehangen wären. Ich denke, ohne Beiwagenfähigkeit wären z.B. in Leipzig schon wesentlich mehr T4D ausgemustert worden, denn dann hätten sie keinen NB4 ziehen können. Gleiches gilt für die T6 in Rostock. Ohne Beiwagenfähigkeit sind aufwendige Umbauten notwendig, wie z.B. in Szeged erfolgt, wo man aus B6 motorisierte Beiwagen baute, da die dortigen T6 nicht beiwagenfähig sind.
Grundsätzlich denke ich zu dem Thema (aus rein technischer Sicht), daß ein traktionsfähiger Triebwagen, der leistungsmäßig ausgerichtet ist, sich selbst optimal vorwärtszubringen die beste Lösung ist. Bei höherem Fahrgastaufkommen kann man (theoretisch beliebig viele) gleich ausgerüstete Wagen kuppeln, ohne das sich das Fahrverhalten ändert. Das heißt, man braucht auch die Fahrzeiten nicht zu ändern. Ob der zweite Tw eine Fahrerkabine braucht oder ein BTw ist, hängt von der Gesamtcharakteristik des Betriebes ab: ein größerer Betrieb "verträgt" sicherlich BTw, während ein kleineres Unternehmen aufgrund der Flexibilität auf Tw setzen sollte.
Das Argument Niederflur-Bw sehe ich an dieser Stelle eher weniger, da bei der Konzeption der Fahrzeuge (z. B. T4D für Leipzig) ja mit so etwas nicht zu rechnen war.