Gut, "Gewebeseiten" gab es zu meiner Zeit noch nicht. Es gab die DDR-Archivbücher, es gab Herrn Schreiner (L) und es gab leider eingeschlafenen Kontakt zu Herrn Vondran (G). Das + andere Quellen wurden Listen, die W.Schreiner mir sogar durch die Baunummern ergänzte.
(Ich habe ein WG- und ein RAW-Fabrikschild: mit den Listen lässt sich der "Inhaber" leicht feststellen...
)
Fensterklappen sind etwas sekundär. So wie es halt 61er schon mit den großen gab, gab es ja auch 57er mit 60er Fensterklappen (also 3 Klappen statt der Ausstellwinkel); dazu mussten sie nur jung genug sein.
Dass sie viel gezeichnet haben - die wollten sicher auch ihre Existenzberechtigung zeigen, schmunzel - sagte ich mal. Da haben sie eben für die Gotha 47 neu gezeichnet statt im Archiv eine ZR-Zeichnung zu holen...
Mag man von 59ern schreiben oder 60ern, da wird es auch jede Menge Zeichnungen geben, aber es sind letztlich nur Variationen des 57ers. So wie die 1965er Blechtüren keinen neuen Typ draus machen. Nur die Zeichner zeichneten halt immer wieder neu und dann gab man der Zeichnung eben einen zeichnungsgerechten Namen, den man als Typ interpretieren kann aber nicht muss. Im Prinzip gab es 3 Grundtypen: 57er, 61er als "Kreuzung" und 62er; alles andere sind Änderungen einzelner Faktoren, womit quasi Untertypen entstehen, so man es so sehen will.
Dann haben sie in deinem Prospekt - anders als beim bunten Messeprospekt, wofür sie ja auch extra nach Dresden gefahren sind, um Einsatz zu simulieren (es stand "20 Cotta" dran) - nicht geblufft, sondern einen der habhaften fotografisch unverändert abgebildet. Eben weil es vorerst nur diese gab - ich vermute weiterhin StNFB4-Liefermangel durch Hennigsdorf. Das sind sicher Fabrikhofaufnahmen.
Übrigens nicht elfenbein sondern rot und mit rotem Stern in der Streifenspitze! = also Abbildung eines SU-Exportes! (Auch wenn das Schriftstück nicht auf russisch abgefasst wurde.)
Mario, genau, du schreibst völlig zuteffend:
"..., die von Betrieben, der Literatur, den Fans und auch sonst allgemein als T2-61 bezeichnet wurden. Von der Bedienung her waren sie das auch."
Also nicht nur von mir oder paar fans im hintersten Winkel, sondern "auch sonst allgemein", also immer und überall.
Ich sehe das auch so,
und eben DESHALB sehe ich es so.
Das, was einen 62er zum 62er macht, nämlich die E-Ausrüstung, haben sie nicht; es ist die 57er. Und ein elektrischer 57er in einem 62er Kasten steckend, ist ein 61er. Eben... Wir haben das Wirtschaftsszenario herausgearbeitet, das dazu geführt haben wird (Fahrschaltermangel). Wir wissen, dass WG die Produktion umstellen wollte - und es sicher eher tat, als LEW lieferfähig war. Da man keine fertigen Kästen auf Halde stellen wollte - und platzmäßig auch nicht konnte, verbaute man das habhafte Elektrische. Das alte. Das hat zu dem Mischtyp geführt; man kann auch sagen: der 61er ist ein Voraus-Wagen des 62ers, bei dem noch nicht alles Geplante verwirklicht wurde (werden konnte). Auch das wäre richtig.
Grundsätzlich stehe ich hinter deinem Zitat hinsichtl. Betrieben, Literatur (und fans). Dass WG gern den fertigen 62er eher gehabt hätte (dann hätte zwar Dresden geweint...), ist zu unterstellen.
Man könnte weiter sinnieren: Wenn die hier als 62er durchgehen, was sind DENN DANN 61er...
