Nun war es am vergangenen Wochenende soweit: das Straßenbahnmuseum Dresden öffnete zum letzten Mal in diesem Jahr seine Pforten.
Die Dachsanierung ist leider noch nicht vollständig abgeschlossen, weshalb momentan keine Fahrzeuge in der Halle stehen. Daher wirkte der Museumsbetrieb insgesamt etwas abgespeckt. Immerhin fiel damit auch der "Fanartikel-Flohmarkt" angenehm klein aus. Im inzwischen zugänglichen Teil der Halle war zudem die regelmäßig gastierende Spur I-Modellanlage aufgebaut. In den Nebenräumen fand dagegen uneingeschränkt das übliche Programm statt.
Der Zubringerverkehr erfolgte wie üblich durch die SL 16, deren einziger Kurs mit HTw 2000 bestückt war.
Neu am T4D-Prototypen sind die inneren Türöffner, die in recht ungewohnter Form daherkommen.
Das rote Feld in der Mitte ist nicht beschriftet und leuchtet zusammen mit dem Abfahrsignal auf. Die orange farbenen Warnlampen an den Türkästen blieben parallel erhalten.
Als kleinen Trost für den eingeschränkten Museumsbetrieb stellte die DVB AG alle eingesetzten Arbeitsfahrzeuge (abgesehen von Abschlepp- und Rangierwagen) auf dem Freigelände aus.
Dabei richtete sich das Hauptineresse natürlich nach dem frisch hauptuntersuchten Schleifwagen 201 002, der erstmals aus nächster Nähe betrachtet werden konnte.
Auch die beiden Gothaer-Arbeitswagen waren verteten.
Eher am Rande präsentierte sich der frisch aufgearbeitete Ikarus 66.
Für (aufpreispflichtige) Rundfahrten stand dieses Mal der Große Hecht mit Stahlbeiwagen zur Verfügung.
Die kleinen Besucher konnten eine Runde mit "Lottchen" drehen.
Inzwischen konkretisieren sich offenbar die Pläne, diesen Zug im nächsten Jahr zu verschrotten und stattdessen einen T4D als Kinderstraßenbahn herzurichten.
Um die historischen Wagen, die derzeit im Btf. Gorbitz untergestellt sind, trotzdem zur Besichtigung bereitzustellen, wurde ein im Eintrittspreis inbegriffener Pendelverkehr mit Tatra-Dreifachtraktionen angeboten. Dieser folgte ab Bahnhof Mitte meist dem Verlauf der SL 2, also einer Strecke, auf der planmäßig schon lange keine Tatras mehr unterwegs sind.
Der Zug fuhr direkt in die Wagenhalle hinein, wodurch immerhin ein wettergeschützter Zugang zu den historischen Wagen möglich war.
Diese standen wie an einer Perlschnur aufgereiht, aber immerhin logisch zusammengestellt und in halbwegs fotofreundlichem Abstand zueinander auf einem Gleis.
Als Schmankerl stellte sich der Schlepptrakt 201 006 + 201 005 an die Spitze der Parade.
Eine Führung durch den Betriebshof gab es im Gegensatz zu früheren Jahren jedoch nicht, obwohl sich diese gut angelassen hätte. Dafür gab es die Anweisung, sich während des auf reichlich 20 Minuten festgelegten Aufenthaltes nur im Bereich der historischen Fahrzeuge aufzuhalten und den Rest der Halle nicht zu betreten. Anschließend ging es wieder nach Trachenberge zurück.
Alles in allem war die Veranstaltung trotz aller Bemühungen leider eher bescheiden, was nur bedingt an der Sanierung des Hallendachs lag.