Schweres Zugunglück auf der Lößnitzgrundbahn

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koneggS
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Schweres Zugunglück auf der Lößnitzgrundbahn

Beitrag von koneggS »

Dutzende Verletzte bei schwerem Zugunglück in Sachsen

Bei einem schweren Zugunglück sind in Sachsen rund 50 Menschen verletzt worden. Unter ihnen sind nach MDR-Informationen auch vier Kinder. Sie wurden ins Krankenhaus eingeliefert. In der Nähe von Radebeul waren aus noch ungeklärter Ursache zwei historische Dampfzüge der Lößnitzgrundbahn zusammengestoßen. Mehrere Waggons wurden dabei ineinander geschoben. Polizei und Feuerwehr schickten rund 100 Einsatzkräfte zum Unfallort. Das Unglück ereignete sich während eines Volksfestes, mit dem die historische Schmalspurbahn ihren 125. Streckengeburtstag feierte. Das Fest wurde daraufhin abgebrochen.

Quelle: MDR INFO
Ohne viele Worte erlaube ich mir, DSO zu verlinken. Ich bin einfach nur schockiert :-(.

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... ?2,4441913


Wie es ausschaut war der eigentliche Auslöser des Unfalls hervorgerufen durch starke Unregelmäßigkeiten im Fahrplan dieser BÜ-Unfall:

http://www.boards-4you.de/wbb13/60/thre ... 477e25a145

Was jetzt die Ursache für das Unglück war wird sich zeigen. Viele Möglichkeiten gibt es nicht.

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Sithis
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Re: Schweres Zugunglück auf der Lößnitzgrundbahn

Beitrag von Sithis »

Hm, das ist natürlich echt heftig. Wie es der Zufall übrigens will, war ich vorherigen Montag in Klostermannsfeld, kleiner Zwischenstop. Wie es aussieht, habe ich da tatsächlich eine der verunfallten Loks erwischt. Hoffe mal, daß es nicht das letzte Bild im funktionsfähigen Zustand war :| .
lokmansfeld.jpg
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koneggS
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Re: Schweres Zugunglück auf der Lößnitzgrundbahn

Beitrag von koneggS »

Ja, die 20 hat es erwischt und hat wie es aktuell ausschaut wohl einen Totalschaden erlitten.
Die 2. Dampflok war ein VII K-Nachbau von 1957 und hat es anscheinend mit einigen leichteren Blessuren überstanden.
Einige Wagen werden auch Schrott sein, was als kleiner Trost ein kleinerer Verlust sein dürfte, genügend Wagen sind mangels Bedarf dauerhaft abgestellt, sowohl modernisiert als auch Altbau.

Original von Elbtaler / DSO
Mein Gott!
Ich hab noch die Ausfahrt des Mansfelders in Radebeul/O beobachtet und mich gewundert, weil allgemein erwartet wurde, daß zuerst der noch oben befindlichen DRG-Traditionszug mit 99 564 wieder nach Radebeul/O hereinkommen müßte.

Der PKW-Unfall hatte sich gegen 14.15 Unr ereignet.
Zwei Stunden später war die Stelle beräumt und der verunfallte sächsische Traditionszug mit den angeschrammten grünen IV-K wieder in Radebeul. Der Fahrplan war natürlich über den Haufen geworfen.
Zwei Züge, die längst wieder in Radebeul sein sollten, befanden sich da noch oberhalb der Unfallstelle:
Der Zug mit MBB Nr.20 und der DRG-Zug mit 99 564.

Nach Streckenfreigabe kam zuerst der MBB-Zug talwärts zurück.
Dann fuhr kurz nach 17 Uhr der SDG-Regelzug bergwärts nach Moritzburg (P 3010).
Gegen 17.30 folgte ihm der voll besetzte MBB-Zug, der für den P 3634 eingesprungen war, aber alles mit Verspätung.
Der SDG-Regelzug hat vermutlich in Moritzburg schnell umgesetzt, um seinen Fahrplan aufzuholen. Jener Zug mit 99 564, der ihm laut Sonderfahrplan als P 3634 eigentlich hätte nachfolgen sollen, und auf den er in Friedewald Bad hätte warten müssen, stand ja selbst dort noch irgendwo herum.
Nur so kann ich mir den Unfall erklären.
Dieses Zitat gibt etwas Überblick und ich denke jeder kann für sich alleine die Unfallursache eingrenzen...
Übrigens wird der Betrieb im Zugleitverfahren abgewickelt, also ohne Signale. Nur so zur Info.

Manitou
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Re: Schweres Zugunglück auf der Lößnitzgrundbahn

Beitrag von Manitou »

Bei den Wagen ist alles, was man auf den Fotos sieht, reparabel. Auch bei der "20" kommt es darauf an, was sich bei der Rahmenvermessung herausstellt. Das verbeulte Führerhaus wird zwar eine Menge Arbeit machen, ist aber ersetzbar. Die umgeknickten Geländer an den Endbühnen, abgerissene bzw. gebrochene Kupplungen usw. lassen sich auch reparieren.
Ein Totalschaden ist nur dann zwangsläufig, wenn ein Rahmen so verzogen ist, daß die Grenzmaße zur bearbeitung auf der Richtbank überschritten sind.

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koneggS
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Re: Schweres Zugunglück auf der Lößnitzgrundbahn

Beitrag von koneggS »

ICh wollte damit keine unnötige Schwarzmalerei betreiben, aber die Schäden sind enorm. Ein Führerhaus ist schnell ersetzt, besteht auch nur aus relativ dünnem Stahl.
Inzwischen wird wohl auch nicht mehr von einem Totalschaden bei der Lokomotive gesprochen, zumindest wird eine Aufarbeitung nicht mehr ausgeschlossen. Definitiv zu retten sind Kessel und Tender.
Dass man allerdings eine neue Lokomotive unter Verwendung von Altteilen fertigt wäre nicht unwahrscheinlich, schließlich hat man jüngst im Dampflokwerk Meiningen zwei Dampflokomotiven komplett neu gefertigt (I K und 99 324 für den Molli) und je nach dem was bei den Untersuchungen rauskommt zahlt die Versicherung oder die SDG.

Ob man sich bei den Wagen die Mühe macht das zu reparieren ist fraglich, wenn noch genügend Wagen auf Halde sind. Beschädigte Wagen sind wohl vor allem im SDG-Planzug gewesen, also nicht wirklich historisch bedeutsam. Und der beschädigte historische Packwagen ist ersetzbar, da gibt es z.B. beim wilden Robert noch welche. Da bei einigen Wagen die Dächer hochgekommen sind und die Seitenwände Risse haben würde ich eine Aufarbeitung sowieso ausschließen (stark verzogener Rahmen).

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