Das einzige wahrscheinlich, dass man bei 1962er Bj. vielleicht schon die Fahrschalter-"Blindkästen" unter der Plattform hatte (ungenutzt), während die Vorjahreswagen es nicht haben, da Kurbelwagen es logisch nicht brauchen.
Stimmt, spätere Kupplungen waren freitragend (durch die Federung); bei älteren lagen die SchaKu-Stangen auf einer Pufferbrücke auf, damit sie nicht "nach unten fiel".
Aber ich glaube, selbst die hat die 1335 gehabt. Aber egal - er ist im Himmel.
Wir wollten EIGENTLICH nur herleiten, ob die (Dresdener) Fotos echt oder verändert sind. Wir wissen nun, dass sie gefälscht sind: Die Wagen haben Dresden nicht mit Schaltrad erreicht; das kann man inzw. als gesichert mitnehmen.
Alles andere ist nur Folgediskussion - unter die Überschrift passt es eh längst nicht mehr...
Werksingenieure werden kaum noch leben (ich schrieb es), technische Dokumentationen können auch ihre Tücken haben (s. Dein Prospektblatt mit Kurbelwagen-Foto), in Listen können Fehler stecken (müssen nicht, aber können). Beweis sind nur die Wagen selbst, und zwar vor jedwedem Umbau durch die Nutzer. Das ist aussichtslos.
MAN SOLLTE LIEBER JETZT MAL DIE DISKUSSION WENDEN UND ANALYSIEREN, WOVON NOCH ETWAS DA IST!!!
Fangen wir beim ZR an.
Der ist als Tw. und Bw. da: in Woltersdorf, und nicht nur als historische Wagen, sondern im planmäßigen Einsatz. Das sind ausschließlich 57er, egal mit welchen Fenstern und die Rückleuchten sind eh nicht mehr die von damals...
(Ja und den "späten 57er" 47 hat Gotha auch noch; er verlor aber mal die Zierleisten. Dafür hat er Wartburg-Leuchten. Aber die Leisten sind in W. glaube auch ab und dank der Vornutzer sind die an der Kirnitzsch wohl auch alle ohne. Auch dem Zwickauer fehlen sie ja eigentlich.)
Kleine Spitze: Ein Schandauer hat noch die 2 Alu-Streifen über den Plastscheiben - ist er dadurch ein anderer Typ? Hihi, das war der Sarkasmus... Im Ernst: Keiner würde die mit und die ohne trennen in 57er und ...
57er ER mit ZR-Kasten also Variante Leipzig/Dresden/usw.
Den Tw. haben wir in L - derzeit als Rohbau. Ein Bw. ist auch da. Ist zwar ein Berliner (ex ZR), bekommt aber nur Albert wie auch der Tw., und statt 483 die Nummer "887", imaginär für den allerersten. Die SchaKu kam ja erst mit der Nutzung als "Gelenkzughänger". 483 würde nämlich 1300er Tw. verlangen, man will aber 1600er und da passt dann keine SchaKu. So wird es ein Zug von 1960; da existierte der Berliner Bw. schon, sah nur anders aus.
Diesen Typ dürfte Dresden auch haben, ob im O-Zustand oder nicht.
57er ER mit mittlerer Säule:
Diese gab es nur bei RAW durch die Scheibengröße. Hallesche waren nicht dort. Die Erfurter sind sicher alle dahingeschmolzen (im wahrsten Sinne des Wortes). Beträfe 121ff. + Bw. Oder gibt es noch?
57er ER mit schmaler Säule:
der "Ausgangs"wg. für die vorigen. Gab es in Halle. Ist er dort - bzw. in Übernahmebetrieben - noch als Tw. u./od. Bw. da?
61er (wie sie Standi, du und ich) "klassifiziert" haben:
Hat man da wo noch etwas?
62er Erstvariante:
??
spätere 62er:
Weiß ich den Potsdamer 3er - auch wenn KMStädter dabeisein mögen
D-Wagen (also "Tschechen"):
??
Großraumer: sind einfach. Jede Betreiberstadt hat einen (Bj. egal), Berlin zusätzlich den "Gotha58"(, wer ihn so nennen möchte; ich sage T4-62-Prototyp) 218 001 ex 8002 mit 3 schmaleren Fenstern und halber Vordertür; die "Schnauze" wurde mal serienmäßig egalisiert - man mag heulen, das sei nicht echt; mir gefällt sie besser als der Proto
Gelenkwagen:
Von der 1.Sorte gibt's mal schon die Rostock 1 (zu Zeiten als 701 unter Wagenteiltausch mit 703 wegen Auffahrt, aber 703 ex 3 ist gleiche Serie)
2.Sorte (also Batt. im M-Teil, aber die gerade T2-62-Kabine und Seitenscheibe auf Plattform):
??
3.Sorte (Batt. nunmehr im B-Ende):
jetzt könnte man wieder akribisch in 64er, 65er und 67er zerlegen... (was einen 67er vom 65er unterschied, weiß ich bis heute nicht!!) - für mich sind das alles 64er, ob mit Leisten oder ohne; entscheiden tut der Batt.-platz, weil das nicht Optik sondern Konstruktion ist:
Mindestens vom "67er" haben wir die 1206 und Gotha den Waldbahner, vom "65er" Naumburg die Gotha 202. Einer der Erfurter ist wohl die Gotha 201, also auch "65er". Und Erfurt hat ja 2 - nur beides halt Gothaer... (Es bluffen halt auch andere, nicht nur wir mit der 483/"887".) Der Potsdamer dürfte "67er" sein? Aber einen Zierleistenwagen hat wohl keiner mehr, weder 3. noch 2.Sorte. Dürfte man nur am Rostocker erleben, auch wenn der 1.Sorte ist.
Reko: hat Berlin als ER und ZR, damit geklärt
ET55 oder wie man ihn nennen mag: ist da, wenn auch im RAW-"design" ohne Rückumbau. (Wobei mir mit Li.-nr.-kasten sympathischer ist als ohne!)
LOWA - ich trenne nicht 50er und 54, da das optisch nicht möglich ist, auch die Konstruktionsänderungen nicht sichtbar sind und auch die Elektrik variierte, es gab ja 12 und 24 V, Albert- u. SchaKu, LSL u. Glühlampen... Der LOWA war weniger homogen als die Gothas. Grund mag sein, dass er zu jener Zeit meist mit Altem kompatibel sein musste, während Gothas oft "unter sich", zumindest mit ESW, fuhren. Dass wir Albert-EB am 22c hatten, Görlitz gar Reko am WUMAG, waren eher die Ausnahmen.
LOWA-ER: bekam nur Leipzig, und 1 2er-Zug ist da.
LOWA-ZR: Wer hat, darf sich melden...
"ET43" alias KSW: ist ja zum Glück nicht nur ein Bw., sondern auch ein höchstseltener Tw. da.
(Nachbauten als N bzw. 4N in Polen sind vorhanden.)
AM INTERSSANTESTEN DÜRFTE ALSO WERDEN, OB VON DENEN WO ES WENIG GAB, NOCH ETWAS DA IST: ER mit spez.Kasten, 61er, D
INTERESSANT AUCH DIE AUSLANDSWAGEN:
Polnische LOWA-Bw. dürften 0 sein.
Gotha-2achser fahren in Jewpatorija noch Liniendienst und auch den "Liniendienst" in Molotschnoje. In M. besteht das Gespann sogar aus ER+ZR! Auch J. dürfte nicht nur einen Typ haben. Und da oder dort sah man ja mal noch Arbeitswagen, die aus quicklebendigen Gothas kreiert wurden...
Gelenkwagen dürften dahin sein. Der einzelne Wolgograder war sicher für die uninteresant: es blieb ja dabei. Und sonst käme nur Lwow und Tallinn in Frage - ich glaube es ehrlich nicht: die Wartungsintensität zur SU-Zeit hat das sicher "geklärt" und für Aufbewahrungen von Tradition sind sie auch nicht berühmt, auch wenn sich jetzt wieder paar richtige altrussische fanden.
MACHEN WIR DOCH MAL DA WEITER...